Thomas Brezina - Sisis schöne Leichen

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Gift, das man weder riecht, noch schmeckt, das tötet und den Tod natürlich aussehen lässt.
Kaiserin Elisabeth hört zum ersten Mal von ihrer Hofdame, dass es so etwas gibt. »Kannst du glauben, dass Oberland ermordet
wurde?«, will sie wissen. »Es scheint keinen Grund zu geben, wieso ein Lehrer und Bibliothekar ermordet wird«, antwortet Ida. »Wäre da nicht das Päckchen, das er Ihrer Majestät geben wollte…«
Kaiserin Sisis erster Fall im Wien des Jahres 1866.

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Thomas Brezina:

Sisis schöne Leichen

Alle Rechte vorbehalten

© 2021 edition a, Wien

www.edition-a.at

Lektorat: Maximilian Hauptmann

Covergestaltung: Bastian Welzer

Coverillustration: Bernd Ertl

Satz: Lucas Reisigl

Gesetzt in der Garamond

Gedruckt in Deutschland

1 2 3 4 5 — 25 24 23 22 21

ISBN 978-3-99001-542-1

eISBN 978-3-99001-543-8

THOMAS BREZINA

Sisis

schöne Leichen

Kaiserin Elisabeth ermittelt

Inhalt 28 Mai 1866 28 Mai 1866 Kapitel 01 29 Mai 1866 Kapitel 02 Kapitel - фото 1

Inhalt

28. Mai 1866 28. Mai 1866

Kapitel 01

29. Mai 1866

Kapitel 02

Kapitel 03

Kapitel 04

Kapitel 05

Kapitel 06

Kapitel 07

Kapitel 08

1. Juni 1866

Kapitel 09

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

2. Juni 1866

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

5. Juni 1866

Kapitel 22

Kapitel 23

6. Juni 1866

Kapitel 24

9. Juni 1866

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

10. Juni 1866

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

11. Juni 1866

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

15. Juni 1866

Kapitel 36

16. Juni 1866

Kapitel 37

Kapitel 38

19. Juni 1866

Kapitel 39

Kapitel 40

Kapitel 41

20. Juni 1866

Kapitel 42

Kapitel 43

Kapitel 44

Kapitel 45

Kapitel 46

Kapitel 47

21. Juni 1866

Kapitel 48

Kapitel 49

Kapitel 50

22. Juni 1866

Kapitel 51

Kapitel 52

23. Juni 1866

Kapitel 53

Kapitel 54

Kapitel 55

Kapitel 56

Kapitel 57

24. Juni 1866

Kapitel 58

Kapitel 59

Kapitel 60

Kapitel 61

Kapitel 62

Kapitel 63

18. August 1866

Kapitel 64

1. September 1866

Kapitel 65

29. Februar 2020

Kapitel 66

Danke

Für diesen Krimi wollte ich die Persönlichkeit von Kaiserin Elisabeth und die Atmosphäre am Kaiserhof kennenlernen und erfühlen. Dabei haben mir Expertinnen und Experten auf vielerlei Art geholfen. Ich bekam Spezialführungen und zahlreiche Unterlagen, wie zum Beispiel Elisabeths Kosmetikrezepte oder das Menü eines kaiserlichen Abendessens. Besonders wichtig waren die interessanten Gespräche mit

Mag. Michaela Lindinger vom Wien Museum

Dr. Elfriede Iby, Leiterin der wissenschaftlichen Abteilung von Schloss Schönbrunn

Michael Wohlfahrt, Kurator Sisi Museum

Sowohl beim Planen des Mordes als auch bei den Überlegungen zur Ermittlung hat mir mein Freund Christian Reiter, Gerichtsmediziner, wertvolle Ideen und Informationen geliefert.

Da er außerdem Hobby-Imker ist, hat er mich auch auf diesem Gebiet beraten.

Verleger Bernhard Salomon, Lektor Maximilian Hauptmann und das Team der edition a haben dafür gesorgt, dass dieses Buch in bester Qualität erscheinen kann.

Es ist eine große Beruhigung zu wissen, dass meine Bücher und Projekte professionell und leidenschaftlich von Walter Fischl gemanagt werden, gemeinsam mit Michael Prügl und Bernhard Trenz. Alle drei sind mehr als berufliche Partner.

Während des Schreibens dieses Buches hatte ich viele Nachdenkphasen. Mein Mann Ivo hat es geduldig ertragen, dass ich auf den langen Spaziergängen mit unserem Hund Joppy kreativ geschwiegen habe. Sein Verständnis und seine Unterstützung sind einfach großartig.

Danke, danke, danke an alle! Ich weiß zu schätzen, von so vielen wunderbaren Menschen umgeben zu sein.

28. Mai 1866

01 Ida ich möchte schöne Leichen haben Die Hofdame war an die - фото 201 Ida ich möchte schöne Leichen haben Die Hofdame war an die ausgefallenen - фото 3

»Ida, ich möchte schöne Leichen haben.«

Die Hofdame war an die ausgefallenen Wünsche von Kaiserin Elisabeth gewohnt. Doch dieser ließ sie verzweifeln. Wie sollte ihn Ida erfüllen?

Bekleidet mit einem weißen Morgenmantel aus Seide, Ränder und Saum mit Spitzen besetzt, lag die Kaiserin auf der Chaiselongue in ihrem Gartenappartement im Schloss Schönbrunn. Die Fenster des Raumes waren geschlossen, um Hitze und Licht draußen zu halten. Die hohen Temperaturen waren für die Jahreszeit ungewöhnlich. Vielleicht waren sie der Grund für Elisabeths nicht nachlassende Migräne.

»Bringe mir schöne Leichen«, wiederholte Elisabeth.

Für Ida klang die Kaiserin wie ein krankes Kind, das sich von den Eltern ein Geschenk zur Besserung wünschte.

»Elisabeth, du wirst verstehen…«, begann Ida. Es gab nur wenige Menschen, die Kaiserin Elisabeth mit dem vertrauten Du ansprechen durften. Ida gehörte zu ihnen, zumindest, wenn die beiden alleine waren. »Es ist nicht so einfach, sie zu beschaffen.«

Die Kaiserin seufzte. Obwohl Ida ein Jahr jünger war als Elisabeth, empfand die Hofdame manchmal mütterliche Gefühle für sie. Ganz besonders an einem Tag wie heute, an dem Elisabeth so litt.

Ihre langen, dunkelbraunen Haare waren zu zwei lockeren Zöpfen geflochten. Sie ruhten hinter der Kaiserin leicht erhöht auf Gestellen mit vergoldeten Füßen und Querstangen. So wurde die Kopfhaut entlastet, für die das Gewicht der wadenlangen Haare eine große Strapaze darstellte. Der Hofarzt hatte der Kaiserin diese Therapie bei Migräne und Kopfschmerz verordnet.

»Wirst du heute Abend dem Empfang beiwohnen und der Delegation aus China die Ehre geben?«, fragte Ida, obwohl sie die Antwort im Voraus kannte.

»Bestelle dem Kaiser, dass ich zu krank dafür bin.« Elisabeth schloss die Augen und atmete tief aus.

»Ich werde es auf der Stelle tun.« Ida war bereits aufgestanden, doch die Kaiserin rief sie zurück.

»Warte!«

Ida wandte sich um.

»Du vergisst die schönen Leichen nicht.«

Im Stillen verfluchte Ida die Friseuse Fanny. Sie hatte der Kaiserin vor einigen Tagen beim täglichen Bürsten von den schönen Leichen erzählt. Seither wollte Elisabeth eine ganze Sammlung davon anlegen.

»Ich tue mein Bestes«, versprach sie.

»Beeile dich. Ich will die Schönheit des Todes studieren.«

»Sehr wohl, Elisabeth.« Ida verließ das Zimmer und schloss leise die Türe hinter sich. Als sie zur Wendeltreppe schritt, die nach oben in das kaiserliche Appartement führte, räusperte sich jemand hinter ihr. Ida drehte sich erschrocken um.

Neben der Tür, die in den Garten führte, saß ein Mann, den Hut auf seinen Knien. Niemand außer den Hofdamen und Bediensteten hatte Zutritt zum privaten Appartement der Kaiserin.

Ida öffnete den Mund, um nach der Wache zu rufen. Der flehende Blick des Mannes ließ sie innehalten. Ihre Augen wanderten über seinen schlichten Anzug. Rock und Hosen waren weit und an Ellbogen und Knien etwas ausgebeult. Sein Haupt war bis auf einen dünnen, dunklen Haarkranz kahl. Die blauen Flecken an seinen Fingern sahen nach Tinte aus. Sie kannte ihn. Aber woher?

»Alfred Oberland«, stellte er sich vor. »Hofbibliothekar und Lehrer der Künste für Seine Hoheit, den Kronprinzen.«

Ida erinnerte sich, den Mann in Begleitung von Josef Latour gesehen zu haben, der seit einigen Monaten für die Erziehung des Kronprinzen verantwortlich war.

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