Ralph Poirel - Die Idee des lebendigen Gottes

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Franz Xaver Dieringer (1811-1876) war fast drei Jahrzehnte Professor für Dogmatik an der Bonner Katholisch-Theologischen Fakultät. Er galt als enger Vertrauter des Kölner Kardinals Johannes Geissel und deshalb als Parteigänger der «Ultramontanen». Dennoch votierte er gegen die Dogmatisierung der päpstlichen Unfehlbarkeit. Nach Beendigung des Ersten Vatikanum unterwarf sich Dieringer im Unterschied zu fast allen seiner Bonner Kollegen der Forderung nach Anerkennung des neuen Dogmas, gab zugleich aber seine Professur in Bonn auf und wurde einfacher Pfarrer.
Die vorliegende Arbeit erhebt das theologische Profil dieser einflussreichen Gestalt des 19. Jahrhunderts. Stark geprägt vom Denken der Tübinger Schule, besonders von Johann Sebastian von Drey und Franz Anton Staudenmaier, überwindet Dieringer die vorgestanzten Bahnen der Neuscholastik. Seine Offenbarungstheologie darf als ebenso wegweisend gelten wie seine Verhältnisbestimmung von Schrift, Tradition und kirchlichem Lehramt.

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1.2.4.3 Gründer des homiletisch-katechetischen Seminars

Die enorme Leistungsfähigkeit und Vielseitigkeit Dieringers zeigt sich an den zahlreichen gleich zu Beginn seiner Professur in Bonn angestoßenen Unternehmungen, zu denen auch die Anregung gegenüber Geissel gehört, in Bonn einen eigenen feiertäglichen Gottesdienst als Universitätsgottesdienst zu etablieren. Zunächst richtet Dieringer als „Provisorischer Konviktsinspektor“ zum Allerheiligenfest 1843 eine Messfeier für die Seminaristen und Theologiestudenten im Bonner Münster ein, bei dem er selbst die Predigt hält und der als bald so gut auch von anderen Akademikern besucht wird, 88dass Dieringer und Martin im Januar 1845 durch die Preußische Regierung zu Universitätspredigern bestellt werden. 89Im selben Zeitraum hatte Dieringer ebenfalls bei der Regierung erwirkt, dass an der katholisch-theologischen Fakultät ein homiletisch-katechetisches Seminar errichtet wird, dessen Direktor er bis zu seinem Fortgang aus Bonn 1871 bleibt. 90Maßgeblich für den positiven Entscheid des Ministeriums scheint dabei nicht die Unterstützung Geissels gewesen zu sein, sondern vielmehr Dieringers Offenheit für die durch das Ministerium gewünschten neuen didaktischen Ansätze, die den Studenten über die bloße Vorlesung hinaus im Seminar Möglichkeit geben, in die wissenschaftliche Diskussion und in praktische Übungen einzusteigen. 91Diese kann Dieringer als übliche Struktur seiner Predigt-Seminare vorweisen. Viele der Predigten und Kanzelvorträge der ersten Jahre sowie die Vorlesungen aus den Homiletik-Seminaren hat Dieringer zunächst 1844 in einem zweibändigen Werk mit dem Titel „Kanzelvorträge für gebildete Katholiken auf alle Sonn- und Festtage des Kirchenjahres“ 92herausgeben. Der homiletische Ansatz Dieringers wird im Vorwort kurz umschrieben und dabei deutlich als ein der Systematik und Dogmatik unter bzw. zugeordnetes Fach verstanden. Predigtlehre ist nicht zuerst moralisch-sittliche Erziehung, wie dies insbesondere die Volksaufklärung unter Wessenberg verstand. Dieringer richtet seine Kanzelvorträge streng am Kirchenjahr und der jeweiligen Perikope aus, versucht deren christologische „Grundlegung“ zu verdeutlichen und will dies in einer der Hörerschaft angemessenen Weise tun. 93„Die Haltung ist durchaus eine dogmatische auch bei Besprechung ethischer Gedanken. Die sogenannten reinen Sittenpredigten sind mir von Herzen zuwider; das Aufzählen und Einbläuen von sittlichen Imperativen, das Abkanzlen einzelner Stände und ihrer Fehler u.s.w. eckelt mich an“. 94Ausgangspunkt auch für Homilie und Predigt ist stets das positive Dogma und die Offenbarung. „Jeder dogmatische Gedanke sey der Träger und Verkünder seiner ethischen Momente; jeder sittliche Grundsatz erscheine in seiner dogmatischen Bedeutung“. 95

1.2.4.4 Theologischer Autor und Berater Geissels

Genau in diesem Sinne der positiven Theologie, die stets rückgebunden ist an das kirchliche Dogma und die geoffenbarte Wahrheit, ist auch Dieringers zweites großes theologisch-systematische Werk das „Lehrbuch der katholischen Dogmatik“ gehalten, das 1847 von ihm veröffentlicht wird. Das mehr als 665 Seiten umfassende Werk erfreut sich so großer Resonanz, dass es insgesamt bis 1865 fünf Auflagen erfährt. 96Das Buch versteht Dieringer als Grundlage für „academische Vorträge“ und geeignet für das „übersichtliche Studium der Dogmatik“ und richtet sich damit ganz eindeutig an eine Fachleserschaft, vornehmlich an Studenten der Theologie. 97Es soll ganz in der Methode der positiven Theologie „Construction des kirchlichen Lehrbegriffs sein, wie derselbe von der Kirche selbst festgestellt oder doch aus den Quellen der Kirchenlehre mit Sicherheit zu ermitteln ist“ 98Dieringer will sich dabei weder in Dogmengeschichte, noch in Apologetik, noch in spekulativer Philosophie ergehen, sondern zunächst die Lehre der Kirche (positiv) darstellen und die jeweiligen anderen systematischen Disziplinen nur insofern hinzuziehen, als sie einer „wissenschaftlichen Darstellung des kirchlichen Lehrbegriffs“ dienlich sind. 99Im Jahr nach Erscheinen der Dogmatik wird ihm von der Universität Prag die Ehrendoktorwürde für seine Dogmatik verliehen. 100

In die zweite Hälfte der 1840er Jahre fällt infolge der revolutionären Ereignisse in Deutschland auch das weitere gesellschaftspolitische Engagement Dieringer. Im Jahr 1846 wird zum Bonner Stadtverordneten gewählt, im Jahr 1848 nimmt er auf Wunsch Geissels das Mandat für den Wahlkreis Neuss im Frankfurter Parlament wahr. 101Dort betätigte er sich in der konservativen Casino-Partei und vertrat dort erneut strengkirchliche Positionen, die sich gegen jede Form der Staatskirchlichkeit richtete. 102Nachhaltiger als dieser Ausflug Dieringers in die Politik bleibt sein Einsatz im Sozialen. Dieringer kann sich in Bonn in die seit 1842 anhaltenden Überlegungen und Auseinandersetzungen um die Einrichtung eines Hospitals, das von Ordensschwestern betreut werden soll, einbringen. Er erreicht, dass auf Vorschlag des Kölner Erzbischofs in Bonn ein Krankenhaus in freier kirchlicher Trägerschaft errichtet werden kann und schafft damit einen Präzedenzfall in Preußen. Das neue „Johannes-Hospital“ kann 1849 seine Tätigkeit aufnehmen und wird von „Barmherzigen Schwestern“ geführt; es ist damals das einzige Krankenhaus in Bonn und wird erst im Jahr 2005 im Zuge von Kooperationsvereinbarungen mit anderen kirchlichen Krankenhäusern geschlossen. 103Dieringers Einsatz und Unterstützung des klösterlichen Lebens wird von Geissel anerkannt und unterstützt mit der Ernennung zum erzbischöflichen Kommissar für die Frauenklöster im im Bonner Umland. 104

1849 richtet sich Dieringer in einem „Offenen Sendschreiben über die kirchlichen Zustände der Gegenwart an Professor Hirscher“ 105, seinen ehemaligen Lehrer in Tübingen. In der relativ kurz gehaltenen Schrift wendet sich Dieringer gegen die Überlegungen Hirschers zur Beibehaltung eines engen Staatskirchverhältnisses in Baden und die Durchführung einer demokratisch-repräsentativ zusammengesetzten Diözesansynode unter Beteiligung von Laien im Erzbistum Freiburg. 106Aus eigener Erfahrung kann Dieringer hier Position zum Staatskirchenverhältnis in Baden beziehen, hatten ihm doch staatliche Stellen das Verbleiben in Freiburg vereitelt. Zudem hatte er sich bereits in seiner Dogmatik und auch in der Borromäus-Biographie zur Zusammensetzung und zu den Aufgaben von Diözesan-Synoden geäußert. 107

Nur wenige Jahre später, 1852, verfasst Dieringer erneut eine kurze Schrift die „Dogmatischen Erörterungen mit einem Güntherianer“. 108Dies unterscheidet sich jedoch in mehrfacher Hinsicht vom erwähnten Sendschreiben. Die dogmatischen Erörterungen sind selbst eine Replik auf die „Katholische Dogmatik“ von X. Schmid 109, in der Dieringer sich selbst und seine Dogmatik angegriffen fühlt. 110Dieringer greift gleichsam den Federhandschuh auf, den ihm die Güntherianer in Schmidts Werk hingeworfen haben. 111So ist denn auch der Ton nicht von derselben Wertschätzung und Achtung wie bei der Auseinandersetzung mit Hirscher, dem Lehrer Dieringers, geprägt. Es geht aber auch um grundsätzlichere Fragen der Theologie als Offenbarungsreligion und damit um Dieringers theologische Werk überhaupt und nicht nur um die Frage der rechten Gestaltung einer Diözesansynode. Es mag daher sein, dass Dieringer hier aus grundsätzlichen Erwägungen deutliche Worte findet, aber auch weil er in den Theorien Günthers die alten Ideen Hermes’ wiedererkennt. 112Dieringer selbst schreibt, dass er seine Erörterung formuliert habe, „theils um meiner Ehre, noch mehr um der katholischen Wahrheit willen.“ 113Auch in dieser theologischen Frage kann er sich der Unterstützung seines Erzbischofs sicher sein, der wenige Jahre später (1857) gemeinsam mit dem Kurienkardinal Reisach erwirkt, dass Günthers Lehre durch Papst Pius IX. verurteilt wird. 114Dieringer steht während der gesamten Amtszeit Geissels als Erzbischof von Köln als theologischer Berater in höchstem Ansehen. 1151853 ernennt er ihn zum (nicht-residierenden) Domkapitular des Kölner Metropolitankapitels und verleiht ihm zugleich als erstem Geistlichen in der Erzdiözese den „Titel eines Geistlichen Rathes“. 116Es wundert daher nicht, dass Dieringer als ein Mann, der solche Förderung erfährt und beste intellektuelle Fähigkeiten besitzt, der zudem durch seine Publikationen auch überregional bekannt ist und die Gabe besaß, Menschen durch seinen Vortrag zu fesseln, auch als Bischofskandidat gehandelt wird. So wird Dieringer im Jahr 1855 117durch das Domkapitel in Paderborn auf die Kandidatenliste für das Bischofsamt gesetzt, durch die Preußische Regierung aber als persona minus grata abgelehnt. Einmal mehr in seinem Leben erweisen sich seine kirchlicherseits sehr geschätzten persönlichen Fähigkeiten und ultramontanen Positionen als hinderlich für eine Position, die der staatlichen Zustimmung bedarf. 118Statt seiner wird der Bonner Kollege Martin gewählt, der sich in der Folgezeit allerdings nicht als weicher Kompromisskandidat herausstellt, sondern vielmehr im Kulturkampf eine sehr deutliche Gegenposition zur Landesregierung einnimmt, inhaftiert wird und schließlich im belgischen Exil stirbt. 119

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