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Prof. Dr. Wolfgang Nentwig ist Professor für Ökologie am Institut für Ökologie und Evolution der Universität Bern.
1. Auflage 2010
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.deabrufbar.
UTB-ISBN978-3-8252-3383-9
ISBN 978-3-846-33383-9 (E-Book)
Satz: Verlag die Werkstatt, Göttingen
Umschlagfoto: Walter Ettmüller, CH-Bülach
Reihenkonzept und Umschlagentwurf: Alexandra Brand
Umschlagumsetzung: Atelier Reichert, Stuttgart
Alle Rechte vorbehalten.
Copyright © 2010 by Haupt Berne
Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlages ist unzulässig.
www.haupt.ch
UTB-Bestellnummer 3383-9
Hinweis zur Zitierfähigkeit
Diese EPUB-Ausgabe ist zitierfähig. Um dies zu erreichen, ist jeweils der Beginn und das Ende jeder Seite gekennzeichnet. Bei Wörtern, die von einer zur nächsten Seite getrennt wurden, steht die Seitenzahl hinter dem im EPUB zusammengeschriebenen Wort.
Inhaltsverzeichnis
Titel
Impressum Prof. Dr. Wolfgang Nentwig ist Professor für Ökologie am Institut für Ökologie und Evolution der Universität Bern. 1. Auflage 2010 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. UTB-ISBN978-3-8252-3383-9 ISBN 978-3-846-33383-9 (E-Book) Satz: Verlag die Werkstatt, Göttingen Umschlagfoto: Walter Ettmüller, CH-Bülach Reihenkonzept und Umschlagentwurf: Alexandra Brand Umschlagumsetzung: Atelier Reichert, Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Copyright © 2010 by Haupt Berne Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlages ist unzulässig. www.haupt.ch UTB-Bestellnummer 3383-9
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Warum invasive Arten? Entstehung und Anpassung von Arten
Einheimische Arten, Biodiversität und Koevolution Natürliche Ausbreitung Nicht-einheimische Arten Warum immer mehr nicht-einheimische Arten? Warum werden Arten invasiv? Artenzahlen einheimischer und nicht-einheimischer Arten Neue Wissenschaft
Invasive Arten im Profil 1 - Absichtliche Freisetzung
Haustiere Nutz- und Zierpflanzen Jagdwild, Besatzfische, KrebseHeimtiere und Befreiungsaktionen
2 - Unbeabsichtigte Verschleppung
Blinde Passagiere im Container Verunreinigungen Straßen-, Schienen- und Luftfahrzeuge Schiffe und Schifffahrtswege Krankheiten und Schädlinge in Pflanzenmaterial Mit dem tierischen Wirt Gefangenschaftsflüchtlinge
3 - Beeinträchtigung der einheimischen Biodiversität
Verarmung statt Bereicherung Verdrängung durch Konkurrenz Fressfeinde Krankheitserreger und Parasiten Hybridisierung Umstrukturierung eines Ökosystems
4 - Wirtschaftlicher Schaden
Landwirtschaft Tierische Produktion Waldwirtschaft Infrastruktur Gesellschaftliche Aspekte
5 - Schädigung der menschlichen Gesundheit
Verletzungen und Allergien Krankheitserreger Parasiten
6 - Kontrolle und Bekämpfung
Grundsatz: Saubere Produkte Vorsorgeprinzip Handelsbeschränkungen Bekämpfungsmaßnahmen Ausrottung ist möglich Forschung ist wichtig
7 - Gesetzliche Grundlagen
Internationale Konventionen Europäische Union Nationale Regelungen Verursacherprinzip
Information und Öffentlichkeit
Die öffentliche Meinung Informationssysteme und schwarze Listen
Anhang
GlossarInternetadressen Danksagung Literatur
Register
Warum invasive Arten?
Entstehung und Anpassung von Arten
Die Entstehung von Arten, gleich ob es sich um Mikroorganismen, Pilze, Pflanzen oder Tiere handelt, ist eine Geschichte der Anpassung an die belebte und unbelebte Umwelt. Dies ist aufgrund von zwei wichtigen Eigenschaften aller Arten möglich: Bei der sexuellen Fortpflanzung führt die Rekombination des Genoms schnell zu genetischen Unterschieden zwischen den Eltern und ihren Nachkommen, aber auch zwischen den Nachkommen. Zweitens produzieren alle Arten mehr Nachkommen, als im Lebensraum der entsprechenden Art Platz haben. Die genetischen Veränderungen sind ungerichtet, denn sie können sowohl vorteilhaft als auch nicht vorteilhaft sein. Bei den meisten Veränderungen wird ohnehin weder Vor- noch Nachteil erkennbar sein, das heißt, sie sind (vorerst) neutral. Schließlich sei auch noch erwähnt, dass die Umwelt einer Art nie konstant ist, sondern ständiger Veränderung unterliegt.
Die geringfügig verschiedenen Nachkommen eines Elternpaares haben in einer heterogenen Umwelt unterschiedliche Überlebenschancen. Wenn ein sich verändernder Lebensraum etwas trockener wird, weil ein Fluss seinen Lauf verändert oder der Niederschlag abnimmt, ist es denkbar, dass, um ein Beispiel zu nennen, bei einzelnen Käferindividuen eine bisher unbedeutende Veränderung in der äußeren Schutzschicht den Verdunstungsschutz erhöht. Sie haben daher eine bessere Überlebenschance, erreichen eher das Fortpflanzungsalter und werden über ihre Nachkommen diese Mutation weitergeben. Alle Individuen der gleichen Art ohne diese Mutation werden mehr Mühe haben, sich zu behaupten, vor allem aber wird ihre durchschnittliche Nachkommenzahl geringer sein. Innerhalb weniger Generationen werden daher alle Individuen dieser Käferart über den verbesserten Verdunstungsschutz verfügen.
Direkt vorteilhafte Mutationen haben also einen großen Selektionswert, das heißt, sie helfen dem betroffenen Individuum, sich in seiner dynamischen Umwelt zu behaupten. Ähnlich eindeutig verhält es sich mit nachteiligen Mutationen. Sie führen mehr oder weniger direkt zum Tod des Individuums. Von solch nachteiligen Mutationen abgesehen werden jedoch alle anderen Mutationen in der Population behalten und führen zu einer Erhöhung der Variabilität des betroffenen Merkmales. Je größer eine Population und je länger sie bereits in einem bestimmten Lebensraum vorkommt, desto unterschiedlicher werden die Ausprägungen vieler Merkmale sein. Da auch neutrale Merkmale in einer sich ändernden Umwelt von großem Selektionsvorteil sein können, sind sie eine Versicherung für die Zukunft.
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