Die Geschichte des Dorfes Wyhlert

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Kippenheimweiler, wunderschön gelegen zwischen dem Kaiserswald und den Wiesen im Mattweg, steht im Mittelpunkt dieses Buches. Was zeichnet Wylert aus? Die ländliche Struktur? Der Waldmattensee? – Es sind vor allem die Menschen: Aus einem kleinen Dorf mit vor wenigen Jahrzehnten lediglich 500 Einwohnern wurde ein Stadtteil von Lahr mit annähernd 2000 Mitbürgern.
Wie sehr sich das Leben im Dorf für seine Bewohner in den letzten Jahrhunderten verändert hat, verdeutlichen auf eindrucksvolle Weise zahlreiche Fotos und bemerkenswerte Erinnerungen von Zeitzeugen sowie informative und spannende Berichte zur Wylerter Geschichte.
Begeben wir uns auf eine gemeinsame Zeitreise!

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Die Auswandererströme richteten sich jetzt fast ausnahmslos auf die Vereinigten Staaten. Neue weite Landstriche wurden erschlossen, besiedelt und zur Basis einer sicheren Existenz. Neben der wirtschaftlich motivierten Auswanderung erfolgte um 1848 auch eine politische, die ihren Höhepunkt nach der gescheiterten Märzrevolution im deutschen Südwesten fand. Diese Emigranten bezeichnete man umgangssprachlich als „Achtundvierziger“. So wanderten im Zeitraum 1871 bis 1890 aus dem Königreich Württemberg mehr als 104.000 Personen und aus dem Großherzogtum Baden im Zeitraum zwischen 1880 und 1890 über 94.000 Personen aus. In beiden Staaten betrug die Quote derer, die in die Vereinigten Staaten von Amerika auswanderten, für die genannten Zeiträume mehr als 90 Prozent. Viele Auswanderer aus Württemberg und Baden siedelten in den USA im sogenannten German Belt. Dies ist ein Landstrich im Mittleren Westen der USA, der sich über die Staaten Wisconsin, Michigan, Minnesota, Iowa, North Dakota, South Dakota und Nebraska erstreckt. Die Gesamtzahl der deutschen Auswanderer in die USA zwischen den Jahren 1820 und 1890 übersteigt die statistisch erfassten Auswandererzahlen beträchtlich, da die Dunkelziffer der deutschen Auswanderer im 19. Jahrhundert aus verschiedenen Gründen – wie zum Beispiel die illegale Auswanderung als Flucht vor dem Militärdienst – sehr hoch war. Viele seriöse Schätzungen gehen heute davon aus, dass zwischen 1820 und 1920 etwa 6 Millionen Deutsche auswanderten.

Alleine im März 1855 wanderten insgesamt 69 Einwohner Kippenheimweilers nach Nordamerika aus. Für das Dorf mit damals etwa 500 Einwohnern bedeutete dies einen großen Einschnitt. An Kopfgeld erhielten beispielsweise Georg Hurst 10 Gulden und Barbara Hertenstein mit ihren vier Kindern 55 Gulden. Einkommensschwache konnten mit staatlicher Unterstützung bei den Kosten der Auswanderung rechnen. So wurde aufseiten der Städte und Gemeinden versucht, die Sozialausgaben zu senken.

In einem Beitrag zur Statistik der inneren Verwaltung des Großherzogtums Baden aus dem Jahre 1857 heißt es: „Die Nachrichten von jenen Auswanderern, deren Reiseziel Nordamerika war, lauteten mit einigen wenigen Ausnahmen sehr günstig. Wer zur rechten Jahreszeit in Amerika ankam und arbeiten wollte, fand bald reichlich Verdienst, was auch aus den bedeutenden Summen hervorgeht, welche die Auswanderer in ihre frühere Heimat sendeten, um zurückgebliebene arbeitsunfähige Verwandte zu unterstützen und arbeitsfähige Verwandte in die neue Heimat nachkommen zu lassen. Durch die Einwanderer wurden für Erzeugnisse der badischen Landwirtschaft und Industrie in den verschiedenen Teilen Nordamerikas neue Absatzwege eröffnet, welche für manche Zweige der vaterländischen Gewerbstätigkeit von Bedeutung geworden sind. Weniger günstig waren die Nachrichten von jenen Auswanderern, welche ein anderes Reiseziel als Nordamerika gewählt hatten. Insbesondere ist eine große Anzahl von jenen, welche nach Algier ausgewandert sind, tödlichen Krankheiten erlegen. In die alte Heimat sind nur wenige Auswanderer zurückgekehrt, aber auch diese haben die Überzeugung zurückgebracht, dass der Besitzlose nicht auf die öffentliche Unterstützung sich verlassen dürfe, sondern arbeiten müsse. Die Zurückgekehrten suchen nun sich ehrlich zu ernähren.“

Die große Welle der Auswanderungsbewegung ebbte in den 1890er-Jahren wieder ab. Der Hauptgrund war eine anhaltend boomende Konjunktur in allen Staaten des Deutschen Reiches. Die Gründe des Booms waren die rapide zunehmende Industrialisierung und die nun verstärkt wirkenden Investitionen aus den französischen Reparationsleistungen nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Sie führten zu einer Blüte von Handwerk, Industrie und Handel. Nun kam es innerhalb Deutschlands verstärkt zu massiven Binnenwanderungen. Viele Landarbeiter und Kleinstädter zogen mit ihren Familien in die neuen industriellen Ballungszentren wie etwa das Ruhrgebiet. Unter dem Aspekt der zunehmenden Urbanisierung Deutschlands kam es auch zu verstärkten Wanderungsbewegungen von Teilen des verarmten Landproletariats in die großen Städte wie zum Beispiel in die sich rasant vergrößernde Hauptstadt des Deutschen Kaiserreiches, Berlin. Ein weiterer Grund für den Rückgang der Auswanderungszahlen aus Deutschland ist die ab den frühen 1890er-Jahren einsetzende und lange anhaltende wirtschaftliche Depression in den USA.

Auszüge aus dem Text stammen von Reinhard Güll. Er ist Büroleiter der Abteilung „Informationsdienste, Veröffentlichungswesen, sozial- und regionalwissenschaftliche Analysen“ im Statistischen Landesamt Baden-Württemberg. (Monatsheft 2013-09)

Die Urenkel des nach Amerika ausgewanderten Georg Hurst Daryl und Ron Hurst - фото 26

Die Urenkel des nach Amerika ausgewanderten Georg Hurst, Daryl und Ron Hurst, trafen sich bei ihrem Deutschlandbesuch mit ihrem deutschen Cousin Herbert Hurst (Mitte des Bildes) im August 2010. So schloss sich nach mehr als 150 Jahren der Kreis.

Die Recherchen sind der fleißigen Arbeit von Günter Hurst aus Flensburg und Herbert Hurst aus Kippenheimweiler zu verdanken. Die Amerikaner nahmen es nicht immer ganz genau mit den Namen der Herkunftsorte. Einige Probleme wurden auch dadurch geschaffen, dass bei den Eintragungen in Amerika bezüglich der Familiennamen eine unterschiedliche Angabe gemacht wurde. Dies begann bereits bei der Einschiffung. So scheinen die Kapitäne oder Zahlmeister der Schiffe beim Schreiben der Vor- und Zunamen bereits eine französische oder englische Schreibweise bevorzugt zu haben. Die Auswanderung betraf durch zerrissene Familienbande, durch den berühmten reichen Onkel aus Amerika oder durch die eigenen Erlebnisse einen Großteil der Bevölkerung in Südbaden.

Annonce der Breisgauer Zeitung vom 25 Februar 1855 Im Gemeinderatsprotokoll - фото 27

Annonce der „Breisgauer Zeitung“ vom 25. Februar 1855

Im Gemeinderatsprotokoll vom 1. März 1855 wurde festgehalten:

Großherzogliches Bezirksamt

Die Auswanderung armer Einwohner von Kippenheimweiler nach Amerika auf Gemeindekosten betreffend:

Unterm heutigen sind auf Vorladen diejenigen hiesigen Einwohner, welche gekommen sind auf Kosten der Gemeindekasse nach Amerika auszuwandern, erschienen, und haben ihre Einwilligung durch Unterschriften abgegeben wie folgt:

1.Erscheint Anton Fässler 39 Jahre alt und deßen Ehefrau Magdalena Siegele 38 Jahre alt, sodann deßen Kinder

–Ludwig 11 Jahre alt

–Wilhelm 9 ½ Jahre alt

–Edmund 8 Jahre alt

–Friederika 6 Jahre alt

–Jakob 4 Jahre alt

Vorstehender Besitz: kein Vermögen

2.Erscheint Juliane Hausch 43 Jahre alt und deren Kinder

–Elisabetha 20 Jahre alt

–Magdalena 16 Jahre alt

–Juliane Hausch mit x als Handzeichen.

Dieselben besitzen auch kein Vermögen.

3.Erscheint Ursula Krämer 32 Jahre alt und deren Kinder

–August Krämer 10 Jahre alt

–Elisabetha 3 ½ Jahre alt

Diese besitzen kein Vermögen.

4.Erscheint Barbara Hertenstein 31 Jahre alt und deren Kinder

–Gustav 10 Jahre alt

–Hermann 8 Jahre alt

–Wilhelm 5 Jahre alt

–Magdalena 5 Monate alt

5.Erscheint Georg Hurst ledig 33 Jahre alt

Derselbe hätte noch etwa ein Vermögen von 80 f., kann aber wegen Nutznießung dessen Mutter nicht erhoben werden, es muss somit demselben das Reisegeld von der Gemeindekasse vorgeschossen werden, und nach beendeter Nutznießung wird es von dessen Vermögen erhoben werden, welches derselbe einwilligt.

6.Erscheint Georg Schmidt ledig 39 Jahre alt. Ohne Vermögen

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