Goran Vojnović - Tschefuren raus!

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Der slowenische Kultroman über wütende und entwurzelte Vorstadtjungs – abgedreht und melancholisch.
Marko ist einer aus der Jugo-Bande, ein Tschefur. Als Kind bosnischer Eltern ist er in Fužine groß geworden, der Trabantenstadt von Ljubljana, doch ist er in Slowenien nie richtig angekommen. Im Viertel sind die Wohnungen klein, die Familien groß und der Lebensstandard niedrig. Vor dem Wohnblock sitzen ist Nationalsport. Was Marko am meisten auf den Sack geht: Er hat nicht mal einen eigenen Fußballklub! Kein Wunder, dass Marko und seine Freunde wie alle, die von südlich oder östlich des Flusses Kolpa stammen, ein Faible für das leichte Leben, für das Fluchen, Saufen und die Frauen haben. So schlagen sie die Zeit tot, zappen durch die TV-Kanäle und können die weinerlichen Geschichten von der Sehnsucht der Väter nach dem Süden nicht mehr hören.

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„Uns kann keiner was, wir sind stärker als das Schicksal!“

Der verfickte Mitar Mirić machte die ganze Situation noch schlimmer, die Bullen verloren die Geduld, und noch vor dem Ende des Refrains der inoffiziellen Hymne der Republika Srpska waren wir alle vier im Kübel. Ich weiß nicht, wie ich plötzlich da drin war, ich weiß nur, dass Adi unter mir lag und Dejan auf mir. Und dass die Tür zuknallte und der beschissene Kübel losfuhr und wir im Dunkeln durchgeschüttelt wurden.

Mir war klar, worum es ging. Das ist der Klassiker. Gewöhnlich stecken die Bullen die, die an der Ljubljanica ein bisschen die Angel ausgeworfen haben, in den Kübel. Die fahren sie dann ein bisschen spazieren und werfen sie irgendwo in der Pampa wieder raus, mitten im Wald. Auch Adi haben sie einmal hopsgenommen. Da ist er herumgeirrt und auf ein anderes Polizeiauto gestoßen. Er machte ihnen weis, er komme von der Tanzstunde und habe sich verquatscht, und ob sie ihn nach Hause fahren könnten. Und das taten sie auch, die Spackos. Damals haben sie ihn nicht so durchgeschüttelt wie uns jetzt. Am Anfang war noch alles cool, und Dejan hat rumgebrüllt wie ein Wahnsinniger.

„Wir sind von Fužine, wir wissen, wo wir sind. Ihr werdet uns nicht verarschen, denn wir haben den Konpas!“

„Was für ein Konpas! Kompass, du Pfosten!“

Dejan drehte auf und wir grinsten bis über beide Ohren und Adi machte weiter mit dem Song von Mitar Mirić.

„Uns kann nur hassen, wer uns nicht liebt!“

„Fährt Miško nach Belgrad!“

„Das kann Miško auch mit geschlossenen Augen!“

Aber dann war Schluss mit lustig. Wir wurden in dem Kübel hin und her geschleudert, einer fiel über den anderen, und die Idioten machten die Sirene an, fuhren wie die Wilden und legten sich wie die Verrückten in die Kurve. Keiner von uns brachte mehr einen Ton heraus. Du hörtest nur das Poltern und das Jammern, wir prallten gegeneinander, und ich wusste nicht, ob ich mit den Armen lieber das Gleichgewicht halten oder meinen Kopf schützen sollte. Ich tat irgendwas dazwischen, und plötzlich flog in einer Kurve jemand gegen mich, dass ich mit dem Kopf gegen die Wand knallte, zu Boden ging und wieder hochgeschleudert wurde. Es drehte sich mir im Kopf, und ständig flogen die anderen drei auf mich drauf. Ich versuchte meinen Kopf mit den Händen zu schützen und wartete, dass dieser Wahnsinn ein Ende hatte. Das hier war kein Spaß mehr. Ich hab mich angeschissen hundert die Stunde und gedacht, mit uns ist es aus. Der Kübel legte sich immer mehr in die Kurve, wir lagen auf dem Boden und hielten uns aneinander fest. Und dann trat der Idiot mit einem Mal auf die Bremse und schleuderte uns mit den Köpfen direkt gegen die Wand. Der Kübel hielt. Dann ging die Tür auf und jemand zog mich am Bein raus und ich flog auf die Erde. Direkt in den Dreck. Und Aco auf mich drauf. Und der Kübel raste davon. Ich lag auf der Erde, und Aco wälzte sich langsam von mir runter. Ich hörte Adi, wie er am Kotzen war. Dejan weinte, wie mir schien. Wir waren mitten in einem tiefen Wald. Am Arsch der Welt. Und dazu regnete es noch. Wir lagen im stinkenden Dreck, und mindestens fünf Minuten rührte sich keiner.

Hundert Jahre liefen wir in diesem verfickten Wald herum. Was für eine ausgemachte Sauerei, dass sie dich hier rausschmeißen, und du dann sehen kannst, wo du bleibst. Adi war wieder am Reihern. Dejan ging es auch schlecht. Wir fuckten uns an, weil wir uns nicht einigen konnten, in welche Richtung wir gehen sollten. Wir schrien uns an und Aco setzte sich auf den Boden und sagte, er gehe nirgends hin. Wir sollten uns verpissen. Dejan fauchte ihn an, und Aco wollte ihn sich schon vorknöpfen, um ihn zu vermöbeln. Aber dann sprintete er einfach los, ab durch den Wald. Und wir hinterher. Ich weiß nicht, ob ich jemals im Leben so wütend war. Ich hätte ihn umbringen können. Drecksäcke, verfluchte! Ich reiß ihnen die Tuntenärsche auf! Dejan und Adi stritten sich um etwas.

„Soweit ich weiß, ist das Šiška.“

„Was für Šiška. Šiška ist da, wo Dravlje ist.“

„Dann ist das Črnuče.“

„Im Leben warst du nicht in Črnuče.“

„Und wo sind wir dann?“

„Was weiß ich? Šmarna gora.“

„Ja, bestimmt. Šmarna gora ist ein Berg, du Pfeife!“

Mir wurde ganz anders. Mir wurde tatsächlich schlecht. Richtig trübe wurde mir vor Augen. Ich zitterte, mir kamen die Tränen, fuck, in den Zähnen hatte ich so ein komisches Gefühl. Ich biss mit aller Kraft ins Leere. Ich ballte die Fäuste und bohrte die Fingernägel in die Haut. Wenn ich in dem Moment einen Polizisten gesehen hätte, hätte ich ihn kaltgemacht. Worauf du einen lassen kannst. Ich war verrückt. Ich war richtig verrückt. Für die Anstalt. Die ganze Angst, die mich in diesem beschissenen Kübel hin und her geworfen hatte, alles das hatte mich so fertiggemacht, dass ich dachte, ich kriege einen Herzkasper.

„Für mich sieht das nach Golovec aus. Nur von der anderen Seite.“

„Auf der anderen Seite vom Golovec ist die Autobahn.“

„Komm, ruf’ne Taxe, Alter!“

„Und was willst du ihm sagen? Er soll hintern Golovec, unter die Šmarna gora nach Črnuče kommen?“

„Und, hast du ’ne bessere Idee?“

Als ich dann diese abgefuckte Jagdhütte sah, oder was für eine Schickimickibude der alte Holzkasten sein sollte, riss bei mir der Film. Ich fing an, mit allem zu werfen, was ich in die Hände kriegte. Steine, Erde, Äste, was mir unterkam. Ich trat mit aller Gewalt mit dem Fuß gegen die Tür.

„Diese verfluchten Wichser! Was haben wir ihnen getan, verfickte Arschlöcher! Was haben wir ihnen getan!“

Die anderen schlossen sich mir an. Wir zerschlugen alle Fenster, die Tür rissen wir heraus, den Zaun zerlegten wir komplett. Totales Blackout!

4. Warum ich sonntags nicht aus dem Bett komm

Am beschissensten ist es, wenn ich Radovan und Ranka höre, wie sie sich sonntagmorgens beharken. Der einzige Tag, wo beide morgens zu Hause sind und in Ruhe zusammen Kaffee trinken und Wiederholungen mexikanischer Serien schauen könnten und alles schön und gut wäre, aber nein, die beiden müssen sich natürlich aus irgendwelchen debilen Gründen streiten. Und dabei flüstern sie dann auch noch, wie um mich nicht zu wecken, und dann höre ich nur etwas, wenn Radovan sich nicht mehr zurückhalten kann und voll losbrüllt.

„Ich kann krepieren, aber es läuft so, wie du es dir ausgedacht hast! Stimmt’s? Gib es zu! Gib es zu, verdammt noch mal!“

Und dann wieder so ein Flüstern, und du wartest, wann es wieder einschlägt.

„Es ist nicht sooo! Hööörst duuu?“

Radovan zieht den letzten Teil seiner Sätze in die Länge, weil sonst schon Ranka mit ihren Finten hineinstößt. Und Ranka lässt nicht locker. Sie macht ihr Ding. Ruhig wartet sie, dass Radovan langatmig absondert, was er abzusondern hat, und macht dann weiter. Ranka kannst du nicht verarschen. Sie hat Radovan schon durchschaut, und ich weiß nicht, warum er immer noch herumschreit, wenn er keine Chance hat, irgendwas zu erreichen.

„Hast du gesagt, dass du den Topf auf den Balkon gestellt hast? Hast du das gesaaagt?“

Und so. Wieder die debilsten Gründe. Der Topf auf dem Balkon. Radovan regt sich auf, weil die Sarma nicht im Kühlschrank steht, sondern auf dem Balkon. Zwar ist es ziemlich blöd, dass sie auf dem Balkon steht, aber dass du dich deshalb so aufregst, ist nun auch wieder für die Anstalt. Der Witz besteht aber darin, dass ihm der Kopf wehtut und dass er einen Kater hat und jetzt zum Frühstück Sarma will. Sarma zum Frühstück, das ist seine fixe Idee. Wenn das nicht das Bosnische in Reinkultur ist.

„Ist es irgendwann mal so gewesen, wie ich gesagt habe? Ist es das? Irgendwann? Sag. Los, sag! Saaag!“

Zisch ab dahin, wo der Pfeffer wächst. Jetzt rollen sie die Geschichte auf. Sie zerlegen ihre Ehe in die Urbestandteile, dass kein Schwein sie bis zum nächsten Sonntag wieder zusammensetzt. Wenn sie sie aufs Neue zerlegen. Also, deshalb steh ich sonntagmorgens nicht auf. Ich nehme die Sportske von unterm Bett und lese die Ergebnisse der NBA, und wer wie viele Punkte gemacht und wer wie viele Sprungwürfe gehabt hat. Statistik eben. Hier zum Beispiel, Gilbert Arenas aka Agent Zero hat 36 Punkte gemacht, mit einem schwachen Prozentsatz Würfe aus dem Spiel, aber er hatte noch sieben Assists. Vince Carter aka Half Man Half Amazing hat Sacramento 45 reingedrückt, nur dass sie’s trotzdem vergeigt haben. Bei Sacramento haben Bibby und Artest jeder 22 Punkte gemacht. Ron Artest ist der größte Idiot, der ist sogar mal die Tribüne hochgeklettert, um Zuschauer zu verprügeln. Aber ich kann nicht in Ruhe lesen, weil im Wohnzimmer wieder Stille herrscht und ich darauf laure, wann es wieder einschlägt. Stille ist der größte Shit. Da könnte ich mich umbringen. Da, jetzt geht’s los.

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