Man muss nicht jeden Trend mitmachen. Doch für jeden Einzelnen gibt es Funktionen, die das Leben nicht nur bequemer machen (darum geht es häufig), sondern auch sicherer, andere reduzieren die Einsamkeit oder können in Notfällen Bescheid geben. So kann ein Sprachassistent auch dann Menschen helfen, wenn der Notknopf nicht getragen wird oder in Reichweite ist. Dieser Assistent benötigt einen Zugang zur Cloud.
Der Begriff Cloud fällt sehr häufig im Zusammenhang mit der Digitalisierung. Dabei ist die Cloud eigentlich nur der Computer von jemand anderem. Häufig steht dieser Computer mit vielen anderen leistungsstarken Systemen in einer Serverfarm von Amazon, Google, Microsoft, Alibaba oder anderen Unternehmen. Das bringt viele Vor-, aber auch Nachteile mit sich.
Im November 2020 sind Teile der Server von Amazon ausgefallen. Daraufhin haben viele Staubsaugerroboter nicht mehr funktioniert. Auch wenn der Zusammenhang nicht direkt klar ist: Die Saugroboter kommunizieren über die (ausgefallenen) Server. Die zahlreichen Serverfarmen können getrost als das Rückgrat des Internets bezeichnet werden.
Die Nutzung der Cloud ist auf den ersten Blick oft preiswert. Eine geringe monatliche Gebühr wird fällig, um die Rechenleistung anderer Computer nutzen zu können.
Google Stadia, GeForce Now oder Amazon Luna sind Beispiele für Cloud-Dienste. Anspruchsvolle Videospiele können von jedem Computer aus gespielt werden. Sie brauchen nur einen Browser und eine Internetverbindung. Eine anspruchsvolle Grafikkarte oder Spielekonsole benötigen Sie nicht mehr, denn Sie bekommen die Rechenleistung von den Servern des jeweiligen Unternehmens und zahlen dafür eine monatliche Gebühr.
Die Nutzung von Cloud-Diensten führt aber auch zu neuen Gefahren, denn
der Übertragungsweg vom Rechner zum Cloud-System muss gesichert sein,
Sie können den Cloud-Anbieter nicht überprüfen und müssen ihm vertrauen,
der Wechsel eines Cloud-Anbieters ist oft nicht leicht und wird absichtlich schwer gemacht,
neue Lizenzvereinbarungen oder Änderungen am Datenschutz kommen regelmäßig und dann sind Sie gefordert, sich über die Konsequenzen zu informieren.
Neben Google, Amazon und Apple gibt es zahlreiche kleinere Anbieter von vernetzten Produkten. Sollten diese Unternehmen irgendwann nicht mehr existieren, so können Sie auch mit den Geräten nichts mehr anfangen, da die Software keine Updates mehr erhält und Sie keine Unterstützung mehr bei Problemen bekommen.
Kapitel 2
Struktur und Organisation
Auf dem Computer ist es mit den Dateien und Ordnern so wie auf Ihrem Schreibtisch: ordentlich und alles auffindbar – oder unordentlich verpeilt? Das wahre Genie beherrscht das Chaos? Diese Weisheit ist beim Umgang mit digitalen Daten nicht zu empfehlen. Wenn Sie bereits vor einem unordentlichen Schreibtisch nervös werden, dann schlummert im unordentlichen Computer ein riesiges Störpotenzial. Die Festplatten werden größer und größer, die Möglichkeiten, Musik, Filme, Bilder und Dokumente unübersichtlich zu speichern, nehmen entsprechend zu.
Ein Smartphone in der Tasche, ein Tablet auf dem Couchtisch und der Computer im Arbeitszimmer. An technischen Geräten mangelt es heute nicht mehr. Doch wer Bilder und Videos langfristig speichern möchte, der sollte andere Maßnahmen ergreifen, als diese nur auf den einzelnen Geräten zu verwahren.
Als erstes ist eine konsequente Ordnung wichtig – on- und offline! Sie ist die Grundlage für nachfolgende Sicherungen und das Wiederfinden von Dateien. Doch was ist die richtige Ordnung? Auch wenn die Ordnung einem stets selbst überlassen ist, so gibt es doch Empfehlungen, von denen man sich inspirieren lassen kann.
Die Ordnung in Jahren – Eine gewohnte Routine!
Ein Jahr hat 365 Tage und Geburtstage wiederholen sich. Auch Weihnachten, Ostern und andere Feiertage kommen mit wenig Überraschung daher. Die Steuererklärung hat einen festen Rhythmus (zumindest wenn es nach dem Finanzamt geht). Die einfachste Ordnung ist deshalb, Dateien in diese Ordnerstrukturen abzulegen: 2021, 2020, 2019, 2018, … Besonders für Mediendateien wie Bilder oder Videos bietet sich diese Sortierung an.
Sie wissen nicht, aus welchem Jahr die Aufnahmen sind? Dann können Sie mit einem Rechtsklick auf die Datei in den EIGENSCHAFTEN nachschauen. Mit etwas Glück sind noch Informationen enthalten, die Ihnen das Datum der Aufnahme angeben.
Doch wie geht man mit Rechnungen und anderen Dokumenten um? Gerade wenn Produkte noch in der Garantiezeit sind, kann diese Frage schnell wichtig werden. Hierfür bietet sich eine zweite parallele Sortierung an: Einerseits Jahresordner für Ereignisse, in denen Bilder und Videos gespeichert werden. Und andererseits Ordner wie »Wichtige Dokumente« und »Musik«, in denen vor allem Dateien gespeichert werden, auf die Sie manchmal schnell zugreifen müssen und bei denen das Erstellungsdatum nicht relevant oder nicht bekannt ist.
Sie können von Dateien eine Kopie oder eine Verlinkung anlegen. In einigen Fällen haben Sie beim Einordnen von Dateien nämlich das Problem, dass diese Datei für zwei Orte qualifiziert wäre. Sie haben eine Handwerkerrechnung, die auch für die Steuer relevant ist? Dann legen Sie diese im Rechnungsordner ab und verlinken auf diese Datei im Steuerordner (siehe Abbildung 2.1). Die Datei liegt an einem Ort, die Verknüpfung in dem anderen Ordner verweist lediglich an diesen Ort. Dann gibt es nur eine Version der Datei, aber sie ist an zwei Orten zugänglich. Sehr praktisch!

Abbildung 2.1: Eine Verknüpfung unter Windows kann helfen, Übersicht zu schaffen.
Falls Sie Gefahr laufen, inkonsequent bei der Sortierung zu werden, stellen Sie sich folgende Fragen, um herauszufinden, ob die Datei zeitlos ist oder in den Jahresordner kommt:
Findet das Ereignis nächstes Jahr, mehrfach im Jahrzehnt oder generell häufiger statt? Wenn ja, dann Jahresordner!
Ist es ein einmaliges Ereignis wie eine Geburt, ein Jubiläum oder Trauerfall? Dann ist es vermutlich einzigartig.
Aber auch nach der Beantwortung dieser Fragen gibt es noch immer offene Fälle. Wie ist es, wenn Sie vorhaben, nächstes Jahr eine Eigentumswohnung zu kaufen?
Nun, es ist vor allem wichtig, dass Sie konsequent bei der Sortierung sind. Gegen Ordner wie »Lieblingserinnerungen«, »Besondere Momente« oder »Wichtige Dokumente« spricht erst einmal gar nichts. Die ersten Fotos der eigenen Kinder schnöde in ein Kalenderjahr wegzusortieren, könnte wohl etwas schwerfallen – die brauchen doch einen eigenen Ordner! Und das ist auch ok, dann aber bitte für die nächsten 18 Jahre und darüber hinaus! Konsequente Ordnung auf dem Rechner ist schon mal mindestens die halbe Miete.
Der richtige Umgang mit Benutzer-Accounts im Internet macht dann die andere Hälfte aus.
Von Anfang an an die Account-Hygiene denken
Auf tausenden Webseiten wird ein Benutzer-Account verlangt, bevor man sich dort umsehen darf. Wer sich nicht mit einem Benutzernamen (oder einer E-Mail-Adresse) und einem Passwort registriert hat, der kann nur auf begrenzte oder gar keine Inhalte zugreifen. Um die 2000er Jahre herum konnte jeder seine Accounts an einer Hand abzählen. Das hat sich im Laufe der Jahre geändert.
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