Maria Bocca - Der Sizilianer - Verführt und ausgeliefert
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- Название:Der Sizilianer: Verführt und ausgeliefert
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Die drückende Schwüle des frühen Nachmittags, das gleißende Licht der Sonne, gespiegelt vom glitzernden Meer, das träge Vorwärtsdrängen des Zuges, … ihr gegenüber ein Kerl mit schwarzem Schnäuzer in elegantem Anzug, ein Macho wie aus dem Bilderbuch. «Ekelhaft», denkt sie angewidert und wendet sich abrupt von ihm ab. Doch das Schicksal hat anderes mit ihr vor. Der sizilianische Verführer weiß verdammt gut, was er will. Und er lässt ihr keine Wahl. Sie scheint ihm unerklärlich wehrlos ausgeliefert. Der Zug wird beiden zum bedingungslosen Liebesnest.
"Er haucht mir unerhörte Worte zu, berührt mit seinen Lippen meinen sonnenaufgeheizten Hals. Sein Schnäuzer kitzelt meine Brüste, die Zunge schnellt hervor und sucht sich, zischelnd wie die Zunge einer Natter, des Opfers beste Stelle." Und ein wenig später: «Zwei Finger drängen sich in meine feuchte Höhle und sein Daumen hätschelt meine Klitoris. Sie beginnt zu jubeln, ein erster Schrei. Die Knie zittern, ich muss mich an ihn klammern.» Die Begierde reißt sie fort. Wie zwei hungrige Tiere, die nicht genug bekommen können.
Doch plötzlich, viel zu früh für ihr Verlangen, zerstört das Kreischen der Bremsen ihre Nähe. Im Bahnhof von Nizza bleibt nur ein überstürzter Abschied. Als sie den Zug verlässt, ist es wie der Sprung in einen Abgrund. Keine Zeit für Handynummern … Zwei, die, vollgesogen voneinander, allein zurückgelassen werden. Ohne Zukunft? Ohne Wiedersehen?
Packend und vital, melancholisch und verstörend.