Alfons Höfer
Meine Worte suchen dich
Gebete aus Not und Dank
Ignatianische Impulse
Herausgegeben von Stefan Kiechle SJ, Willi Lambert SJ und Martin Müller SJ
Band 55
Ignatianische Impulsegründen in der Spiritualität des Ignatius von Loyola. Diese wird heute von vielen Menschen neu entdeckt.
Ignatianische Impulsegreifen aktuelle und existentielle Fragen wie auch umstrittene Themen auf. Weltoffen und konkret, lebensnah und nach vorne gerichtet, gut lesbar und persönlich anregend sprechen sie suchende Menschen an und helfen ihnen, das alltägliche Leben spirituell zu deuten und zu gestalten.
Ignatianische Impulsewerden begleitet durch den Jesuitenorden, der von Ignatius gegründet wurde. Ihre Themen orientieren sich an dem, was Jesuiten heute als ihre Leitlinien gewählt haben: Christlicher Glaube – soziale Gerechtigkeit – interreligiöser Dialog – moderne Kultur.
Alfons Höfer
Gebete aus Not und Dank
Die Bibeltexte sind entnommen der Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, ©1980 Katholische Bibelanstalt, Stuttgart
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über < http://dnb.d-nb.de> abrufbar.
© 2012 Echter Verlag GmbH, Würzburg
www.echter-verlag.de
Umschlag: Peter Hellmund
Druck und Bindung: CPI – Clausen & Bosse, Leck
ISBN
978-3-429-03533-4 (Print)
978-3-429-04660-6 (PDF)
978-3-429-06069-5 (ePub)
Vorwort Vorwort Dieses kleine Gebet-Buch verdankt sich Erfahrungen auf dem eigenen Lebens- und Gebetsweg. Es ist aber auch gewachsen in und durch Begegnungen in vielen seelsorglichen Gesprächen. Es ist sozusagen vollgesogen von Worten, Tränen, Fragen, Freuden, Gefühlen und Gedanken dieser Menschen. Und immer wieder waren es auch einzelne Verse vor allem aus dem großen Gebetbuch der Bibel, dem Buch der Psalmen, die das eigene Beten genährt haben. Man wird da und dort spüren, dass ein Christ diese Gebete formuliert hat und die Anrede »Herr« Gott und ebenso auch Christus dem Herrn gelten kann. Und natürlich schwingt bei einem Jesuiten, der von ignatianischer Spiritualität geprägt ist, immer wieder auch der Geist dieses Betens mit.
Die Herrlichkeit des Schöpfers und die Würde des Menschen
Der verborgene Gott
Das Schweigen Gottes
Wir sind von Gott gewollt
Du kennst meinen Namen
Vertrauen auf Gott
Rückblick auf mein Leben
Glauben im Dunkel
Aus der Hoffnung leben
Lass mich nicht fallen
Der Geist wird euch alles lehren
Bitte um Segen
Sinnvoll leben
Gott, unser Vater
Abba, lieber Vater
Den Klugen und Weisen verborgen (Mt 11,25)
Ungehört?
Sehnsucht
Deine Hand über mir
Aus tiefer Not
Gott, meine Zuflucht
Bitte um Hilfe
Genormtes Leben?
Gefangen
Bei dir verweilen
Einsam im Leid
Bitte um Glauben
Leiden mit den Leidenden
Quelle des Lebens
Mach mich zum Werkzeug deiner Liebe
Dankgebete
Der Grund meines Lebens
Gottes Gegenwart erfahren
Grenzenlos bedürftig
In dir sein ist alles
Dank
Hören
Bitte um Vergebung
Vergebung von Schuld
Abgründe
Erlöse uns von dem Bösen
Ich möchte glauben
Mit Christus leben
Das Wort ist Fleisch geworden
Gottes Sohn
Nachfolge
Herr, ich glaube an deine Liebe
Lehre mich beten
Lass mich meine Last tragen
Im Kreuz ist Heil
Das Geheimnis der Ohnmacht Gottes
Leben
Hoffnung
Freiheit
Berufung
Fürbitte
Du bist unser Heil
Fürbitte
Bitte um Segen
Dank für die Ehe
Für die Kinder
Gefährdete Liebe
Gescheiterte Liebe
Der Tod hat uns getrennt
Meine Zeit in deinen Händen
Morgengebet
Am Abend
Gebet in der Nacht
Dank für deine Treue
Dieses kleine Gebet-Buch verdankt sich Erfahrungen auf dem eigenen Lebens- und Gebetsweg. Es ist aber auch gewachsen in und durch Begegnungen in vielen seelsorglichen Gesprächen. Es ist sozusagen vollgesogen von Worten, Tränen, Fragen, Freuden, Gefühlen und Gedanken dieser Menschen. Und immer wieder waren es auch einzelne Verse vor allem aus dem großen Gebetbuch der Bibel, dem Buch der Psalmen, die das eigene Beten genährt haben.
Man wird da und dort spüren, dass ein Christ diese Gebete formuliert hat und die Anrede »Herr« Gott und ebenso auch Christus dem Herrn gelten kann. Und natürlich schwingt bei einem Jesuiten, der von ignatianischer Spiritualität geprägt ist, immer wieder auch der Geist dieses Betens mit.
Jedem Gebet ist ein Verswort als Leitwort beigegeben, fast immer das Verswort eines Psalms, zum Teil das einer anderen Schriftstelle. Manchmal drückt dieses nur eine Augenblicks-Stimmung aus, die besonders einprägsam formuliert erscheint. Zeilen später kann sich im Psalm durch eine im Gebet geschehene Um-Stimmung des Betenden ganz plötzlich Klage in Dank verwandeln oder auch noch einmal eine dunkle Not und Frage auftauchen. Dies kann dazu ermutigen, beim Beten das eigene Herz sprechen zu lassen und von einem vorgegebenen Text hauptsächlich und intensiver das aufzunehmen, was besonders anspricht, anregt oder auch einmal aufregt, provoziert. Dies ist auch ein Gebetshinweis von Ignatius. So wird beim Blick auf den ganzen Psalm vielleicht manchen Lesenden ein ganz anderer Psalmvers wichtig werden. Vielleicht kann es sogar anregend sein, die vorgegebenen Gebetsworte und den eigenen Zugang zum ganzen Psalm in eine fruchtbare Beziehung zu bringen.
Beten heißt, unser Leben mit seinen widersprüchlichen Erfahrungen vor Gott zu bringen. Wenn wir die Psalmen lesen, können wir lernen, wie Menschen in Leid und Not, in Sorge und Todesangst bei Gott Zuflucht gesucht haben. Aber zugleich finden wir dort Freude und Dank für erfahrene Hilfe, sie sind für uns Zeugnisse gelebten Glaubens: »Ich fürchte kein Unheil, denn du bist bei mir.« Unsere persönlichen Gebete können lebendiger und aufrichtiger werden, wenn wir an den Psalmen Maßstab nehmen. In diesem Sinn möchten die vorliegenden Texte nicht einfach als »Gebetbuch« verstanden werden, sondern anregen, die eigenen »Psalmen« zu beten.
Unsere Zeit ist geprägt vom Zweifel. Wo ist Gott? Wenn es ihn gibt, warum schweigt er? Wie lässt sich seine Güte vereinbaren mit dem Leid, das wir im eigenen Leben und in der ganzen Welt erfahren? Diese Fragen müssen wir aushalten; unter Umständen lange Zeit. Gott will sich finden lassen: »Die Wüsten müssen bestanden werden, die Wüsten der Einsamkeit, der Weglosigkeit, der Schwermut, der Sinnlosigkeit, der Preisgegebenheit. Gott, der die Wüste schuf, erschließt auch die Quellen, die sie in fruchtbares Land verwandeln«, schreibt Alfred Delp SJ.
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