Fjodor M Dostojewski - Aufzeichungen aus einem Totenhaus

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Wie lebendig ist man selbst, wenn alles um einen herum tot ist? In seinem Werk «Aufzeichnungen aus einem Totenhaus» erzählt Dostojewski die Geschichte des adligen Insassen Alexánder Petrówitsch Gorjántschikow. Dieser wurde für den Mord an seiner Ehefrau zu zehn Jahren Arbeitslager verurteilt. Aus seinem Stand gerissen, findet sich Gorjántschikow einer unfairen und erbarmungslosen Gesellschaft gegenüber. Dostojewski verarbeitet hier seine eigenen Erfahrungen in einem Arbeitslager, was dazu führt, dass die Insassen und Wärter des Totenhauses lebendig werden.-

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In den ersten drei Tagen ging ich noch nicht zur Arbeit; so verfuhr man mit jedem Neuankömmling, damit er nach der Reise ausruhe. Aber am zweiten Tage mußte ich das Zuchthaus verlassen, um neue Fesseln angelegt zu bekommen. Meine Fesseln waren nicht die vorschriftsmäßigen, sondern bestanden aus Ringen; die Arrestanten nannten sie »feines Geläute«. Sie wurden außen über den Kleidern getragen. Aber die vorschriftsmäßigen, für die Arbeit geeigneten Fesseln bestanden nicht aus Ringen, sondern aus vier eisernen, fast fingerdicken Stangen, die miteinander durch drei Ringe verbunden waren. Sie wurden unter den Beinkleidern getragen. An den Mittelring wurde ein Riemen gebunden, der seinerseits an den Gürtelriemen befestigt wurde, den man direkt über dem Hemde trug.

Ich erinnere mich noch an meinen ersten Morgen im Zuchthause. In der Wache am Zuchthaustore schlug die Trommel Reveille, und der wachhabende Unteroffizier fing nach etwa zehn Minuten an, die Kasernen aufzuschließen. Die Arrestanten erwachten. Sie standen beim trüben Scheine eines Talglichtes, vor Kälte zitternd, von ihren Pritschen auf. Die meisten waren schweigsam und mürrisch vom Schlaf. Sie gähnten, reckten sich und runzelten ihre gebrandmarkten Stirnen. Die einen bekreuzigten sich, andere begannen Streit. Die Luft war entsetzlich stickig. Sobald die Türe aufgemacht wurde, drang frische Winterluft ein und zog mit Dampfwolken durch die Kaserne. Die Arrestanten drängten sich um die Wassereimer; sie ergriffen einer nach dem anderen die Schöpfkelle, nahmen den Mund voll Wasser und wuschen sich Gesicht und Hände aus dem Munde. Das Wasser wurde schon am vorhergehenden Abend vom »Paraschnik« vorbereitet. In jeder Kaserne gab es nach dem Statut einen von allen Insassen gewählten Arrestanten, der den Stubendienst in der Kaserne hatte. Er hieß »Paraschnik« und war von anderer Arbeit befreit. Er hatte auf die Reinlichkeit in der Kaserne zu sehen, die Pritschen und die Fußböden zu waschen und zu scheuern, den Nachtkübel zu bringen und hinauszuschaffen und zwei Eimer frisches Wasser zu besorgen: des Morgens zum Waschen und am Tage zum Trinken. Wegen der Schöpfkelle, die in nur einem Stück vorhanden war, entstand sofort Streit.

»Was drängst du dich vor, du aussätziger Kopf!« brummte ein mürrischer, hagerer, großgewachsener Arrestant mit dunklem Gesicht und seltsamen Beulen auf seinem rasierten Schädel, indem er einen andern wegstieß, der dick und klein war und ein lustiges rotes Gesicht hatte. »Halt!«

»Was schreist du! Für das ›Halt‹ zahlt man bei uns Geld. Scher dich! Was reckst du dich wie ein Monument! Es ist nicht die geringste Fortikularität in ihm, Brüder.«

Die »Fortikularität« machte einigen Effekt: viele begannen zu lachen. Der lustige Dicke, der in der Kaserne wohl eine Art freiwilliger Hanswurst war, hatte nur das gewollt. Der lange Arrestant sah ihn mit tiefster Verachtung an.

»Rindvieh!« sagte er wie vor sich hin. »Wie er sich mit dem Zuchthausbrot gemästet hat. Ist wohl froh, daß er zu Ostern zwölf Ferkel werfen wird.«

Der Dicke wurde endlich böse.

»Was bist du denn für ein Vogel?« rief er aus, plötzlich errötend.

»Das ist es eben: ein Vogel!«

»Was für einer?«

»So einer.«

»Ja, was für einer?«

»Mit einem Worte, ein Vogel.«

»Aber was für einer?«

Die beiden durchbohrten einander mit den Blicken. Der Dicke wartete auf Antwort und ballte die Fäuste, als wollte er sofort raufen. Ich dachte, daß gleich wirklich eine Schlägerei beginnen würde. Für mich war das alles neu, und ich sah interessiert zu. Später erfuhr ich, daß ähnliche Auftritte durchaus harmlos waren und mehr als Komödie zum allgemeinen Ergötzen gespielt wurden; zu einer Schlägerei kam es fast nie. Dies alles war für die Sitten des Zuchthauses sehr bezeichnend und charakteristisch.

Der lange Arrestant stand ruhig und majestätisch da. Er fühlte, daß alle ihn ansahen und warteten, ob er sich mit seiner Antwort blamieren würde oder nicht; daß er seine Haltung wahren und beweisen müsse, daß er tatsächlich ein Vogel sei, und zwar was für einer. Er schielte seinen Gegner mit unsagbarer Verachtung an und bemühte sich, um ihn noch mehr zu verletzen, ihn über die Schulter, von oben herab, anzublicken, als betrachtete er ein winziges Käferchen. Dann sagte er langsam und deutlich:

»Ein Enterich! . . .«

Das heißt, daß er Enterich sei. Eine laute Lachsalve belohnte die Findigkeit des Arrestanten.

»Du bist ein Schuft und kein Enterich!« brüllte der Dicke, da er sich in allen Punkten geschlagen fühlte und die äußerste Grenze der Wut erreicht hatte.

Kaum hatte aber der Streit eine ernste Wendung angenommen, als man die beiden Kerle sofort zur Vernunft brachte.

»Was macht ihr für Skandal!« schrie ihnen die ganze Kaserne zu.

»Rauft doch lieber statt zu schreien!« rief jemand aus der Ecke.

»Ja, wart', sie werden schon raufen!« erklang es als Antwort. »Wir haben ja lauter tapfere, rauflustige Jungen hier: ihrer sieben haben keine Furcht vor einem . . .«

»Alle beide sind nett! . . . Der eine ist wegen eines Pfundes Brot ins Zuchthaus gekommen, der andere aber hat aus der Schüssel genascht, hat einem Weibe die ganze Sauermilch ausgesoffen und dafür die Knute gekostet.«

»Hört doch auf, genug!« schrie der Invalide, der über die Ordnung in der Kaserne zu wachen hatte und auf einem eigenen Bett in der Ecke schlief.

»Wasser her, Kinder! Newalid Petrowitsch ist erwacht! Wasser für Newalid Petrowitsch, unsern teuren Bruder!«

»Bruder . . . Was bin ich dir für ein Bruder? Wir haben zusammen noch keinen Rubel vertrunken, und du nennst mich Bruder!« brummte der Invalide, den Mantel über die Arme ziehend.

Man bereitete sich zum Appell vor; der Morgen dämmerte; in der Küche gab es ein solches Gedränge, daß man nicht herein konnte. Die Arrestanten drängten sich in ihren Halbpelzen und zweifarbigen Mützen um die Brote, die von einem der Köche verteilt wurden. Die Köche wurden von der ganzen Gemeinschaft gewählt, je zwei für jede Küche. Sie hatten auch das Küchenmesser zum Schneiden von Brot und Fleisch in Verwahrung, ein einziges Messer für die ganze Küche.

In allen Ecken um die Tische herum verteilten sich die Arrestanten in Mützen, Halbpelzen und Gürteln, bereit, zur Arbeit zu gehen. Vor manchen standen hölzerne Schalen mit Kwas. Sie brockten in den Kwas Brot und tranken das Gemisch. Der Lärm und das Geschrei waren unerträglich; einige unterhielten sich aber vernünftig und leise in den Ecken.

»Willkommen, Alterchen Antonytsch, guten Appetit!« sprach ein junger Arrestant, sich neben einen mürrischen, zahnlosen Arrestanten setzend.

»Guten Morgen, wenn du es ernst meinst,« erwiderte jener, ohne die Augen zu heben, bemüht, das Brot mit seinen zahnlosen Kiefern zu zerkauen.

»Ich hatte schon geglaubt, daß du gestorben seist, Antonytsch. Wahrhaftig!«

»Nein, stirb du zuerst, ich komme nach . . .«

Ich setzte mich neben sie. Rechts von mir unterhielten sich zwei solide Arrestanten, offenbar bemüht, ihre Würde vor einander zu wahren.

»Mir wird man nichts stehlen,« sagte der eine. »Ich fürchte, Bruder, ich selbst könnte einen anderen bestehlen.«

»Aber auch mich soll man nicht mit bloßer Hand anfassen: man kann sich an mir leicht verbrennen.«

»Wer wird sich an dir verbrennen? Bist der gleiche sibirische Bauer wie ich . . . sie wird dich schröpfen und dir nicht mal guten Tag sagen. So ist auch mein Geld flöten gegangen. Neulich kam sie selbst. Wohin sollte ich mit ihr? Ich bat Fedjka, den Henker, um Unterkunft: der hat in der Vorstadt ein Haus gehabt, dem räudigen Juden Salomon hatte er es abgekauft, demselben, der sich später erhängt hat.«

»Ich weiß schon. Er hat bei uns vor drei Jahren einen Ausschank gehabt, Grischka die ›finstere Schenke‹ hat er geheißen. Ich kenne ihn.«

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