Jörg H. Trauboth
Ein Deutschland-Thriller
Jörg H. Trauboth
Drei Brüder
Ein Deutschland-Thriller
Cover unter Verwendung des Fotos
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Alle Rechte vorbehalten!
1. Auflage 2015
2. aktualisierte Auflage (2018)
Impressum
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eISBN: 978-3-939829-77-5
eISBN: 978-3-96136-030-7 (engl.)
Print ISBN: 978-3-939829-64-5
PoD: 978-3-96136-031-4 (engl.)
Hörbuch: GESAFA-Verlag ISBN: 978-3-943273-05-2
published by
FÜR MARTINA
ICH WILL!
Die Handlung dieses Deutschland-Thrillers spielt vor dem Hintergrund der aktuellen Terror- und Gefährdungslage in Europa und in der Welt. Gleichwohl sind alle in diesem Buch geschilderten Handlungen und Personen frei erfunden, sofern sie nicht als reale Personen oder Institutionen genannt werden.
Eine Ähnlichkeit der erdachten Handlungen und Personen mit realen Bezügen wäre zufällig und nicht beabsichtigt.
Die Personen sind in einem Personenverzeichnis gelistet, Fachausdrücke in einem Glossar.
Man bereut nie, was man getan hat,
sondern immer, was man nicht getan hat.
Marc Aurel,
Römischer Kaiser (161 bis 180)
DREI ELITESOLDATEN DREI ELITESOLDATEN
1. Afghanistan
2. Berlin
Bundeskanzleramt
3. Hammelburg
4. Nordirak / Berlin
5. Berlin
DREI CONSULTANTS
6. Rheinland
Flugplatz Bonn Hangelar
Köln / Remagen
Köln
Hangelar
Köln
Flugplatz Koblenz-Winningen
7. Berlin
8. Palma de Mallorca / Rheinland
DSCHIHAD
9. Mossul / Eifel / Köln
10. Rheinland-Pfalz, Büchel – Taktisches Luftwaffengeschwader 33
11. Köln
12. Westliches Mittelmeer / Berlin / Algerien
13. Berlin – Auswärtiges Amt
14. Nordafrikanisches Festland
OPERATION RESCUE
15. Köln
16. Algerische Wüste
17. Köln
18. Algerische Wüste
19. Rakka
20. Köln
21. Algerische Wüste
22. Rheinland / Mittelmeer
23. Algerische Wüste
24. Mallorca / Köln
25. Köln
26. Mallorca
27. Algerische Wüste
28. Berlin
29. Algerische Wüste
30. Spanische Küste / Algerien, Felsenstrand
31. Rakka
32. Köln
DER FLUG DER KRANICHE
33. Remagen
34. Calw
35. Rheinland / Berlin
36. Epilog
PERSONENVERZEICHNIS
GLOSSAR
ANMERKUNGEN
DANKSAGUNGEN
LITERATURVERZEICHNIS/-EMPFEHLUNGEN
ABBILDUNGEN
Abbildung 1 – Operation Eagle
Abbildung 2 – Operation Rescue
DREI ELITESOLDATEN
Seit fünf Stunden schon zieht die Gruppe von sechs Männern durch die dunkle, karge Landschaft des Hindukuschs. Begleitet nur von dem entfernten Heulen eines einsamen Wolfes und einem kalten Wind, den die Männer aber nicht zu spüren scheinen.
Plötzlich bleibt einer stehen. Marc Anderson, ein Hauptmann aus dem deutschen KSK, dem Kommando Spezialkräfte, hebt die Hand zum Hals. Er flüstert leise, aber bestimmt in sein Kehlkopfmikrofon.
»George, da liegt sie. Das vordere Flugzeugteil in elf Uhr, das Heck in zwei Uhr.«
George, der kleine, drahtige Truppführer Navy Seal One aus Ohio, klappt das Nachtsichtglas vom Helm herunter.
Aus welchen Gründen auch immer war der Kampfjet nicht explodiert. Lediglich die Trümmer schwelten noch etwas.
»Roger, Jungs, ich informiere Bagram Air Base.«
»Charlie Force from Echo Force – Over.«
»Echo Team – Go ahead – Over.«
»Wir haben den Jet – Suchen die Crew – Over.«
»Roger Echo Team – Wir warten auf euren Abruf – Over.« So ungewöhnlich es war, die Navy Seals hatten darum gebeten, den deutschen Elitesoldaten Marc Anderson dabei zu haben. Er ist einer der wenigen, die das Gebiet im tiefen, hinteren Afghanistan aus früheren Einsätzen wie kein anderer kennt. Der groß gewachsene, schlanke Soldat aus Calw hatte schon jetzt, mit seinen 27 Jahren, einen geradezu legendären Ruf bei den amerikanischen und britischen Spezialeinheiten. Zusammen mit den Navy Seals hatte er einige Amerikaner hinter den Linien befreit und zurückgeholt, und sich als Leader und Teamplayer ohne jegliche Allüren einen überragenden Ruf erworben.
Aber Anderson wollte den Job keinesfalls allein erledigen: »Nur, wenn ich meine Kommandobrüder mitnehmen kann«, hatte er in der US Air Base Bagram gesagt, »nur mit Thomas und Tim!«
»Okay, Marc, akzeptiert!«
Die Seals wissen genau, was »Band of Brothers« bedeutet. Elitesoldaten in allen Spezialstreitkräften sind nicht einfach Kameraden, sie sind Brüder. Nun, auf der gemeinsamen Suche nach einem verschollenen US-Kampfjet und dessen Besatzung haben die Seals drei deutsche Brüder. Nationalitäten spielen keine Rolle, nur Professionalität und bedingungsloses Vertrauen. Marc sagte auch zu, weil er George in gemeinsamen Einsätzen schätzen lernte.
Die Echo Force, bestehend aus den US Seals One, Two, Three und den deutschen KSK-Soldaten Marc, Thomas und Tim, war in der Nacht mit Gleitfallschirmen gelandet. Sie hatten sich einen Landeplatz 10.400 Meter von der letzten bekannten Position der F-15E Strike ausgesucht, in der Hoffnung, nicht schon bei Ankunft von den Taliban empfangen zu werden. Es gab keine genauen Koordinaten vom Absturzort. Schlimmer noch, sie hatten bisher kein Ortungssignal der Crew empfangen können. Der Pilot hatte im Tiefflug »No engine – Mayday – Mayday – Bailing out!« gemeldet. Eine kurze Ausschussmeldung, nicht mehr. Offensichtlich war alles sehr schnell gegangen. Vermutlich musste die Besatzung sofort raus, keine Zeit mehr zum Reden. Nach der gelungenen Landung mussten sie über fünf Stunden das auf dreitausend Meter Höhe liegende, in Frage kommende Suchfeld von zwanzig mal zwanzig Kilometern systematisch erkunden.
Marc war in dem unübersichtlichen und gefährlichen Terrain eine Art Pfadfinder. Die Amerikaner vertrauten ihm vollkommen, und zu Recht, wie sich wieder einmal gezeigt hatte. Er hatte die abgestürzte F-15 in der kürzest möglichen Zeit gefunden, bei Nacht und unentdeckt im feindlichen Gebiet. Sie hatten sich voran gearbeitet, als hätten sie das immer zusammen getan: Marc voraus, Terrain prüfen, Zeichen geben, die anderen fünf folgen, Etappe für Etappe, geduckt, sichernd, leise. In der Stille der Nacht wäre jedes zu laute Wort, jeder Ausrutscher auf dem Geröll ein Geschenk für den Taliban.
Während George nun die Koordinaten an die wartende amerikanische Eingreiftruppe durchgibt, sucht Marc mit dem Fernglas weiter die Umgebung des Flugzeuges ab. Die F-15 wurde nicht abgeschossen, sondern stürzte wegen technischer Probleme ab. Das schien klar. Aber der Aufschlag musste bis weit in die Berge des Hindukuschs hinein zu hören gewesen sein. Gut möglich, dass die Taliban die Crew bereits gefangen genommen hatte und jetzt die Navy Seals erwarteten. So war das meistens.
»Thomas, Bericht!«
»Links sauber!«
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