Karl Frielingsdorf - Aggression - zerstörend oder lebensfördernd

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Das Wort «Aggression» wird in unserem Sprachgebrauch meist negativ verstanden. Man verbindet damit Gewalt, Wut, Hass, Streit und Krieg. Dieses Verständnis ist jedoch einseitig, so Karl Frielingsdorf, und sollte positiv ergänzt werden: Aggression ist eine Lebenskraft, eine Lebensenergie, die zerstörend und schädigend, aber auch lebensfördernd und beziehungsstiftend eingesetzt werden kann.
In seinen Ausführungen greift Karl Frielingsdorf auf mehr als 1000 Lebensgeschichten meist religiös sozialisierter Frauen und Männer zurück, die sich in Einzelberatung und /oder in Gruppen mit ihren Erfahrungen mit Aggressionen und Beziehungen auseinandergesetzt haben. Zudem werden Ursprung und Bedeutung von Aggression in unserer Zeit aus psychologischer, anthropologischer und religiöser Sicht erörtert.
Eine interdisziplinäre und ganzheitliche Betrachtung von Aggression mit dem Ziel, eine langfristige Lösung der Aggressionsproblematik zu finden.

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Wenn Skinheads und neonazistische Banden Ausländer, Flüchtlinge oder Andersgläubige misshandeln, töten (NSU), Häuser anzünden, Ferienlager überfallen und Friedhöfe schänden oder der IS die Enthauptung und Verbrennung von Gefangenen in den Medien zeigt, dann setzen sie die traditionellen ethischen Maßstäbe und Menschenrechte außer Kraft. Ihre Gewalttaten entstammen einer selbstgeschaffenen Ideologie mit entsprechenden Regeln und Prinzipien. „Ohne Rücksicht auf Verluste“ setzen sie diese um, und sei es, dass sie dafür „über Leichen gehen“ müssen. Dabei wird der Einzelne von der Verantwortung suspendiert: Er kann beliebig töten und Gewalt ausüben im Namen der Ideologie bzw. der Gruppierung, für die er kämpft. Bei den Nationalsozialisten wurde der Holocaust mit Begriffen wie „Kristallnacht“ oder „ethnische Säuberung“ beschönigt. Auf diese Weise wurde versucht, der hier ausgeübten Gewalt mit ihrer Massenvernichtung den Stachel des Anstoßes und Ärgernisses zu nehmen. Eine ähnliche Wendung ins Gegenteil geschieht im sogenannten Heiligen Krieg des IS, wo jede Gewalt und Brutalität „im Namen Allahs“ erlaubt ist, bis hin zur Selbsttötung, die noch durch das Versprechen des Paradieses schmackhaft gemacht und geheiligt wird.

Bei den hier auftauchenden Fragen nach Ideologien, nach religiösen Motivationen oder nach dem zugrunde liegenden Menschenbild ist die Psychologie auf die Zusammenarbeit mit der Philosophie und Theologie angewiesen. So fragt die Anthropologie nach der ursprünglichen Bedeutung von Aggression, die neben den zerstörenden auch die lebensfördernden und beziehungsstiftenden Kräfte der Aggression beinhaltet. Weiter fragt die Anthropologie nach den geistesgeschichtlichen Wurzeln und nach der Entwicklung des Phänomens „Aggression“ in unserer Kulturgeschichte, die u. a. zu dem heutigen, einseitigen Verständnis von Aggression beigetragen hat.

In diesem Buch werden die psychologischen, die anthropologischen und religiösen Fragestellungen berücksichtigt. Einerseits stütze ich mich dabei auf mehr als 1000 Lebensskripts von religiös sozialisierten Frauen und Männern, die sich in Einzelberatung und in Gruppen mit ihren Erfahrungen mit Aggressionen und Beziehungen auseinandergesetzt haben. Anderseits werden anthropologische Grundfragen nach dem Ursprung, der Bedeutung und dem Stellenwert von Aggression und Beziehung im menschlichen Leben aus Sicht der christlichen Anthropologie und der biblischen Schöpfungslehre gestellt.

Ein Ziel dieses Buches ist, das einseitig negative Verständnis von Aggression zu überwinden und positiv zu ergänzen. Wir bringen Aggressionen nicht automatisch mit Gewalt in Verbindung, sondern verstehen Aggression zunächst neutral als Lebensenergie, die sowohl lebensfördernd als auch zerstörend eingesetzt werden kann.

Für christlich orientierte Menschen, die glauben, dass der Mensch nach dem Bild Gottes geschaffen wurde, ist der innere Lebenskern, aus dem der Mensch seine aggressiven Kräfte schöpft, heil und gut. Jeder Mensch vermag letztlich in Freiheit über sein Handeln und den Einsatz seiner aggressiven Energien zu entscheiden und trägt dafür persönlich die Verantwortung. Die mir geschenkten Lebensenergien kann ich also in den Aggressionen lebensfördernd und beziehungsstiftend, aber auch zerstörend und schädigend einsetzen, sei es in der Beziehung zu mir selbst, in der Beziehung zu anderen Menschen, zur Umwelt und zu Gott. In diesem immer wieder neuen Entscheidungsprozess ist die ignatianische Unterscheidung der Geister ein wichtiges Instrument, um einen konstruktiven Umgang mit meinen Aggressionen zu lernen und gute und heilsame Beziehungen zu gestalten (vgl. Ignatius von Loyola, 81 ff. und 127 ff.).

Wir verstehen also Aggressionen in diesem Buch als Lebenskraft des Menschen, als Lebensenergie, die der Mensch für sich und andere verwenden kann. So ist Aggression nicht mehr nur ein Gegen-Einander, sondern kann genauso gut die Richtung des Auf-einander-Zu von Menschen sein. Das gilt trotz der meist negativen Elternbotschaften in den untersuchten Lebensgeschichten, die wir über Gefühle im Allgemeinen und Aggressionen im Besonderen in der religiösen Erziehung mitbekommen haben.

Da das Thema Aggression und Beziehung sehr komplex und vielschichtig ist, können wir in diesem Buch nur ausgewählte Aspekte berücksichtigen. Von dieser Vielfalt, die sich in unseren Aggressionen und Beziehungen verbirgt, erzählt eine chinesische Weisheits-Geschichte.

Einen Weisen im alten China fragten einmal seine Schüler: Du stehst nun schon so lange an diesem Fluss und schaust ins Wasser. Was siehst du denn da?

Der Weise gab keine Antwort. Er wandte den Blick nicht ab von dem unablässig dahinströmenden Wasser. Endlich sprach er:

Das Wasser lehrt uns, wie wir leben sollen. Wohin es fließt, bringt es Leben und teilt sich aus an alle, die seiner bedürfen. Es ist gütig und freigebig.

Die Unebenheiten des Geländes versteht es auszugleichen: Es ist gerecht.

Ohne zu zögern in seinem Lauf, stürzt es sich über Steilhänge in die Tiefe. Es ist mutig.

Seine Oberfläche ist glatt und ebenmäßig, aber es kann verborgene Tiefen bilden. Es ist weise.

Felsen, die ihm im Lauf entgegenstehen, umfließt es. Es ist verträglich.

Aber seine Kraft ist Tag und Nacht am Werk, Hindernisse zu beseitigen. Es ist ausdauernd.

Wie viele Windungen es auch auf sich nehmen muss, niemals verliert es die Richtung zu seinem ewigen Ziel, dem Meer, aus dem Auge. Es ist zielbewusst.

Und sooft es auch verunreinigt wird, bemüht es sich doch unablässig, wieder rein zu werden. Es hat die Kraft, sich immer wieder zu erneuern.

Das alles, sagte der Weise, ist es, warum ich auf das Wasser schaue. Es lehrt mich das rechte Leben (zitiert aus: Glauben leben 7/8 [1997], 234).

Wie der Weise im Schauen auf das Wasser, will dieses Buch unsere Aggressionen und Beziehungen anschauen und ihnen nachsinnen. Ich würde mich freuen, wenn Sie nach der Lektüre des Buches in Ihren eigenen Aggressionen mehr die lebensfördernden und beziehungsstiftenden Kräfte entdecken und sie in Ihrem Leben entsprechend einsetzen könnten.

Karl Frielingsdorf SJ

Aggression und Beziehung – was ist das?

1. Was ist Aggression?

Das Wort Aggression stößt bei vielen Menschen zunächst auf Ablehnung und Widerwillen.

Die wachsende Gewalt im öffentlichen und privaten Leben, die Religionskriege und die Völkermorde in aller Welt verbinden die Begriffe Aggression und Aggressivität mit Gewalttätigkeit und Brutalität und lassen diese in einem schlechten Licht erscheinen.

In diesem Kapitel wollen wir zunächst auf die eigentliche Bedeutung des Wortes „Aggression“ zurückgehen. Vom lateinischen Wort „aggredi“ = „ad-gredi“ stammend, bedeutet Aggression: „herangehen“, auf jemand „zugehen“, „sich einem anderen nähern“, „in Beziehung treten“.

Wir verstehen Aggression als ein emotional initiiertes, aktives Verhalten, das gerichtet oder ungerichtet sein kann. „Als naturale Antriebskraft gehört Aggression zur Grundausstattung des Menschen. Sie bedarf zwar der Steuerung, ist aber zugleich für seine humane Entfaltung unentbehrlich“ (Korff, 232 f.). So wären die menschlichen Handlungsantriebe ohne die Aggressionen nicht zu verwirklichen. Allerdings müssen die Aggressionen auch in den emotionalen Zusammenhang des menschlichen Lebens integriert werden, weil sie sonst destruktiv wirken. Durch die rationale Überprüfung der aggressiven Antriebsimpulse auf das Ziel, z. B. die Beziehung, hin, können die Aggressionen konstruktiv und lebensfördernd eingesetzt werden. Das kann durch Regeln geschehen, nach denen Auseinandersetzungen geführt werden oder Beziehungslernen geschieht.

Von der ursprünglichen Wortbedeutung her ist nicht von vornherein klar, mit welchen Gefühlen, Motivationen und mit welchem Ziel Aggressionen als aktives „Auf-einander-Zugehen“ verbunden sind; ob es sich dabei um eine positive Begegnung oder um einen zerstörerischen Angriff handelt. Die so verstandene Aggression kann z. B. mit Gefühlen wie Ärger, Angst, Wut und auch mit Gefühlen wie Freude, Sympathie oder Liebe verbunden sein.

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