Florian Gantner - Soviel man weiß

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Zwischen der Suche nach Nähe und der Angst vor Überwachung erzählt «Soviel man weiß» vielstimmig vom Leben in unserer Zeit.
"Wir überwachen zurück!": Mit nächtlichen Überfällen versucht sich eine autonome Gruppe gegen die Allgegenwart von Kontrolle zu wehren. Noch sind sie nur mit Spraydosen bewaffnet, aber wieweit darf ziviler Widerstand gehen? Mirjam hat da so ihre Zweifel. Dann ist da noch Agnes, die der Untreue ihres Lebensgefährten mit einer App auf die Schliche kommen will, der Flüchtling Illir Zerai, den nach seiner Arbeit für den albanischen Geheimdienst nun der Verfolgungswahn plagt, und der Student Marek, der sich auf einer Party in eine Unbekannte verliebt. Sie alle wohnen im selben Mietshaus – und wie alle Nachbarn brauchen und misstrauen, bespitzeln und helfen sie einander. Doch irgendwann ist es an der Zeit, keine Angst mehr zu haben.

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Sie laufen zurück zum Headquarter, in die Zentrale, den Hamster*innenbau, die Bums-Residenz – so viele Namen wie Bewohner.

Die Masken sind zwar noch drauf, aber Mirjam spürt das vereinte Grinsen. Mission accomplished, Kommando Dakizo ist zufrieden. Als sie weit genug vom Einsatzort weg sind, schalten sie einen Gang runter. Gradec zieht die Maske vom Gesicht und nickt ihr zu: Und wen genau überwachen wir jetzt?

Die ironische Spitze auf wir .

Bis jetzt konnte er sich zurückhalten, aber jetzt geht’s durch mit ihm. Gradec muss seine Meinung kundtun. Interessant nur, dass er damit nicht wartet, bis sie im Headquarter sind. Da hätte er größeres Publikum. Es scheint ihm unter den Nägeln zu brennen.

Alles klar, Wir überwachen zurück ist kein Revolutionsprogramm, sagt Mirjam. Aber es ist ein Anfang.

Wir haben also einen Anfang. Und weiter?

Mirjam hat sich reingehängt, sich das Wir überwachen zurück keineswegs einfach ausgedacht: Ich dachte da an die Surveillance Camera Players in New York, die sich vor den Kameras aufbauen und Theater spielen –

Gradecs Lachen, mehr Schluckauf als Heiterkeitsbekundung: Okay, verstehe. Du willst also den Clown spielen für die Leute an den Monitoren. Das ist ja ganz nett, aber doch eher kindisch, meinst du nicht? Angreifen wirst du damit niemanden. Wenn wir wehtun wollen, müssen wir auf die Hardware gehen. Mit Laserpointern direkt ins Objektiv zielen. Oder gleich mit der Axt auf die Kabel –

Pollo schaltet sich ein: Warum nehmen wir den Slogan mit dem Zurück-Überwachen nicht wörtlich? Wir trommeln alle zusammen, dann besorgen wir uns noch Guy-Fawkes-Masken und morgen früh stehen wir vor der Kamera und glotzen zurück.

Gradec stöhnt. Mirjam weiß, dass er auch die Fawkes-Masken als kindisch empfindet. Aber bevor er das sagen kann, ruft sie: Warum nicht! Morgen früh starren wir ins nackte Kameraauge!

Im Heimathafen treffen sie auf Kommando Jamaal und Kommando Myrina. Allgemeines Hochleben und Anstoßen auf Vollbrachtes, das dumpfe Klacken von Hartplastik auf Hartplastik.

Kommando Dakizo, Kommando Myrina und Kommando Jamaal lösen sich in Luft auf, und sie alle sind wieder die, die sie vorher waren: Jetzt heißen sie KokoRoschka, Gradec, Varizella, Pollo, Parko, Aquamarina, Chicana und Mirjam. Sie haben sich im Headquarter um den Feuerwasser-Altar versammelt, um Hartplastikbecher in regelmäßigen Abständen in die Höhe zu heben.

Auf uns, my Seaworld, ruft Chicana.

Aquamarinas Antwort ist eine Mischung aus arabischem Schlachtruf und Jodeln.

Parko erzählt Mirjam laut lachend, dass diese Scheiß-Masken gemeingefährlich sind: Koko ist hinter mir gerannt und hat gesehen, dass ich direkt auf einen Postkasten zusteuere. Ich hab natürlich weder ihn noch den Postkasten gesehen, weil die Augenlöcher, irgendwo da oben. Auf einmal spüre ich, wie mich jemand von hinten packt, hochhebt und einen Meter weiter links wieder absetzt. Wie in einem Comic sind meine Füße inzwischen in der Luft weitergerannt.

Mirjam fragt sich, und das nicht zum ersten Mal, was zuerst da war, der Name oder das Outfit. Haben sie ihn Parko getauft, weil er immer in Parkas rumläuft? Parka – Parko? Oder hieß er ursprünglich Paco? Aber ein Mexikaner namens Paco, das ist ungefähr so banal wie ein russischer Ivan. Oder ein Deutscher, der Horst-Rüdiger heißt. Obwohl, sie ist mit einem Rüdiger in die Grundschule gegangen, einen Horst kennt sie aus der Karlsruher Zeit auch noch –

Roschka! Koko! Koko-KokoRoschka! trällert Varizella, als wäre es der Refrain eines bekannten Songs. Dazu tänzelt sie um KokoRoschka, unsichtbare Kastagnetten in den Händen, und drückt abwechselnd ihren Hintern und ihr Schambein an Koko, als wolle sie ihn anmachen. Wenn sie in Stimmung ist, macht Varizella das aber mit so ziemlich jedem. Nur nicht mit Mirjam, ist ihr einmal aufgefallen. Da gibt es irgendeine Grenze. Nicht dass die beiden sich nicht mögen, ganz im Gegenteil. Keine Spur von peinlichem Schweigen, wenn sie mal allein im Zimmer sind. Varizella ist gern zusammen mit ihr, nur ist sie bei ihr weniger Crazy Varizella. Vielleicht blickt sie zu Mirjam auf. Vielleicht liegt es am Altersunterschied? Ist sie ein bisschen Varizellas Mama-Ersatz?

Später wird Gradec von Varizella umtänzelt, dem das sichtlich unangenehm ist. Offensichtlich hat er noch zu wenig getankt, betrunken würde er einfach nur grinsen, so sagt er aber: Lass, Vari.

Sie macht aber unbeeindruckt weiter, Gradecs Unsicherheit spornt sie an. Ergebnis ist ein Balztanz, wie ihn das Headquarter noch nicht gesehen hat.

Da schubst Gradec sie weg: Kannst du dich nicht mal normal aufführen!

Und alles ist für einen Moment nüchtern.

Normal? grinst Varizella ihn an. Wen interessiert denn normal? Komm schon, Gradec, sei kein kleiner Spießer!

Sie nähert sich Gradec, Becken vorgeschoben. Der weicht einen Schritt zurück.

Varizella lacht: Weißt du, Gradec. Dein ständiges Geschwafel –

Sie äfft ihn mit übertrieben tiefer Stimme nach: Mit Überwachung wollen sie nur Uh-mbivalenzen und Uh-nterschiede beseitigen, um Kontrolle zu erlangen. Jede INDIVIDUALITÄT wollen sie unterdrücken, bla, bla, bla.

Sie macht eine theatrale Pause: Aber wo ist deine Individualität? Von oben bis unten der Linke aus’m Katalog. You walk like a Linker, you talk like a Linker. Du siehst sogar aus wie ein Linker. Schau dir mal deine Brille an. Selbst die ist Klischee.

Crazy Varizella ist jetzt beispiellos uncrazy und allen ist klar: Rauschend wird die Party heute nicht mehr. Ein paar betretene Blicke werden ausgetauscht, bald darauf sieht Mirjam verstecktes Gähnen, erste Bewegungen vom Zentrum zu den Rändern, wo sie in neuen Kommandoformationen zusammenstehen oder sich vorausschauend eins der weniger ramponierten Klubsofas sichern.

Der Rücken schmerzt, ihr Mund ist ein Abfalleimer. Lange kann Mirjam nicht geschlafen haben. Rundum wird noch gemützt , wie Pollo sagen würde. Der liegt auf dem nackten Boden, hat sich einen Pulli als Polster untergeschoben. Chicana und Aquamarina Arm in Arm auf der Korpsmatratze I, Varizella hat sich fürs extra durchgelegene Klubsofa entschieden. Von Gradec keine Spur.

Mirjam schaut, ob irgendwo Zigaretten oder Tabak rumliegen. Nichts, nicht mal ein Stummel. Die Letzten haben wieder mal alles säuberlichst aufgeraucht.

Eigentlich ist sie froh, dass die anderen noch schlafen. Sie will noch nicht reden. Sie sollte heimgehen, ein paar Stunden schlafen. Im Bett. Dann sähe alles wieder anders aus.

Im Flur liegt eine Sonnenbrille am Boden, die sie für den Heimweg ausleiht. Draußen lauert ein greller Tag.

Frische Luft in der Lunge, Sonnenstrahlen auf der Haut, das bisschen Bewegung: Alles hilft. Da fällt ihr auf, dass sie drauf und dran ist, am Einsatzort vorbeizukommen. Wenig später steht sie am Kundenparkplatz eines Supermarkts und beäugt ein Graffito, das am Vortag noch nicht da war.

Aus dem Supermarkt kommt ein Junge, Anfang-Mitte zwanzig, sieht das Graffito, grinst, nickt und geht weiter. Das Grinsen und das Nicken haben Mirjam gesagt: Ist auch an der Zeit, dass jemand zurücküberwacht.

Mirjam geht weiter, ihre Stimmung steigt kontinuierlich. Sie biegt in die Quellenstraße ein. Wenige Meter vor ihrem Haus sieht sie den Alten, der unter ihr wohnt, wie er mitten am Gehsteig seine rechte Handfläche begutachtet. Sucht er etwa seine Lebenslinie, der alte Konfusius? Sie zwitschert ihm ein Gut’n Morgähn entgegen, der Alte will sie aber nicht bemerken.

Dann sagst halt nichts, flötet sie noch über die Schulter, wenn auch nicht unbedingt so, dass er es hören kann. Weder eine beleidigte Wirbelsäule noch so ein alter Eigenbrötler können ihre Stimmung jetzt noch trüben.

Aber als sie ihre Wohnung betritt, und noch bevor sie aus den Schuhen geschlüpft ist, kommt der Anruf.

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