In den ersten Jahren meiner Schulzeit war ich nicht besonders beliebt bei meinen Mitschülern. Ich hatte oft körperliche Auseinandersetzungen, zum Teil waren heftige Prügeleien an der Tagesordnung, sodass ich auch schon mal mit ausgeschlagenen Zähnen heimkam. Mein Selbstvertrauen wurde dadurch ziemlich in Mitleidenschaft gezogen, und in dieser Zeit fehlte mir mein Vater sehr, denn alle meine Mitschüler hatten einen starken Vater. Ich hatte zwar eine starke Mutter, aber die Jungs, die mich verprügelten, sagten immer wieder, ihre Väter seien so stark, dass sie einen Lastwagen in die Luft heben könnten. Naja, heute lache ich über so etwas, aber damals machte es mir Angst. Weil ich es für möglich hielt, weil ich nicht wusste, was ein Vater so alles kann. Aus diesem Grund begann ich dann mit neun Jahren mit Kampfsport und das half mir enorm: Es förderte mein Selbstvertrauen, und schon bald waren Schläge kein Thema mehr.
Mit zehn Jahren hatte ich einen ziemlich schweren Verkehrsunfall, bei dem ich mir sehr viele Knochenbrüche zuzog. Danach war ich von heftigen Schmerzen geplagt – es war so schlimm, dass ich jeden Tag Schmerzmittel brauchte und gezwungen war, meinen geliebten Kampfsport für 18 Monate aufzugeben. Ich konnte mich kaum noch bewegen und musste am Anfang sogar wieder laufen lernen. Während dieser Zeit hatte ich das Glück, das erste Mal mit einer Heilerin in Kontakt zu kommen. Sie befreite mich durch geistiges Heilen von meinen Schmerzen, die klassische Schulmedizin fand damals keine Lösung für mein Problem. Es war eine sehr prägende Zeit für mich.
Mein Interesse für das Übersinnliche wurde also mit zehn Jahren geweckt und die Heilerin zeigte mir damals bereits einige Übungen. Von dem Tag an gehörte das Übersinnliche für mich dazu. Obwohl ich schon vorher immer mal wieder Verstorbene wahrgenommen hatte, war dies der erste Schritt meiner Ausbildung. Das Thema fesselte mich und ich las viel darüber. Auch beim Kampfsport war mein Interesse vor allem auf die CHI-Entwicklung gerichtet und ich war fasziniert von den »übersinnlichen« Kräften der Shaolin Mönche. Doch alle hielten mich für verrückt, und wenn ich dann noch von meinen Geistfreunden erzählte, wurde ich erst recht nicht ernst genommen. So lernte ich, darüber zu schweigen, und habe erst mit 19 Jahren wieder bewusst damit angefangen, mich mit diesen Themen zu beschäftigen. Ich begann damals mit Kursen, Weiterbildungen und Ausbildungen. Kaum jemand in meinem Alter interessierte sich für diese Themen, so war ich in diesem Bereich wieder ein Außenseiter, doch das störte mich nicht wirklich.
Zu der Zeit begann ich auch die Ausbildung an einer Schauspielschule in Deutschland, was sich, ehrlich gesagt, als der reinste Psychoterror herausstellte. Ich war ein paar Mal kurz davor aufzugeben, mein Lehrer konnte mich nicht ausstehen und wir wurden ständig kritisiert. Statt dass man uns Selbstbewusstsein beigebracht hätte, wurde ständig etwas an unserem Körper beanstandet – zu dick, zu dünn, zu unbeweglich, zu wenige Muskeln, zu hässlich für die Rolle … und so weiter. Ich bekam noch zusätzlich mein Fett weg, weil sich mein Hochdeutsch damals anhörte wie das von DJ Bobo (sorry, ist nicht böse gemeint). Jeden Tag prophezeite mir mein Lehrer, mein Deutsch sei so schlecht, ich würde nie eine Rolle bekommen. Ich war oft krank und meiner Psyche ging es wirklich nicht gut damals. Doch ich konnte nicht aufgeben, weil meine Mutter ihr Erbe eingesetzt hatte, um mir die Schauspielschule zu ermöglichen. Das konnte ich ihr nicht antun. Nach zwei Jahren hatte ich das Glück, dass ich neben der Schauspielschule Aufträge als Schauspieler bekam, in den Ferien in Fabriken, im Verkauf und für Umzugsunternehmen arbeiten und auch Putzjobs erledigen konnte. Damit finanzierte ich vor allem meine mediale Schule, die ich gegen Ende meiner Zeit in der Schauspielschule begann, da ich immer mehr merkte, dass das nicht mein Weg war. Hinter den Kulissen sah ich zu viele kaputte Existenzen, die kein Geld hatten, alkoholkrank waren oder drogenabhängig. Die lachenden Gesichter waren oft nur auf der Bühne oder vor der Kamera zu sehen, und obendrein war der Umgang unter den Kollegen meist rau und nicht gerade freundschaftlich.
Meine Ausbildung zum Medium begann ich zunächst nur, um mit meiner Hellsichtigkeit umgehen zu lernen, die mir, seit ich 21 war, mehr Probleme bereitete als half. Ich wollte nie Medium werden, doch während der Ausbildung, ich war 23 Jahre alt, starb mein Vater. Ein Jenseitskontakt mit ihm, der mir damals vermittelt wurde, war für mich so heilsam, dass ich mich entschied, mein Talent zu nutzen, und andere Menschen dieselbe Heilung erfahren zu lassen. Von dem Tag an gab ich alles auf für meine Berufung. Ab und an arbeitete ich später noch als Schauspieler, hielt mich sonst mit diversen Jobs über Wasser und nutzte jede freie Minute und jeden Franken für meine Ausbildung. Ich blieb bei meiner Mama wohnen, bis ich 27 Jahre alt war und hatte bis dahin weder ein Auto noch eine Fahrprüfung.
Meine Methode entdeckte ich 2004 und ab diesem Zeitpunkt begann ich, sie umzusetzen und zu verfeinern. Von da an fiel mir vieles leichter. Doch erst um das Jahr 2006 herum hatte ich den Dreh wirklich raus, der Giger Verlag kam auf mich zu und wollte ein Buch mit mir machen. Ich war damals gänzlich unbekannt, doch Sabine Giger war einfach fasziniert, wie ich als junger Mensch die Spiritualität lebte. Niemand rechnete mit einem Erfolg. Aber als ich mich entschieden hatte, das Buch zu schreiben, habe ich meine Methode neu angepasst und den Aspekt des »Bestsellerautors« mit hineingenommen. Was ich damit meine, wirst du später erfahren. Das Buch Leben in zwei Welten ist 2007 erschienen und wurde sofort ein Bestseller. Von meinem Umfeld hörte ich aber zuerst jeden Tag: »Esoterikbücher verkaufen sich nicht, du wirst nie von dem Beruf als Medium leben können.« Doch ehrlich gesagt, war das nicht meine Motivation, ich wollte nur eins: Meine Berufung leben und mein entdecktes inneres Licht zum Strahlen bringen. Das ist bis heute so geblieben, das ist meine einzige Motivation.
Ich habe dieses Kapitel kurz gehalten, ich wollte dir damit nur zeigen, dass mein Leben nicht immer so war, wie es heute ist, und ich bin mir sicher, dass dein Leben ähnliche Züge hat. Ich bin heute 34 Jahre alt und habe sieben Bücher geschrieben, dieses ist mein achtes, und alle wurden bis jetzt Bestseller. Bei diesem weiß ich es noch nicht, da es ja noch nicht auf dem Markt ist, aber wenn meine Methode auch im Jahr 2014 noch funktioniert, dann wird es so eintreffen.
Das nur zur Erklärung. Jetzt lass uns aber wirklich die Reise beginnen, lass uns dein Licht zum Leuchten bringen. Ich freue mich für dich.
Zünde dein inneres Licht an!
»Erkenne, dass du Licht bist!
Lass es jetzt nach außen
strahlen.«
Was bedeutet dieses innere Licht? Es ist natürlich nur eine Umschreibung, aber mir ist aufgefallen, dass es Menschen gibt, die von innen heraus leuchten, meistens erkenne ich das in ihren Augen. Wenn man dazu noch die Aura beobachtet, dann sieht man auch dort, dass sie kräftig und strahlend ist. Man sagt, man könne die Seele eines Menschen in den Augen erkennen oder die Augen seien das Tor zur Seele, das finde ich absolut passend. Durch meinen Beruf darf ich viele verschiedene Menschen kennenlernen und mich hat schon immer fasziniert, dass ich bei einigen dieses spezielle Leuchten in den Augen wahrnehmen kann. Ich weiß dann, das ist ein Mensch, der größtenteils seine Bestimmung lebt und von innen heraus strahlt.
Früher habe ich immer gesagt, dass erfolgreiche Menschen dieses innere Licht ausstrahlen, doch das wurde oft falsch verstanden, weil in den meisten Köpfen das Wort »erfolgreich« immer im Zusammenhang mit Geld gesehen wird. Ich sehe das nicht so, Geld ist nur einer von mehreren Faktoren, die für mich Erfolg bedeuten. Deswegen nenne ich es heute lieber das innere Leuchten. Gerade in der spirituellen Szene ist Geld nach wie vor noch oft ein Problem. Dabei ist Geld nichts anderes als Energie, und je mehr sie hinaus- und wieder zurückfließt, desto mehr ist diese Energie im Gleichgewicht. Leider haben viele Menschen, die sich mit spirituellen Themen beschäftigen, oft keinen Rückfluss des Geldes, und diese Tatsache zeigt im Grunde nichts anderes, als dass die Energie irgendwo blockiert sein muss. Dennoch ist für mich ein Mensch, der erfolgreich ist oder das innere Licht entzündet hat, viel mehr als nur ein Mensch, der Geld auf dem Bankkonto oder wo auch immer hat. Ein Mensch, der sein inneres Licht leuchten lässt, ist auf allen Ebenen erfolgreich: Selbstliebe, Partnerschaft, Freundschaften, Gesundheit, Berufung, er ist glücklich, emotional stabil, lösungsorientiert, liebevoll zu sich und seinem Umfeld, finanziell im Fluss und vor allem erfüllt von seinem Sein.
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