Boike Rehbein - Die kapitalistische Gesellschaft
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Die Größenunterschiede der Unternehmen implizieren Machtungleichgewichte und Abhängigkeiten. Einfluss auf ein Großunternehmen hatten bis 2009 nur Großaktionäre, Banken und Management. Die deutschen Großbanken vertreten den größten Teil des Grundkapitals auf den Hauptversammlungen, entweder direkt oder für einen Großaktionär oder über Depotstimmrecht, also in Vertretung der Anleger. Ein Großaktionär ist meist an mehreren Unternehmen beteiligt. Er hat nicht mehr das Interesse, ein bestimmtes Unternehmen zu fördern, sondern will eine möglichst hohe Gesamtrendite erwirtschaften. Kleinaktionäre sind dagegen meist nur an einem Unternehmen beteiligt und deshalb an diesem interessiert, haben aber gleichzeitig keinen Einfluss auf seine Führung. Die Heiligkeit des Privateigentums gilt also nur für die Großkapitalisten.
Die unterschiedlichen Wirtschaftssysteme von sozialer Wirtschaft, Markt, Marktwirtschaft und Kapitalismus existieren nicht unabhängig voneinander, sondern der Kapitalismus setzt die anderen Systeme voraus und sucht sie gleichzeitig zu durchdringen, um sich die potentiell profitablen Bereiche anzueignen. Dabei verändert er die Systeme. Gleichzeitig sind auch innerhalb des Kapitalismus Aspekte des Marktes und der sozialen Wirtschaft präsent. Jeder Mensch, der im Kapitalismus agiert, vollzieht auch Akte des Tauschs und des Geschenks. Ohne sie könnte der Kapitalismus nicht funktionieren. In einer völlig auf Profit ausgerichteten Gesellschaft würden die meisten der notwendigen Tätigkeiten – von der Geburt und Erziehung über die freundschaftliche Interaktion bis hin zu öffentlichen Leistungen wie Infrastruktur, Wohlfahrt oder Schutz der Bevölkerung – verschwinden. Ohne sie gibt es keinen Kapitalismus und vermutlich auch keine Gesellschaft.
Die öffentliche Darstellung von Wirtschaft seitens der Großunternehmen und der Politik gibt vor, die kapitalistische Wirtschaft zu porträtieren, beschreibt aber immer nur die Marktwirtschaft. In dieser Darstellung scheint es, als gäbe es keinen Unterschied zwischen dem Bäcker an der Ecke und RockefellerRockefeller. In der liberalen Wirtschaftswissenschaft wird die Funktionsweise des Kapitalismus immer am Beispiel von Tauschgeschäften zwischen Menschen – z.B. auf dem Wochenmarkt – erläutert, die vollkommen freiwillig und gleichberechtigt ausgeführt werden.7 So funktioniert aber keine kapitalistische Handlung. Das ist eine grobe und absichtliche Irreführung, um die Funktionsweise des Systems unsichtbar zu machen.
3.4 Arbeit und Tätigkeit
Wir alle werden in den Kapitalismus integriert durch die Arbeit, die letztlich ein Zwang ist, um den Lebensunterhalt zu sichern. Arbeit hat nur im Kapitalismus eine zentrale Bedeutung. Selbstverständlich wird auch in anderen Gesellschaftsformen gearbeitet. Aber die Arbeit ist in andere Tätigkeiten eingebettet und wird nach Möglichkeit auf ein Minimum reduziert. Bis vor wenigen Jahrtausenden verfügte die arbeitende Person auch stets über den Ertrag der Arbeit. Historisch haben erst Knechtschaft und Sklaverei eine Gruppe von Menschen geschaffen, deren Lebensinhalt vorrangig in Arbeit besteht. Der Kapitalismus scheint diesen Lebensinhalt auf einen Großteil der Bevölkerung ausgedehnt zu haben. Bei genauerer Betrachtung gilt das jedoch nur für die Periode des Industriekapitalismus. In allen Staaten der Welt geht höchstens die Hälfte der Bevölkerung einer bezahlten Arbeit nach. In den ärmeren Gesellschaften gibt es noch nicht genügend Lohnarbeit für alle, in den reichen nicht mehr.
Im Kapitalismus ist Arbeit nur insofern von Bedeutung, als sie profitabel ausgenutzt werden kann. Die Arbeiter stellen eine Ware her oder bieten eine Dienstleistung an, die auf dem Markt verkauft wird. Vom Erlös erhalten sie einen Teil, ein Teil wird reinvestiert, den Rest behält der Kapitalist als Profit. Wenn es einen Warenmarkt mit Konkurrenz zwischen verschiedenen Anbietern gibt, sinkt der Preis jedoch tendenziell. Da sich Investitionen und Löhne nicht unter ein bestimmtes Niveau drücken lassen, sinkt damit auch die Profitrate. Einen Ausweg für die Kapitalisten bieten entweder Preisabsprachen und Monopole oder Investitionen in andere Bereiche der Wirtschaft. Beide Strategien beherrschen heute das Wirtschaftsleben.
Dennoch behält die Arbeit in einem gewissen Sinne ihren zentralen Stellenwert. Das beruht teilweise darauf, dass die kapitallosen Menschen (letztlich also 99,9 Prozent der Bevölkerung) nur überleben können, indem sie etwas vom Eigentum der Kapitalisten abbekommen. Das geschieht prinzipiell über Arbeit. Der Transfer von Vermögen an die nicht arbeitende Bevölkerung über den Sozialstaat kann weder ideologisch noch ökonomisch zum Grundprinzip werden. Ökonomisch würde dann gar nichts mehr produziert. Ideologisch würden die Menschen die Struktur des Kapitalismus erkennen und wären nicht mehr zu kontrollieren.
Hannah ArendtArendt, Hannah hat verdeutlicht, dass Arbeit im Sinne einer Sicherung des Überlebens nicht die gesamte menschliche Tätigkeit umfasst. Sie schrieb, dass sich diese Form menschlicher Tätigkeit mit der Durchsetzung des Kapitalismus allerdings als einzig legitime Form menschlichen Verhaltens etabliert und damit den Reichtum der menschlichen Möglichkeiten auf ökonomische Knechtschaft reduziert habe.1 Im antiken Griechenland habe man neben der Arbeit noch (künstlerisches) Herstellen und (politisches) Handeln unterschieden. Arendts Unterscheidung von Arbeit, Herstellen und Handeln erschöpft zwar nicht alle Möglichkeiten menschlicher Tätigkeit, zeigt aber die Eindimensionalität des Arbeitsbegriffs auf. Gerade in der vielleicht produktivsten Gesellschaftsform werden die Menschen auf die Sicherung ihres Überlebens reduziert.
Gesellschaftlich wird nicht nur Arbeit verteilt, sondern jede Form der Tätigkeit, von Gesellschaftsspielen über Hausarbeit bis hin zu politischer Agitation. Nicht in allen dieser Tätigkeiten geht es um Profit, und nicht alle sind in die kapitalistische Arbeitsteilung integriert. Wir werden aber vorrangig über die Arbeit definiert. Die erste Frage an eine unbekannte Person lautet regelmäßig: „Was machst Du?“ Gemeint ist damit die Berufsarbeit. Welche anderen Tätigkeiten man ausübt, ist zweitrangig. Hat man keinen Beruf, ist man als Mensch zweitrangig. Selbstverständlich mussten die Menschen zu allen Zeiten für ihren Lebensunterhalt sorgen. Bis zur Entstehung des Kapitalismus bestand jedoch fast immer die prinzipielle Möglichkeit, ein Stück Land urbar zu machen und vom Ertrag zu leben. Diese Möglichkeit besteht nicht mehr, seit fast die gesamte Erdoberfläche in Eigentum verwandelt wurde und Lebensmittel nur über die Integration in das Arbeitssystem erhältlich sind. Der Eintritt in den kapitalistischen „Markt“ geschieht gerade nicht freiwillig, sondern über den Arbeitszwang, der den Menschen auf eine einzige Tätigkeitsform reduziert.
Es gibt keine allgemeine und freie Konkurrenz zwischen allen Menschen, sondern die Konkurrenz findet immer nur innerhalb eines engen Rahmens statt. Um einen bestimmten Job konkurrieren nur die Menschen mit den entsprechenden Qualifikationen, auf einem bestimmten Warenmarkt konkurrieren nur Unternehmer mit ausreichend Kapital, um ein bestimmtes Konsumgut konkurrieren nur die Nachfrager mit genügend Geld. Jedoch wird das System einerseits durch den Mythos Konkurrenz gerechtfertigt, andererseits werden die Menschen durch die Angst vor Konkurrenz diszipliniert. Die kapitalistische Gesellschaft ist eine Gesellschaft der Angst. Mehr noch als die Arbeiterschaft um ihren Job fürchtet, hat das Kapital Angst vor dem Verlust des Eigentums. Auch frühere Herrschaftsordnungen haben sich über Angst reproduziert und legitimiert. Im Kapitalismus spielt die Konkurrenz eine zentrale Rolle bei der Erzeugung von Angst.
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