Daniel Stökl Ben Ezra - Qumran

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Das antike Judentum in zeitgenössischen Texten Kaum eine archäologische Entdeckung hat unser Verständnis des antiken Judentums und der Entstehung der Hebräischen Bibel so revolutioniert wie die Rollen vom Toten Meer. Wer waren die Besitzer der Schriftrollen, wie lebten und dachten sie? Daniel Stökl Ben Ezra diskutiert in diesem Lehrbuch auf anschauliche Weise die wichtigsten Theorien zu den Qumranrollen in ihrem archäologischen Kontext.

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Aus der Schrift lässt sich aber oft noch viel mehr Information ableiten, als nur der Text. Diese Kunst nennt man Paläographie, die wissenschaftliche Kunde der Schrift. Es ist eine unverzichtbare, sehr komplexe und etwas technische Disziplin, die es ermöglicht, nicht nur Schriften nach ihren Stilen zeitlich und geographisch einzuordnen, sondern darüber hinaus Einblicke in Wissensvermittlung und Technologiegeschichte zu gewinnen.

Erst die Entdeckung der Qumranrollen hat es ermöglicht, die Geschichte der Schriften Judäas in der hellenistisch-römischen Zeit und damit die Entstehung der sogenannten Quadratschrift näher erforschen zu können. Vor 1947 gab es für die hellenistisch-römische Epoche in Judäa nur wenige Zeugnisse: den Nash-Papyrus |38|(s.o. S. 11), nur einige wenige meist sehr kurze Inschriften, darunter die datierbare Uzziah-Inschrift, doch nichts auf Pergament. Nun sind in der Antike nur Dokumente, also Verträge oder Briefe, explizit mit einem Datum versehen. Literarische Texte – wie in Qumran – sind fast immer undatiert. Wo präzis datierte Fixpunkte für Schriften fehlen, muss man mit einer über typologische Verwandtschaften konstruierten Entwicklungsreihe Vorlieb nehmen. In historisch „kalten“ Epochen, d.h. entwicklungsarmen Epochen, in denen sich eine Schrift nur sehr langsam entwickelt, kann dies unmöglich sein. Je schneller sich eine Schrift in der untersuchten Zeitspanne entwickelt, desto leichter wird die Erstellung einer Reihenfolge. Glücklicherweise ist die Zeit vom dritten Jahrhundert v. Chr. bis zum ersten Jahrhundert n. Chr. die „heißeste“ Epoche in der Entwicklung der Schrift in Judäa.

Zur Zeit des Ersten Tempels benutzte man im Königreich Juda eine aus dem Phönizischen entstandene Schrift. Sie wird meistens „PaläohebräischPaläohebräisch“ genannt, um sie vom regulären „Hebräischen“ zu unterscheiden ( palaios = griech. alt). Mit der Eroberung Judas, erst durch die Babylonier, dann durch die Perser, wechselte das Curriculum der Schreiberschulen zur aramäischen Kanzleischrift, die im Gesamtimperium üblich war wie im Mittelalter Latein. Wir haben keine literarischen hebräischen Handschriften aus dem sechsten, fünften oder vierten Jahrhundert v. Chr., aber die meisten Forscher vermuten, dass in der Perserzeit auch hebräische literarische Texte mit aramäischer Kanzleischrift geschrieben wurden.

Bis zu den Eroberungszügen Alexanders des Großen Ende des vierten Jahrhunderts v. Chr. blieb die aramäische Sprache und die aramäische Kanzleischriftaramäische Kanzleischrift das überall im persischen Weltreich benutzte Kommunikationsmittel. Sie scheint durch das Schulungssystem der Schreiber an allen Enden des Imperiums sehr einheitlich gewesen zu sein. Schreibsystem, Erziehungssystem und Politik gehören oft eng zusammen. Z.B. unterscheiden sich im heutigen französischen und deutschen Schulsystem die Formen für bestimmte Schreibschriftbuchstaben. Mit der Zerschlagung des Imperiums drifteten die Schriften in den einzelnen Regionen auseinander und es entwickelten sich ganz allmählich Lokalschriften. Bei den Nabatäern in Petra wurden die Buchstaben immer dünner und immer länger. In Edessa bei den Syrern wurden die Buchstaben mehr und mehr miteinander verbunden, ähnlich wie heute im Arabischen. In Judäa wurden Breite und Höhe der Buchstaben immer weiter angeglichen. Diese Entwicklungstendenz führte gegen Ende der Zeit des Zweiten Tempels zur Entstehung der sogenannten Quadratschrift, wo die Grundform der meisten Buchstaben in ein Quadrat passt. Da auch diese Schrift zunächst ein auf Judäa regional |39|begrenztes Phänomen ist, nenne ich sie mit einigen anderen Paläographen „judäische Schriftjudäisch“. Andere bezeichnen sie entweder als Quadratschrift (doch trifft dies erst auf das Endstadium der Entwicklung im zweiten Jahrhundert n. Chr. zu) oder als Hebräisch, (doch führt dies zu Verwechslungsmöglichkeiten mit der sogenannten Paläohebräischen Schrift), oder als Jüdisch (doch schreiben Juden außerhalb von Judäa bis in die Spätantike zumeist mit den jeweiligen Lokalalphabeten, d.h. z.B. griechisch oder lateinisch oder punisch).

Für einen typologischer Vergleichtypologischen Vergleich gruppiert man die Zeugnisse zunächst nach 1. Schreibstoff und Beschreibstoff, 2. Sprachen (in Qumran hebräisch-aramäisch, griechisch und nabatäisch), 3. Schrifttypen (z.B. paläohebräisch, judäisch und kryptisch) und 4. Hauptschriftgattungen bzw. Schriftregister (ein Kontinuum zwischen den beiden Extremen kursive Schreibschrift und formelle Buchschrift). Man kann nämlich nicht einfach von Buchstabenformen in datierten Inschriften auf die Abfassungszeit von Pergamenten mit ähnlichen Buchstabenformen schließen. Schriften auf unterschiedlichem Material oder mit unterschiedlichem Register haben jeweils ihre eigenen Anforderungen und können sich unterschiedlich entwickeln.

Schließlich stellt man innerhalb einer Gruppe eine typologische Reihe der Buchstabenformen auf, die die Genese am besten erklären kann. Man kann sich dabei nicht auf einzelne Buchstaben stützen, sondern muss das gesamte Alphabet genau untersuchen und möglichst alle Formen als Entwicklung aus der Vorform und als Vorform für den Nachfolger erklären können.

Für die Klassifizierung judäischer Schriften benutzen quasi alle Paläographen das in den fünfziger Jahren von Frank CrossFrank Cross entwickelte paläographisches ModellModell, das von Yardeni meisterhaft auch auf die kursiven Schriften übertragen wurde. Cross unterscheidet einerseits chronologisch zwischen protojüdischen (ca. 250–150 v. Chr.), hasmonäischen (150–30 v. Chr.), heriodianischen (ca. 30 v. Chr. – 70 n. Chr.) und post-herodianischen Typen und andererseits zwischen kursiven, semikursiven, semiformellen und formellen Schriftgattungen. Die chronologischen Hauptphasen werden dann noch einmal in früh, mittel und spät unterteilt, so dass man den Eindruck gewinnt, in Zeiträume von 25–30 Jahren datieren zu können. Das ist jedoch übertrieben. Vergleiche mit den Resultaten der Radiokarbondatierung haben tatsächlich die ungefähre Übereinstimmung mit Cross allgemeiner Anordnung der Entwicklungsphasen ergeben (also dass hasmonäische Rollen durchschnittlich älter sind als Fragmente in herodianischer Schrift), allerdings mit teilweise weit auseinanderliegenden Angaben für Einzelrollen .

40Abb 4 Paläographie 1 Abb 5 Paläographie 2 42Ein Problem mit einer - фото 5|40|Abb. 4:

Paläographie 1

Abb 5 Paläographie 2 42Ein Problem mit einer fast ausschließlich aus - фото 6Abb. 5:

Paläographie 2

|42|Ein Problem mit einer fast ausschließlich aus typologischen Vergleichen konstruierten Reihe ist, dass sich die einzelnen Etappen nicht (oder nur schlecht) absolut datieren lassen, sondern nur |43|relativ. Man weiß also nicht wirklich, ob der frühherodianisch genannte Schrifttyp zeitlich näher am späthasmonäischen oder am mittelherodianischen Schrifttyp liegt. Klassische Papyrologen und Mediävisten halten die für Qumranrollen vertretenen Datierungszeiträume von nur einem Vierteljahrhundert zu Recht für übertrieben optimistisch. Auch wenn es leider nicht immer geschieht, sollte man aus Vorsicht die Zeitabschnitte von 25 Jahren immer noch um ca. 25 Jahre in beide Richtungen verlängern, da ein Schreiber lange leben kann. Datierungen sind mit großer Vorsicht zu genießen. Trotzdem ist paläographische Datierung meist präziser als Radiokarbon (s. Kasten).

Schon in den ersten Jahren spielte die Physik eine große Rolle in der Qumranforschung, als die frisch entwickelte RadiokarbonRadiokarbon- oder Kohlenstoffisotopenanalyse ( 14C 14C) an Tüchern aus Höhle 1 ausprobiert wurde (Jull u.a.). Seitdem wird diese Analyse auf zahlreiche historische Objekte mit organischen Bestandteilen angewendet. Das Prinzip beruht darauf, dass Kohlenstoff aus unterschiedlichen Isotopen besteht, von denen das sogenannte 14C radioaktiv ist und mit einer konstanten Halbwertszeit allmählich zerfällt, während 12C stabil bleibt. Alle Lebewesen nehmen über ihren Stoffwechsel, vor allem aus der Luft, Kohlenstoff auf, sowohl 12C als auch 14C. Wenn sie sterben, hört die Kohlenstoffaufnahme abrupt auf. Wenn man die Proportion des stabilen 12C zu dem noch nicht zerfallenen 14C misst und berechnet, wie viel 14C eigentlich hätte vorhanden sein müssen, kann man ungefähr den Zeitpunkt bestimmen, an dem die Kohlenstoffaufnahme abbrach. Die Proportion von 12C zu 14C in der Luft ist allerdings nicht ganz konstant. Es sind daher sogenannte Kalibrationskurven nötig, um diesen Faktor in die Berechnung mit einzubeziehen (Doudna).

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