Rasa Aškinytė - Kleines Bernstein

Здесь есть возможность читать онлайн «Rasa Aškinytė - Kleines Bernstein» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Kleines Bernstein: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Kleines Bernstein»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

So war es nicht, aber so hätte es sein können
Neuentdeckung einer außergewöhnlichen litauischen Autorin
Historische Fiktion mit philosophischem Geist
Starke Frauen in einer patriarchalischen Gesellschaft
Späte Römerzeit – 2. Jahrhundert. Auf der Bernsteinstraße, die das Land des Volkes der Ästier an der Ostsee mit Rom verbindet, werden Bernstein, Pelze und Metalle gehandelt. Die siebenteilige Struktur des Romans – sieben Szenen, sieben Unterszenen und sieben Charaktere – balanciert das Historische, Mythische und Alltägliche aus. Die männliche Welt des Handels und der territorialen Konflikte verbindet die litauische Autorin Rasa Aškinytė mit der weiblichen, häuslichen Welt. In der für Aškinytė typischen kompakten, filmischen Prosa verflechtet sie die Schicksale zweier starker Frauen, die um ihren Platz in der Gesellschaft kämpfen. Selija ist die Frau des Stammesführers der Ästier, die sich ihrer Stellung bewusst ist und sie leidenschaftlich verteidigt. Glesum (lat. für Bernstein) ist eine ehemalige Sklavin aus einer vornehmen Familie, die Gondas, der Stammesführer, von einer Handelsreise auf der Bernsteinstraße mitbrachte. Sie wird seine heimliche Geliebte. Die Spannung zwischen diesen beiden Frauen – der Ehefrau und der Geliebten –, Liebe und Hass, Ehrgeiz, der Wunsch nach Macht und Sicherheit sowie Rituale und Magie treiben die Geschichte voran, die mehr poetische Rekonstruktion als historischer Roman ist. Die Autorin versteht es die Leserschaft in eine ferne, nur wenig zugängliche Vergangenheit zu führen.

Kleines Bernstein — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Kleines Bernstein», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Kirnis trug ein weiteres Bündel trockenes Brennholz herum, das er selbst hackte und zu so großen Scheiterhaufen aufstapelte, dass es für all die Winter reichen würde, die ihm noch blieben. ›Warum nur schleppst du, Kirnis, du alter Krieger, Brennholz durch die Gegend, wie oft haben wir dir doch schon gesagt, dass du das Deine getan, dem Anführer nach Kräften gedient hast. Dein Schild und dein Speer stehen an die Wand gelehnt in deiner Hütte und warten darauf, mit dir im Grab ihre letzte Ruhe zu finden.‹ Aber was konnte man einem Greis schon sagen, welcher uralte Greis würde denn auf einen hören?

Kirnis zwängte sich mit einem weiteren Bündel Brennholz an Selija vorbei durch die Tür, an einem Fuß ein luxuriöser Lederstiefel, unterhalb des Knies zugeschnürt mit einem Riemen, dessen Schnalle glänzte, und Glöckchen daran, die leise klingelten – klingeling –, wenn Kirnis langsam seine alten Beine anhob, ein luxuriöser Lederstiefel, den Kirnis einem Germanen vom Fuß genommen hatte, nachdem er zuvor seine Brust mit seinem langen, meisterhaft gefertigten Speer durchbohrt hatte. Kirnis sagte, da sei auch ein anderer Schuh gewesen, vom selben Germanen, genauso schön, gleichfalls aus Leder, mit Riemen und Anhängern, sogar die Bewohner anderer Siedlungen seien gekommen, um ihn sich anzusehen, so schön und einzigartig sei er gewesen, nur glaubt ihm das kaum einer mehr, denn Kirnis’ anderes Bein war mit Pelzen umwickelt, sowohl im Sommer als auch im Winter, Kirnis war weder kalt noch heiß, doch die Anhänger bimmelten immer – klingeling.

»Kirnis, du lieber Kirnis, du uralter Greis, wo ist denn dein Schuh, wo ist dein Verstand?«

»Verbrannt«, erwiderte Kirnis, er sagte immer dasselbe.

»Wirklich verbrannt«, sagten die Älteren, die sich noch daran erinnerten. Damals, vor langer Zeit, als Gondas noch nicht gehen konnte und sich erst langsam auf die Beine stellte, erhielt sein Vater eine Nachricht, ob gut oder schlecht, weiß allein die Göttermutter. Julian, der für Kaiser Nero die Gladiatorenkämpfe veranstaltete, hatte Gesandte an die Ostseeküste geschickt, um Bernstein für ihn zu erwerben. Eine Gruppe Reiter, einige Händler und viele weitere Männer waren schon seit einer Woche am Meer unterwegs und tauschten allen Bernstein, den die Küstenbewohner gefunden hatten, gegen Geld ein. Man sagte, sie seien vierzig Tage lang ohne Rast gereist und deshalb wütend und erschöpft angekommen, ihre Pferde prusteten und scharrten mit den Hufen den Boden, glänzten in der Sonne – der Schweiß und die gute Rasse –, die Reiter stellten Schilde und Schwerter auf den Boden, wie sie hier noch keiner gesehen hatte, ihre Händler aber waren friedlich und wussten genau, was sie wollten.

Gondas’ Vater, der erfahrene Krieger und oberste Stammesführer, war benachrichtigt, man musste über das weitere Vorgehen entscheiden. Im Heiligen Hain wurde umgehend eine Versammlung der Männer des Stammes einberufen, sie besprachen die Angelegenheit, berieten sich mit der Göttermutter, und schließlich erkannten sie, dass sie selbst an die Küste reisen und nachsehen mussten. Nebel kann man nur vor Ort auseinandertreiben.

Kirnis rückte die Schuhriemen zurecht, nahm seinen Schild und den Speer mit der schmalen und kurzen Spitze zur Hand, scharf genug, dass er bei Bedarf sowohl aus einiger Entfernung als auch aus der Nähe kämpfen konnte. Als zweitstärkster Mann folgte er auf Gondas’ Vater, Kirnis war schlau und erfahren, auch wenn es noch viele andere Männer gab, ging er immer neben dem Anführer und kämpfte um kein Haar schlechter.

»Nein, Kirnis, du musst hierbleiben«, sagte Gondas’ Vater. Kirnis blinzelte in die Sonne schauend, schnappte nach Luft, wusste nicht, was er sagen sollte.

»Jetzt, Kirnis, wo ich den Sohn Gondas habe, ist es deine Pflicht, dort zu sein, wo er ist, um ihn zu beschützen.«

Kirnis blinzelte in die Sonne schauend, schnappte nach Luft, wusste nicht, ob das eine Ehre oder sein Niedergang war, doch dem Stammesführer widersetzt man sich nicht.

Es verging kein Tag, und Gondas’ Vater versammelte die stärksten Männer und die schärfsten Speere – man konnte ja nie wissen, ob jene Krieger und Händler Gutes oder Böses im Sinn hatten, sie würden unsere Länder durchqueren, wer weiß, ob in Frieden oder raubend und mordend –, und sie setzten sich, kaum hatten sich die Morgennebel gelichtet, auf ihre Pferde oder liefen in Richtung Küste los, ihre Kinder und Frauen ließen sie in der Obhut von Kirnis und einiger Vertrauter zurück. Unruhe stellte sich ein. Kirnis wusste als alter Krieger mit gutem Riecher, was das bedeutete.

Ein seltsames dumpfes Grollen kam immer näher, Kirnis wusste, das war kein Gewitter und auch keiner der anderen natürlichen Donner. Pferdehufe polterten über die Erde. Ihre Erde. Dem alten und mutigen Krieger Kirnis stockte das Herz. Am Klang erkannte er, wie ungleich die Kräfte verteilt sein würden. Diese verfluchten Langobarden, so nannten sie die Germanenstämme: Wer weiß, welcher genau es diesmal war, die Gotonen, Lugier oder auch Burgunden, grausam und gierig, sie hatten alle nur eins im Sinn – fette Beute. Kirnis hatte schon Siedlungen gesehen, die sie verwüstet hatten, obwohl er noch keinem von ihnen begegnet und auch keinen niedergekämpft hatte.

Kirnis wusste, die wenigen Männer wären nicht genug, er wusste, dass die Schutzzäune mit den spitzen Pfosten die Langobarden nicht aufhalten würden. Sie mussten möglichst schnell fliehen, in die Erdhöhlen kriechen, die sie für das Getreide gegraben und von außen gut mit Mist abgedeckt hatten, vielleicht würden diese Scheusale sie ja dort nicht finden.

›Gondas. Ich muss immer da sein, wo er ist, und ihn beschützen.‹ Kirnis packte Gondas, steckte ihn unter einen Arm und stürmte wie ein Wilder davon. Den Speer in der einen Hand, den Schild in der anderen, die Mutter folgte ihm laut kreischend, sie begriff vielleicht nicht einmal, was in ihn gefahren war, warum er mit ihrem Kind davonlief, mit ihrem Leben, sie hatte doch kein anderes; die vom Geschrei geweckten Leute aber, alte Männer und Frauen liefen ihnen samt den Kindern hinterher. Jetzt hörten alle das Grollen, ihre Herzen blieben vor Angst stehen, die Füße zertrampelten das Getreide, wer weiß schon, ob sie es überhaupt noch brauchen würden.

Es schrie nur die Mutter, ihr hatte jemand das Kind weggenommen, die anderen schwiegen beim Rennen, bewahrten den letzten Schrei für den Abschied auf, wenn ein Langobardenspeer sich in ihren Rücken bohren würde oder auch ein Schwert in ihr Herz.

5. Met

Kirnis rannte voran, Gondas, den er unter den Arm geklemmt hatte, schlief, seine Mutter kreischte, wenn jemand euer Kind davontrüge, würdet ihr auch schreien, dieser Verrückte, Gondas’ Mutter bedauerte, dass sie kein Messer dabei hatte, sie würde es ihm in den Rücken rammen, das Grollen kam immer näher, während die Glöckchen seiner Stiefel immer weiter bimmelten, das hatte gerade noch gefehlt.

Die Mutter hörte die Pferde nicht, nur den Atem des schlafenden Kindes, es war noch so klein, erwachte nicht einmal, wenn es herumgetragen wurde, und das wurde es, weil man es schon verstecken musste. Die Mutter weinte, ohne Tränen, der Abend nahte, Wind kam auf, die Bäume rauschten gleichgültig.

Kirnis legte Waffen und Kind auf den Boden, grub mit den Händen ein Loch in den Mist, die Mutter hob Gondas auf und wandte sich um, sah die anderen angelaufen kommen, erst jetzt wurde ihr klar, was eigentlich los war. Das Grollen war nun ganz nah, es dämmerte, man konnte kaum etwas sehen; Kirnis schob die Leute in die Erdhöhle, so viele Platz fanden, zuerst die Mutter und Gondas, die anderen gruben sich in andere Erdhöhlen durch, krochen hinein, die Männer schlossen die Höhlen von außen wieder mit Mist. Auch die stärkeren Frauen blieben draußen, erhielten jede ein Messer und einen Speer mit schmaler und kurzer Eisenspitze, scharf genug, dass sie bei Bedarf sowohl aus einiger Entfernung als auch aus der Nähe kämpfen konnten.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Kleines Bernstein»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Kleines Bernstein» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Kleines Bernstein»

Обсуждение, отзывы о книге «Kleines Bernstein» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x