Marion Reddy - Dachschaden

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Marion Reddy, Iris Zachenhofer Dachschaden – zwei Neurochirurginnen decken auf. Mit dem schwarzen Humor abgebrühter Ärztinnen decken Marion Reddy und Iris Zachenhofer schwere Missstände an neurochirurgischen Abteilungen auf: Da wagt sich ein Bandscheiben-Spezialist mit nichts als einer Video-Anleitung an einen Gehirntumor. Ein Gehirnspezialist führt eine völlig überflüssige Operation durch, bloß weil sie ihm noch auf seiner Liste fehlt. Die Folgen sind allzu leicht bleibende Schäden für die Patienten. «Dachschaden» ist ein freches Buch über Machtstrukturen, Systemfehler, programmierte Pannen und den Narzissmus ärztlichen Personals im exponiertesten Bereich des Gesundheitssystems, der Neurochirurgie. Quintessenz: Jemand öffnet Ihren Schädel und tut etwas mit Ihrem Gehirn. Sie vertrauen ihm. Das sollten Sie aber nicht.

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Klar, sie hatte einen kahl rasierten Kopf, eine große, eingesunkene Hautstelle dort, wo die Schädeldecke fehlte, was sich nicht nur beschissen anfühlt sondern auch beschissen aussieht, aber das war normal. Das hatten alle Trauma-Patienten. Es hingen ja auch keine Spiegel auf der Intensivstation, die Patienten dort hatten andere Probleme.

Nach sechs Monaten bekam sie ein Knochendeckel-Implantat eingesetzt. Durch einen Zufall war wieder ich dafür zuständig, wobei ich vom erfreulichen Verlauf ihrer Genesung erfuhr. Für eine kleinere Stelle hätte ich selbst eine Rekonstruktion des Knochens herstellen können, aus einer Masse, die sich wie Plastilin anfühlt, die geformt und dann eingesetzt wird. Die Skifahrerin brauchte allerdings eine halbe Schädeldecke in Form einer dreidimensionalen Rekonstruktion ihres Schädelknochens aus Kunststoffkarbonplastik, und das musste nach einer CT-Vorlage angefertigt werden.

Das Einsetzen war nur noch ein Routineeingriff. Ich legte die Schädelöffnung frei, präparierte die Schichten und setzte den neuen Deckel ein. Kein Mensch würde je glauben, dass die Neurochirurgin, die sie operiert hatte, nicht mehr um ihr Leben gekämpft hatte, sondern nur noch darum, wo sie sterben würde – gleich am Operationstisch oder hinterher in der Intensivstation. Glück gehabt. Auch das gibt es.

Prolog

Sie werden, was Sie in diesem Buch lesen, vermutlich entsetzlich finden. Allein die Vorstellung, dass jemand Ihren Schädel öffnet und sich Ihr Gehirn vornimmt, hat schon etwas Entsetzliches. Dass er es im Rahmen eines Systems tut, dessen Parameter nicht einzig auf Ihre anschließende körperliche und geistige Unversehrtheit und Ihr höchstmögliches Wohlbefinden ausgerichtet sind, ist noch entsetzlicher. Da tut sich ein richtiger Abgrund auf.

Für uns beide waren Gehirnoperationen, die wir an den neurochirurgischen Abteilungen unterschiedlicher Krankenhäuser durchgeführt haben, jahrzehntelang unser tägliches Brot. Wir waren anfangs beide hoch motiviert, Patienten zu helfen und selbst dabei ein gutes Leben zu führen. Doch mit der Zeit stellten wir fest, dass wir naiv waren. Dass es nicht um die Patienten geht, sondern zum Beispiel um Dinge wie die Selbstbestätigung der narzisstischen Neurochirurgen.

Früher hatten wir beide Angst, bei Aufenthalten, sagen wir in Thailand, in Vietnam oder in Staaten wie Bangladesch oder Nicaragua ins Krankenhaus zu müssen und uns damit einem vermeintlich unterentwickelten Gesundheitssystem auszuliefern. Doch irgendwann kamen wir zu dem Schluss, dass das österreichische und das deutsche Gesundheitssystem als Spielzeug narzisstischer Wichtigtuer dermaßen ausgerastet ist, dass ein Aufenthalt hierzulande auch scheißgefährlich sein kann.

Die Idee, ein Buch zu schreiben, ist ja an und für sich nichts Großartiges. Fast jeder denkt sich mal die Phrase: „Da könnte man ein Buch darüber schreiben”. Viele tun es, es gibt Autobiographien von sämtlichen Stars und auch Regale voller „real life”-Bücher, die von Supermarktkassiererinnen, Modejournalistinnen, Tänzerinnen und Briefträgern, ja sogar von Grabrednern geschrieben wurden. Wir hatten beide auch schon vor Jahren einmal die lockere Idee, wir schreiben ein Buch über die Zeit an der Neurochirurgie. Eine von uns war sogar schon so weit, dass sie ein Inhaltsverzeichnis geschrieben hatte. Aber das alles hatte nicht mehr Ernsthaftigkeit, als der Silvestervorsatz, im nächsten Jahr mit dem Rauchen aufzuhören und fünf Kilo abzunehmen. Gar keine nämlich. Wir waren dann auch zu beschäftigt damit, im Hamsterrad der Neurochirurgie zu laufen, sodass wir gar keine Zeit oder kreative Möglichkeit gehabt hätten. Wir sind nur gelaufen, wie zwei vertrottelte Hamster. Irgendwann einmal ist dann alles zusammengebrochen, unsere Jobs waren nur mehr die Hölle, die Beziehungen gescheitert. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt begannen wir, uns mehrmals täglich über facebook zu schreiben, und wir ließen nichts aus. Sämtliche beruflichen und privaten Katastrophen haben wir diskutiert, analysiert, seziert. Wir haben gelacht und geweint.

Mitten zwischen den ganzen Desastern wollte eine von uns dann diese zig Seiten einfach so abspeichern, als Erinnerung, weil sie ja fast wie ein Tagebuch waren, diese ganzen Dramen. In der Zeit, in der sich die Sanduhr am Bildschirm während des Speicherns schier endlos drehte, begann sie, die ganzen alten Dialoge noch einmal durchzulesen. Und die waren wie reality-TV, lustig, traurig, erschreckend, oberflächlich, tiefgründig, alles. Und durch die ganzen Seiten zog sich als blutroter Faden die Neurochirurgie, immer wieder und wieder, wie ein böser Albtraum, der einen ein Leben lang verfolgt. Eine von uns hat dann, da das ganze wirklich packend und ergreifend zu lesen war, der anderen vorgeschlagen, diese facebook-Dialoge zu einem Buch umzuschreiben, Orte und Namen zu ändern und probeweise an ein paar Verlage zu schicken. Die Zweite war sofort begeistert.

Die Idee war geboren. Wir machten uns aus, wenn wir unsere beruflichen und privaten Tiefs überstanden haben, wenn es wieder aufwärts geht, machen wir uns daran. Wir lagen zu dem Zeitpunkt, wie gesagt, beide am Boden. Mit dem Gesicht im Dreck. Aber es ging wieder aufwärts, wir sind wieder aufgestanden, beziehungsweise war das mehr „Rise like a Phoenix”. Denn wir haben uns regelrecht aus der Asche erhoben, wie der Phönix in der griechischen Mythologie, der in neuem Glanz erstrahlt.

Die Chancen, dass ein unverlangtes Manuskript von einem Verlag publiziert wird, sind sehr gering, bei etwa vier Prozent. Deshalb haben wir uns nicht viel Arbeit angetan, die facebook-Datei einfach geändert und gekürzt und einmal zum Probieren an drei Verlage geschickt. Irgendwann läutete bei einer von uns, während sie sich gerade einen Cappuccino in der Küche richtete, das Telefon. Unbekannte Handynummer. Unbekannte Handynummern verheißen normalerweise selten etwas Gutes, meistens sind das Lehrer, die sich beschweren, oder Nachhilfelehrer, oder sogar ein Geschäft, weil einer der Fratzen beim Ladendiebstahl erwischt wurde. Also immer irgendwelche Troubles.

In diesem Fall war es jedoch anders, denn am Telefon war unser zukünftiger Verleger, der von der Leseprobe so begeistert war, dass er am Telefon schon sagte, dass er das Buch auf jeden Fall publizieren will. Juhu!

Beim ersten Treffen mit unserem Verleger wurde uns dann eigentlich erst so richtig klar, wie betriebsblind wir geworden waren, wie normal völlig schockierende Tatsachen für uns sind, die einem Außenstehenden die Haare zu Berge stehen lassen. Nach dem ersten Treffen kaufte sich unser Verleger sofort einen Fahrradhelm, vor lauter Furcht, er könne nach einem Unfall als Patient an einer Neurochirurgie landen. Als wir Monate später mit den Arbeiten zu diesem Buch fertig waren, meinte er, am liebsten würde er überhaupt nicht mehr radfahren, sondern nur mehr mit dem Helm spazieren gehen. Kein Scherz, ich muss jetzt noch schmunzeln.

Der Grund für für dieses Buch war es nicht, den Neurochirurgen noch einmal einen richtigen Arschtritt zu verpassen. Okay, ein bisschen vielleicht, wir geben es zu, aber es war sicher nicht der Hauptgrund.

Denn wir sehen es eigentlich überhaupt nicht ein, dass wir uns einfach lautlos davonschleichen sollen, aus diesem tyrannischen System der österreichischen und deutschen Neurochirurgien. Dass wir weiter das Maul halten sollen darüber, was einem Patienten, der mit einer neurologischen Erkrankung dort eingeliefert wird, eigentlich alles geschehen kann.

Wir sind vor einigen Monaten mit jemandem, den wir sehr schätzen, auf einer Kaffeehausterrasse gesessen und haben nach einigen weißen Spritzern herumgekreischt, dass alle Neurochirurgen völlig durchgeknallt seien, dass jeder entweder säuft oder Beruhigungstabletten nimmt oder sich jeden Tag einraucht. Unser Freund hat dann gemeint, wir seien ein bisschen irre geworden, in diesen ganzen Krankenhäusern. Aber wir sind sicher nicht irre. Wir waren immer schon so, nur waren wir die letzten zehn oder fünfzehn Jahre mundtot gemacht an der Neurochirurgie. Und jetzt werden wir singen wie zwei fiese Mafia-Verräter. Und wenn wir einbetoniert im Keller irgendeiner Neurochirurgie liegen, ist es uns auch egal. Denn wir werden nicht so tun, als ob nie etwas gewesen wäre. Die ganze Welt soll wissen, dass wir existiert haben und was da läuft, im Mikrokosmos der Neurochirurgie.

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