Mahmoud Jaraba - Salafismus

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Nach einem Überblick über die historische Entwicklung, Definition und Charakteristika des islamistischen Extremismus zeichnet der Autor die Etablierung des Salafisten-Netzwerkes in Bayern nach, das er 2016 und 2017 wissenschaftlich erforscht hat. Gezeigt wird, dass das radikale religiöse Narrativ, indem es Passagen aus den heiligen Texten des Islams (Koran und Sunna) missbraucht, sowohl Feindbilder innerhalb des Islams als auch Angriffe auf Christen und Juden generiert. Freilich ist es nicht Ziel des Buches, den Islam und Muslime zu verteufeln und sie allesamt des Terrorismus zu beschuldigen. Es gilt jedoch zu verstehen, in welcher Weise Salafisten ihre Ideologie mit religiöser Legitimität versehen, um nicht zuletzt da oder dort Präventions- oder Gegenmaßnahmen zu setzen.

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[1]utb 5440 Eine Arbeitsgemeinschaft der Verlage Böhlau Verlag Wien Köln Weimar - фото 1

Eine Arbeitsgemeinschaft der Verlage

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UVK Verlag • München

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Waxmann • Münster • New York

wbv Publikation • Bielefeld

[3]Mahmoud Jaraba

Salafismus

Die Wurzeln des islamistischen Extremismus am Beispiel der Freitagspredigten in einer salafistischen Moschee in Deutschland

4Dr Mahmoud Jaraba ist Research Fellow am MaxPlanckInstitut für - фото 2

[4]Dr. Mahmoud Jaraba ist Research Fellow am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle (Saale).

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;

detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://d-nb.deabrufbar.

© 2020 Facultas Verlags- und Buchhandels AG

Facultas Verlag, Stolberggasse 26, 1050 Wien, Österreich Alle Rechte vorbehalten

Umschlaggrafik/Kalligraphie: Wajdi al-Arouri

Umschlag: Atelier Reichert, Stuttgart

Gestaltung und Satz: grafzyx.com

Druck und Bindung: Friedrich Pustet, Regensburg

Printed in Germany

ISBN 978-3-8252-5440-7 (print)

ISBN 978-3-8463-5440-7 (epub)

Elektronische Ausgabe (Online-Leserecht) ist erhältlich unter www.utb-shop.de.

[5]

Inhalt

Kapitel 1 Extremismus und Metanarrativ [11] Kapitel 1

1.1 Einleitung

1.2 Extremismus: Definition und Ursachen

1.3 Das salafistische Metanarrativ

1.4 Die Debatte um die Freitagspredigten

1.5 Ziele des Buches

1.6 Argumentation und Methoden

1.7 Warum Freitagspredigten?

1.8 Inhalt des Buches

Kapitel 2 Salafismus: Geschichte, Definition, Charakteristika

2.1 Einleitung

2.2 Historische Perspektive

2.3 Die sunnitischen Traditionalisten

2.4 Muhammad ibn Abd al-Wahhab

2.5 Wer sind die Salafisten? ‚Die errettete Gruppe‘

2.6 Der missionarische, der politische und der dschihadistische Salafismus

2.6.1 Der ideologische Salafismus

2.6.2 Der dschihadistische Salafismus

2.7 Grauzonen zwischen ideologischem und dschihadistischem Salafismus

2.8 Das gemeinsam Trennende

2.9 Die Umsetzung des islamischen Normensystems

[6] Kapitel 3 Das Salafisten-Netzwerk in Bayern

3.1 Einleitung

3.2 Zeitliche Entwicklung

3.2.1 Die Phase der 1990er Jahre

3.2.2 Die Phase infolge der Ereignisse des 11. September 2001

3.2.2.1 Aktivitäten der ersten Generation

3.2.2.2 Maßnahmen im Zuge des 11. September 2001

3.2.2.3 Das Erscheinen von Internetplattformen wie YouTube und Facebook

3.2.2.4 Die neuen missionarischen Prediger

3.2.3 Der Bürgerkrieg in Syrien

3.3 Die salafistischen Aktivisten

3.4 Weitere Anhänger

3.5 Merkmale der Salafisten in Bayern

3.5.1 Die Ideologie

3.5.2 Strukturen

3.5.3 Salafisten-Größen

3.5.4 Die salafistische Gemeinschaft

3.5.5 Die Finanzierung

3.5.6 Die junge Generation

3.5.7 Soziale Herkunft und Bildungshintergrund

3.5.8 Das religiöse Wissen

3.5.9 Binnenkonflikte

3.5.10 Das äußere Erscheinungsbild männlicher Salafisten

3.5.11 Salafistinnen

3.6 Die Konstruktion des ‚Anderen‘

Kapitel 4 Der Gottesstaat der Salafisten

4.1 Einleitung

4.2 Loyalität und Lossagung

4.3 Gottes auserwählte Gemeinschaft

4.4 „Das Fleisch der Gelehrten ist vergiftet“

4.4.1 „Die trügerischen Gelehrten“

4.4.2 Die „Gefolgschaft der Rechtschaffenheit“ und die „Gefolgschaft des Bösen“

4.5 Die Mission

4.5.1 Die Mission in den Freitagspredigten

4.5.2 Die Rückkehr zum Islam

4.5.3 „Die Ungläubigen vor der Hölle bewahren“

[7] Kapitel 5 Die Feinde der Muslime: Schia, Sufisten, ,Heuchler‘, Säkulare

5.1 Einleitung

5.2 Die Schia: „Ihre Religion ist nicht der Islam“

5.2.1 Der Streit um die Glaubensgrundsätze

5.2.2 ‚Land der Perser‘ und die ‚Partei von al-Lāt‘

5.3 Der Streit der Salafisten mit den Sufis

5.3.1 „Der Islam ist eine Sache und der Sufismus eine andere“

5.4 Die ‚Heuchler‘

5.4.1 Die ‚Heuchler‘ in Deutschland

5.5 Die Säkularen

5.5.1 Der Ursprung des Streits

5.5.2 Die Methode

5.5.3 Die Sprache

5.5.4 Das Eintreten für Gott

5.5.5 Der Kampf um Autorität

Kapitel 6 Die Vorherrschaft der Religion auf Erden

6.1 Einleitung

6.2 Die Kontrolle über die Regierungsgewalt

6.2.1 Die ‚Ermächtigung zur Herrschaft‘

6.2.2 Die ‚Herrschaft Gottes auf Erden‘

6.2.3 Untertanen, keine Staatsbürger

6.3 „Ihr seid die trefflichste Gemeinschaft, die jemals für die Menschen geschaffen wurde“

6.3.1 Das Christentum

6.3.1.1 Manipulation des Korantextes für politische Interessen

6.3.1.2 Nein zum Dialog, Ja zur Segregation

6.3.1.3 Die Wurzel des Konflikts: Die Kreuzzüge

6.3.2 Das Judentum

6.3.2.1 Die Verschwörungstheorie

6.3.2.2 Betrug

6.3.2.3 Die Korrumpierung der Welt

6.3.2.4 Antisemitismus

[8] Kapitel 7 Analytische Betrachtung

7.1 Einleitung

7.2 Salafistische Narrative auf dem Sinai und in Bayern

7.3 Mobilisierung der Religion

7.4 Isolation und Identitätskrisen

7.5 Schlusswort

Anhang Freitagspredigten

Politisch orientierte Predigten• Soziale und pädagogisch orientierte Predigten

Glossar

ad-daʿwa, ‚Mission‘ • ahl al-ḥadīṯ, ‚Anhänger des Hadith‘ • ahl al-kitāb, ‚die Leute des Buches‘ • ahl as-sunna wa-l-ǧamāʿa, ‚die Leute der Sunna und der Gemeinschaft‘ • al-walāʾ wa-l-barāʾ, ‚Loyalität und Lossagung‘ • anṣār, ‚die Helfer‘ • ʿaqīda, ‚Glaubensgrundsätze‘ • ar-rāfiḍa, ‚die Ablehnenden/die Verweigerer‘ • aš-šahāda oder Schahada, ‚islamisches Glaubensbekenntnis‘ • aṣ-ṣirāṭ, ‚Weg/Pfad‘ • at-tawḥīd, ‚Monotheismus‘ • bidʿa, ‚Neuerung‘ • biṭāna, ‚Gefolgschaft‘ • Dābiq • fāsiq, ‚Frevler‘ • fatwā, ‚religiöses Rechtsgutachten‘ • fiqh, ‚islamische Rechtswissenschaft‘ • fitna, ‚Verführung/Unruhe/Zwietracht/Bürgerkrieg‘ • ǧihād oder Dschihad, ‚Heiliger Krieg‘ • ḥākimīya, ‚die Herrschaft Gottes‘ • ḫilāfa, ‚Kalifat‘ • ḥudūd, ‚Grenzen‘ • ḥusainīya, ‚schiitisches Gotteshaus‘ • iǧtihād oder Idschtihad, ‚Anstrengung‘ • manhaǧ as-salafī, ‚salafistische Methode/Weg‘ • munāfiqūn, ‚Heuchler‘ • Muʿtazilā • ṣaḥāba, ‚die Altvorderen/Prophetengefährten‘ • šarīʿa oder Scharia, ‚islamisches Recht‘ • Šīʿa oder Schia • širk, ‚Götzendienerei‘ • ṣūfīya, ‚Sufis‘ • ṭāġūt, ,Götzen‘ • takfīr, ‚Ausschluss aus dem Islam‘ • tamkīn, ‚Ermächtigung‘ • umma oder Umma, ‚die Gemeinschaft der Gläubigen‘ • zakāt, ‚die islamische Almosensteuer‘

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