Gerhard Langer - Midrasch
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Midrasch steht als Entscheidendes identitätsstiftendes Erkenntnismediumentscheidendes identitätsstiftendes Erkenntnismedium den anderen Möglichkeiten der Erkenntnis oder Selbstbestimmung gegenüber. Im MidMish 1.1 beispielsweise schützt die Kraft des Midrasch im Kontext der Rätselfragen der Königin von Saba vor der gefährlichen Macht des/der Fremden. Fragen werden mithilfe des Rückgriffs auf die Schrift beantwortet, im Ausfüllen der gaps in der biblischen Erzählung. Die Rätsel selbst werden in die Form des Midrasch integriert. Damit wird jegliche andere Diskursform unterminiert.
|53|Die Diskrepanz zwischen Anschauung und Auslegung wird beispielsweise auch in PesK 11 thematisiert. Hier legt R. Jochanan aus, dass die Wasser am Schilfmeer, die wie eine Wand für Israel standen, wie ein Gitter ausgesehen hätten. Dagegen wehrt sich Serach bat Ascher mit dem Hinweis, sie sei dabei gewesen und habe es wie ein durchscheinendes Fenster erblickt. Der Umstand, dass Serach noch lebt, um die Geschichte zu erzählen, ist natürlich ver- wunder -lich. Dina Stein vergleicht diese Herausforderung midraschischer Epistemologie mit der schon erwähnten Erzählung in bM enachot 29b, in der Moses im himmlischen Lehrhaus der Auslegung R. Aqivas lauscht und sie nicht versteht, obwohl sie sich auf ihn selbst zurückführt. In diesen Erzählungen geht es um eine Reflexion über Autorität und Hegemonie, die von den Rabbinen und der Epistemologie des Midrasch im Besonderen ausgeht. Sie wird mehrfach hinterfragt. Midrasch ist eine selbst-reflektierende Praxis. Die Macht des Midrasch ist mit der Macht der AuslegerMacht der Ausleger selbst eng verwoben. In SifDev § 49 zu Dtn 11,22 heißt es:
„[Wenn ihr auf dieses ganze Gebot, auf das ich euch heute verpflichte, genau achtet und es haltet, wenn ihr JHWH, euren Gott, liebt, auf allen seinen Wegen geht] und euch an ihm festhaltet“ (Dtn 11,22): Wie ist es einem Menschen möglich, aufzusteigen zum Höchsten und sich am Feuer festzuhalten? Heißt es nicht: „Denn JHWH, dein Gott, ist ein verzehrendes Feuer“? (Dtn 4,24). Und es heißt: „Feuerflammen waren sein Thron“ (Dan 7,9). Haltet euch vielmehr an den Gelehrten und ihren Studierenden fest und ich will es euch anrechnen, als wäret ihr zum Himmel aufgestiegen und hättet dort (die Tora) empfangen, und nicht nur das, sondern als wäret ihr aufgestiegen und hättet sie nicht in Frieden empfangen, sondern nach einem Krieg, um sie zu erringen, wie es heißt: „Du zogst hinauf zur Höhe, führtest Gefangene mit“ (Ps 68,19).
Der Ausleger der Tora ist der Mittler zu GottDer Ausleger der Tora ist der Mittler zu Gott. Eine Alternative gibt es nicht (oder besser: sollte es nicht geben). Der direkte Weg, beispielsweise der mystische Aufstieg oder auch die Privatoffenbarung, wird, wenn nicht gänzlich abgelehnt, so doch in deutliche Schranken verwiesen.
Die Tora ist symbolisch aufgeladen und wird gern mit Wasser verglichen. Der Ausleger muss darin schwimmen:
Wie bei Wasser, wenn jemand nicht schwimmen kann, er ertrinken wird, so ist es mit den Worten der Tora. Wenn jemand nicht versteht, seinen Weg in ihr zu gehen und in Übereinstimmung mit ihr zu lehren, wird er am Ende verschluckt. (ShirR 1.2.8)
Häufig findet sich der Vergleich mit Feuer, das den Ausleger verzehren kann (SifDev § 343). Die vor allem im Mittelalter stark mit Bedeutung aufgefüllte Rede von der Schrift als schwarzes Feuer auf weißem Feuer (jSch eqalim 6,1,25b; jSota 8,3,37a; Tan zu Gen 1,1 |54|u.ö.) impliziert spezialisierte kundige Ausleger der verborgenen (weißen) Elemente. Besonders eindrücklich schildert in diesem Zusammenhang der mittelalterliche Midrasch Aseret ha-Dibrot gleich zu Beginn die Weltschöpfung mithilfe der Tora, wobei Gott sich in Ermangelung von vorhandenem Pergament den Text mit schwarzem auf weißem Feuer auf seinen Arm „tätowiert“.
Auch Erneuerung und Ausgestaltung der Halacha, also der Lebensordnung des Alltags, bleibt mehr und mehr den Auslegern vorbehalten und der prophetischen Einführung entzogen (vgl. bM egilla 2b/3a, bJoma 80a, bT emura 16a, Sifra B echuqqotai 13, Weiss 115d zu Lev 27). Die Prophetie als OffenbarungsquelleProphetie als Offenbarungsquelle verschwindet in der rabbinischen Tradition nicht, aber sie tritt massiv in den Hintergrund. Die Himmelsstimme (Bat Qol) lässt sich des Öfteren als eine Art Nachhall zur Prophetie hören, aber sie ist nicht präsent, wo es um die großen Fragen der religiös-ethischen Regeln und Normen geht. Die oft zitierte Erzählung von der Bannung R. Eliezers erläutert dies besonders drastisch. Eliezer stellt sich in einer bestimmten halachischen Frage gegen seine Kollegen und beruft sich auf die durch himmlische Zeichen legitimierte Richtigkeit, also auf einen „direkten Draht“.
Man hat gelehrt: An diesem Tag äußerte R. Eliezer alle Einwendungen, die es auf der Welt gibt, und man nahm sie von ihm nicht an. Er sagte zu ihnen: Wenn die Halacha meiner Position entspricht, so möge dies jener Johannisbrotbaum erweisen! Da entwurzelte sich der Johannisbrotbaum (und bewegte sich) 100 Ellen von seinem Platz fort. Manche sagen: 400 Ellen. Sie sagten zu ihm: Man entnimmt keinen Beweis von einem Johannisbrotbaum! Er redete erneut zu ihnen: Wenn die Halacha meiner Position entspricht, so möge dies der Wasserkanal erweisen! Da floss der Wasserkanal rückwärts. Sie sagten zu ihm: Man entnimmt keinen Beweis von einem Wasserkanal! Er redete erneut zu ihnen: Wenn die Halacha meiner Position entspricht, so mögen dies die Wände des Lehrhauses erweisen! Da neigten sich die Wände des Lehrhauses, um einzustürzen. Da herrschte sie R. Jehoschua an, und er sagte zu ihnen: Wenn die Gelehrten sich gegenseitig in der Halacha besiegen, was kümmert es euch?! Da fielen sie nicht um wegen der Ehre des R. Jehoschua und stellten sich auch nicht auf wegen der Ehre des R. Eliezer und stehen bis jetzt geneigt. Er redete erneut zu ihnen: Wenn die Halacha meiner Position entspricht, so möge sich dies aus dem Himmel erweisen! Da erklang eine Bat Qol (Himmelsstimme) und sagte: Was habt ihr gegen R. Eliezer? Die Halacha ist wie er in jedem Fall. Da stellte sich R. Jehoschua auf seine Füße und sagte: „Sie ist nicht im Himmel!“ (Dtn 30,12). Warum (heißt es): „Sie ist nicht im Himmel“? Es sagte R. Jeremja, dass die Tora schon am Sinai gegeben wurde. Wir achten nicht auf die Bat Qol, denn du hast schon geschrieben am Berg Sinai in die Tora: „Nach der Mehrheit (ist) zu entscheiden“ (Ex 23,2). Es traf R. Natan Elija. Er fragte ihn: Was tat der Heilige, gepriesen sei er, in dieser Stunde? Er sagte ihm: Er lächelte und sagte: Meine Kinder haben mich besiegt, meine Kinder haben mich besiegt! (bBava M etzia 59bbBava M etzia 59b; vgl. jMoʿed Qatan 3,1,81cd)
|55|Eliezer ist hier mehr als ein konservativer Eigenbrötler, als der er gelegentlich in den rabbinischen Schriften erscheint, er stellt den Typus des Propheten dar, der durch Zeichen und Wunder seine eigene Autorität unter Beweis stellt. Seine Kollegen repräsentieren die andere Seite der Offenbarungsvermittlung – durch im Lehrhaus ermittelte Mehrheitsentscheidung. Die Wunder können eintreffen, selbst Gott kann auf Seiten des Propheten sein, sein Anspruch auf Offenbarungsvermittlung ist mit der Gabe der Tora am Sinai praktisch verwirkt. Auch der große Prophet Elija, ein häufiger Gast in rabbinischen Erzählungen, kann nur die lächelnde Zustimmung Gottes zur „Machtübernahme“ durch die Rabbinen bekunden.
Neben der Prophetie bieten die mystischen Spekulationen alternative Möglichkeiten, Offenbarung „hautnah“ zu erleben. Auch hierauf reagieren die Rabbinen mehr als nur vorsichtig. Auf der einen Seite stehen sie ihnen sehr skeptisch gegenüber, auf der anderen Seite vereinnahmen sie den richtigen Umgang mit der MystikMystik für sich. So werden die Spekulationen um die himmlischen Thronhallen (Hechalot) und den Thronwagen (Merkava) zu geheimnisumwitterten Lehren, die man versucht, rabbinisch zu kontrollieren. In WaR 16.4 heißt es:
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