Gerhard Langer - Midrasch
Здесь есть возможность читать онлайн «Gerhard Langer - Midrasch» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Midrasch
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 80
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Midrasch: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Midrasch»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Midrasch — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Midrasch», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Woher (ist zu belegen) dass du sagst, dass Rut, die Moabiterin nicht starb, bevor sie ihren Nachkommen Salomo gesehen hatte, (wie) er dasaß und die Rechtssache der beiden Dirnen richtete?
Weil es heißt: „Bei dem König, in seinem Dienst, dort saßen sie“.
Und siehe, die Dinge (ergeben) einen Schluss vom Leichteren auf das Schwerere: Wenn Gott diese, die aus einem Volk war, (von) dem es heißt: „Ihr sollt nicht mit ihnen verkehren, und sie sollen nicht mit euch verkehren“ (1 Kön 11,2), weil sie sich (ihm) selbst genähert hat, sich nahe gebracht hat, um wieviel mehr Israel, das die Tora befolgt.
Wenn du aber sagst, in Israel war es nicht so, siehe, so heißt es bereits:
„Da befahl der König Ägyptens den Hebammen der Hebräerinnen[, von denen die eine Schifra, die andere Pua hieß]“ (Ex 1,15). Schifra, das ist Jochebed. Pua, das ist Mirjam.
Schifra, weil sie fruchtbar war ( sche-para ) und sich vermehrte.
Schifra, weil sie die Neugeborenen reinigte ( m eschaperet ).
|50|Schifra, weil Israel in ihren Tagen fruchtbar war und sich mehrte.
Pua, weil sie ihres Bruders wegen schrie ( poa ) und weinte. Denn es heißt: „Seine Schwester aber stellte sich von ferne hin, um zu erfahren, was mit ihm geschehen würde“ (Ex 2,4). (Übersetzung nach Börner-Klein, Sifre zu Numeri, S. 127–129)
Midrasch ist die Auseinandersetzung mit dem vollkommenen Text, der keine Widersprüche enthält, der logisch, kurz und bündig Informationen vermittelt, dessen Unklarheiten erklärt, dessen weiße Flecken erforscht werden müssen. Die beste Quelle, um Fragen zu beantworten, ist der Text selbst, der in seinen verschiedenen Teilen das Material bereithält, um die Lücken zu füllen. Die Antworten können dabei durchaus differieren. So legt z.B. auch BerR 8.7BerR 8.7 1 Chr 4,23 allegorisch aus und versteht die Namen als Hinweise auf Wortwurzeln (Netaim von nata = pflanzen bzw. neta = Pflanzung; Gedera von gadar – einzäunen). Demnach lässt sich der Text hier, anders als im vorher genannten Beispiel, auf die Seelen der Gerechten anwenden, die an der Schöpfung mitwirken:
[„Lasst uns einen Menschen machen“:] Jehoschua aus Sichnin: (das bedeutet:) Gott beriet sich mit den Seelen der Gerechten, wie es heißt: „Sie sind die Töpfer/Former ( jotzrim ) und Bewohner von Netaïm ( joschve n etaim ) und Gedera ( g edera ) und wohnen/sitzen dort im Dienst des Königs“ (1 Chr 4,23). „Sie sind die Töpfer/Former“, denn: „Und es formte ( wa-jitzer ) JHWH Gott den Menschen aus Erde vom Ackerboden [und blies in seine Nase den Lebensatem. So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen]“ (Gen 2,7). „Und Bewohner der Pflanzungen“ ( joschve n etaim ), denn: „und es pflanzte JHWH Gott, im Garten Eden, [einen Garten an und setzte dorthin den Menschen, den er geformt hatte]“ (Gen 2,8). „Und des Zauns“ ( g edera ), denn: „Ich bin es, der dem Meer die Düne als Grenze gesetzt hat“ etc. (Jer 5,22). „Und wohnen/sitzen dort im Dienst des Königs“ – mit dem Höchsten aller Könige, gepriesen sei er, saßen die Seelen der Gerechten; mit ihnen beriet er sich und schuf die Welt.
Midraschische Auslegung ist bei aller Offenheit nicht willkürlich. Gleichwohl ist die Freiheit der Exegese und die Offenheit der Interpretation schon in rabbinischer Zeit ein Diskussionspunkt. So sagt R. Jischmael etwa kritisch über R. Eliezers Auslegungspraxis: „Siehe, du sagst zur Schrift: Sei still, bis ich auslege!“ (Sifra, Tazriʿa 5.13.2, Weiss 68b)
In kritischer Weise setzt sich auch das zwischen dem 8. und 10. Jh. entstandene Alphabet des Ben Sira mit rabbinischer Auslegung auseinander. Das wörtliche Schriftverständnis wird darin bevorzugt, aber dieses kann nicht alle menschlichen Fragen lösen, weshalb es einen Rückgriff auf eine Tugendlehre braucht, die sich nicht zuletzt auf beispielhafte Geschichten und Fabeln stützt.
|51|4. Die Autorität der Rabbinen als Ausleger und die Macht des Midrasch
„[Aus Rubinen mache ich deine Zinnen,] aus Beryll deine Tore (und alle deine Mauern aus kostbaren Steinen)“ (Jes 54,12) – entspricht dem, was R. Jochanan (auslegte), als er saß und erklärte: Der Heilige, gepriesen sei er, wird in Zukunft 30x30 (Ellen) große Edelsteine und Perlen hervorbringen und wird aus ihnen 10x20 [Ellen] (Öffnungen) schneiden und sie an die Tore Jerusalems setzen. Ein bestimmter Schüler verspottete ihn: Solche (Steine) in der Größe eines Taubeneis findet man nicht; gibt es denn welche in dieser Größe zu finden? Nach einiger Zeit segelte sein Schiff im Meer. Er sah die Dienstengel, die saßen und Edelsteine und Perlen sägten, die dreißig (Ellen) maßen, und auf denen (eine Öffnung von) 10x20 in der Höhe eingeschnitten war. Er fragte sie: Für wen sind diese? Sie sagten ihm: Der Heilige, gepriesen sei er, wird sie in den Toren Jerusalems aufstellen. Er kam vor Rabbi Jochanan und sagte zu ihm: Lege aus, Rabbi! Dir geziemt es auszulegen. Wie du gesagt hast, habe ich gesehen. Dieser antwortete ihm: Bösewicht! Hättest du nicht gesehen, hättest du nicht geglaubt! Du bist einer, der über die Worte der Weisen spottet. Er richtete seine Augen auf ihn und dieser wurde zu einem Knochenhaufen.
(bBava Batra 75a mit Parallele in bSanhedrin 100a und vor allem PesK 18.5, vgl. Stemberger, Münchhausen. In: JM II, S. 313).
Diese eindringliche Stelle aus einer längeren Passage über fantastische Reiseberichte im babylonischen Talmud erhellt wie kaum eine andere die Bedeutung der Rabbinen und die Frage nach den Quellen der ErkenntnisQuellen der Erkenntnis.
Der Student ist frech und skeptisch, untergräbt die Autorität des Lehrers und braucht visuelle „Beweise“, um zu glauben, was die Gelehrten allein durch ihre exegetische Arbeit erläutern. Der Tod durch das richtende Auge entspricht der Unfähigkeit, die „Wahrheit“ allein aus dem Text abzuleiten (vgl. Dina Stein, Textual Mirrors, Chapter 3). Erkenntnis außerhalb des Midrasch zu erlangen ist unnötig, ja sogar gefährlich. Der ungläubige Schüler bestreitet nicht nur die Erkenntnis seines Lehrers, sondern auch die Macht der Schrift, die dem Kundigen die Einsicht in die Zusammenhänge von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gewährt.
In der in mehreren Varianten erzählten Gründungslegende der rabbinischen Bewegung wird davon berichtet, dass Jochanan ben Zakkai sich als Leiche aus dem von römischen Truppen eingekesselten Jerusalem zum Feldherrn Vespasian bringen lässt. In der bekanntesten Version in bGittin 56bbGittin 56b begrüßt Jochanan Vespasian als König, worauf dieser ihm antwortet, dass der Rabbi sein Leben verwirkt habe, da Vespasian kein König sei. Jochanan entgegnet ihm:
|52|In Wahrheit bist du ein König, denn wenn du kein König wärst, wäre Jerusalem nicht in deine Hand überliefert, wie es heißt: „Der Libanon fällt durch die Hand eines Mächtigen“ (Jes 10,34). „Eines Mächtigen“ bezeichnet nur einen König, wie es heißt: „Sein Mächtiger wird ihm selbst entstammen, [sein Herrscher] aus seiner Mitte hervorgehen“ (Jer 30,21); und der Libanon bezieht sich auf das Heiligtum, wie es heißt: „[Lass mich das prächtige Land jenseits des Jordan sehen], diesen prächtigen Berg ( ha-har ha-tov ) und den Libanon!“ (Dtn 3,25).
Wenig später überbringt ein Bote die Botschaft, dass Nero gestorben und Vespasian zum Kaiser akklamiert worden sei. Jochanan aber hat sein Wissen nicht aus einer sinnlich erfahrbaren oder durch Nachrichten übermittelten Quelle, sondern ausschließlich als Ergebnis seiner Beschäftigung mit der Schrift erworben. Die Schriftauslegung befähigt ihn, dem Kaiser selbstbewusst entgegenzutreten und die „richtige“ Anrede zu wählen. In der Folge gibt Jochanan noch zweimal Erklärungen aus der Bibel. Als nämlich Vespasians Fuß anschwillt und er nicht in die Stiefel steigen kann, zitiert er Spr 15,30 („[Strahlende Augen erfreuen das Herz], frohe Kunde macht den Knochen dick“) und schließlich als „Heilung“ Spr 17,22 („ein bedrücktes Gemüt lässt die Glieder verdorren“), wobei er Vespasian den Rat gibt, eine ihm unliebsame Person an ihm vorbeigehen zu lassen. Als Dank für seine (wirksame) Weisheit erhält Jochanan u.a. die Möglichkeit, mit seinen Getreuen in Javne einen Ort für die Lehre einzurichten. Diese Gründungslegende Javnes zeigt nachdrücklich die Macht des MidraschMacht des Midrasch. Er ist jeder anderen Erkenntnisquelle überlegen und geht ihr voraus. Die Auslegung der Schrift hat eben keinesfalls nur „wissenschaftlichen“ Wert, sie bietet selbst in den einfachen Lebensfragen – etwa dem Anschwellen eines Beines – wirkmächtige Antworten. Und sie überzeugt sogar einen römischen Kaiser, der gerade dabei ist, Jerusalem zu belagern. Während Nero in bGittin 56a – also wenig vorher im Text – zum Judentum konvertiert (wobei im Übrigen die Auslegung von Ez 25,14 eine wichtige Rolle spielt), gibt Vespasian den Weg frei für die Zukunft des Judentums aus den Quellen der Bibel und der Kraft des Midrasch.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Midrasch»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Midrasch» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Midrasch» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.