SABINE PEMSEL-MAIER
Genderperspektiven –
Neue Blicke auf Klara von Assisi
Franziskanische Akzente
Für ein gottverbundenes und engagiertes Leben
Herausgegeben von Mirjam Schambeck sf und
Helmut Schlegel ofm
Band 17
Die Suche der Menschen nach Sinn und Glück ernst nehmen und Impulse geben für ein geistliches, schöpfungsfreundliches und sozial engagiertes Leben – das ist das Anliegen der Reihe „Franziskanische Akzente“.
In ihr zeigen Autorinnen und Autoren, wie Leben heute gelingen kann. Auf der Basis des Evangeliums und mit Blick auf die Fragen der Gegenwart legen sie Wert auf die typisch franziskanischen Akzente:
Achtung der Menschenwürde,
Bewahrung der Schöpfung,
Reform der Kirche und
gerechte Strukturen in der Gesellschaft.
In lebensnaher und zeitgerechter Sprache geben sie auf Fragen von heute ehrliche Antworten und sprechen darin Gläubige wie Andersdenkende, Skeptiker wie Fragende an.
SABINE PEMSEL-MAIER
Genderperspektiven
NEUE BLICKE
AUF KLARA VON ASSISI
Herzlicher Dank geht an Eva Kasper und Isabelle Wehrle
für die Zuarbeit bei den Korrekturen sowie an die Deutsche
Kapuzinerprovinz für die finanzielle Unterstützung.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation
in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische
Daten sind im Internet über ‹ http://dnb.d-nb.de› abrufbar.
1. Auflage 2018
© 2018 Echter Verlag GmbH, Würzburg
www.echter.de
Umschlag: www.wunderlichundweigand.de
(Foto: Elisabeth Wöhrle sf)
Satz: Hain-Team ( www.hain-team.de)
eBook-Herstellung und Auslieferung:, Brockhaus Commission, Kornwestheim, www.brocom.de
ISBN
978-3-429-04457-2
978-3-429-04967-6 (PDF)
978-3-429-06387-0 (ePub)
Inhalt
Einleitung: Bereitschaft
zu einer ungewohnten Perspektive
1. Reizwort Gender: ein Problemaufriss
Einerseits: der kirchliche Vorwurf der Gender-Ideologie
Andererseits: Selbstverständlichkeit von Gendertheorien in Kirche und Theologie
Gründe und Argumente der gegenwärtigen Genderkritik
Gender als Analyseinstrument: notwendige Klärungen
Die Unterscheidung von biologischem und sozialem Geschlecht
Kein „natürliches Wesen“ der Frau
Gender als Gegenstand von Theoriebildung, Forschung und Handeln
Gendertheorien
Genderforschung
Doing gender
Gender Mainstreaming
Geschlechtergerechtigkeit, Geschlechterbewusstsein und Geschlechtersensibilität
Freie Wahl der Geschlechtsidentität?
2. Gender in Theologie und Kirche: Entwicklungen – Rezeption – Forschung
Von der Feministischen Theologie zu Gender
Vielfältige Rezeptionsprozesse
Abkehr von essentialistischen Geschlechterstereotypen
Zur Kritik an der kirchlichen Genderkritik
Theologische Frauen- und Geschlechterforschung
3. Hinweise aus der kirchengeschichtlichen Frauen- und Genderforschung: Zugänge zu Klara
Die Quellenlage
Von Klara überlieferte Schriften – und Zweifel an ihrem gehobenen Latein
Sekundärquellen – Perspektiven und Interessen
Historische Fakten und gendersensible Deutungen
Stationen der Klaraforschung
Der aktuelle Stand: nicht im Schatten des Franziskus
Geschlechterstereotypische Klara-Deutungen
Nicht nur ein Additum zur Männergeschichte
4. Leben, Wirken und Schreiben im Spannungsfeld von Sex und Gender: Perspektiven auf Klara
Entscheidungen und Aufbrüche: Gender individuell und sozial
In Abgrenzung von vorgegebenen Geschlechterrollen
Familiäre Konflikte, Suchprozesse und das Aufeinandertreffen von Gender und Sex
Religiös innovatives gemeinschaftliches Frauenleben
Klerikale Vorgaben und patriarchale Machtkämpfe: Gender kirchenpolitisch
Minderschwestern, aber keine Ordensfrauen
Römische Vorgaben – weiblicher Widerstand
„Als ob sie Schafe wären, die eurem achtsamen Hütedienst anheimgestellt sind“
Klösterliches Networking und neue Orientierungen
Letzte Auseinandersetzungen und weibliche Hartnäckigkeit
Auch ein politischer Kampf um Geschlechtergerechtigkeit
Die erste von einer Frau verfasste Ordensregel
In Beziehung zu Franziskus: Gender relational
„Liebende Sorge und Unterstützung“
Weder Abhängigkeit noch Unterordnung
Weibliche Metaphorik: Gender spirituell
Weibliche Spiritualität? Fragen und Klärungen
Die Symbolik von Braut und Bräutigam
Weitere Sprachbilder: Mutter, Töchter und der Spiegel
Anstöße für heute – nicht nur für Frauen
Weibliches (Selbst-)bewusstsein
Leben in Abkehr von Geschlechterkonventionen
5. Anmerkungen
6. Zum Weiterlesen
7. Abkürzungsverzeichnis
Einleitung: Bereitschaft
zu einer ungewohnten Perspektive
Gender – ein aktueller und umstrittener Begriff, für manche nicht nur schwierig, sondern geradezu belastet. Weder Klara noch die Zeit, in der sie gelebt hat, kannten ihn. In der Welt von Klosterleben und Latein, Kontemplation und Gebet mag er wie ein Fremdwort wirken. Und doch waren die Sache und der Inhalt, um die es dabei geht, Klara alles andere als fremd: als Frau, die einen ungewöhnlichen Lebensentwurf wählte, als Mitglied und Leiterin einer Schwesterngemeinschaft, als Ordensfrau, die gegen männliche kirchliche Autoritäten ankämpfte, nicht zuletzt als Verfasserin einer eigenen Ordensregel. Womöglich hätte sie diesen Begriff sogar geschätzt oder in ihren Sprachgebrauch übernommen, aufgeschlossen und innovativ, wie sie war.
Der vorliegende Band der Franziskanischen Akzente macht den Versuch, im Anschluss an eine Klärung und Differenzierung der Kategorie Gender Klara mit ihrem Leben und Wirken unter Genderperspektive darzustellen. Damit lädt er ein zu einem ungewohnten Blickwinkel, der die Gestalt der Klara mit dem, was sie verwirklicht hat, neu erschließt.
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