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IMPRESSUM 2 IMPRESSUM Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar. Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten. © 2021 novum publishing ISBN Printausgabe: 978-3-99064-825-4 ISBN e-book: 978-3-99064-826-1 Lektorat: Volker Wieckhorst Umschlagfoto: Emil Vlajki Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh Deutsche Übersetzung: Jelena Gazarek, Gorana Koch, Grozdana Bulov www.novumverlag.com
VORWORT 3
WIDMUNG 5
VORWORT DES AUTORS 6
KAPITEL EINS DER KAMPF UM DAS LAND 16
KAPITEL ZWEI DAS JÜDISCHE SCHICKSAL 87
KAPITEL DREI FRIEDENSSTIFTUNG ODER VERRAT 155
BIOGRAPHIE 231
IMPRESSUM
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.
Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.
Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.
© 2021 novum publishing
ISBN Printausgabe: 978-3-99064-825-4
ISBN e-book: 978-3-99064-826-1
Lektorat: Volker Wieckhorst
Umschlagfoto: Emil Vlajki
Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh
Deutsche Übersetzung: Jelena Gazarek, Gorana Koch, Grozdana Bulov
www.novumverlag.com
VORWORT
Nun ziehe ich umher, ohne Ziel und Sinn,
wie mit dem Stempel des Urfluches versehen,
von allen verlassen, vom Schicksal bestraft mit Qualen.
Nur manch Kind hält inne und sieht mich wunderlich an,
wenn Tränen mir im Gesicht erstrahlen.
Roman, eine tragische Person im palästinischen Umfeld und die Hauptfigur dieses Romans, ließ die Ereignisse, die sein Leben völlig aus der Bahn geworfen hatten, immer wieder Revue passieren. Er konnte nichts mehr ausrichten, denn es war alles bereits unwiederbringlich verloren. Trotzdem hatte er das Gefühl, dass er durch das fortwährende Nachdenken über die Ereignisse ein Wunder herbeisehnen und alles wieder wie vorher sein könnte.
„Die meisten Menschen, die ich hier in Palästina gekannt habe“, dachte er bei sich, „und die mir besonders viel bedeutet haben – sind tot. Meine Mutter Bea ist tot, ebenso meine Verlobte Olivia, die unser gemeinsames Kind trug. Mein Adoptivbruder Assim und seine Eltern sind auch tot. Aaron, ein Mann, für den ich eine tiefe Hochachtung empfunden hatte, hat Bea und Assim getötet und wartet nun auf die Vollstreckung der Todesstrafe. Die Erkenntnis, dass ich, mittelbar und ohne es zu wollen, am Tod meiner Mutter und meines Adoptivbruders schuld bin, ist unerträglich.
Was würde Freud wohl daraus schließen? Er würde sicher sagen, dass ich unbewusst den Wunsch gehegt haben muss, dass meine Mutter und Assim aus meinem Leben verschwinden. Außerdem würde er ergänzen, dass ich meiner Mutter die Schuld an dem Tod meiner Verlobten Olivia gegeben und sie dafür innerlich gehasst habe. Und meinen Adoptivbruder Assim habe ich nur deswegen akzeptiert, weil meine Mutter ihn so sehr geschätzt hat. Im Umkehrschluss würde das aber bedeuten, dass ich Aarons Verbrechen in meinem Unterbewusstsein billige.
Diese Gedanken sind einem Menschen nicht zumutbar, sie zermürben meine Seele. Wie kann ich mir den Tod meiner eigenen Mutter gewünscht haben? Wie kann ich bloß zu ihrem Mörder halten? Sind mir ideologische Kämpfe etwa wichtiger als die Liebe zu meiner Mutter? Meine Mutter und mein Adoptivbruder haben sich für den Frieden in Palästina eingesetzt. Auf einer humanistisch-abstrakten Ebene hatten sie Verständnis für die palästinensischen Terroristen, die meine Verlobte getötet haben. Es kann nicht richtig sein, Terroristen zu rechtfertigen, doch meine Mutter und Assim wollten mit ihrer Haltung sicherlich niemandem schaden. Es ist eine Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet meine Mutter und Assim, eine Jüdin und ein Palästinenser, deren einziges, aufrichtiges Ziel der Frieden in Palästina war, ums Leben gekommen sind.
Ich habe den beiden ihre Haltung sehr übel genommen. Das war aber wegen des unerträglichen Schmerzes, der mich seit dem Tod von Olivia und unserem ungeborenen Kind plagte. Bin ich deswegen vielleicht auch ein Verbrecher?
Auf die Frage, wie das alles eigentlich begann, finde ich keine klare Antwort. Den Hintergrund aller Ereignisse, so scheint es mir heute, bildet diese schicksalhafte Vorbestimmung der Juden und der Araber zu einer fortwährenden gegenseitigen Feindschaft. Wer aus irgendeinem Grund in dieses Jahrhunderte dauernde Todesspiel auf der einen oder anderen Seite hineingezogen wird, dem blüht sicherlich nichts Gutes.
Als ob das nicht genug wäre, endet dieses Todesspiel keinesfalls an den Grenzen von Israel und Palästina. Außerhalb lauern nach wie vor die Antisemiten, die Islamophoben und sonstige kleinkarierte Schwachköpfe, die ihren Lebenssinn darin finden, andere Menschen, allen voran die Juden, zu schikanieren, zu unterdrücken und zu hassen, weil sie sie für moralisch und auch sonst in jeder Hinsicht für unterlegen halten.
Unglücklicherweise gehöre ich durch Gottes Willen zu diesen ‚Nichtariern‘, was mich zu einem unfreiwilligen Mitspieler in dieser furchtbaren Tragödie macht.“
WIDMUNG
Meiner Mutter Belina Aschkenazi
VORWORT DES AUTORS
(Über humanere Alternativen und die Realität)
Es ist nie zu spät, vernünftig und weise zu handeln,
es ist nur schwieriger, wenn man erst spät
zu dieser Erkenntnis gelangt.
Der Ihnen vorliegende Text ist eine romanähnliche historische Chronik, die durch das Schicksal dreier Friedensaktivisten im israelisch-palästinensischen Konflikt erzählt wird. Es liegt wohl nahe, dass psychische und physische Gewalt im Mittelpunkt der Erzählung stehen. Darüber hinaus werden Begriffe wie Identität und Verrat thematisiert und moralische Dilemmata aufgezeigt, vor allem bei der Hauptfigur Bea. So fragt sich Bea immer wieder, ob sie das Recht habe, sich im „gelobten Land“ niederzulassen und dort zu leben. Dabei beginnt die Geschichte im Jahr 1947 in Palästina unter der britischen Mandatsverwaltung und setzt sich im selben Raum fort, der von ständigen Kriegen und Waffenruhen zwischen Juden und Palästinensern geprägt ist, in welchen kleine, mittelgroße und große Mächte immer wieder assistieren. Die Geschichte endet tragisch für alle, die sich aufrichtig für den Frieden in dieser Region einsetzen.
Bevor wir mit der eigentlichen Erzählung beginnen, möchte ich zunächst einige Begriffe erläutern. „Palästina“ bezeichnet in der neueren Geschichte das britische Mandatsgebiet Palästina von 1922 bis 1948. Das Mandatsgebiet Palästina umfasste ursprünglich das heutige Israel, das palästinensische Autonomiegebiet und Teile des heutigen Jordanien. Transjordanien, das Gebiet östlich des Flusses Jordan, wurde bereits im Jahre 1923 abgetrennt, und seitdem ist der heutige politische Begriff Palästina etabliert, mit dem das Gebiet westlich des Jordans, das rund 20 % des ursprünglichen Völkerbundmandats Palästina ausmacht, bezeichnet wird.
Gebildete jüdische Einwanderer als Chance für den Fortschritt
In den Vierzigerjahren des letzten Jahrhunderts war Palästina eine unterentwickelte Region mit feudalem Charakter. Die durch den Aufstieg des Nationalsozialismus bedingte Einwanderung der Juden aus Mittel- und Osteuropa, die meist überdurchschnittlich gebildet waren, hätte im Grunde nur einen Fortschritt bewirken können. Um Haaresbreite wäre die Geschichte auch so verlaufen. Die Vereinten Nationen legten für das verbliebene britische Mandatsgebiet Palästina im Jahr 1947 einen Teilungsplan vor, nach dem ein jüdischer und ein arabischer Staat hätten entstehen sollen. Der jüdische Staat Israel erhielt durch den Teilungsplan rund 15.000 Quadratkilometer Land, das zur Hälfte aus der Wüste Negev bestand. In diesem Staat war der Anteil der jüdischen und der arabischen Bevölkerung ungefähr gleich groß.
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