Zora Kauz - Traumafolge(störung) DISsoziation

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Traumafolge(störung) DISsoziation: краткое содержание, описание и аннотация

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Wissen ist Macht. Sprache kann vernichtende Gewalt sein, aber auch eine befreiende Kraft. Die Macht des Wissens soll über die Kraft der Sprache geteilt und zugänglich werden. Denn Gewalt hat Folgen. Chronische Gewalt hat chronische Folgen. Ein Psychotrauma soll eine Erschütterung sein, aber was ist, wenn Menschen diese Erschütterung als Normalzustand angenommen haben? Was bedeutet Traumatisierung eigentlich, wenn überall Stress mit »Trauma« beschrieben wird? Was sollen all die körperlichen Symptome, wenn doch die Psyche erschüttert wurde? Warum ist Persönlichkeit dynamisch und was passiert, wenn es diese Dynamik nicht in funktionellem Zusammenfluss gibt? Wer lebt weiter, wenn Gewalt tödlich war? Mithilfe neurobiologischer Prozesse werden Natur- mit Humanwissenschaften verbunden, um sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen. Dissoziation klingt fachlich vielleicht fremd, doch ist es ein Phänomen, das in gewissen Formen alle Menschen in ihrem Alltag kennen. Unbekannter sind die pathologischen Extreme und ein anderes Spektrum – die Strukturelle Dissoziation, welche in ihrem Ursprung ein Überlebensmechanismus ist. Charaktere, die in Medien als »Multiple Persönlichkeit« Massenmörder darstellen, verzerren das Bild von Menschen, deren Organismen eigentlich nur schon zu früh und zu oft in ihrem Leben auf instinktive, unbewusste Überlebensmechanismen zurückgreifen mussten. Menschen, die nicht vervielfacht (»multipel«), sondern (durchaus funktionell und lebensfähig) gespalten sind. Auch geht es um das Leben, nach dem Überleben, welches mehr sein sollen darf als Schuld und Scham. Denn Menschen mit Dissoziativen (Identitäts-)Störungen sind mehr als ihre Traumatisierungen, auch wenn Narben bleiben und es keinen Neuanfang geben wird.

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Ich frage mich manchmal, wie wir eigentlich alles andere noch hinbekommen, wenn wir ständig und unaufhörlich vom Angst-Terror verfolgt und beeinträchtigt werden. (Damit es doch funktioniert, sind wir eben viele.) Aber niemand, wirklich niemand kann an unserem hochaktiven limbischen System etwas ändern, wenn wir es nicht versuchen. Es ist schrecklich, wenn jemand mitbekommt, dass wir getriggert wurden, weil wir uns schämen. Hier ist sie wieder. Die Scham. Weil wir so „übertrieben schreckhaft“ sind. Aber da ist nichts übertrieben, das ergibt alles viel Sinn, bleibt aktuell, weil es noch nicht bearbeitet und richtig einsortiert ist. „Sobald man sich in Gefahr befindet, reagiert man schon. Die Evolution denkt für dich“ (Joseph LeDoux).

Ja, danke Evolution. Kannst jetzt wieder aufhören. Die Amygdala, ist durch eine Nervenverbindung u. a. auch am motorischen System angeschlossen. Super, wenn wir bedroht werden. Blöd, weil die Evolution keinen Kalender dabei hat, um zu bemerken, dass die Angstreaktion ein bisschen spät kommt bzw. langsam Feierabend hat. Wir schämen uns, weil das doch kein Trigger sein kann. Weil wir uns nicht „zusammenreißen“ können, weil wir Anteile abstoßen und nicht haben wollen. Ich fasse mal kurz zusammen, was ein potentieller Trigger ist:

Alles.

Es gibt keinen lächerlichen Trigger. Ein Geruch, ein Wort, ein Geräusch, eine bestimmte Bewegung, die wir sehen, oder auch das Gefühl davon, bestimmte Berührungen, eine Umweltkonstellation, bestimmte Orte, Gegenstände, spezielle Klamotten, Farben – alles. Alles, weil die Dimensionen und Ebenen der Erinnerungen zerfetzt sind und es nur einen kleinen Teil geben muss, um auszulösen. Es geht nicht um den Auslöser, es geht um das, was ausgelöst wird. Unser Gehirn greift sich nur etwas, dass es greifen kann, da reicht ein kleiner Fetzen aus dem Puzzle, der aus dem Nebel ragt und mit dem Trauma assoziiert ist. Das, was schlimm ist, ist das, was von uns als Hier-und-Jetzt erlebt wird. An einer Pistole ist auch nicht der Auslöser, Englisch: Trigger, das Problem. Das ist nur ein Metall- oder Plastikstück. Das Schreckliche ist, was durch das Auslösen passiert.

Heutzutage steht oft irgendwo „Trigger-Warnung“. Ich bin dann immer ganz gespannt, was nun kommt, weil diese „Warnung“ suggeriert, dass gewusst wird, was triggert. Das finde ich schon mal interessant. Natürlich mag es „große Trigger-Situationen“ geben, die auch Außenstehende als solche identifizieren können, weil sie vermutlich sehr viele von uns triggern. Aber es ist und bleibt individuell. Natürlich gibt es Inhalte und Worte, die belasten können, aber ich unterscheide die allgemein verwendete Bedeutung von Triggern, die sich meist auf belastende Erinnerungen beziehen, von der des „echtes Zurückwerfens/Auslösens“.

Triggern bedeutet eben auslösen. Ausgelöst werden kann neben belastendem Material auch die körperliche Kettenreaktion bei Todesangst, daran gekoppelte Wechsel oder einzelne somatische Symptome. Es gibt oft zahlreiche Trigger, die wir (lange) gar nicht kennen können, da im Falle von chronischer Traumatisierung sich die Anzahl von verschiedenen Reizsituationen multipliziert. (Tageszeit, Ort, Klamotten/Geruch/Zustand der Täter_innen, weitere äußere und innere Faktoren und was sonst ein Trigger sein kann, siehe oben). Wenn schon eine gewisse Nuance in einem Geruch oder auch eine Form, die z. B. als Muster auf der Kleidung war, ein Trigger sein kann, ist offensichtlich, wie endlos viele es sein könnten, auch welche, die wir nie bewusst benennen werden können. Was diese „Warnungen“ meinen, sind meist Gewaltthemen, auch wenn Definitionen von Gewalt sehr unterschiedlich ausfallen. Es geht darum, dass Missbrauch besprochen oder Vernachlässigung diskutiert wird. Themen, die allgemein vermutlich schwer auszuhalten sind, die zudem oft als Tabu gelten, wodurch sich nichts an der Problematik oder der Belastung bessert. Diesen Warnungen ermöglichen die Entscheidung, ob wir weiterlesen oder -hören oder nicht. Das ist natürlich kein Fehler, denn belastende Erinnerungen können Scham und Machtlosigkeit hochholen und uns in einen Schmerz-Strudel ziehen. Zumindest, wenn die dissoziative Symptomatik nicht ganz so komplex ist. Denn dann ist der Bezug zu uns selbst und oder eine allgemein schmerzhafte emotionale Berührtheit meist dissoziiert. Es gibt immer welche, die auf eine solche Thematik relativ unberührt reagieren, abgesehen davon, was währenddessen innen passiert. Einerseits wenig erschüttert, weil diese Themen zu unserem Alltag gehören, in der Praxis hoffentlich gehörten. Doch sie sind eben Teil unserer Geschichte und durch die Folgen immer noch präsent. So ist vieles, was andere in ihrer Heile-Welt-Blase zutiefst schockiert, einfach unsere Lebensrealität. Andererseits „ist mir ja nie etwas passiert“ (nur irgendwelchen Anteilen, die mir fremd sind, deren Erfahrungen ich nicht teile und sie darum nichts mit mit zu tun haben) und uns durch diese Vermeidung/Unwissen der ganze Themenbereich emotional wenig angreift, weil Gefühle dazu von anderen getragen werden. Wenn schon was integriert ist, dann ist es trotzdem „nur“ eine belastende Erinnerung, unser Front-Denker-Hirn bleibt aktiv und wir können die Rationalität nutzen, um nicht dissoziieren zu müssen, und sind dann auch in einer Verfassung, in der wir wissen, dass wir unsere Emotionen überleben können. Allerdings gibt es eben einen Großteil an Triggern, die wir nicht kennen und die wirklich auslösen, auslösen im Bruchteil einer Sekunde. Sie schlagen einen und wirken ganz außerhalb unserer bewussten Wahrnehmung, wir können sie nicht benennen. Sie aktivieren die physiologische Kettenreaktion von fight-flight-freeze-submit, unser Sympathikus fährt hoch oder der primitive Vagus schaltet uns aus. Die entsprechend gebildeten neuronalen Netzwerke, also Anteile, werden aktiviert, auch wenn sie nicht gleich „nach vorne“ treten. Wir können nichts tun, außer es zu bemerken und danach unser Nervensystem wieder zu beruhigen bzw. wieder auf der Erde zu landen.

Wenn wir bemerken, dass wir getriggert wurden, haben wir schon einen riesigen Teil geschafft. Wir haben den Körper wahrgenommen, sind nicht dissoziiert, obwohl der Alarm da war. Dann können wir, wenn wir wieder tief atmen, rational dazu erkennen, „sicher“ zu sein, können dann bewusst gegensteuern und den Alarmzustand regulieren lernen. Für uns ist das Front-Denker-Hirn aktiv zu halten viel anstrengender und aufwendiger, da wir das erst lernen müssen. Es kann sein, dass diese „Trigger-Warnungen“ für traumatisierte Menschen mit weniger ausgeprägter dissoziativer Symptomatik anders bzw. sinnvoller sind, weil ihre (ggf. teil-dissoziierten) Anteile viel mehr vom Sympathikus geprägt oder die Barrieren nicht so standhaft/undurchsichtig sind und der primitive Teil des Parasympathikus nicht so viel zu tun hat. Da geht es dann immer eher in fight-flight, als in freeze-submit. Ich will mich also nicht generell gegen Trigger-Warnungen aussprechen, aber anzunehmen, dass allgemein bekannt ist, was triggert, ist einfach falsch. Selbst wenn wir einige kennen(lernen), können nicht davon ausgehen, vor Triggern „sicher“ zu sein.

Dem obigen entsprechend, können einige mit solchen Diskussionen, egal welche Begriffe verwendet werden, sehr gut umgehen bzw. in solchen Debatten auch mitdenken, jedoch hauen mich manche scheinbar undramatische Alltagsgegenstände raus.

Auf die belastenden Erinnerungen, die ausgelöst werden, können wir uns viel besser vorbereiten, weil sie bewusst passieren. Sie sind integriert und als Erinnerung erkennbar. Wir können rational damit umgehen, weil wir sie ggf. sogar in Worte fassen können und wissen, was es schwer macht. Somit können wir auch ihre Bedeutung verändern und kognitiv damit arbeiten. Es braucht ständiges Üben und die Bereitschaft, sich das anzuschauen, aber wir können sie verändern. Wir können auch lernen, „echte Trigger“ auszuhalten, wenn wir es mehr und mehr oder immer wieder zunächst schaffen, die ständige Alarmbereitschaft und Daueranspannung unseres Nervensystems zu verändern und unsere Einstellung zu Triggern zu ändern: Von der Überzeugung, dass wir schrecklich sind, weil wir getriggert werden, dies also nicht passieren darf, womit wir noch angespannter werden und es so unglaublich furchtbar ist, dass wir glauben es nicht überleben, hin zu der Auffassung, dass es zwar unglaublich furchtbar ist, ja, aber wegen dem was war und nicht, weil wir sind. Wir können es überleben, denn wir überleben es ständig. Die ganze Zeit, all der Angst-Terror, wir überleben ihn ja. Vieles ist möglich, weil unser Hirn sehr plastisch ist. Wir können unsere Stresstoleranz vergrößern und mit viel Erdung andere Wege finden, um nicht immer dissoziieren zu müssen, was eine Voraussetzung für die Trauma-Konfrontation ist. Und mit Voraussetzung meine ich tatsächlich Voraussetzung, nicht: „Wäre schön, wenn wir das vorher können, aber wenn das zu lange dauert, kommt halt doch dann die Exposition.“ Denn die „Erinnerungs-Trigger“ einfach auszuhalten und sich dem auftürmenden Leid zu stellen, um zu bemerken, dass nichts Schlimmes passiert, ist wenig hilfreich, weil sich dadurch die Bedeutung nicht verändert und wir in diesem Fall wissen, dass es ja „nur“ eine Erinnerung ist. Schlimmer ist es allerdings mit übereilten „Expositionen“ der Ängste vor dissoziierten Erinnerungen (welche ohnehin als klassische Expositionen völlig am Ziel vorbeischießen). Wenn wir nicht bereit sind, das Erleben zu integrieren, welches in der Auflösung der Dissoziation gleich schrecklich ist wie die Ursprungssituation, führt dies zu einer Retraumatisierung und die strukturelle Dissoziation wird nur verstärkt bzw. weitergeführt und die Angst voreinander vergrößert sich. Es wird also gar nichts integriert. Wir müssen bereit sein, was auch bedeutet, die Angst vor Gefühlen, Bedürfnissen, Gedanken und uns gegenseitig vermindert zu haben, uns zu trauen, auf Entwicklung zu vertrauen/uns diese erlauben, und uns die Fähigkeit erarbeitet zu haben, präsent zu sein. Unser Hier-und-Jetzt, innen und außen wahrnehmen und gleichzeitig das vergangene Erleben erinnern, zudem als das unsere begreifen, ohne allerdings von diesem überfordert zu werden. Das klingt vielleicht normal, wenn sich eine Person an etwas erinnert, aber das ist eine verdammt extreme Leistung und erfordert viel Training, Akzeptanz, Bereitschaft und einen unglaublich starken Mut als Voraussetzung.

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