• Zur Betreuung der Kinder wird ein Raum organisiert, in dem Bücher und Spielmaterial zur Verfügung stehen, gegebenenfalls wird auch für ein Betreuungsangebot gesorgt (z. B. können in Schulen auch ältere Schülerinnen und Schüler diese Betreuung übernehmen).
• Pädagogische Institutionen arbeiten beim Planen und Durchführen von Angeboten mit Schlüsselpersonen der Migrationsgruppen zusammen, um schneller Vertrauens- und Verständnisbrücken zu den Familien aufbauen zu können.
• Mit interkulturellen Dolmetscherinnen und Dolmetschern findet ein kurzes Vorgespräch statt. Dabei können Rolle, Ziel, Programm und Ablauf und Dauer der Veranstaltung besprochen werden (→ weitere Informationen http://www.zwischensprachen.de).
Vernetzung zwischen den Angeboten
• Sind die Eltern über Angebote zur sozialen Integration ihrer Kinder in der Institution und in der Freizeit sowie über deren Sinnhaftigkeit informiert?
• Wie sind wir als pädagogische Institution mit anderen Anbieterinnen und Anbietern von Angeboten zu Bildung und sozialer Integration vernetzt?
Umsetzungsideen
• Es werden lokale Vernetzungstreffen mit verschiedenen Anbieterinnen und Anbietern von Angeboten aus dem Sozial- und Bildungsbereich organisiert, die eine Plattform für die gegenseitige Vorstellung der Angebote zur Verfügung stellen.
• Pädagogische Fachpersonen haben Kenntnis über verschiedene Angebote und machen konsequent und gezielt darauf aufmerksam.
• Die Zusammenarbeit mit bereits bestehenden Angeboten (z. B. Femmes-Tische) wird bewusst gesucht. Auf diese Weise kann in Erfahrung gebracht werden, welche Themen die Zielgruppe im Moment beschäftigen und wofür sie sich interessiert.
• Nach einem Elternabend an der Schule könnten Anbieterinnen und Anbieter in Form eines Marktplatzes ihre Angebote vorstellen.
• Im Quartier vernetzen sich schulische und ausserschulische Bildungsakteurinnen und Bildungsakteure mit den Eltern, um die Bildung der Kinder und Jugendlichen gemeinsam zu fördern (z. B. offene Sporthalle am Sonntag → weitere Ideen siehe https://bildungslandschaften-basel.ch).
Die Bedürfnisse der Familien hinsichtlich der Nutzung von Angeboten sind sehr heterogen. Angebote zu schaffen, die alle Familien gleichermassen erreichen, stellt eine grosse Herausforderung dar. Alles in allem erhalten alltagsnahe, niederschwellige und beziehungsfördernde Angebote jedoch grossen Zuspruch. Sowohl bei der Planung als auch bei der Durchführung von neuen und bestehenden Angeboten kann es deshalb zielführend sein, wenn dies gemeinsam und kooperativ geschieht. Denn der frühe Einbezug von Schlüsselpersonen in Migrationsgruppen sowie ein verstärkter Austausch und eine bessere Vernetzung mit anderen Anbieterinnen und Anbietern führen zu mehr Erfahrungswissen und können längerfristig zur Steigerung der Qualität von Angeboten zu Bildung und sozialer Integration führen.
Expertinnenmeinung:
Wenn wir die Forderungen nach chancengerechter Bildung für alle von Geburt an und durchgehenden Bildungsbiografien wirklich ernst meinen, braucht es ein Umdenken bei den Kantonen, Gemeinden, Organisationen und Fachpersonen. Angebote sollten vermehrt das Kind und seine Familie ins Zentrum stellen. Eine wirkungs- und qualitätsorientierte Planung der Angebote wird dazu beitragen, dass Eltern frühzeitig erreicht, in ihrer Elternkompetenz gestärkt werden und Zugang zu sozialen Netzen erhalten. Dies zeigen niederschwellige Begegnungsorte wie Familienzentren und Eltern-Kind-Gruppen mit professioneller Leitung. Die meisten Eltern wollen das Beste für ihr Kind und sie sind auch bereit, ihre Rolle wahrzunehmen. Es liegt an den pädagogischen Fachpersonen, den Eltern den Zugang zu den vielfältigen Informations-, Bildungs- und Gesundheitsangeboten zu ermöglichen, sie willkommen zu heissen und sie mit ihren Ressourcen an den Prozessen zu beteiligen. Das ist zeitintensiv, kostet und braucht spezifisches Wissen sowie eine vorurteilsbewusste Haltung. Doch profitieren werden schlussendlich alle Kinder und auch unsere Gesellschaft.
Maya Mulle, Netzwerk Bildung und Familie
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