Pflanzenalchemie
Manfred M. Junius
Pflanzenalchemie
Ein praktisches Handbuch
Traditionelle Phytotherapie und Spagyrik
Heilkräftige Essenzen, Tinkturen und Elixiere selbst zubereiten
Herausgegeben von Olaf Rippe
AT Verlag
Allen Brüdern und Schwestern in der Kunst,
der kleinen Familie, der großen Familie.
Die Herausgabe dieses Buches wurde unterstützt von den Firmen
Aurora Pharma, meta Fackler, Spagyrik Pharma, Spagyros und Soluna.
Vollständig überarbeitete, aktualisierte und ergänzte Ausgabe des © 1982 unter demselben Titel im Ansata-Verlag, Interlaken, erschienenen Werks, basierend auf der vom Autor selbst vorgenommenen und erweiterten Übersetzung des von ihm ursprünglich © 1979 bei Edizioni Mediterranee, Rom, auf Italienisch herausgegebenen Buches »Alchimia verde. La preparazione alchemica delle sostanze vegetali«.
© 2016
AT Verlag, Aarau und München
Umschlagbild: Paul Struck, © Helga Thun Hohenstein
Bildbearbeitung: Vogt-Schild Druck, Derendingen
ISBN eBook 978-3-03800-089-1
www.at-verlag.ch
eBook-Herstellung und Auslieferung:
Brockhaus Commission, Kornwestheim
www.brocom.de
Inhalt
Vorwort des Herausgebers Olaf Rippe
Geleitwort von Susanne Fischer-Rizzi
Vorwort von Manfred Junius zur deutschen Erstausgabe
Spagyria und Spagyrik – die Geheimnisse der alten Meister
Transmutation – die Kunst der Verwandlung
Signaturenlehre, was ist das?
Die Ratschläge des Basilius Valentinus
Die philosophischen Grundlagen der Alchemie
Die drei philosophischen Prinzipien, die vier Elemente und die Quintessenz
Die Smaragdtafel des Hermes Trismegistos
Hermetisches ABC
Die Wunder der Schöpfung
Intermezzo – Die Flüchtigmachung des Weinsteins
Merkur, Sulphur und Sal im Pflanzenreich
Praktische Hinweise zur Spagyrik
Der Auszug der drei philosophischen Prinzipien aus Pflanzen
Der Auszug der ätherischen Öle, das heißt des flüchtigen Sulphurs
Destillation durch Kochen in Wasser
Destillation von ätherischen Ölen mithilfe von Wasserdampf
Destillation von ätherischen Ölen mit Ölabscheider
Der Merkur
Die Separation
Die Reinigung
Die Besonderheiten von Helm und Auffanggefäß in der Destillation
Wasser ist nicht gleich Wasser
Der fixe Sulphur und sein Salz
Das Sal
Die Gestirne
Die Astrologie als Grundlage alchemistischer Arbeit
Die Nützlichkeit der Astrologie
Heilpflanzen und ihr Bezug zu den Gestirnen
Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn
»Die Gunst der Stunde« – Tage, Stunden und Rhythmen der Planeten
Das genaue Horoskop als Grundlage der alchemistischen Arbeit
Die Aufbereitung spagyrischer Tinkturen und Essenzen
Tinkturen
Spagyrische Tinktur durch Kalt-Mazeration
Spagyrische Tinktur mithilfe der Soxhlet-Extraktion
Essenzen
Aus Tinkturen hergestellte spagyrische Essenzen
Spagyrische Essenz aus frischen Pflanzen mithilfe von Vergärung
Spagyrische Essenz aus frischen Pflanzen mithilfe von Vergärung nach Zusatz vergärbaren Zuckers
Spagyrische Essenz aus frischen Pflanzen mit Abscheidung der ätherischen Öle und anschließender Vergärung des Rückstands
Die Methode Johann Georg Glaubers
Gemeinsamkeiten der beschriebenen Methoden
Die Zirkulation – der Weg zur vollendeten Arznei
ANHANG
Von den alten Meistern lernen: Historische Schriften
Das Pflanzenmagisterium des Paracelsus
Das Circulatum Minus des Urbigerus
Elixier – Clyssus – Pflanzenstein
Lebenselixier und Tonikum, überliefert durch Andreas Libavius
Das Opus Vegetabile des Johannes Isaac Hollandus
Von der Quintessenz des Weins
Alchemistische Zeichen und Symbole
Alte Gewichte
Nachwort von Manfred Junius: Wie können wir heilen?
Biografie Manfred Junius
Erweiterte Bibliografie
Der Herausgeber
Stichwortverzeichnis
Das Licht der Natur
Vorwort des Herausgebers Olaf Rippe zur Neuauflage
»Alle Erkenntnis der Welt, die wir Menschen auf Erden besitzen, stammt nur aus dem Lichte der Natur. Dieses Licht der Natur reicht vom Sichtbaren zum Unsichtbaren und ist hier so wunderbar wie dort. Im Lichte der Natur ist das Unsichtbare sichtbar.«
Paracelsus
Bücher haben eine Geschichte wie wir Menschen, und nur wenige entgehen dem Schicksal des Vergessens. Damit Bücher in unserem Gedächtnis bleiben, müssen sie entweder von einer bedeutenden Persönlichkeit stammen, oder sie befassen sich mit einem besonderen Inhalt, dem eine gewisse Zeitlosigkeit eigen ist, oder das Thema trifft den Nerv der Zeit. Bei dem vorliegenden Buch über die Pflanzenalchemie finden wir alle drei Gesichtspunkte vereint.
Der Autor Manfred Junius, der 2004 überraschend verstorben ist, war ein Botschafter der Kulturen. Als multilinguales Genie bereiste er die Welt und erforschte die Geistestraditionen von Orient und Okzident. Er lebte unter anderem in Deutschland, Italien, Indien und Australien, aber sein eigentliches Zuhause war überall dort, wo Menschen sich trafen, um miteinander schöpferisch tätig zu sein. Seine große Leidenschaft galt der Musik, und seine enorme Begabung machte ihn zum Meister der indischen Klassik. Von dort ist der Weg zur Alchemie nur ein Katzensprung. Töne wirken transformierend auf Körper, Seele und Geist ein, und genau dies will auch die Alchemie – dies durfte ich bei unserem ersten Treffen selbst erfahren.
Als ich Manfred Junius vor vielen Jahren in der Firma Soluna in Donauwörth kennenlernen durfte, erwartete ich ein tolles Seminar in Alchemie und Tipps vom Meister für die Praxis. Doch diese Erwartung wurde enttäuscht, dafür wurde ich um eine tiefe Erfahrung reicher. Anstelle der Laborarbeit spielte er für uns indische Musik und erläuterte deren Wirkung auf den Energiekörper. Selten hat mich eine Erfahrung so berührt, und tatsächlich erlebte ich eine direkte Resonanz, die ich als körperlich entgiftend, seelisch läuternd und als geistig belebend beschreiben möchte. Gerne hätte ich mehr Zeit mit dem Meister verbracht, doch leider verstarb er kurz darauf. Wie so oft gehen Wünsche aber doch irgendwie in Erfüllung, und zwölf Jahre nach seinem Tod machte mir der AT Verlag den Vorschlag, sein Buch »Pflanzenalchemie« neu herauszugeben.
Schon kurz nach Erscheinen 1980 hatte das Werk den Rang eines Klassikers. Nahezu alle, die sich seitdem mit Alchemie und Spagyrik befasst haben, wurden von diesem Buch inspiriert, auch mir ist es so gegangen. Was das Buch besonders auszeichnet, ist die Verknüpfung von Philosophie und Praxis, aber auch die Verbindung von Hermetik, Astrologie, Alchemie und Ethik, die nach Paracelsus, dem großen Vorbild aller Alchemisten, die vier Säulen der Heilkunst bilden.
Alchemisten sind Sinnsuchende, sie suchen nach dem geistigen Band, das diese Welt im Innersten zusammenhält. Sie betrachten die Natur und damit auch den Menschen auf mystische Weise. Sie studieren das Wesen der Elemente und das Wirken der Gestirne – entsprechend widmet Junius wesentliche Teile im Buch den philosophischen Grundlagen und der Astrologie. Im Mittelpunkt steht jedoch die Laborarbeit. Durch diese hat der Alchemist Anteil an der Göttlichkeit der Schöpfung, und letztendlich ist sein Streben nicht Gold, sondern die Liebe, von der Paracelsus meinte, sie wäre die höchste Arznei. Spätestens seit den Zeiten des Paracelsus geht es in der Alchemie jedoch ebenso um die Herstellung von hochwirksamen Arzneimitteln, die man als Spagyrik bezeichnet.
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