Petra Bunte - Dieses viel zu laute Schweigen

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Dieses viel zu laute Schweigen: краткое содержание, описание и аннотация

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Anna wäre gerne mehr für Lukas als nur die nette Nachbarin, denn bei jeder Begegnung schlägt ihr Herz Purzelbäume. Aber der Frauenschwarm liebt vor allem seine Freiheit und die Abwechslung. Bis ein Vorfall an der S-Bahn-Haltestelle alles verändert. Lukas liegt im Koma und Anna wird von Schuldgefühlen erdrückt, weil sie an jenem Abend nicht anders reagiert hat – erst recht, als sein Bruder auftaucht und erfahren will, was passiert ist.
Felix hat geschworen, sich nie wieder auf eine Frau einzulassen. Bis er Anna trifft, die ausgerechnet in seinen Bruder verliebt ist. Zwischen dem gemeinsamen Bangen um Lukas und all den offenen Fragen, was mit ihm geschehen ist, kämpft er immer stärker gegen seine wachsenden Gefühle an – ohne zu wissen, dass Anna ihm die ganze Zeit etwas verschweigt.

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Vorher wollte ich allerdings noch mit Nele telefonieren und hören, was sie dazu sagte. Außerdem musste ich Olli unbedingt Bescheid geben, was ich erfahren hatte.

Entschlossen wischte ich mir über die Augen, riss ein Stück Küchenpapier von der Rolle ab und putzte mir die Nase. Anschließend brachte ich zuerst Olli auf den Stand der Dinge und rief dann meine Freundin an. Als Nele hörte, was los war, fackelte sie nicht lange und machte sich sofort auf den Weg zu mir. Keine zehn Minuten später saß sie neben mir auf dem Sofa, und ich erzählte ihr alles über Felix und Lukas, meine Ängste und Zweifel und das, was Kathi gesagt hatte.

„Scheiße“, brachte Nele die Sache sehr knapp, aber ziemlich treffend auf den Punkt. Sie runzelte die Stirn, brütete einen Moment still vor sich hin und erklärte dann, dass sie an meiner Stelle auf jeden Fall zur Polizei gehen würde. Und dass ich jederzeit bei ihr unterkommen könnte, wenn ich mich zu Hause nicht sicher fühlte. Ihren Bruder würde sie einfach rausschmeißen, der ginge ihr eh auf die Nerven. Sie klang dabei so selbstsicher und entschlossen, dass ich ihr am liebsten blind vertraut hätte. Aber in der Zwischenzeit hatten sich auch Kathis Bedenken so tief in mir verwurzelt, dass ich wie immer viel zu lange zögerte und Was-wäre-wenn-Gedanken wälzte.

„Ach, Anna-Maus“, seufzte Nele. „Was ist das alles für ein Mist. Also wenn du mich fragst, schlafen wir jetzt erst mal eine Nacht drüber, und morgen früh kannst du dann mit klarem Kopf entscheiden, was du tun willst, okay? Und sei es, dass du diesen Felix zum Frühstück einlädst und wenigstens mit ihm redest.“

„Hmhmm.“ Ich nickte und kaute nachdenklich auf meiner Unterlippe herum, als meine Freundin urplötzlich das Thema wechselte und fragte: „Sieht er eigentlich auch so unverschämt gut aus?“

Ungläubig riss ich den Kopf hoch und schaute sie fassungslos an. „Sag mal, geht’s noch?“

Die Frage war typisch Nele, doch als sie mich dabei frech angrinste, verzogen sich meine Mundwinkel wie von Geisterhand geführt nach oben. Sie hatte die faszinierende Gabe, selbst in der schlimmsten Situation ihren Humor zu behalten, ohne dass es sich falsch oder gefühllos anfühlte. Es war einfach ihre Art, und letztendlich war ich ihr jedes Mal dankbar, wenn sie es schaffte, mich damit aus dem Sumpf zu ziehen. Heute jedoch verpuffte die Wirkung sofort wieder.

Ich dachte an Felix, sah seinen verlorenen Blick vor mir und fragte mich, was er gerade machte. Ob er wenigstens ein bisschen schlafen konnte? Zu hören war jedenfalls nichts aus der Nachbarwohnung.

„Was glaubst du denn?“, antwortete ich mit einem Moment Verzögerung traurig. „Wie soll man schon aussehen, wenn einem die Nachricht, dass sein Bruder brutal überfallen wurde, den Boden unter den Füßen weggezogen hat? Genetisch sind sich die beiden vielleicht sehr ähnlich, aber ansonsten ist Felix gerade das genaue Gegenteil von einem Strahlemann.“

„Hmmm“, machte Nele. „Kann ich mir denken. Aber stell dir mal vor, eines Tages ist alles wieder gut und du hast plötzlich zwei solche Prachtexemplare vor dir stehen! Nicht, dass du dann Probleme kriegst, dich für einen von ihnen zu entscheiden.“

„Nele“, knurrte ich drohend. „Es reicht. Das ist jetzt echt nicht mehr komisch.“

Sie lachte und knuffte mich liebevoll in die Seite. „Ach, Süße. Du weißt doch, dass ich nur versuche, dich aufzumuntern. Es nützt ja nichts, in Trübsinn zu verfallen. Damit ist niemandem geholfen.“

„Ja, ich weiß“, gab ich widerwillig zurück.

Anschließend diskutierten wir darüber, ob Nele heute Nacht bei mir bleiben sollte oder nicht, und nachdem ich sie endlich überzeugt hatte, dass sie mich alleine lassen und nach Hause fahren konnte, umarmte sie mich fest und ging.

Als sie im Treppenhaus außer Sichtweite war, wanderte mein Blick wie von selbst rüber zur Nachbarwohnung. Unwillkürlich tauchte ein trauriges Paar blauer Augen vor mir auf. Und tatsächlich hatte ich in den letzten zwei Stunden fast genauso oft an Felix gedacht wie an Lukas. Aber bestimmt nicht so, wie Nele es vorhin gemeint hatte.

Kopfschüttelnd schloss ich die Tür und machte mich fertig fürs Bett. Doch an Schlaf war wie erwartet nicht zu denken. Mir gingen tausend Dinge durch den Kopf, während gleichzeitig Bilder von einem strahlenden Lukas und einem am Boden zerstörten Felix auf meiner inneren Leinwand auftauchten. Vergeblich versuchte ich, abzuschalten und endlich zur Ruhe zu finden, schaffte es aber nicht. Denn das, was mir am unerträglichsten und lautesten im Schädel herumhämmerte, war mein eigenes Schweigen.

Felix

Nachdem Anna gegangen war, lehnte ich mich mit dem Rücken an die Wohnungstür und sackte erschöpft in mich zusammen. Das Gespräch mit Lukas‘ Nachbarin hatte mir die letzte Kraft geraubt. Ich kannte sie nicht und wusste nicht, was zwischen ihr und Lukas eigentlich lief. Aber diese paar Minuten hatten ausgereicht, um zu erkennen, was für ein liebenswürdiger Mensch sie war, und ich würde meinen Bruder ordentlich zur Sau machen, wenn er es wagen sollte, sie nur als eine seiner Gespielinnen zu benutzen. Wenn er es denn überhaupt noch konnte …

Ich verbot mir, den Gedanken weiterzuverfolgen, und griff stattdessen zum Handy, um Martin zurückzurufen. Anschließend schleppte ich mich ins Bett und fiel in einen unruhigen Schlaf. Im Traum wirbelten zahlreiche Erinnerungsfetzen durcheinander und vermischten sich mit allerhand Blödsinn, den das Chaos in meinem Kopf dazwischenwarf: Es klingelte an der Tür, und als ich öffnete, lag ein völlig zertrümmerter Lukas davor; meine verstorbene Oma hielt mich im Arm und sagte: „Du musst jetzt ganz tapfer sein, mein Junge“; und dann war da Anna, die mir den Schlüsselbund reichte, mir mit der anderen Hand so sanft über die Wange strich, wie sie es vorhin bei dem kleinen Holz-Hai getan hatte, und erklärte, dass alles wieder gut werden würde.

Schweißgebadet wachte ich auf und wusste im ersten Moment nicht, wo ich war. Es war halb sechs Uhr morgens. Keine Nachrichten oder verpassten Anrufe auf meinem Smartphone. Das wertete ich als gutes Zeichen. Trotzdem packte mich sofort wieder die Ruhelosigkeit. Also zog ich mich an, legte einen kurzen Zwischenstopp im Bad ein, schloss äußerst vorsichtig die Wohnungstür zu, um nicht mit dem Hai an den Rahmen zu poltern, und machte mich dann auf den Weg ins Krankenhaus.

Lukas‘ Zustand war unverändert schlecht, und die Ärzte hielten ihn weiterhin im künstlichen Koma, damit sich sein Körper in Ruhe auf die Heilung konzentrieren konnte.

Nach wie vor fassungslos, wie jemand so gewalttätig sein konnte, beobachtete ich, wie sich der Brustkorb meines Bruders im Takt der Beatmungsmaschine hob und senkte. Anschließend harrte ich erneut stundenlang im Wartebereich vor der Intensivstation aus. Während ich dort saß und nichts anderes tun konnte, als zu warten, tauchten aus meinem Gedächtnis bruchstückhaft Bilder aus der Vergangenheit auf. Szenen aus unserer Kindheit und Jugend, die trotz des frühen Todes unserer Eltern glücklich gewesen waren und geprägt von der Liebe unserer Großeltern und absolutem Zusammenhalt. Feli und Luka gegen den Rest der Welt, mit allem Jungs-Blödsinn, der dazugehörte.

Wie gerne würde ich die Zeit dorthin zurückdrehen. Aber jetzt waren wir erwachsen und spätestens seit dem Tod von Oma Grete vor sechs Monaten auf uns alleine gestellt – so, wie man es mit Ende zwanzig bzw. Anfang dreißig eigentlich ohnehin sein sollte. Trotzdem war es ein Unterschied, ob da noch jemand war, den man jederzeit um Rat fragen konnte, oder nicht. Besonders in einer Situation wie dieser, auch wenn Oma gerade dafür vorgesorgt hatte.

Nach dem frühen Unfalltod unserer Eltern hatte sie darauf bestanden, dass wir uns jeweils mit achtzehn mit dem Thema Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Organspendeausweis befassten, und ließ dabei keine Ausrede gelten. Sie wollte nicht diejenige sein, die eines Tages darüber entscheiden musste, ob unser Leben unnötig verlängert werden sollte oder unsere Organe gespendet werden durften. In unserem jugendlichen Leichtsinn hatten wir natürlich amüsiert die Augen verdreht und das alles ausgefüllt, als hätte es nichts mit uns zu tun. Doch jetzt saß ich hier und wusste seit dem Gespräch mit dem Arzt heute Morgen, dass ich nachher in Lukas‘ Wohnung einen ganz bestimmten Ordner suchen musste, auch wenn sich alles in mir dagegen sträubte. Was, wenn die Ärzte aufgrund der Unterlagen die Maschinen abstellen wollten, ich aber nicht bereit dazu war? Bis zu diesem Gespräch hatte ich den Gedanken erfolgreich verdrängt, dass es dermaßen schlimm um Lukas stand. Doch die Realität war leider eine andere.

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