Maria Attanasio - Der kunstfertige Fälscher

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Maria Attanasio, gegen Ende des Zweiten Weltkriegs in Caltagirone geboren, preisgekrönte Dichterin und Romanautorin, politisch engagierte Gymnasiallehrerin, leidenschaftliche Sizilianerin: Maria Attanasio erzählt Geschichten aus der kritisch gelebten und in Archiven, Schriften wiederentdeckten Geschichte. Sie gehört zur «sizilianischen Schule», im Verbund mit Sciascia, Camilleri, Piazzese.

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Wenige Stunden später entdeckte die Hausherrin beim Durchqueren eines kleineren Saals etwas abseits den jungen Ciulla, der mit Zeichnen beschäftigt war. Sie beugte sich nach vorn, um die Skizze zu betrachten. »Das bin ja ich!«, rief sie mit Staunen und Bewunderung aus. Während alles um ihn herum versank, hörte sich Paolo mit gezierter Stimme sagen: »Zu gütig, Baronin, stets zu Ihren Diensten.«

Und Liebesdienst wurde ihm der erregende Gedanke an ihre Finger auf den Harfensaiten, während er einsam sich Lust verschaffte und Männergesichter sich über dieses Bild legten, damit verflossen, und einmal sogar — gefolgt von großen Schuldgefühlen und außerordentlicher Wollust — das schlichte Antlitz seiner Mutter auftauchte. Platonisch und tröstlich sollte ihn diese geheime Passion noch über viele Jahre begleiten, selbst als ihm die Welt der chinesischen Schatten und raffinierten Roben, die er zusammen mit Caltagirone hinter sich gelassen hatte, schon sehr fern war.

An jenem Abend im Winter 1887 fand an der Seite des schneeweißen Antlitzes der Baronin in Paolos Herzen und Gedanken das vor Leben sprühende von Anna Kuliscioff seinen Platz. Und dazu die Gewissheit, dass der Welt Angelpunkte zwei waren: die Macht der Gerechtigkeit und die Wahrhaftigkeit der Schönheit.

Der kunstfertige Fälscher - изображение 6

Nach seinen zwei römischen Jahren ging Paolo Ciulla nach Neapel, um an Italiens bedeutendstem Institut der Schönen Künste sein Studium zu Ende zu bringen. Doch seinen Abschluss machte er mitnichten. Mitten im Jahr 1888 beorderte ihn ein Telegramm nach Caltagirone zurück, wo seine Mutter ganz plötzlich gestorben war; nach dem Tod ihres erblindeten, an Diabetes erkrankten Mannes hatte sie ein Jahr lang mit unerwartetem Elan die Geschäfte nebst dem Haushalt weitergeführt; davon war sie nicht abzubringen gewesen, denn der Sohn sollte um jeden Preis seine Studien beenden. Nach ihrem Tod musste er als Ältester trotz seines Widerwillens die Geschicke der Familie lenken. So brachte er die halbwüchsige Schwester in einem Mädchenpensionat unter und vertraute die Leitung der Ladengeschäfte dem Bruder an, der sie bereits ein paar Jahre später wieder schließen wird, um in die Kavallerie einzutreten.

Paolo entschied, seine Passion für die Fotografie zum Beruf zu machen. Mit dem Ertrag aus dem Verkauf eines Grundstücks eröffnete er ein Fotoatelier, wo er am Ende auch selbst einzog. In den Abendstunden verwandelte sich sein Reich in eine politische Experimentierwerkstatt; es entbrannten dort hitzige Diskussionen mit Turi und den anderen Freunden, den Überläufern aus der alten, den Honoratioren allzu ergebenen Arbeitergesellschaft, über den neuen Kurs der Geschichte und die Unvermeidlichkeit der Revolution. Sie allein war imstande, davon war er felsenfest überzeugt, die alte Welt der erdrückenden Steuerlasten und der Barone hinwegzufegen. Denn auch in Caltagirone, wo alles stillzustehen schien, reifte im Volk langsam ein neues Bewusstsein heran. Und der Kluft zwischen Bewusstsein und Bedürftigkeit entsprang der Funke der Revolution.

Turi gab ihm Recht, merkte jedoch an, dass es in Erwartung der Revolution wichtig sei, den Arbeitern ein unmittelbares politisches Ziel vorzugeben: die Gründung eines neuen Arbeiterzirkels, der imstande wäre, bei der Eroberung des Rathauses das Monopol der Honoratioren furchtlos herauszufordern, jedoch ohne anarchistische Terrorakte oder sozialistische Drohgebärden: nur mit der Unterstützung der Radikalen Partei, die der Monarchie und dem Eigentum nicht abhold war, und Seiner Exzellenz Francesco Crispi, der den bislang vom König ernannten Bürgermeister nunmehr durch Wahlen ins Amt bringen wollte und zu diesem Zweck das Wahlrecht auf alle Alphabetisierten ausdehnte. Die nächste Kommunalwahl im November bei erweitertem Stimmrecht — war also die Gelegenheit!

Turi gewann die Oberhand über die extremistischen Anwandlungen seines Freundes. Paolo gehörte dann zu den Gründungsmitgliedern des Arbeiterzirkels, dem sich mit Blick auf die bevorstehende Wahl auch die Besitzstandslinke und die Proletarische Linke anschlossen. Als Bindeglied zwischen diesen Gruppierungen fungierte die Familie Aprile, die den Arbeiterzirkel mit ihrer ganzen Autorität streng kontrollierte: Turi, der Jüngste der drei Brüder, wurde zum Vorsitzenden ernannt, da er den Forderungen der Arbeiterklasse am nächsten stand; Vincenzo wurde zum Herausgeber des im Familienbesitz befindlichen Corriere , fortan das offizielle Sprachrohr des Zirkels; der älteste Bruder hingegen, Baron Pietro — der mehr als alle anderen den Zirkel gewollt hatte und maßgeblich für dessen sämtliche Entscheidungen war — hielt in Rom die Kontakte zum Ministerpräsidenten Francesco Crispi, seinem persönlichen Freund, und in Catania, wo er Verfassungsrecht lehrte, zu dem leicht entflammbaren Giuseppe De Felice Giuffrida.

Eine Kandidatenliste mit einem jungen Landbesitzer an der Spitze wurde zusammengestellt; sie setzte sich überwiegend aus neuen Namen, jungen Männern zusammen, darunter der Maler Paolo Ciulla, der in Abendkursen des Zirkels mit Hingabe kostenlosen Zeichenunterricht erteilte.

Obschon todmüde vom Tagwerk, sperrten Bauern und Arbeiter voller Verwunderung die Augen auf, wenn Paolo, il professore , an der Wandtafel mit schnellen Strichen Karikaturen von korrupten Assessoren, betrügerischen Adligen, raffgierigen Priestern entwarf. Seine rätselhaften Zeichnungen ließen sie ehrfürchtig staunen, als wären sie Zauberwerk.

Eines Abends, es war kurz vor dem Wahltag, zeigte er ihnen die Karikatur des scheidenden Bürgermeisters: ein Mann wie ein Uhrwerk, das ein Uhrmacher vergeblich wieder zum Laufen zu bringen versucht. Der Uhren-Mann läuft nicht und wird nie mehr laufen können , lautete denn auch die Bildunterschrift; und darunter stand noch eine zweite Zeile: Der Künstler schließt mit euch einen Pakt: findet sein Konterfei .

Ohne Erfolg suchten die Schüler nach einem Gesicht in der Zeichnung. Schließlich stellte Paolo sie auf den Kopf und deutete auf sein verstecktes Profil: auf den Kinnbart, die geblähten Nasenflügel, den großen Spitzhut, wie Zauberer ihn tragen.

»Die Wahrheit findet sich niemals an der Oberfläche«, schloss der Lehrer sybillinisch. »Es braucht geübte Augen, um sie zu erkennen. Denn zuweilen kommt sie im Gewand der Lüge daher.«

Paolo spürte den durchdringenden Blick von Cola, einem jungen Maurer, der ihn nach dem Unterricht auch prompt anhielt. »Sie müssen mir beibringen, so zu zeichnen und zu sprechen, wie Sie es können«, sagte er, »die Sache mit der Wahrheit und der Lüge, die müssen Sie mir genauer erklären.« Paolo lud ihn in sein Atelier ein.

Am Ende verbrachte Cola dort seine Tage und seine Nächte — arbeitsame Tage und leidenschaftliche Nächte. Er hängte den Maurerberuf an den Nagel und wurde Paolos Gehilfe, rund um die Uhr und mit ganzem Herzen.

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