Uta Ruge - Bauern, Land

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Ein Dorf im Moor in den 50er Jahren, ein Bauernhof heute – und wie das Weltgeschehen das Leben der Menschen auf dem Land veränderte. Davon erzählt Uta Ruge am Beispiel ihres Dorfes und ihres Bruders.
Seit ein paar Tagen stehe ich morgens um sechs mit allen auf, um zu sehen, zu hören und zu riechen, wie sich Landwirtschaft heute anfühlt auf dem Hof, auf dem ich aufgewachsen bin. Ich ziehe die Stallklamotten an und gehe nach draußen. Mir fällt auf, dass ich den Blick hier nicht heben muss, um den Himmel zu sehen. Ob
es regnet oder bald regnen wird, wie der Wind geht, ist sofort gewusst, in Auge, Ohr und Nase eingeströmt.
Uta Ruge verwebt in Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang die Erinnerung an das Leben auf dem Lande in den 50er Jahren mit der genauen Beobachtung der Veränderungen in der Landwirtschaft heute, mit der Chronik des Dorfes, den welthistorischen Zusammenhängen und der Kulturgeschichte, die das Leben der Bauern geprägt haben und prägen. Sie erzählt von harter Arbeit und Abhängigkeit, von der Besiedelung des Moors, von Entwässerung und den Zumutungen der Obrigkeit und der Bürokratie, von Armut und Auswanderung. Aber auch davon, wie man sich gegenseitig unterstützt und hilft und zusammen feiert, von dem Eifer der kleinen Kinder, die den Eltern zur Hand gehen und lernen, dass gegen Arbeit nichts hilft, außer sie zu tun.

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Gingen wir nur deshalb nicht mit, weil die Großen uns klarmachten, dass sie keine Lust hatten, auf die Kleinen aufzupassen? War es uns ausdrücklich verboten worden? Oder fürchteten wir, in der früh einbrechenden Dunkelheit auf den weiten, unbekannten Wiesen und Kanälen und auf uns selbst angewiesen nicht mehr nach Hause zu finden? Vielleicht war es auch, dass wir spätestens zum Viehbesorgen zu Hause sein mussten.

Fünf Uhr, das war immer schon der Auftakt zur letzten Runde des Tages. Für die Frauen und Kinder hieß es, die Milchkannen waschen, melken, die Kälber tränken, Enten und Hühner für die Nacht einsperren und mit Wasser und Futter versorgen. Das Füttern der Kühe und Ausmisten der Ställe besorgten die Männer.

5. KAPITEL

18. JAHRHUNDERT

Was Goethe über Bauern denkt und warum über die englische Landwirtschaft ein Buch geschrieben werden musste. Ein Arzt aus Celle wird Musterlandwirt.

»SO STIEG ICH DURCH ALLE STÄNDE AUFWÄRTS«, schrieb Goethe 1780 an einen Freund, »sehe den Bauersmann der Erde das Nötigste abfordern, das doch auch ein behägliches Auskommen wäre, wenn er nur für sich schwitzte. Du weißt aber, wenn die Blattläuse auf den Rosenzweigen sitzen und sich hübsch dick und grün gesogen haben, dann kommen die Ameisen und saugen ihnen den filtrierten Saft aus den Leibern. Und so geht’s weiter, und wir haben es so weit gebracht, dass oben immer in einem Tag mehr verzehrt wird, als unten in einem beigebracht werden kann.«

Goethe war als Minister selbst Teil der oberen Stände. Er kannte aus eigener Anschauung das luxuriöse Leben der Adeligen am Hofe, gehörte sozusagen selbst zu denen, die den Blattläusen, also den Bauern, den Saft abzapften.

Diesen Brief schreibt er von einer Reise zu Pferde, die er gemeinsam mit dem Briten George Batty unternommen hat, den man in Weimar als »Landkommissar für Bodenverbesserung« gewonnen hatte. Jetzt besichtigte Goethe mit ihm die »kunstreichen Bewässerungsanlagen für die Wiesen im Eisenacher Oberland«, die seit dem Frühjahr 1780 angelegt worden waren.

Goethe hatte ein scharfes Auge für die Lebensverhältnisse der Leute. Es gibt von ihm aus diesem Jahr eine kleine Zeichnung, auf der er »Bauernhütten« skizziert hat. Wie viele Gebildete, die mit Papier und Stift umgehen konnten, zeichnete er, was er sah – so wie man später Fotos machte. Es existieren viele schnelle Skizzen von ihm, hier von niedrigen, schiefen Hütten mit zerfetzten Strohdächern, zu einem seitlichen Verschlag führt die Hühnerleiter empor, ein paar Balken an der Seite zeigen einen Brunnen an – eine Kate, wie sie Modell gestanden haben könnte für die bald entstehenden Hütten unseres Dorfs.

Goethes Besichtigung der Bewässerungsanlagen und seine Bemerkungen zeigen, dass das Thema der Bodenverbesserung, der Melioration und auch eine gewisse Nachdenklichkeit in Sachen Bauernstand im Zeitgeist der Aufklärung lagen. Dabei kamen viele der neuen Boden-, Pflanzen- und Tierzuchtexperten aus Britannien. Denn nicht nur in Sachen Industrialisierung wurde England zum fortgeschrittensten Land der Welt. Im späten 18. Jahrhundert war bereits die technische Entwicklung im Bereich der Landwirtschaft europäisches Vorbild. Der britische König Georg III. – der, wie wir wissen, gleichzeitig Kurfürst von Hannover war – förderte begeistert landwirtschaftliche Experimente auf seinen Gütern, man nannte ihn auch spöttisch Farmer George. 1783 wird in London von der Society of Arts von dreiundachtzig neuen Erfindungen und Entwicklungen berichtet – alleine dreiundsechzig von ihnen hatten in der Landwirtschaft stattgefunden, darunter waren Sämaschinen für Bohnen, Weizen und Runkelrüben, Pflüge mit neuartigen Scharen, Kombinationen von Pflug und Sämaschine, Strohschneide-, Dresch- und Spreumaschinen.

An dieser Stelle muss man auf Albrecht Daniel Thaer 1zu sprechen kommen – und auf die Missstände im Landbau, die er vorfand. Fünf Jahre schrieb der Untertan des hannoverschen Kurfürsten an seinem Buch mit dem barocken Titel »Einleithung zur Kenntniß der englischen Landwirthschaft und ihrer neueren practischen und theoretischen Fortschritte in Rücksicht auf Vervollkommnung deutscher Landwirthschaft für denkende Landwirthe und Cameralisten«. Cameralisten wurden jene Beamten genannt, die sich mit den Finanzen eines Landes befassten. Albrecht Daniel Thaer, 1752 in Celle geboren, war zunächst nur ein erfolgreicher Arzt, der sich leidenschaftlich mit Pflanzenzucht beschäftigte – aber immerhin einer, der alles aufschrieb, was er unternahm und beobachtete. Als Mitglied der Königlichen Landwirtschaftsgesellschaft von Celle profitierte er vom regen Wissenstransfer zwischen London und Hannover. Seine ärztlichen Honorare und staatlichen Gehälter ermöglichten ihm, sein kleines Gut vor den Toren der Stadt zu einer viel besuchten Musterwirtschaft auszubauen, um deren praktische Seite – Aussaat, Ernte und Milchwirtschaft – sich sechs Knechte und Mägde kümmerten. 1797 wurde Thaer korrespondierendes Mitglied des »Board of Agriculture« in London, und sein erstes bahnbrechendes Buch führte zu vielerlei Bekanntschaften mit landwirtschaftlichen Reformern in aller Welt – und bald zur Gründung einer ersten Landwirtschaftsakademie.

Was aber waren die Missstände, die jemand wie Thaer in der Landwirtschaft vorfand?

Eine der grundlegendsten Einschränkungen für eine effektive Landwirtschaft, so heißt es, waren Fragen des Grund und Bodens, die herrschende Kombination von Flurzwang, Dreifelderwirtschaft und Allmende.

Dreifelderwirtschaft bedeutete, einen Acker im einen Jahr mit Sommergetreide zu besäen, im nächsten Jahr mit Wintergetreide und im folgenden Jahr brach liegen zu lassen; auf der Brache durfte das Vieh grasen und seinen kostbaren Dung hinterlassen. Durch den Flurzwang mussten die Bauern eines Dorfs oder einer Herrschaft alle gleichzeitig dieselben Getreide- und Erdfrüchte säen und pflanzen und im Herbst auch ernten bzw. reihum die Äcker als Brachen liegen lassen. Keiner sollte dem anderen voraus sein, die fehlenden Wege und Überfahrtrechte zu den weit über die Fluren verteilten Äckern machten solche Uniformität sinnvoll. Aber die Entwicklung neuer Saaten und Sorten, Methoden des Anbaus und der Ackerpflege blieben dadurch aus. Und weil sich zudem die Einteilung der Felder von Jahr zu Jahr änderte, machte sich keiner die Mühe, ›seinen‹ Boden zu verbessern.

Ein weiteres großes Problem war das Hutungsrecht, also das Recht aller, seine Gänse, Schweine, Schafe und Rinder jederzeit auf den Gemeindewiesen und Brachen zu weiden. Das wohlwollende Prinzip der Allmende war mit wachsender Armut einer immer größeren Regellosigkeit gewichen, in der sich nur noch die Stärkeren durchsetzten. Unter dem Titel »Von dem geringen Nutzen gemeiner Hut und Weiden« zählte die Zeitschrift »Neues Hannoverisches Magazin« 1801 sieben Punkte auf, die zeigten, wie sehr diese Praxis inzwischen die Gemeinschaft selbst schädigte. Überall würden Maulwürfe Gras verschütten, Pfützen und Kuhlen würden nicht entwässert, sodass nur schlechtes oder gar kein Gras wüchse, allerlei Disteln, Binsen und Schilf fände sich ein, die sich durch ihre Samen immer weiter verbreiteten und vom weidenden Vieh immer stehen gelassen würden, während »die guten, nahrhaften Kräuter« schon vor dem Aussamen gierig abgenagt würden und sich deshalb nicht fortpflanzen könnten. Beklagt wurde auch, dass die Schweine des Dorfs den Anger unkontrolliert umwühlten, Gänse das Gras mit den Wurzeln ausrissen und ihren ätzenden Mist überall fallen ließen und Schafe das Ganze zusätzlich verdürben durch ihren Gestank und ihren Biss bis zur Wurzel. Überdies sei den Rindern und Pferden »deren Miste eckelhaft und zuwider«, und sie könnten dort nicht mehr geweidet werden.

Behördliche Anordnungen zur Abstellung solcher Missstände waren meist von kümmerlicher Art, und so drängten die Experten – darunter Albrecht Daniel Thaer – auf eine schnelle Abschaffung oder wenigstens Einschränkung von Flurzwang und Huterecht.

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