Marcel Rothmund - Das Vermächtnis des Konstanzer Kräuterbuchs

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Das Vermächtnis des Konstanzer Kräuterbuchs: краткое содержание, описание и аннотация

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Im Linzgau 1903: Auf der Flucht durch finsteren Wald bricht ein junger Mann blutüberströmt auf dem abgelegenen Vrenenhof zusammen. Dort wohnt die heilkundige Elisabeth, die den Schwerverletzten bei sich aufnimmt und ihm das Leben rettet. Ihre Heilkunst beruht auf einem uralten Buch aus dem Kloster der Hildegard von Bingen – dem Konstanzer Kräuterbuch. Elisabeth hat es von ihren Vorfahrinnen geerbt, von denen einige einst als Hexen verfolgt wurden. Sie ahnt nicht, dass sie mit der Rettung des Mannes einen Feind auf den Plan ruft, der sie zum Ziel einer mörderischen Intrige macht.

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Der seltsame Vorhang

Als Elisabeth morgens mit der weißen Teekanne in die Stube eintrat, lag Kilian mit offenen Augen auf dem Sofa und drehte den Kopf nach ihr um. Das Fieber schien ein bisschen zurückgegangen zu sein, denn er atmete nicht mehr so kurz und stoßartig wie in der vergangenen Nacht. Während Elisabeth zu ihm sprach, goss sie eine Tasse Tee ein und reichte sie ihm. Ihr Gesicht war schmal und ihre braunen Augen strahlten eine große Herzenswärme aus. Auf ihrem Kinn war ein kleines Grübchen, und wenn sie lächelte, zeichneten sich feine Falten um ihre Mundwinkel ab.

»Geht es dir ein bisschen besser?«, fragte sie.

Kilian nahm einen kleinen Schluck und nickte. »Ja, aber mein Kopf schmerzt immer noch. Mein Körper fühlt sich heiß an und ich schwitze fest.«

»Du hattest gestern Abend hohes Fieber. Das ist der Grund dafür. Mittlerweile ist es wohl gesunken, aber es dauert noch, bis es ganz verschwunden sein wird. Deshalb musst du viel trinken.«

Er atmete schwer und strich sich die Haare von seiner verschwitzten Stirn.

»Das tue ich ja gern, aber alles scheint mein Körper nicht auszuschwitzen«, sagte er verlegen. »Ich müsste mal dringend auf den Abort.«

Elisabeth lächelte. »Ach so, daran habe ich gar nicht gedacht. Aber nach draußen gehen solltest du nicht in deinem Zustand. Dein Körper ist sehr geschwächt. Warte, ich bin gleich zurück.«

Daraufhin verschwand sie und Kilian konnte kurz danach ihre Schritte auf dem knarrenden Holzboden im oberen Stock hören. Schließlich kehrte sie mit einem Nachttopf zurück.

»Ich stell ihn dir hier neben das Sofa. Dann kannst du dich erleichtern.«

Anschließend ging Elisabeth wieder hinaus. Eigentlich hatte Kilian bisher in seinem Leben fast ausschließlich im Stehen gepinkelt, wenn man von seinen ersten Lebensjahren als Säugling absah. Das Pinkeln in einen Nachttopf war etwas für alte Greise, die es nicht mehr rechtzeitig aus dem Bett schafften. Doch der Drang ließ ihm keine Wahl. Er drehte sich kurzerhand auf dem Sofa zur Seite und zog seine Hose ein Stück nach unten. Dann nahm er den Deckel vom Nachttopf, hob ihn mit der linken Hand auf Höhe des Sofas und pinkelte hinein. Elisabeth ließ ihm genügend Zeit für sein Geschäft. Eine gute Viertelstunde später kam sie in die Stube zurück. Kilian hatte den Nachttopf mit dem Deckel zugedeckt, aber den süßlichen Geruch seines Urins konnte sie sicher riechen.

»Fertig?«, fragte sie.

»Ja«, antwortete er leicht beschämt.

»Dann trink gleich noch mal eine Tasse Tee. Ich leer die Schüssel derweil aus und stell sie dir unter das Sofa, falls es wieder notwendig wird.«

Während Elisabeth mit dem vollen Nachttopf nach draußen ging, trank Kilian den restlichen Tee. Hinter ihm tickte die große Standuhr an der Wand, deren Geräusch er jetzt zum ersten Mal bewusst wahrnahm. Ihr Uhrenkasten war kastanienrot und mit einem grün-gold verzierten Ziffernblatt bemalt. Eine Weile lauschte er dem beruhigenden Tick-Tack und sein Blick schweifte durch die Stube. In der Zimmerecke hinter der Tür standen ein gusseiserner Kanonenofen und daneben eine Holztruhe, die gleichzeitig als Sitzbank dienen konnte. Außerdem schmückten eine kleine Kommode, ein Tisch mit Stühlen und ein Schrank die Stube. Der Vorhang zum Hinterzimmer war geschlossen und bei dessen Anblick gingen ihm trotz der dumpfen Kopfschmerzen, die ihn immer noch quälten, viele Gedanken durch den Kopf. Was sich dahinter wohl verbergen mochte? War es eine gewöhnliche Vorratskammer? Nein, das konnte nicht sein. Diese würde man nicht durch die Stube, sondern durch die Küche betreten. Konnte man vom Hinterzimmer direkt in die Küche gelangen? Aber warum hatte Elisabeth den Tee dann nicht auf diesem Wege geholt? Auch das machte keinen Sinn. Er grübelte weiter. War es einfach eine gewöhnliche Rumpelkammer, deren Zugang von der Stube aus mit einem Vorhang zugedeckt war, damit man das wilde Durcheinander nicht sehen konnte? Aber warum sollte Elisabeth den Raum neben der Stube als Rumpelkammer nutzen? Dafür war in einem Haus der Dachboden da. Bei seinen Überlegungen beschäftigte ihn ein Gedanke besonders stark. Elisabeth hatte sich gestern Abend eine Zeit lang hinter dem Vorhang aufgehalten und war anschließend mit dem Kräuterverband zurückgekehrt. Demnach musste sich eine Küche oder etwas Ähnliches dahinter verbergen. Die Tatsache, dass der Blick in den Raum durch einen Vorhang verschlossen wurde, machte ihn neugierig. Zu gerne wäre er sofort aufgestanden und hätte hinter den Vorhang geschaut. Seine Neugier war sehr groß, dennoch konnte er nicht nachsehen, was sich dahinter verbarg. Elisabeth würde gleich zurück sein und er wollte nicht als Schnüffler vor ihr dastehen. Zumal sie ihm bis jetzt jede denkbare Art von Hilfe hatte zukommen lassen und diese Zuwendung wollte er nicht mit Misstrauen vergelten. Als Elisabeth wieder in die Stube kam, war Kilians Blick immer noch auf den Vorhang gerichtet. Sie konnte ihm die Neugier wahrscheinlich ansehen.

»Möchtest du etwas essen? Hast du Hunger?«, fragte sie.

»Nein, nicht sonderlich.«

»Soll ich dir eine Suppe machen? Vielleicht isst du ein paar Löffel davon?«

Kilian zögerte kurz, aber sie hatte recht, dachte er sich. Ein paar Löffel könnte er ja probieren. Schließlich hatte er lange nichts gegessen, und jetzt, wo er genauer darüber nachdachte, spürte er, wie sich sein Magen vor Hunger krümmte. »Ja, eine Suppe würde ich doch essen.«

»Dann mache ich dir eine gebrannte Grießsuppe. Meine Mutter hat uns die früher immer gekocht, wenn wir krank waren. Magst du die?«

»Die schmeckt sicher wunderbar«, antwortete er mit einem Lächeln. »Danke, Elisabeth.«

»Ist schon recht. Ich koche am besten eine große Portion, dann haben Adam und ich heute Abend auch etwas davon«, entschied sie und ging in die Küche.

Die Suppe war kurze Zeit später fertig und Elisabeth brachte einen Teller davon in die Stube. Zum Essen setzte Kilian sich an den Tisch. Während er den Teller auslöffelte, schüttelte Elisabeth die Zudecke aus und schlug ihm sein Krankenlager frisch auf. Als Kilian fertig war, legte er sich wieder hin und deckte sich zu. Das Essen war gut, aber es machte ihn schläfrig. Elisabeth nahm den leeren Suppenteller und wandte sich vor dem Hinausgehen nochmals an ihn.

»Ich gehe nachher ins Dorf zu Bekannten und komme erst am späten Nachmittag zurück. Doch Adam müsste bald da sein, falls etwas ist.«

»In Ordnung«, antwortete er und schloss seine müden Augen.

Das Dorf

Die Traubenernte auf dem Vrenenhof war in diesem Herbst so gut ausgefallen, dass Elisabeth die Weintrauben nicht nur für ihren eigenen Gebrauch verwertete, sondern einen Teil davon an andere verschenken wollte. Dazu füllte sie drei Körbe für ihre Bekannten. Danach holte sie Pankraz von der Weide, legte ihm das Brustgeschirr an und spannte ihn vor den Einspänner. Die Körbe lud sie hinten auf den Wagen und machte sich zuerst auf den Weg zu ihrer Freundin Hedwig. Hedwig Lattner und ihr Mann Theodor wohnten im Forsthaus bei Ernatsreute, das außerhalb des Dorfes in der Nähe vom Fronholz lag. Der Weg dorthin führte in einem Bogen durch das Dorf. Vom Vrenenhof fuhr Elisabeth aus dem Wald heraus auf die Landstraße unterhalb des Haldenhofs und bog nach links in den Ort ein. Am Dorfeingang auf der rechten Seite lag als erster Hof das sogenannte »Widemgut«, das früher der Deutschordenskommende Mainau unterstanden hatte. Danach folgte der große Schulthaißhof, dessen Bauer mit einem Fuhrwerk die Straße kreuzte und sie freundlich grüßte. Der ehemalige Lehenshof der Überlinger Patrizierfamilie Schulthaiß beherbergte zusätzlich zur Landwirtschaft das Gasthaus »Adler«. Nach einem Seitensträßchen reihte sich an der Dorfstraße als Nächstes der kleine Hof der Schädlers an. Das große Pfaffenhofener Gut war auf dieser Straßenseite der letzte Hof am Ortsausgang. Von dort verlief die Dorfstraße weiter nach Owingen. Zwischen Schädlers und dem Pfaffenhofener Gut führte ein Feldweg den Hang hinauf zum Hebsackhof. Kinder spielten Fangen auf den Höfen und winkten Elisabeth fröhlich zu. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite am Ortsausgang stand das Tagelöhnerhaus des alten Gottfried Stumpfer, das wiederum durch eine Seitenstraße von der Kapelle und dem daran anliegenden Haus der Villingers getrennt wurde. Elisabeth bog nach der Kapelle in die Seitenstraße ein und fuhr weiter in Richtung Forsthaus. Die Kapelle auf einer kleinen Anhöhe in der Dorfmitte gehörte zur Pfarrei Lippertsreute und war dem heiligen Antonius geweiht. Über ihrem Eingangsportal hing unter einem schmalen Dachreiter die Kapellenglocke, die morgens, mittags und abends von den Villingers geläutet wurde. Die Familie übernahm seit drei Generationen den Mesmerdienst der Kapelle. Die Ausschmückung im Inneren war recht schlicht, wie Elisabeth früher bei einem Besuch mit Sofie Villinger festgestellt hatte. Die Wände waren nur weiß gekalkt und die Fenster waren von spärlichen Ornamenten umrandet. Überhaupt war die Kapelle in einem schlechten Zustand. Allein der Altar war eine kleine Kostbarkeit, denn es war ein aufklappbarer Flügelaltar. Geschlossen zeigte er den heiligen Leonhard, den Viehpatron mit seiner Kette, und die heilige Margareta mit dem Drachen. Als Sofie die Seitenflügel aufgeklappt hatte, konnte Elisabeth die geschnitzten Holzfiguren der Madonna mit Kind, des heiligen Johannes und der heiligen Barbara bestaunen. Die Innenflügel schmückten zudem Darstellungen des heiligen Laurentius und des heiligen Antonius als Patron der Kapelle. Pfarrer Wasmer kam nur ab und zu nach Ernatsreute, um in der Kapelle die Messe zu lesen, hatte Sofie ihr erzählt. Jeden Montagabend beteten die Frauen vom Dorf unter Anleitung des Mesmers einen Rosenkranz. Ansonsten mussten die Dorfbewohner nach Lippertsreute in die Kirche gehen, dort wurden die Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen der Pfarrei abgehalten.

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