H. D. Kittsteiner - Out of Control

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Anhand von Kant, Schelling und Hegel wird hier noch einmal die Konstruktion des Sinns in der unbewussten Produktion der Geschichte aufgedeckt. Burckhardt bezweifelt ihn; Marx hält in seiner Weise daran fest. Mit Nietzsche beginnt eine neue Stufe des Geschichtsdenkens. Heidegger und Carl Schmitt stehen als Exponenten eines Blicks auf die Geschichte jenseits des geschichtsphilosophischen Sinns: Sie changiert nun zwischen «Weltverdüsterung» und «Freund und Feind». Das Bedenken des in der Geschichte angerichteten größtmöglichen Übels bildet den Abschluss des Bandes.
Entgegen der «Gedächtniskultur» plädiert Kittsteiner für eine von geschichtsphilosophischen Fragen angeleitete Geschichtsschreibung.
Mit dem Titel «Out of Control» reagiert Kittsteiner auf Saskia Sassens «Losing Control?». Er fragt nach: «Losing Control? Welche Kontrolle? Hatte Sie jemals bestanden? Die Geschichte im Zeitalter des Kapitalismus war nie unter Kontrolle des Menschen, darum ist ein Verlust nicht zu beklagen. Aus der Frage 'Losing Control?' wird die konstatierende Aussage 'Out of Control'.»

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„Man muß bekennen, daß eine Kritik Hegels unmöglich ist, die mehr zum Ausdruck bringen kann als unsere schiere Ungläubigkeit angesichts des entscheidenden Satzes: ‚Der einzige Gedanke, den sie (die Philosophie) mitbringt, ist aber der einfache Gedanke der Vernunft , daß die Vernunft die Welt beherrscht, daß es also auch in der Weltgeschichte vernünftig zugegangen ist.‘ Dies ist das philosophische Credo, das die List der Vernunft bloß apologetisch verstärkt und das der Stufengang in die Zeit projiziert.“ Man konnte Hegel nur verlassen. Ricœur sieht im Ausgang aus dem Hegelianismus – ob mit Kierkegaard, Feuerbach oder Marx, mit der deutschen Historikerschule oder mit Nietzsche – die Grundlage des uns heute geläufigen neueren Denkens. Was können wir nicht mehr mitmachen? „Für uns fällt ein für allemal auseinander, was sich für Hegel deckt: Geist an sich, Entwicklung, Unterschied, die zusammen den Begriff des Stufengangs der Entwicklung ausmachen.“ Nach Ricœur hat Hegel in einem günstigen Moment des „Eurozentrismus“ geschrieben, in einer Zeit, die für uns hinter den Erfahrungen des 20. Jahrhunderts verschwunden ist: „Der politische Selbstmord Europas während des Ersten Weltkriegs, die ideologische Spaltung im Gefolge der Oktoberrevolution und die neue Randstellung Europas auf der Weltbühne infolge der Abschaffung der Kolonialherrschaft sowie der ungleichen – und wohl auch antagonistischen – Entwicklung, die die Industrienationen dem Rest der Welt entgegensetzt, all das führte zum Tod“ – nicht nur des Eurozentrismus, sondern auch der Hegelschen Philosophie. Der Unterschied hat gegen den Stufengang revoltiert; der Weltgeist zerfällt nach Zweck und Mittel wieder in die membra disjecta einer unmöglichen Totalisierung. „Der Ausdruck ‚List der Vernunft‘ macht uns nicht einmal mehr neugierig: er stößt uns eher ab, wie der mißratene Trick eines auftrumpfenden Zauberkünstlers.“ 15

Die „Fabel aller Fabeln“ kann nicht geschrieben werden. „Der Ausgang aus dem Hegelianismus bedeutet, daß man darauf verzichtet, die höchste Fabel zu entziffern.“ Dieser Verzicht – wir können nicht mehr wie Hegel, sondern nur noch nach Hegel denken – ist allerdings schmerzhaft. „Mut zur Trauerarbeit“ soll nun von Hegel auf Kant zurücklenken: „Überdies ist eine Rückkehr zu Kant erst nach einem notwendigen Umweg über Hegel möglich. (…) Hegel (…) hat uns die Geduld des Begriffs gelehrt. (…) Und wenn wir auch nicht mehr daran glauben, daß diese großen Vermittlungen in einem absoluten Wissen kulminieren, das in der ewigen Gegenwart der Kontemplation ruht – so ist es doch gerade die Trauer über das absolute Wissen, die uns zur Kantischen Idee zurückführt, die nunmehr den Horizont der historischen Vernunft bildet.“ 16Sicherlich – eine „Idee“, die sich auf das „Ganze“ der Geschichte nur „erstreckt“ (vgl. Anm. 4) ist etwas anderes als die Behauptung einer gewussten Vermittlung von Zweck und Mittel; die Erneuerung einer „Theodizee“ ist massiver als eine „Teleologie in praktischer Absicht“, die letztlich Geschichtsphilosophie nur als Hilfskonstruktion für moralisches Handeln ausweist. Man kann – bei aller Kritik – von der „epistemischen Bescheidenheit“ der Kantischen Geschichtsphilosophie sprechen und betonen, dass für ihn teleologische Prinzipien nur regulativ, nicht konstitutiv für die Systematisierung der Erkenntnis sind. 17Und dennoch: Die Vorformen der „List der Vernunft“ in der Unterordnung der „Mittel“ unter einen „Zweck“ finden sich auch schon im 4. Satz der „Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht“ – und der Sündenfall der Geschichtsphilosophie, das Ineinanderschieben von Spekulation und Empirie ist hier ebenfalls schon angedeutet: „Man sieht: die Philosophie könne auch ihren Chiliasmus haben; aber einen solchen, zu dessen Herbeiführung ihre Idee, obgleich nur sehr von weitem, selbst beförderlich werden kann, der also nichts weniger als schwärmerisch ist. Es kommt nur darauf an, ob die Erfahrung etwas von einem solchen Gange der Naturabsicht entdecke.“ 18Es ist dieser Anspruch an die Erfahrung, etwas vom Gange der Naturabsicht zu entdecken , der Kant in die späte Theorie des „Geschichtszeichens“ hineinführt. Das Geschichtszeichen ist noch keine Vermittlung im Hegelschen Sinne; es überlagert lediglich ein historisches Ereignis – die Französische Revolution – mit einem darüberschwebenden erhabenen Enthusiasmus des nicht-involvierten Königsberger Beobachters.

III. Orientierung am „Geschichtszeichen“

Doch bevor wir mit aller gebotenen Vorsicht hier anknüpfen, müssen wir uns noch einmal Ricœurs Darstellung des Zusammenbruchs der Hegelschen Geschichtsphilosophie zuwenden. Die von ihm genannten Denker: Kierkegaard, Feuerbach, Marx und Nietzsche beginnen zwar alle mit der Revolte des Einzelnen gegen die Vorherrschaft des Allgemeinen – noch Nietzsche schreibt streckenweise wie ein zu spät gekommener Junghegelianer. Nur Marx schert aus der Phalanx aus und kehrt, bei vergleichbaren Anfängen, später zu einer erneuerten Vorstellung von einem vorherrschenden Allgemeinen zurück. Die Grundlagen sind schon in der „Deutschen Ideologie“ gelegt – in der Transformierung der Herrschaft des Weltgeistes in die Tyrannei des Weltmarktes . Genau an diesem Punkt hat sich Marx aber im Durchgang durch die Formen der Kapitalbewegung noch einmal von Hegel einfangen lassen; ausgerechnet im Kapitel über den „Tendenziellen Fall der Profitrate“ lenkt er wieder in ein teleologisches Zweck-Mittel-Denken ein. 19Schlägt man diese teleologische Überlagerung bei Marx weg, dann bleibt zunächst die Idee eines nichtteleologisch vorversicherten Allgemeinen, eines historischen Prozesses, der sich blind aber dynamisch in die Zukunft entwirft. Insofern stehen selbst diese von Marx hinterlassenen gewaltigen Ruinen mit ihrem strengen Formbegriff – dem der Wertformen – quer zu allen Vorstellung einer „postmodernen“ Geschichtsauffassung, der Geschichte zu einer „riesigen formlosen Masse“ geworden ist, durch die sich jeder Historiker gleichsam „privat“ hindurchgraben kann. 20Mit anderen Worten: Man wird den Weltmarkt und seine das Einzelne allegorisierende Macht nicht dadurch los, dass man sich beleidigt von ihm abwendet. Vor diesem Hintergrund ist nach dem kritischen Umgang mit aller – wie Lukács es einmal genannt hat – „geschichtsphilosophischen Zeichendeuterei“ zu fragen. 21

Mit dem Verzicht auf Teleologie bei Marx ist etwas anderes gewonnen als mit dem Verzicht auf Teleologie bei Hegel. Hier ist die Idee einer „absoluten Vermittlung von Geschichte und Wahrheit“ zuschanden gekommen; 22bei Marx bleibt hinter der Überlagerung des kapitalistischen Verwertungsprozesses mit einem sozialistischen Ziel eben dieser Prozess ohne Wahrheit übrig. Erledigt ist allerdings dann die Vorstellung, dieses Prozesses jemals Herr werden zu können – ein Herrentraum, den Nietzsche und Heidegger in ihrer Weise noch einmal geträumt haben. Nach 200 Jahren schlechter Erfahrung mit den Versuchen, Geschichte als Ganze vermeintlich human zu gestalten, könnte sich die Menschheit allmählich einmal daran gewöhnen, mit einer nichtmachbaren Geschichte zu leben, ohne dies als Kränkung des homo faber zu empfinden. Was bleibt, ist das Bedürfnis, sich in dieser Geschichte zu „orientieren“; dafür sind aber flexiblere Horizonte hinreichend, als es bislang scheinen konnte.

Für einen Versuch, Kants Theorie des „Geschichtszeichens“ umzudenken, scheint es mir notwendig zu sein, auf die beiden von Reinhart Koselleck entwickelten, bei Paul Ricœur diskutierten Kategorien Erfahrungsraum und Erwartungshorizont zurückzugehen. In Ricœurs Lektüre kommt dem über Marx eingeführten Problem der Nicht-Machbarkeit der Geschichte ein etwas größeres Gewicht zu als bei Koselleck. Er selbst drückt das so aus: „Das Thema der Beherrschbarkeit der Geschichte beruht also auf dem fundamentalen Verkennen jener andren Seite des Geschichtsdenkens (…), nämlich der Tatsache, daß wir von der Geschichte affiziert werden und uns durch die Geschichte, die wir machen, selbst affizieren.“ 23Betrachtet man in diesem Rahmen das Sich-Orientieren in der Geschichte weiterhin von der Möglichkeit abhängig, ihre „Zeichen“ lesen zu können, und führt man als vermittelnde Kategorie zwischen Erfahrungsraum und Erwartungshorizont den Symbolbegriff Ernst Cassirers ein, dann zeigt sich, dass ein Wahrnehmungserlebnis als sinnliches Erlebnis, immer schon einen Bedeutungsüberschuss mit sich trägt, der das einzelne Wahrnehmungsphänomen auf ein „Sinn-Ganzes“ bezieht. Erfahrungsraum und Erwartungshorizont schaffen symbolische Formen der Weltauslegung, die dann selbst wieder als „transzendentale“ Vorbedingungen neuer Wahrnehmung gelten können. Wie sich an Cassirers Auseinandersetzung mit Simmel zeigt, hätten wir es dann mit symbolischen Formen oder Zeichen zu tun, die keinen historischen Horizont endgültig abschließen, sondern die dazu geeignet sind, Verfestigungen auch wieder aufzubrechen. Eine unilinear-teleologische Geschichtsauffassung ist im Rahmen dieses Denkens nicht mehr möglich. Die antizipierten Erwartungshorizonte und die aus ihnen durch Rückprojektion auf Ereignisse oder Geschichtsformen gewonnenen „Geschichtszeichen“ werden versuchsweise aufgebaut; sie können sich pluralistisch selbst kritisieren.

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