Qualitative Medienforschung

Здесь есть возможность читать онлайн «Qualitative Medienforschung» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Qualitative Medienforschung: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Qualitative Medienforschung»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Das Standardwerk zur Einführung in die qualitativen Methoden der Medienforschung.
Kern des Buches sind die verschiedenen Erhebungsmethoden, wie Inhaltsanalyse, Interview, Gruppendiskussion, Beobachtung, Experiment oder szenisches Spiel. Weitere Teile setzen sich mit der Aufzeichnung und Auswertung qualitativer Daten auseinander.
In der völlig überarbeiteten und erweiterten Neuauflage werden u. a. mobile Online-Befragungen und Analysen von Websites in ihrer forschungspraktischen Relevanz erläutert.
Dieser Titel ist auf verschiedenen e-Book-Plattformen (Amazon, Libreka, Libri) auch als e-Pub-Version für mobile Lesegeräte verfügbar.
Dieser Titel ist nicht als Dozenten-Freiexemplar erhältlich.

Qualitative Medienforschung — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Qualitative Medienforschung», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Wissenschaftsextern hat die reflexiv gewordene Wissenssoziologie mit ihrer Erkenntnis wissenschaftlicher Perspektivengebundenheit, die übrigens meistens nur in Form eines kruden Wissenspluralismus (»Jede Erkenntnis ist gleich gut, deshalb auch beliebig!«) wahrgenommen wurde, ebenfalls eine tiefe Verunsicherung ausgelöst – mit dem paradoxen Ergebnis einer verstärkten Nachfrage nach Gültigkeit und dem Verlangen nach Forschungsevaluation. In dieser Situation stellt sich die Frage, wie einerseits wissenschaftsintern mit der Unsicherheit wissenschaftlicher Erkenntnis umgegangen wird (z. B. mithilfe von Methodendebatten) und wie andererseits extern die Gültigkeit wissenschaftlicher Aussagen gerechtfertigt werden kann.

Im Beitrag soll versucht werden – wohl wissend, dass die Frage nach der Gültigkeit wissenschaftlicher Ergebnisse eingebunden ist in einen sozialen Prozess der Wissenslegitimierung –, die Frage nach der Validität (→ Flick, S. 36ff.) sozialwissenschaftlicher Rekonstruktionen dadurch anzugehen, den Diskurs über die Gültigkeit sozialwissenschaftlicher Erkenntnis nachzuzeichnen, um so gewisse Standards für die Bestimmung von Gütekriterien zu entwickeln. Es geht dabei jedoch nicht um eine Neuauflage der erkenntnistheoretischen Debatte, um die Möglichkeit von Erkenntnis und auch nicht um die Diskussion der gängigen Wahrheitstheorien, auch wenn im Weiteren immer wieder auf Erkenntnis- und Wahrheitstheorien Bezug genommen werden muss, um die Probleme bei der Entwicklung sozialwissenschaftlicher Gütekriterien sichtbar zu machen.

Typische Verfahren der Wissenslegitimierung in der Sozialforschung

Eine reflexiv gewordene Wissenssoziologie ist ein gutes Gegengift gegen gedankenlosen Empirismus, theorieloses Forschen und Messinstrumentengläubigkeit. Sie ist jedoch keinesfalls ein Vorwand oder gar eine theoretische Begründung für methodische und methodologische Beliebigkeit. Die Einsicht in den Konstruktionscharakter wissenschaftlicher Erkenntnis hat nur, wenn man zu kurz schließt, eine postmoderne Wissenschaft zur Folge, in der statt des besseren Arguments die Pointe punktet. Die Einsicht in die Perspektivität von Erkenntnis stellt nicht die Selbstaufklärung still, sondern hebt sie auf eine neue Stufe. Denn es ist keineswegs gesagt, dass mit der Unhintergehbarkeit der Perspektivität von Erkenntnis der Weg für wohl formulierte Beliebigkeit eröffnet ist. Diesseits dieser fruchtlosen Alternative von Alles-oder-Nichts erstreckt sich eine weite Region von Aussagen, die weder völlig gültig noch völlig ungültig sind, und die man durchaus als besser oder schlechter einordnen kann. Denn aus der Tatsache, dass man in Krankenhäusern keine völlig keimfreien Umgebungen herstellen kann, folgt gerade nicht, dass man Operationen genauso gut auch in Kloaken vornehmen kann (vgl. Geertz 1987, S. 42 f.).

Die verschiedenen Verfahren qualitativer Sozialforschung (vgl. Lüders/Reichertz 1986, Reichertz 2016), gleichgültig, ob sie quantitative oder qualitative Inhaltsanalyse, Dokumentarische Methode der Interpretation oder Grounded Theory, Narrations- oder Diskursanalyse, Objektive Hermeneutik oder hermeneutische Wissenssoziologie heißen (→ Wegener, S. 256ff., Mayring/Hurst, S. 494ff., → Lampert, S. 596ff., → Diaz-Bone, S. 131ff., → Hagedorn, S. 580ff., → Reichertz, S. 66ff.), sind mit dem Dilemma, um die eigene Perspektivengebundenheit zu wissen und gleichzeitig dem Gültigkeitsanspruch nicht abschwören zu wollen bzw. zu können, in unterschiedlicher Weise umgegangen. Betrachtet man die bisherige Geschichte der qualitativen Sozialforschung, so lassen sich drei Großstrategien unterscheiden, mit deren Hilfe man sich eine Absicherung bzw. Heiligung der Ergebnisse versprach:

• die Begründung durch persönliches Charisma,

• die Begründung durch Verfahren und

• die Begründung durch den innerwissenschaftlichen Diskurs.

Das Vertrauen auf persönliches Charisma

Die erste Großstrategie steht in der Tradition des Arguments, bestimmten Wissenschaftlern sei eine persönliche und außerordentliche Hellsichtigkeit zu eigen. Die Strategie besteht darin, dass (auch dann, wenn Daten analysiert werden) der entscheidende Erkenntnissprung, die Abduktion (vgl. Reichertz 2013a) beispielsweise, nicht als Ergebnis von Arbeitsprozessen betrachtet wird, sondern als genialischer Akt, der nur der jeweiligen Person möglich war. Hier liefert also ein (reklamiertes und oft auch inszeniertes) Charisma die Fundierung von Gültigkeit. Zugespitzt: Selbst-Charismatiker nenne ich solche Wissenschaftler, die zwar vorgeben, mit Daten zu arbeiten, ihre Forschungsergebnisse jedoch nicht mehr an eine intersubjektive Nachvollziehbarkeit binden, sondern an eine persönliche, meist exklusive Gabe. Vertreter dieser Strategie findet man in allen Varianten qualitativer Sozialforschung. Allerdings neigen Forscher, die an die Objektivität ihrer Rekonstruktionen glauben, eher dazu, diese Strategie zu wählen.

Das Vertrauen in Verfahren

Die zweite Großstrategie versucht ihre Ergebnisse mithilfe von spezifischen Verfahren zu legitimieren. Es ist nicht mehr die Person des Forschers, die aufgrund eines göttlichen Geschenks die Gültigkeit verbürgt, sondern es sind die wissenschaftlich etablierten Methoden, die Gültigkeit hervorbringen und garantieren. Gefragt nach der Basis von Validität, wird als Antwort ein spezifisches Verfahren genannt. Allerdings finden sich innerhalb dieser Großstrategie die drei folgenden Varianten:

1) Rechtfertigung mithilfe der Methode der phänomenologischen Reduktion,

2) Rechtfertigung mithilfe des Verfahrens der Methodentriangulation und

3) Rechtfertigung mithilfe der Methode datengestützter Perspektivendekonstruktion.

Die Methode der phänomenologischen Reduktion (auch Epoché genannt) möchte zu den Sachen selbst dadurch vordringen, dass man bei der Welterkenntnis die eigenen Vorstellungen von Welt von allen sozialen Einkleidungen befreit und zugleich alle Vorstellungen von Welt ihrer historischen Deutung entledigt. Ziel ist, den sozialen Schleier wegzuziehen, in der Hoffnung, auf diese Weise der Dinge selbst ansichtig zu werden. Dieses Verfahren ist insbesondere von den Vordenkern der Wissenssoziologie sehr stark favorisiert worden. Eine Auseinandersetzung mit diesem Verfahren hat in den letzten Jahren zu der Erkenntnis geführt, dass man so nicht bei den Sachen selbst, sondern vor allem und einzig in der Sprache landet, dass man also die Perspektivität keineswegs verliert.

Die zweite Unterstrategie, die ich hier Methodentriangulation nennen möchte, versucht die Erkenntnis von der wissenschaftlichen Perspektivität produktiv zu nutzen, indem sie als Gütegarant eine als positiv deklarierte Multi-Perspektivität anstrebt (vgl. Flick 2004; → Treumann, S. 264ff.). Qualitative Verfahren werden mit quantitativen ergänzt, die Feldstudie mit Interviews und Fragebogen, die Interaktionsanalyse mit Experiment und Beobachtung. Die Grundidee (bzw. die zugrunde gelegte Metapher) dieser Strategie ist der Geometrie entlehnt: Um einen nicht erreichbaren Punkt (Erkenntnis) zu bestimmen, peile ich diesen Punkt von zwei (oder mehr) bekannten Perspektiven (Methoden) aus an, bestimme das Verhältnis der bekannten Perspektiven zueinander und deren Winkel zum angepeilten Punkt und kann dann mithilfe trigonometrischer Berechnungen den unbekannten Punkt bestimmen. Bei der Methodentriangulation geht es also nicht darum, die Perspektivität zu leugnen, sondern sie zum Programm zu erheben. Dennoch sind auch hier die realistischen Hoffnungen nicht zu überhören: Unzweifelhaft ist nämlich diesen Forschern der Glaube zu eigen, dass auf diese Weise nicht nur andere Ergebnisse erzielt werden, sondern dass diese Art der Welterkundung besser und die so gewonnenen Aussagen valide sind.

Diese letzten realistischen Hoffnungen sollen vor allem mithilfe der dritten Unterstrategie getilgt werden – der Rechtfertigung der Gültigkeit von Aussagen aufgrund datengestützter Perspektivendekonstruktion. Damit ist nicht nur, aber insbesondere die Sequenzanalyse angesprochen. Allerdings muss hier auf die methodologische Rechtfertigung geachtet werden. Favorisiert man z. B. innerhalb der Objektiven Hermeneutik die Sequenzanalyse vor allem deshalb, weil sie sich vermeintlich den Sachen selbst anschmiegt (vgl. Oevermann u. a. 1979 und 200; Garz/Raven 2015, → Hagedorn, S. 580ff.), dann zeigt sich darin eine recht beachtliche realistische Sicht von Wissenschaft. Eine reflexive Wissenssoziologie verwendet die Sequenzanalyse jedoch gerade nicht in der Hoffnung, so dem Gegenstand nahe zu kommen, weil die Sequenzanalyse den realen Prozess der Interaktion nachzeichnet. Das wäre ein grobes realistisches Missverständnis. Die Sequenzanalyse wird dagegen von Wissenssoziologen deshalb besonders gerne angewendet, weil sie ein ausgesprochen unpraktisches Verfahren ist. Die strikte Durchführung einer Sequenzanalyse (also der extensiven hermeneutischen Auslegung von Daten in ihrer Sequenzialität) kostet nicht nur immens viel Zeit, sondern sie zerstört im Prozess der systematischen und gesteigerten Sinnauslegung alle Selbstverständlichkeiten der eigenen Perspektivik und der eigenen Sprache. Strikte Sequenzanalysen führen dazu, dass alle geltenden oder für uns gültigen Vorurteile, Urteile, Meinungen und Ansichten in der Regel schnell zusammenbrechen. Die Sequenzanalyse dient also gerade nicht dazu, sich an den Gegenstand anzuschmiegen, sondern Sequenzanalyse ist nur ein Verfahren zur Zerstörung unserer gesamten sozialen Vorurteile – auch wenn dies nicht immer gelingt. Ist die Perspektivik mittels Sequenzanalyse einmal zerstört, entwirft der Forscher abduktiv Aussagen zu dem untersuchten Gegenstandsbereich (vgl. Peirce 1976; Reichertz 2013a).

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Qualitative Medienforschung»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Qualitative Medienforschung» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Qualitative Medienforschung»

Обсуждение, отзывы о книге «Qualitative Medienforschung» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x