Roland Weis - Die neue Welt

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Das Jahr 1492, Palos, Andalusien: Der 13-jährige Rodrigo ersticht im Streit seinen Stiefvater. Er flieht auf die Santa Maria, das Flaggschiff jener Flotte, die von Palos aus gerade zu großer Entdeckungsfahrt ausläuft. Im Oktober erreicht Christoph Kolumbus die Karibik. Am Weihnachtstag erleidet er vor Hispanola, dem heutigen Haiti, Schiffbruch. Der Admiral lässt 40 Mann in der Neuen Welt zurück. Unter den Siedlern von «La Navidad» ist auch Rodrigo. Das anfängliche Paradies ist für die spanischen Eroberer nur von kurzer Dauer.
Roland Weis verwebt die Geschichte des Schweinehirten Rodrigo mit der seiner Geschwister: von Miguel, den es als Missionar ebenfalls in die neuentdeckten Länder zieht; von Pedro, der sich aus einer Kinderbande in die Bankhäuser von Sevilla hocharbeitet, von wo aus die Eroberungszüge finanziert werden; und von Consuela, die zu den ersten Frauen gehört, die nach Westindien einschiffen. Unter ihnen auch Isabella, die verwöhnte Kapitäns­tochter. Rodrigos Angebetete aber verliebt sich in den jungen Abenteurer Pablo, einen Rivalen Rodrigos. Eingebunden in historische Ereignisse, die mit ihren authentischen Protagonisten detailgenau nachgezeichnet werden, entsteht ein großartiges Panorama der süd- und mittelamerikanischen Entdeckungs- und Eroberungsgeschichte.

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„Es hat ein großes Abschiedsfest gegeben, im Palast der Gouverneurin“, so berichtete der eine der beiden Männer. Der andere ergänzte: „Sie haben den ganzen Palast leer gesoffen, so ausgetrocknet waren sie.“

„Und als sie nach Westen segelte, da qualmte der Pico de Teide wie ein rußiger Ofen. Drei Tage lang spuckte er nur schwarzen Rauch. Das hättet ihr sehen sollen!“

Die Fischer spitzten die Ohren und wollten weitere Details hören. „Habt ihr mit der Mannschaft gesprochen?“

„Wie geht es meinem Patron, Christóbal Quintero? Ihr müsstet ihn doch gesehen haben. Er ist der erste Offizier auf der Pinta?“

„Haben sie Nachrichten hinterlassen? Sollt ihr etwas ausrichten?“

„Sie hatten ein Problem mit einem ihrer Schiffe“, so wusste einer der beiden kanarischen Seeleute. „Bis das repariert war, sind sie auf den Inseln geblieben. Zwei oder drei Wochen ungefähr.“

„Man munkelt, es war Sabotage im Spiel. Einen Schiffsjungen haben sie deswegen drei Tage lang in den Palastkerker gesperrt“, so ergänzte der andere.

Während sie Auskünfte gaben und dabei fleißig eigene Ausschmückungen hinzufügten, taxierten die zwei fremden Seemänner aus ihren Augenwinkeln die Nutte gegenüber auf der Holzbank. Der Abend war freilich noch zu jung, um ihn schon derart zu besiegeln. War das die einzige Hure, die sich in diesem Hafen feilbot? Was kostete sie? Was bot sie? Mit welchen Krankheiten steckte sie ihre Freier an? Fragen, die die beiden fremden Seeleute ungeniert vor den Ohren der umstehenden Einheimischen untereinander diskutierten und zur öffentlichen Erörterung freimütig an Maestre Bezal richteten.

„Das ist Sanchez, von oben, von den Lehmhütten“, flüsterte Yanez de Montilla, ein schnauzbärtiger Seemann mit fettigen und strähnigen schwarzen Haaren. „Passt bloß auf, mit der ist nicht zu spaßen. Ihren letzten Freier hat sie umgebracht.“

„Sagt bloß?“, staunte der erste Seemann.

„Abgemurkst wie ein Schwein“, ergänzte Montilla. „Sie hat ihn hinterrücks abgestochen. Ein unberechenbares Luder. Drei Tage lang hat der arme Kerl gejammert und gebrüllt wie am Spieß. Dann war Schluss, dann ist er abgekratzt.“

Einer der umstehenden rauen Kerle lachte hönisch: „Da oben im Elendsviertel lebt nur Gesindel. Die haben ihn schreien und sterben lassen – und unterdessen seine Alte gevögelt.“

Ein anderer fügte hinzu: „Sogar ihre eigenen Söhne haben es nicht mehr ausgehalten. Die zwei Ältesten sind seither spurlos verschwunden. Entweder sie sind ausgebüchst, oder ...“ Er ließ offen, was er meinte. Sein Nachbar vollendete den angebrochenen Satz: „ ... oder sie hat die beiden ebenfalls abgemurkst. Zuzutrauen wär’s ihr auf jeden Fall.“

Die beiden fremden Seemänner konnten all diese Schauergeschichten nicht von ihrem Vorhaben abhalten. Im Gegenteil. Das machte die Hure besonders interessant. „Ein wildes Luder, wie es scheint“, fasste der eine zusammen und klopfte seinem Partner auf die Schultern: „Was meinst du, Luis, wollen wir sie zusammen reiten?“

Der lachte meckernd und winkte in die Runde der Zaungäste: „Lass nur Antonio, du hast den Vortritt. Ich trinke solange noch einen mit den Herren hier!“

In das zustimmende Gelächter und Schulterklopfen, das dieser als Einladung empfundenen Ankündigung folgte, schlug krachend die Eingangstür der „Schildkröte“ auf. Zwei Männer traten ein und nahmen sofort alle Aufmerksamkeit in Anspruch, indem sie sich raumfüllend, laut und selbstbewusst in der Mitte der Spelunke aufbauten. Beide waren gut gekleidet, in schmucklose Gewänder, die aber erkennbar aus teuren Stoffen geschneidert waren. Außer den beiden fremden Seeleuten kannte jedermann im Raum die beiden: Martin Arias Pinzon und Juan Pinzon, die Söhne des Kaufmanns und Seefahrers Martin Alonso Pinzon. Augenblicklich trat Stille ein. Nur das billige Gelächter von Sanchez tönte noch nach, weil sie die Neuankömmlinge nicht schnell genug registrierte.

Die Pinzon-Söhne standen um Aufmerksamkeit heischend im Eingang und ließen suchend ihre Blicke über die Gäste gleiten. Dort auf der Bank die Hure mit dem betagten Freier Pedro Vasquez, der ihr ungeachtet seines hohen Alters an die Wäsche wollte; die Tische alle leer, an der Brettertheke eine Versammlung von einem halben Dutzend einheimischer Männer, in deren Mitte die zwei fremden Seeleute standen. Wie üblich stand Maestre Bezal hinter seinem Bretterverschlag, wo er jetzt den breiten, in die Wand eingelassenen, offenen Kamin befeuerte, obwohl es bereits sehr warm im Schankraum war. Aber das knisternde Feuer sorgte zusammen mit zwei tranigen Ölfunzeln an der Decke für die Beleuchtung in der „Schildkröte“. Der Raum besaß nur ein einziges schmales, schiefes Fenster. Die Schatten flackerten wild an den Wänden. Martin Arias Pinzon schlug seinen Mantel zurück, so dass der Griff seines Degens erkennbar wurde und jedermann sehen konnte, dass er bewaffnet war. Martin gehörte zu jener Sorte von Menschen, für die Macht- und Statusdemonstrationen in allen Lebenslagen dazugehörten. Wo er auftauchte, da trat er immer als der Sohn des Patron auf, als der reiche Pinzon, der Günstling des Glücks und der Herr über Hunderte von Bauern, Fischer, Handwerker, Matrosen und Tagelöhner. Dabei verströmte Martin Arias eine natürliche Autorität. Er füllte die Räume, die er betrat, mit seiner Ausstrahlung und seiner Präsenz. Dazu trug sein, trotz relativer Jugend, bereits fülliger, massiger Körperbau bei, seine Furcht einflößenden kleinen Schweinsäuglein, aus denen er Blicke abfeuern konnte, und sein schmaler, immer leicht verkniffen wirkender Mund, der seinen Zügen eine verschlagene Härte und Hinterhältigkeit gab, die ihm womöglich in dieser Ausprägung gar nicht innewohnte. Zum Respekt, den Martin Arias Pinzon verbreitete, trugen aber auch seine Intelligenz und seine Erfolge als Kaufmann bei. Er zählte erst knapp dreißig Jahre, blickte aber bereits auf mehrere erfolgreiche Kaufmannsfahrten zurück, im Mittelmeer bis an die Levante und im Atlantik bis hinunter zu den afrikanischen Küsten. Er führte die Geschäfte im Hause Pinzon, wenn der Alte unterwegs war, und jedermann wusste, dass er eines Tages die Nachfolge seines Vaters an der Spitze der Familie und in der Führung der Geschäfte antreten würde. Jedenfalls duckten die Menschen sich vor ihm und bezeugten unaufgefordert devoten Respekt. Auch jetzt, im Niemandsland der „Schildkröte“, nahmen all die rauen und unerschrockenen Männer, die hier versammelt waren, unaufgefordert zum Gruß ihre Mützen ab, senkten verlegen die Blicke und beugten leicht die Köpfe. Der „Herr“ war erschienen. Was auch immer ihn hierher getrieben hatte, er war hier nicht Gleicher unter Gleichen, sondern sofort der Ehrfurcht gebietende junge Patron, dem alle zu Gehorsam verpflichtet waren.

Ganz anders sein jüngerer Bruder. Juan Pinzon schleppte ungeachtet seiner erst knapp 25 Lebensjahre bereits einen nicht mehr revidierbaren Ruf als arroganter, überheblicher und vollkommen verzogener Schnösel mit sich herum. Er galt als faul, liderlich, aufgeblasen und gemeingefährlich. Seine Jähzornanfälle waren legendär. Er prügelte Angestellte und Untergebene, demütigte Frauen, beleidigte Menschen, mit denen er Geschäfte machte, denunzierte Mauren und ließ keine Gelegenheit aus, sich als Wüstling und übler Zecher zu etablieren. Dabei warf er mit dem Geld seiner Familie um sich, war aber gleichzeitig ein Taugenichts, der zuverlässig jedes Geschäft vermasselte, in das man ihn einbezog. Im Gegensatz zu Martin Arias wirkte Juan Pinzon alles andere als füllig. Trotz ausgiebiger Genusssucht war er schlank geblieben, nicht nur am Leib, auch in den Gesichtszügen. Er blickte aus kalten, schwarzen Augen, sein Mund spitzte sich ähnlich schmallippig wie der seines Bruders zu, wirkte aber im viel kantigeren Gesicht des Jüngeren energisch und draufgängerisch. So gab er eine sehr ansehnliche Figur ab, wirkte blendend auf Frauen, wusste sich auf dem Parkett zu bewegen, glänzte bisweilen auch als Stierkämpfer und gefiel sich selbst als Hidalgo und spanischer Grande. Er verachtete Conversos, hasste Morisken, fürchtete und verfluchte die Juden und versäumte keine Gelegenheit, dem heiligen Inquisitionsgericht in Madrid verdächtige Personen zu melden und sich als Informant wichtig zu machen.

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