Gerhart Hauptmann - Das Abenteuer meiner Jugend

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Gerhart Johann Robert Hauptmann war ein deutscher Dramatiker und Schriftsteller. Er gilt als der bedeutendste deutsche Vertreter des Naturalismus, hat aber auch andere Stilrichtungen in sein Schaffen integriert. 1912 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.Hauptmanns Frühwerk erhielt unterschiedliche Kritiken. Konservative Kreise und auch die Regierung waren von seinen gesellschaftskritischen Dramen nicht begeistert, was sich durch Zensur bemerkbar machte. Weil er ein glühender Sozialist war, wurden seine Stücke zu Zeiten Kaiser Wilhelms II. aus den kaiserlichen Theatern verbannt.Hauptmann galt zu Lebzeiten im Ausland als der repräsentative Dichter Deutschlands. Der ungarische Philosoph und Literaturkritiker Georg Lukacs nannte Hauptmann später den «Repräsentationsdichter des bürgerlichen Deutschlands».In «Das Abenteuer meiner Jugend» schildert Hauptmann die erste Hälfte seines Lebens.Null Papier Verlag

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Ei­nes Ta­ges er­schie­nen frem­de Sol­da­ten, Ös­ter­rei­cher, auf der Dorf­stra­ße. Es wa­ren Ge­fan­ge­ne und Ver­wun­de­te, hat­te ich auf­ge­fasst. Der eine trug ein wei­ßes, blu­ti­ges Tuch um den Hals. Ich nahm an, ihm sei der Kopf vom Rump­fe ge­schnit­ten und wer­de dar­an durch das Tuch fest­ge­hal­ten. Ein Ge­fan­ge­ner hieß Boa­ba. Er war Tsche­che und sprach nicht Deutsch.

Um jene Zeit hat­ten sich be­reits die Ge­stal­ten zwei­er Kna­ben, mei­ner Brü­der, in mei­ne See­le ein­ge­prägt. Die ver­wun­de­ten Fein­de in den La­za­ret­ten emp­fin­gen von ih­nen alle mög­li­chen Wohl­ta­ten. Ge­org, der äl­te­re, schrieb von früh bis abends Brie­fe für sie. Von ihm und dem jün­ge­ren Bru­der Carl wur­de täg­lich die Spei­se­kam­mer der Mut­ter aus­ge­plün­dert und der Raub den kran­ken Sol­da­ten zu­ge­steckt.

Ich teil­te mit Bru­der Carl ein Schlaf­zim­mer. Er war, was in die­sem Al­ter viel be­deu­tet, vier und ein hal­b­es Jahr äl­ter als ich. Er hat­te da­mals schon, ohne es zu ah­nen, in mir sei­nen stil­len Beo­b­ach­ter. Ich wun­der­te mich, ich freu­te mich, ich mach­te mich lus­tig über ihn. Heu­te ein selt­sa­mer Um­stand für mich, ein sol­ches Ver­hal­ten in frü­he­s­ter Ju­gend.

Carl war ein großer En­thu­si­ast. Ich war ge­neigt, das für Schwä­che zu hal­ten. Von Zeit zu Zeit wur­de, eben­falls im Jah­re 66, der Durch­marsch der Trup­pen für eine ge­wis­se Nacht­stun­de an­ge­sagt. In sol­chen Fäl­len stell­te sich Carl einen großen Korb, ge­füllt mit Blu­men, un­ter das Bett, um sie aus dem Fens­ter über die Marsch­ko­lon­ne aus­zu­schüt­ten. Ich er­in­ne­re mich, wie er ein­mal völ­lig traum­be­fan­gen nach dem Kor­be griff, als von der Stra­ße der dump­fe Marsch­tritt zu uns her­auf­schall­te, wie er schla­fend, ge­schlos­se­nen Au­ges, da­mit zum Fens­ter lief, den Korb ent­leer­te und, ohne ganz er­wacht zu sein, ins Bett zu­rück tau­mel­te. Ich nahm dies nicht er­schreckt, son­dern ki­chernd als et­was über­aus Ko­mi­sches auf.

*

Na­tür­li­cher­wei­se wa­ren mir um die­se Zeit be­reits Va­ter und Mut­ter und mein Ver­hält­nis zu ih­nen be­wusst ge­wor­den, eben­so mein El­tern­haus, des­sen Na­men ich kann­te wie den des Or­tes, in dem es stand. Wie war die Kennt­nis un­zäh­li­ger klei­ner Be­zie­hun­gen, in de­nen ich zu al­le­dem stand, in mich ge­kom­men? Ich hät­te es da­mals nicht sa­gen kön­nen und kann es auch heu­te nicht. Die­se Mut­ter, die­ser Va­ter, die­ses Haus, sei­ne Räu­me und sei­ne Um­ge­bung, die­ser gan­ze klei­ne Ort, Ober-Salz­brunn ge­nannt, wa­ren da wie von Ewig­keit. Und eben der Va­ter, die Mut­ter, das Haus, der Ort wa­ren al­les in al­lem für mich: es gab nur das, es gab nichts an­de­res.

Wai­sen­kin­der le­ben ohne Müt­ter, sie le­ben und ent­wi­ckeln sich. Die See­len­ein­heit, die mich mit mei­ner Mut­ter ver­band, mach­te mir das un­be­greif­lich. Durch das Herz mei­ner Mut­ter, durch ihre Lie­be bin ich im Ver­lau­fe des ers­ten De­zen­ni­ums erst so­zu­sa­gen aus­ge­tra­gen wor­den. Mein Va­ter war der mäch­ti­ge Gott, in des­sen Schutz wir bei­de stan­den. Nichts in der Welt konn­te wi­der ihn et­was aus­rich­ten. Wie stolz, wie dank­bar mach­te mich das, wie ge­noss ich das Glück ei­nes sol­chen Schut­zes im Ge­fühl glück­se­li­ger Si­cher­heit. Aber eine in­ni­ge, eine tren­nungs­lo­se Be­zie­hung und Ver­bin­dung be­stand zu mei­nem Va­ter nicht.

Wie kann man in die so über­aus kom­pli­zier­ten Ver­hält­nis­se ei­ner Fa­mi­lie, ei­nes weit­läu­fi­gen An­we­sens, ei­ner Ort­schaft mit drei­ein­halb Jah­ren, kom­mend aus dem Nichts, wis­send hin­ein­ge­wach­sen sein? Ent­we­der auf Grund ei­ner geis­ti­gen Leis­tung oh­ne­glei­chen oder ei­ner Erb­schafts­s­um­me, die mit­ge­bo­ren ist.

*

Salz­brunn, wuss­te ich, ist ein Ba­de­ort. Hier quillt ein Brun­nen, der Kran­ke ge­sund ma­chen kann. Des­halb kom­men im Som­mer so vie­le hier­her. Sie wer­den in den Häu­sern der Orts­an­ge­ses­se­nen un­ter­ge­bracht. Auch in un­serm Haus, das der Gast­hof zur Preu­ßi­schen Kro­ne ist.

Aber was ist ein Ge­sun­der, was ist ein Kran­ker? Wie­so und wo­her wuss­te ich das? Wie­so wuss­te ich tau­sen­de, aber­tau­sen­de Din­ge, nach de­nen ich kaum ir­gend­je­man­den ge­fragt hat­te? Die un­end­li­che Viel­falt der Er­schei­nun­gen schenk­te sich mir mit Leich­tig­keit, es war al­lent­hal­ben ein hei­te­res Auf­neh­men.

Ich hat­te am Da­sein un­un­ter­bro­chen lei­den­schaft­li­che Freu­de wie an ei­ner über alle Be­grif­fe herr­li­chen Fest­lich­keit. Ich sträub­te mich, wenn ich sie abends durch den Schlaf un­ter­bre­chen soll­te. Im Ein­schla­fen pack­te mich Freu­de und Un­ge­duld in Ge­dan­ken an den kom­men­den Mor­gen.

Frei­lich, das Haus war trau­lich und ne­st­ar­tig wohl­tu­end. Aber das Schöns­te dar­an wa­ren die Fluglö­cher. Ich ge­noss sie vollauf, als ich ei­ner schnel­len und selbst­stän­dig frei­en Be­we­gung fä­hig ge­wor­den war. Ich stürz­te des Mor­gens mit ei­nem Sprung und Freu­den­schrei ins Freie; manch­mal wur­de der Schrei nicht laut, son­dern lag nur im über­schäu­men­den Ge­fühl mei­nes gan­zen We­sens. Al­les in der Na­tur schenk­te sich mir: der Gras­halm, die Blu­me, der Baum, der Strauch, die Ber­be­rit­ze, die rote Mehl­bee­re, der Holz­ap­fel, al­les und al­les wur­de mir da­mals zur Kost­bar­keit. Da­bei hat­ten sich be­reits Hö­he­punk­te des Er­le­bens mei­nem Geis­te un­ver­lier­bar ein­ge­prägt. Das He­rum­krab­beln auf ei­nem son­nen­be­schie­ne­nen Ab­hang mit gel­bem Laub und Le­ber­blüm­chen un­ter kah­len Bäu­men war ein sol­cher Hö­he­punkt. Ich hät­te ihn gern zur Ewig­keit aus­ge­dehnt, so wunsch­los, so pa­ra­die­sisch fühl­te ich mich. Aber er blieb eine Ein­ma­lig­keit, ich such­te ver­ge­bens, ihn zu er­neu­ern.

Ein­mal, ich kann nicht über zwei Jah­re alt ge­we­sen sein, über­kam mich eine an Verzweif­lung gren­zen­de Trau­rig­keit, die sich in un­auf­halt­sa­mem Wei­nen äu­ßer­te und die mei­ne Um­ge­bung sich nicht zu er­klä­ren ver­moch­te. Die Erin­ne­rung auch dar­an be­fes­tig­te sich in mir. Durch eine mit mil­chi­gem Wie­sen­schaum­kraut durch­setz­te Wie­se an­ge­lockt, be­gab ich mich an das Blu­men­pflücken. Im­mer tiefer und tiefer, mich ganz ver­ges­send, ge­riet ich in die Wie­se hin­ein. Ich weiß nicht, wie­so man mich ohne Auf­sicht ge­las­sen hat­te, so­dass ich wohl eine Stun­de und län­ger mei­ner ver­träum­ten Be­schäf­ti­gung nach­ge­hen konn­te. Ein Berg von Car­da­mi­ne pra­ten­sis 1häuf­te sich. Ich hat­te ihn un­er­müd­lich flei­ßig am Ran­de der Wie­se zu­sam­men­ge­tra­gen.

Und nun auf ein­mal über­kam mich die­se all­ge­mei­ne, ich möch­te fast sa­gen kos­mi­sche Trau­rig­keit. Ich hat­te alle die­se Blü­ten, die da tot und welk über­ein­an­der la­gen, tot ge­macht. Wie­so aber konn­te ich das ge­tan ha­ben? War ich mir doch be­wusst, dass ich aus Lie­be zu ih­nen ge­han­delt hat­te und nicht in der Ab­sicht, ihr Le­ben zu zer­stö­ren oder auch nur ih­nen wehe zu tun. Ich woll­te mir eben doch nur ihre Schön­heit an­eig­nen.

*

Der Be­fehl ei­nes mensch­li­chen Got­tes war mei­nes Va­ters Ge­bot.

Eine Mut­ter wird ihre Klei­nen täg­lich vie­le Male ver­geb­lich mit den Wor­ten er­mah­nen: »Bett­le nicht!« Die ers­ten Wor­te der Kleins­ten sind: »Ha­ben, ha­ben!« Mein Va­ter aber woll­te un­be­dingt ver­mie­den se­hen, dass un­se­re Be­gehr­lich­keit etwa gar den Kur­gäs­ten zur Last fie­le. Ich, ein bes­se­rer klei­ner Adam, hielt mich mit be­ben­dem Ge­hor­sam an sein Bet­tel­ver­bot. Ei­nes Ta­ges kam je­doch ei­nem al­ten Kur­gast, Öko­no­mie­rat Huhn, der Ge­dan­ke, mich mit ei­nem Spiel­zeug zu be­schen­ken, das ich mir sel­ber beim Händ­ler aus­su­chen soll­te. Ich wähl­te einen herr­li­chen blau­en Roll­wa­gen mit Fäs­sern dar­auf und vier Pfer­den da­vor, drück­te das Rie­sen­ge­schenk mit aus­ge­brei­te­ten Ar­men an mei­ne Brust und ver­moch­te es kaum fort­zu­schlep­pen. Un­ter­wegs nach Hau­se fiel mir des Va­ters Ver­bot aufs Herz. Zwar ge­bet­telt hat­te ich nicht, aber man konn­te es leicht vor­aus­set­zen, und schließ­lich soll­ten wir über­haupt von Frem­den nichts an­neh­men. Bei die­ser Erin­ne­rung schrie ich so­fort aus Lei­bes­kräf­ten, als ob mich das größ­te Un­glück be­trof­fen hät­te. Eine sol­che tra­gi­ko­mi­sche Mi­schung des Ge­fühls in der Brust ei­nes Kin­des ist viel­leicht eine Sel­ten­heit. Un­ge­heu­re Freu­de über den völ­lig mär­chen­haf­ten Neu­be­sitz ward von Ent­set­zen über den Bruch des Ge­hor­sams über­wo­gen. Un­un­ter­bro­chen schrei­end trat ich mit mei­nem Schatz ins Haus und vor mei­ne ver­blüff­ten El­tern hin, die den schein­ba­ren Wi­der­sinn mei­nes Be­tra­gens nicht durch­schau­en konn­ten.

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