Thomas Steinfeld - IKEA. 100 Seiten

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Das «unmögliche Möbelhaus aus Schweden» richtet nicht nur unsere Wohnräume ein, Billy, Knut und Köttbullar vermitteln ein Lebensgefühl. Was aber macht die unvergleichliche Faszination von Ikea aus? Wie wurde aus einem Kleinstunternehmen ein Konzern von Weltrang? Die Schwedenkenner Frederic und Thomas Steinfeld kehren zurück zu den Anfängen und begeben sich auf Spurensuche. Ein tröstliches Buch für alle, deren Familie ausnahmsweise keine Lust hat, am Wochenende zu Ikea zu fahren.

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Ähnliches geschah in allen industrialisierten Ländern Europas und Nordamerikas, in den Vereinigten Staaten, in Deutschland, in der Tschechoslowakei, in jeweils unterschiedlichen Ausprägungen, je nachdem, wofür das Kollektiv jeweils stehen konnte oder sollte. In der Sowjetunion war der neue Mensch ein Projekt der großen proletarischen Revolution, und das riesige Land zog damals viele Architekten und Gesellschaftsplaner an, darunter auch den Frankfurter Stadtbaumeister Ernst May. Ihre Hoffnungen auf eine Erlösung im Diesseits müssen in jener Zeit sehr ausgeprägt gewesen sein, und Leo Trotzki formulierte noch 1932 die Vision, der Mensch werde, wenn er einmal mit den »anarchischen Kräften« der eigenen Gesellschaft fertig geworden sei, »sich selbst in Arbeit nehmen, in den Mörser, in die Retorte des Chemikers. Die Menschheit wird zum ersten Mal sich selbst als Rohmaterial, bestenfalls als physisches und psychisches Halbfabrikat betrachten. Der Sozialismus wird einen Sprung aus dem Reiche der Notwendigkeit in das Reich der Freiheit auch in dem Sinne bedeuten, daß der gegenwärtige, widerspruchsvolle und unharmonische Mensch einer neuen und glücklicheren Rasse den Weg bereiten wird.«

Doch hatten die sowjetischen Projekte wenig Zukunft, weil es dabei zunächst einmal um die Ordnung der Lebensverhältnisse für ein ebenso armes wie schnell anwachsendes Arbeiterheer ging, das vor allem Dächer über den Köpfen und regelmäßige Mahlzeiten brauchte – weshalb all diese Versuche dann auch in den dreißiger Jahren, in der Zeit der großen Finanzkrise der Sowjetunion, wieder aufgegeben wurden. In den deutschsprachigen Ländern war der neue Mensch eher ein Unternehmen der »Neuen Sachlichkeit«, und die Übergänge ins Esoterische waren dabei fließend. In den Vereinigten Staaten, und dort vor allem an den Rändern der Neuen Welt, waren die entsprechenden Projekte in erster Linie vom Ideal der Gemeinde und der Gemeinschaft getragen, vom Kommunitarismus – von der Idee eines neuen Gesellschaftsvertrags. Gemeinsam aber war all diesen Vorhaben, dass das Neue im Menschen dadurch entstehen sollte, dass die Prinzipien der industriellen Produktion auf das Leben übertragen wurden: durch Konzentration auf ein gemeinsames Vorhaben, durch Arbeitsteilung und durch Gleichbehandlung von Mann und Frau. Ingvar Kamprad hielt sein Leben lang an diesen Vorstellungen fest.

Die Schaffung des neuen Menschen war kein revolutionäres, durch einen einmaligen Umsturz zu verwirklichendes Unternehmen. Nicht das Bewusstsein einer Avantgarde sollte hier die Situation beim Schopfe ergreifen, sollte aufbegehren gegen die Macht und die Lage nach eigenem Willen verändern. Der neue Mensch sollte vielmehr allmählich entstehen, durch eine geplante und kontrollierte Veränderung seiner materiellen Lebensumstände. Ingenieure gingen hier ans Werk, und ihre Arbeit konzentrierte sich bald auf das, was sie in ihrer Funktion am leichtesten in den Griff bekommen konnten – auf die materiellen, statischen Voraussetzungen des Alltags, auf die Ergonomie des täglichen Lebens, auf das Wohnen.

Natürlich hatte das Wohnen schon vorher die Aufmerksamkeit von Fachleuten für Stilkunde, von Geschmacksrichtern für den Luxus und die Moden sowie von philosophierenden Raumausstattern auf sich gezogen. Solche Bestrebungen aber waren begrenzt auf die kleine Sphäre von Menschen, die ihre Umgebung frei gestalten konnten. Unter gesellschaftlichem Aspekt betrachtet, als Symptom, Anliegen oder gar Plan, wurde das bürgerliche Wohnen erst seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert zum Gegenstand eines letztendlich philosophisch, wenn nicht sogar moralisch operierenden Urteils. Die Wiener Werkstätten, der Werkbund und das Bauhaus sind die ersten Schulen der Architektur und der Inneneinrichtung, in denen der Stil des Wohnens ein Urteil über die Qualität des Lebens erlauben soll.

Diese auf das Wohnen bezogenen planerischen und ethischen Energien konnten sich überhaupt erst mit der Herausbildung des Funktionalismus, also mit der theoretischen Behandlung des praktischen Lebens nach – zumindest scheinbar – pragmatischen Gesichtspunkten entfalten. Scheinbar – weil all diesen Überlegungen die Vorstellung zugrunde liegt, es ließen sich eindeutige Aussagen machen über diesen oder jenen Aspekt des täglichen Lebens, über das Sitzen und Liegen so gut wie über das Essen und Schlafen. In Wirklichkeit aber sind diese vermeintlichen Eindeutigkeiten bloße Ideale, geschöpft aus dem Gedanken, in einem planerisch organisierten Leben würden sich die tausend und abertausend Verrichtungen des praktischen Lebens auf einige wenige Grundmuster reduzieren lassen – als seien solche Verrichtungen als praktische schon hinreichend definiert, als gäbe es keine anderen Interessen, die sich daran ebenfalls anbinden ließen, ästhetische oder sentimentale zum Beispiel.

Die Industrialisierung der Schreinerei: Das Volksheim wird eingerichtet

Ende der zwanziger Jahre war Schweden dabei, sich von einer Agrar- zu einer Industriegesellschaft zu wandeln, vorangetrieben nicht nur von den Kräften des Marktes, sondern auch von einem unerschütterlichen Glauben an die Macht der Technik und der Wissenschaft. Das Privatleben und der Alltag waren davon nicht ausgenommen, im Gegenteil: Das Zuhause sollte das Zentrum dieser Entwicklung bilden, da sich hier nicht nur die Klassenunterschiede durch eine einheitliche und funktionale Ausstattung am einfachsten aufbrechen ließen, sondern auch die Ordnung der Geschlechter und, in gewissem Umfang, sogar der Generationen. Der Funktionalismus, von den schwedischen Zeitgenossen auch »funkis« genannt, sollte es breiten Bevölkerungsschichten über die Umsetzung in Architektur, Bautechnik und Design ermöglichen, ihr eigenes Umfeld neu zu gestalten und darüber zu Produktivitätssteigerungen in Wirtschaft und Gesellschaft beizutragen.

In Schweden fielen die Ideen des Funktionalismus in Architektur und Einrichtung auf besonders fruchtbaren Boden. Zentral dafür war eine Stockholmer Ausstellung im Jahre 1930 – bald nur noch »Stockholmausstellung« genannt –, die den Funktionalismus in den Mittelpunkt der Gesellschaft rückte und längerfristig eine Neugestaltung des Alltags in Gang setzte. Sie fand zwischen Mai und September 1930 statt und war die erste Schau ihrer Art, die nicht für die Oberschicht, sondern für die breite Masse gedacht war. Die von der Svenska Slöjdförening (etwa: ›Schwedische Vereinigung für Werkkunst‹) ins Leben gerufene Stockholmausstellung setzte ihre Schwerpunkte auf Architektur, Formgebung und Kunsthandwerk. Sie zählte vier Millionen Besucher, viele von ihnen Mehrfachbesucher, sowie rund 25 000 ausländische Gäste. Die Besucherzahlen verweisen auf die enorme Bedeutung des Ereignisses, zählte das Land selbst doch zu dieser Zeit nur rund sechs Millionen Einwohner. Gregor Paulsson, Direktor der Svenska Slöjdförening und Mitinitiator der Ausstellung, formulierte im Hauptkatalog das Ziel der Veranstaltung: Es solle darüber informiert werden, wie Alltagsgegenstände in der modernen Welt gestaltet würden und welchen Anteil die künstlerischen Kräfte daran hätten.

Die künstlerischen Kräfte der modernen Welt sollten sich vor allem in den schwedischen Wohnungen entfalten. In Musterhäusern wurden exemplarische Wohnräume für jede Bevölkerungsgruppe vom Single mit geringem Einkommen bis hin zur Familie mit Dienstpersonal vorgeführt. Bei deren Gestaltung spielten, bedingt durch das skandinavische Klima, Licht und Helligkeit eine wesentliche Rolle. Auch Gunnar Myrdal, der führende Ökonom der schwedischen Sozialdemokratie, hob in einem 1932 veröffentlichten Aufsatz die Bedeutung von Architektur und Städteplanung als gesellschaftliches Element hervor. Eine »Sozialisierung des Bodens« sei die Voraussetzung einer vernünftigen Städteplanung, so Myrdal. Jedoch seien die neuen Wohnungen für die »Ärmsten der Stadtbevölkerung« nicht erschwinglich, weshalb die Kosten von anderer Stelle übernommen werden müssten. Wohnraum, so Myrdal weiter, sei eine derart wichtige Voraussetzung für physische und moralische Gesundheit, dass Kompromisse sich hier verböten. Ein guter Wohnort beuge vielen sozialen Missständen vor.

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