XLVIII. 71
XLIX. 76
L. 77
LI. 78
LII. 79
LIII. 80
LIV. 81
LV. 82
LVI. 83
LVII. 85
LVIII. 88
LIX. 90
LX. 95
LXI. 98
LXII. 103
Schlusswort 106
Impressum
Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.
Für den Inhalt und die Korrektur zeichnet der Autor verantwortlich.
© 2019 united p. c. Verlag
ISBN Printausgabe: 978-3-7103-5103-7
ISBN e-book: 978-3-7103-5108-2
Lektorat: Leon Haußmann
Umschlagfoto: Omran Younis
Umschlaggestaltung, Layout & Satz: united p. c. Verlag
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Widmung
Meiner lieben Shaveen,
Danke für die großartige Unterstützung
I.
Im Krieg
Habe ich meine Hände verloren
Und als er vorbei war
Haben alle applaudiert
Ich nicht!
II.
Wenn du im Krieg stirbst,
ist es schmerzhaft für uns,
wenn du aber den Krieg überlebst,
ist es schmerzhaft für dich.
III.
Während sie mich mit einem Messer enthaupteten
Habe ich den Weg ins Paradies verloren.
Dann stoßen meine Füße an unsere Türschwelle
IV.
Stell dir vor,
du kannst in jede gewünschte Stadt einreisen, aber du darfst in deine nicht hinein
siehst dir die Gesichter aller Menschen an, aber du kannst dich nicht mit deiner Familie treffen!
Auf welchem Planeten leben wir?
V.
Er ist normal gestorben
Aber bei der Beerdigung
Hat ihn die Erde als Märtyrer betrachtet
Dann wuchs auf seinem Grab ein Baum
die Frucht eine Patrone
VI.
Nach der Bombardierung,
als das Kind von neuen Schuhen träumte,
wusste es nicht, dass es seine Füße verloren hatte
dann ist es nicht mehr aufgewacht.
VII.
Vor dem Schlachten
Fragt sich das Opfer:
Was wäre, wenn sich das Messer in eine Blume verwandeln würde
Und der Killer wäre ein Verliebter?
VIII.
Die Patrone, die der Soldat auf die Frau geschossen hat
War ursprünglich ein Kuss
Aber der Krieg verwandelte ihn in eine Patrone
IX.
Nach dem Krieg.
Soldaten kehren zurück.
Mütter nähen wieder die alten Kleider.
Und Väter suchen nach künstlichen Gliedmaßen!
X.
Als er starb
Haben sie für ihn kein Leichentuch gefunden
Dann bedeckten sie sein Gesicht mit seiner Mutter Schal
Danach öffnete sich eine neue Tür zum Paradies
XI.
Interpretation des Schmerzhaften
Die Schrecken des Universums
Gleichgesetzt mit jedem Blutstropfen, den mein Herz zu seiner Arterie pumpt!
Ich fühle mich in allem
In Nichts und Gegenwart
In Tod und Leben
Ich befreite meine Gedanken von Rückständen der Sklaverei, damit ich wie ein schreiendes Kind beben könnte und sagen: Hinter den geschlossenen Grenzen,
leide ich.
Ich wische meinen Speichel von meinem Mund
Ich fliehe vor mir, hungere, fliege, während sie die Tauben füttern!
Ich berühre meinen Schädel, der wie ein trockener Granatapfel aussieht!
Ich verstecke meine Nacktheit wie ein Kind in der Gebärmutter, aber ohne
Nabelschnur, die das Leben gäbe.
Ich bin ganz Schmerz
Ich bin Somalia und Sudan
Irak, Syrien und Afghanistan
Ich bin ganz Trauer
Denn sie suchen nicht nach einem Kind in meinem schwachen Körper, das sich weigert, erwachsen zu werden!
Nur Weinen und Schreien:
Ich bin ein Mensch aus Licht und Schlamm
Ich bin kein Foto
Und ihr, ihr seid keine Puppen!
XII.
Sie tragen die Waffen
Und träumen von Frieden
Wie dumm dieser Traum
Und wie schmerzhaft diese Patrone
XIII.
Mit einer Patrone,
nicht mehr als einen Euro wert,
fällt ein Mensch.
Wo du mit diesem Betrag kein einziges Spielzeug für ein Kind kaufen könntest!
XIV.
Kein Wert für deine Leiche in einem Massenmassaker!
XV.
Ausreisen
Nur ein Gedanke, der wie ein Fussel von einem schimmligen Körper fliegt
Der Körper, der mit dem Wasser der zur Türe Gottes führenden Wege gewaschen ist.
Einzelheiten eines komplizierten Lebens in einer aus Schicksal gefüllten Leere.
So tobt Einsamkeit um dich und die Geschichte der Hölle ist gepflastert
mit Säulen des Todes und des Wartens noch dazu.
So reist du vom Ufer des Unbekannten und dein Rücken ist auf dein neues Glück und den Boden der anderen Welt gestützt
So …
gibst du deinen Koffer von einer in die andere Hand und wartest, um zu einem Wesen
im Wesenszug der Flüchtlinge zu werden.
XVI.
Wenn du stirbst, während du kämpfst,
gibt es keinen Unterschied zwischen dir und der Waffe
Beides ist nicht mehr als totes Werkzeug!
XVII.
Im Krieg stirbt der Soldat
aber die Waffe bleibt
XVIII.
Im Flughafen
Bei der Passkontrolle
Hat mich der Polizist „mein Herr“ genannt, aber sobald er wusste, dass ich Flüchtling bin, hat er mich mit dem Namen meiner Heimat gerufen:
Hey, Syrer!!
Ich bin Flüchtling
Also bin ich meine Heimat!
XIX.
Schaum der Trauer
Ein Geschrei lässt mich Kind und einziger Zeuge meiner Familie nach
dem Massaker bleiben.
Der Körper ist gewachsen
aber die Vorstellung ist zurückgeblieben und lehnt die Bilder dieses
Gemetzels ab, das mich wie mein Schatten begleitet, von Gesichtern der Täter
umklammert und das Herz gezwungen zu zittern.
Denn ich sehe wie ein Obdachloser aus, der eine leere Weinflasche unter
seiner Achsel hält
Auf der Straße wohnen in Erinnerungen, sie sind mit Häusern
benachbart, die für mich wie der Traum eines Fisches vom Wasser aussehen
Manchmal denke ich, wenn ich ein Bild wäre, würde ich eine bessere Wand
bekommen als die, die jetzt meinen Rücken stützt
Und es würde mir das Interesse der Menschen gelten
Aber ich bin weder ein Bild noch eine Marionette
Denn ich bin der Schaum der Trauer auf dem Gesicht des Wassers
XX.
Nach der nächsten Flut
werden sie unter dem Meer
Ein anderes Syrien finden
XXI.
Angst?
Es irrt ein unbekanntes Objekt herum!
Es ist der Klang eines verlassenen Raumes!
Ein Kind läuft in der Dunkelheit, die ihr Ansehen verloren hat
dort, –
Nach dem Klang der Explosion –
Es könnte noch Leben sein – …
XXII.
Ich kenne mich noch nicht
Und ich weiß nicht, welches Spermium ich war
Bis ich unter Millionen von Spermien den Tod überschreiten konnte
Dann in meiner Gebärmutter gelebt
Und geweint gelernt gelitten
Und jetzt
Ich schreibe
Ich bin das Glück!
XXIII.
Ein Phantom dehnt sich vom Rücken eines Mannes und kommt lahm raus
Es ist der Kurde ...
Er hat keinen Fuß außer Reisen
und keine Heimat
außer Wasser!
XXIV.
Wie schön es wäre
Wenn wir Kinder bleiben würden
Nicht mehr wachsen
lernen
hassen
Weil der Täter ein unschuldiges Kind war
Bevor er erwachsen wurde
XXV.
Selbstmord
Ich werde durch das Labyrinth des Todes schreiten
Denn ich ziehe diesen prunkvollen Organismus mit Lügen und leeren Obsessionen
hinter mir her
Ich bestrafe mein Gedächtnis, Leben zu vergessen
Und schreibe meinen Namen in die Liste der Schuldigen
Dann lege ich mich auf meine gesättigte Stille mit Wahrheiten und Angst
Um zu deklarieren, dass ich eine Leiche bin
Und die anderen sind hinter mir nur dumme Puppen!
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