Uta Ruge - Bauern, Land

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Ein Dorf im Moor in den 50er Jahren, ein Bauernhof heute – und wie das Weltgeschehen das Leben der Menschen auf dem Land veränderte. Davon erzählt Uta Ruge am Beispiel ihres Dorfes und ihres Bruders.
Seit ein paar Tagen stehe ich morgens um sechs mit allen auf, um zu sehen, zu hören und zu riechen, wie sich Landwirtschaft heute anfühlt auf dem Hof, auf dem ich aufgewachsen bin. Ich ziehe die Stallklamotten an und gehe nach draußen. Mir fällt auf, dass ich den Blick hier nicht heben muss, um den Himmel zu sehen. Ob
es regnet oder bald regnen wird, wie der Wind geht, ist sofort gewusst, in Auge, Ohr und Nase eingeströmt.
Uta Ruge verwebt in Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang die Erinnerung an das Leben auf dem Lande in den 50er Jahren mit der genauen Beobachtung der Veränderungen in der Landwirtschaft heute, mit der Chronik des Dorfes, den welthistorischen Zusammenhängen und der Kulturgeschichte, die das Leben der Bauern geprägt haben und prägen. Sie erzählt von harter Arbeit und Abhängigkeit, von der Besiedelung des Moors, von Entwässerung und den Zumutungen der Obrigkeit und der Bürokratie, von Armut und Auswanderung. Aber auch davon, wie man sich gegenseitig unterstützt und hilft und zusammen feiert, von dem Eifer der kleinen Kinder, die den Eltern zur Hand gehen und lernen, dass gegen Arbeit nichts hilft, außer sie zu tun.

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Aber meistens ist es dann nicht mehr viel Milch, die noch kommt, die Kuh hat schon gemerkt, dass er jetzt gleich fertig ist. Am Ende erhebt er sich, nimmt Melkeimer und Schemel in der Bewegung auf und gibt ihr einen leichten Klaps.

So, nu sünd wi fardich.

Ich stehe auch auf, vielleicht weil es sich so gehört, wenn ein Erwachsener aufsteht, vielleicht will ich auch nur genauer sehen, was als Nächstes passiert. Er gießt die Milch durch das Sieb in die Kanne und sieht mich belustigt an.

Na, kannst du auch schon melken?

Ich schüttele verlegen den Kopf.

Na, denn komm mal her.

Und er zeigt es mir bei der nächsten Kuh.

Das ist eine Ruhige, sagt er, die schlägt nicht – und er hält ihr leichthin den Schwanz fest, damit sie mir den nicht um die Ohren haut.

Drücken und ziehen gleichzeitig, sagt er. Mach man. Keine Angst, es tut ihr nicht weh. Nach einer Weile, in der ich mich erfolglos abmühe, sagt er: Mehr drücken als ziehen.

Endlich kommen ein paar Tropfen – aber den breiten Milchstrahl, den er gemolken hat, kriege ich mit meiner kleinen Hand nicht hin.

Na, lot mi man weller.

Er streicht der Kuh beruhigend über den Rücken, die jetzt doch ein paar Schritte weitergegangen ist und sich irritiert nach mir umgesehen hat.

Dann melkt er weiter.

Langsam drifte ich weg, gehe zurück zu unserem Hof.

Am Ende sehe ich ihn, inzwischen wieder von unserem Haus aus, wie er langsam mit der Last der beiden vollen Milchkannen an der Trage zurück zu seinem Hof geht.

Das Wichtigste hier sind die Nachbarn. Im Moor kam es darauf an, einander beizustehen. Kein Siedler erhob sich über den anderen, fast alle waren gleich arm.

»Was für ein Glück, dass wir hier gelandet sind«, sagte unser Vater immer.

Onkel Edu hatte beim Verkauf des Hofs an unsere Eltern mitgeholfen, er war hier der Bürgermeister. Zusammen mit dem Makler war er mit unserem Vater über den Hof und die Felder gegangen und hatte ihm alles gezeigt, die Gräben und Zäune, Kanäle, Wege und Deiche. Gesagt hat er dabei sicher nicht viel, das war nicht seine Art.

»Du müsst hölpen«, hat er vielleicht gesagt. Hier duzte man sich umstandslos. Und einander zu helfen, das war nicht ein irgendwie und manchmal und vielleicht Zur-Hand-Gehen. Vielmehr war es die Verpflichtung zur gegenseitigen Nachbarschaftshilfe. Das Gesetz der Moorbauern.

3. KAPITEL

MITTE 18. JAHRHUNDERT

Was die Schulchronik sagt und was sie verschweigt. Wem gehört das Moor? Als Torfstecher nach Holland.

WIR BEFINDEN UNS UNGEFÄHR IM JAHR 1750.

»Zigeuner« lebten in einer Erdhütte am nördlichen Rande unseres späteren Dorfs, so heißt es in der »Geschichte des Dorfs«, wie sie 1899 der Dorfschullehrer Offermann in seiner Schulchronik aufschrieb. Was seine Quelle war, verrät er uns nicht. Ich nehme an, es war das Hörensagen. Wie groß diese Gruppe angeblicher Zigeuner war, aus wie vielen Familien sie bestand, wie lange sie hier lebten – so nahe der Nordsee im Nirgendwo – und woher sie kamen, solche Fragen fallen nicht in die Zuständigkeit des Dorfchronisten. Vielleicht hatten sie beschlossen, sesshaft zu werden. Oder die Erdhütte inmitten eines weitläufigen, unbesiedelten Moores war nur ein Art Rückzugsort für sie, eine halbwegs feste Bleibe, von der aus sie ihren Geschäften nachgehen konnten, dem Pferdehandel, Messerschleifen, Kesselflicken, Korbflechten, vielleicht auch dem Warzenbesprechen und Wahrsagen.

Der Dorfchronist von damals hat sich zufriedengegeben mit dem, was amtliche Quellen über sie verzeichnet haben, und vermerkt, dass sie »wegen der Räubereien und Umtriebe« schließlich »zur Anzeige gebracht und amtsseitig vertrieben« wurden.

Jedenfalls begannen Besiedelung und Urbarmachung des Moores erst nach dieser Vertreibung. Der erste dokumentierte Bewohner war ein Däne namens Peter Wolderich – und ein Däne war er vielleicht nur, weil er von jenseits der Elbe kam, aus Holstein; alles nördlich von Pinneberg und gen Osten rüber zur Insel Fehmarn war dänisch. Peter Wolderich hatte die Fischereirechte des nahe gelegenen Stinstedter Sees gepachtet. Seine Moorhütte, Stall und Scheune sind auf der ersten Generalkarte der Gegend, nämlich die »Kurhannoversche Landesaufnahme von 1768«, eingezeichnet – als erste Feuerstelle und Anfang unseres Dorfs. Erst seit 1754 war überhaupt gerichtlich festgestellt worden, dass »die wilden Moore, soweit sie noch in heiler Haut liegen, der Landesherrschaft gebühren«. Zuvor hatten Bauern aus umliegenden Dörfern die Moore im Sommer, wenn es trocken genug war, als Viehweide genutzt.

Die Landesherrschaft, die sich jetzt hier im Norden die Moore sicherte, war das Kurfürstentum Hannover. In den Jahren der Moorkolonisation standen Fürsten an der Spitze, die gleichzeitig in Personalunion als Könige das britische Königreich regierten. Als noch absolutistische, aber doch schon aufgeklärte Monarchen dehnten sie ihre Macht aus und kolonisierten neues Land – draußen in der Welt waren es Nordamerika, Afrika und Asien, im Inneren des angestammten Fürstentums die Moore, Sümpfe und Heiden.

Als man Peter Wolderich den Kauf der gesamten Moorfläche anbot, konnte der den Kaufpreis nicht aufbringen, heißt es in den Dokumenten. Daraufhin habe die Obrigkeit die Urbarmachung durch eine Dorfgründung verfügt. Zwanzig Anbauern* sollten auf ebenso vielen, auf zwölf Hektar bemessenen Hofstellen angesetzt werden.

So wurde das Dorf ab 1783 zu einem Teil der seit zwanzig Jahren betriebenen Kolonisation der Moore nordöstlich von Bremen. Wolderich war im hiesigen Bachenbrucher 1 *Moor der Vorläufer aller Anbauer und schließlich selbst der erste von ihnen.

Auf seiner ursprünglichen Hofstelle werden durchgängig und bis in meine Kindheit hinein seine Nachfahren wirtschaften, sein Hof wird viele Jahre die größte, weil doppelte Siedlerstelle und reichste Landwirtschaft sein. Bis es am Ende das am stärksten heruntergekommene Anwesen ist, mit einem geizigen und streitsüchtigen alten Mann und seiner Schwester als letzten Bewohnern. Für uns Kinder war es nur noch ein unheimlicher Ort, ein einsames und unbelebtes Geisterhaus am Ende des Dorfs.

Warum aber sind die Heiden und Moore des Landes im 18. Jahrhundert mit so großem staatlichem Aufwand und über viele Jahrzehnte hin überhaupt besiedelt worden?

Warum sollte die ›heile Haut‹ der Moore angetastet werden, die Soden entfernt, das Land entwässert werden, warum der Torf gestochen und genügsame Getreidesorten angebaut, Vieh und Bienen gehalten, Bäume gepflanzt und, wo es möglich war, das Land sogar zu Ackerland gemacht werden?

Schon 1745 hatte Friedrich II. in seinem »Antimachiavell« geschrieben: »Die Stärke eines Staates beruht also nicht auf der Ausdehnung seiner Landesgrenzen, nicht auf dem Besitz einer weiten Einöde oder einer ungeheuren Wüste, sondern im Reichtum seiner Einwohner und ihrer Anzahl; darum liegt es im Interesse eines Herrschers, die Bevölkerungszahl zu heben und das Land zur Blüte zu bringen.« In seinem »Politischen Testament« fügte er zwanzig Jahre später hinzu: »Der erste Grundsatz, der allgemeinste und der wahrste ist der, dass die wahre Kraft des Staates in einer hohen Volkszahl liegt.«

Der Staat wollte mehr Menschen – als Steuerzahler und Soldaten. Und tatsächlich wuchs die Bevölkerung ständig. Aber ernähren konnte sie sich häufig nicht.

Besonders traf das auf die Landbevölkerung zu, denn weder das Land noch die Ernte gehörte den Bauern. Die grundbesitzenden Herrschaften forderten Abgaben, die teils noch in Naturalien, meist aber in barem Geld zu zahlen waren. Deshalb gingen im 18. Jahrhundert, sobald es Sommer wurde, immer mehr Männer aus Nordhannover als Wanderarbeiter nach Holland. Die Hollandgänger, wie man sie nannte, arbeiteten als Torfstecher 2und Deichbauern und als Mäher in der Heu- und Getreideernte. Die Arbeiten aber, die man Fremden überlässt, sind immer und überall die schwersten und schmutzigsten. Zu Hunderten und Tausenden zogen nordhannoversche Untertanen im späten Frühjahr los und kehrten erst im September, Oktober zurück. Sie machten das jahre- und jahrzehntelang. Und sie wurden nicht alt dabei. Denn nicht nur die schwersten Arbeiten hob man für sie auf, sondern auch die primitivsten Unterkünfte und das kärglichste Essen. Am Ende aber gab es Bargeld, und davon lebten sie, die Brinksitzer, Häuslinge und Heuerlinge, die nicht-erbenden Bauernsöhne, die sich als Knechte verdingen mussten. So ernährten sie ihre Frauen und Kinder, die, während die Männer fort waren, Hand- und Spanndienste auf den Höfen der Grundherren verrichteten und bei Erntearbeiten der größeren Bauern halfen. Andere Männer arbeiteten in den Häfen, fuhren zur See, gingen in der Saison auf Walfang nach Grönland – viele kamen nicht wieder. Bald wanderten viele nach Amerika aus.

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