Sybille Bayard Walpen - Der Clan vom Berg

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"Ein Riesenfuder Heu, ich vorne lenkend bei der Kuh auf der Leiter, der andere
hinten bremsend auf dem Heuwagen. Es ist ein Wunder, dass wir noch leben.
Was die uns zutrauten, das gibt es heute nicht mehr." So erzählt es Franz, der in
den 1940er-Jahren als eines von elf Kindern in der Bauernfamilie Bayard in
Varen im Oberwallis aufwächst. Es ist eine karge, arbeitsame Welt, geprägt von
Katholizismus und Sozialkontrolle, aber auch von engem geschwisterlichen
Zusammenhalt.
Die Autorin lässt die Bayard-Kinder in direkter Form über ihre Kindheit und
die verschiedenen Lebenswege berichten – von der Kindergärtnerin über den
Weinbauern bis zu Mary, die nach Amerika auswandert. Daneben erzählt das
Buch vom harten Alltag der Familie als Selbstversorger und gibt Einblicke in die
Entwicklung des Bergkantons am Übergang in die moderne, industrialisierte
Welt. «Der Clan vom Berg» ist eine Familiengeschichte, die berührende persönliche
Erinnerungen mit einem Stück Walliser Sozial- und Agrargeschichte
verbindet.

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Jeremias’ Kindheit war durch tägliches, intensives Beten geprägt. Während Mutter Leonie im Winter ein paar Wochen lang mit dem Vieh im Maiensäss in Bodmen weilte, wohnten Jeremias und sein Bruder bei einer Tante im Dorf, die als Pfarrhaushälterin arbeitete. Dort mussten sie jeden Abend den Rosenkranz, die fünf Wunden, den englischen Gruss und den Psalter beten. Wegen der nicht enden wollenden Aneinanderreihung von Gebeten versuchte Jeremias, die wiederkehrenden zehn Ave-Maria des Rosenkranzes auf neun, acht oder sogar sieben Gebete abzukürzen, bis die Tante dies merkte und ihn ermahnte. Er habe während seiner Kindheit genug gebetet, erzählte er seinen eigenen Kindern später gerne.

Die beiden Brüder waren von ganz unterschiedlicher Statur: Der grosse und schlanke, ja schon hagere Jeremias glich eher dem Vater, während Theodor mit dem grossen, runden Kopf, dem stämmigen Körperbau und der eher geringen Grösse von 1,65 Metern der Mutter ähnelte. An seiner linken Hand besass Jeremias nur vier Finger. Als Jugendlicher verlor er seinen kleinen Finger beim gemeinsamen Holzspalten mit Theodor. Während Jeremias d’Misilju [das Stammteil] hielt, wollte Theodor dieses mit der Axt in Holzscheite schlagen und erwischte versehentlich Jeremias’ kleinen Finger. Da kein Arzt in der Nähe war, schnitt der Pfarrer, der vor dem Theologie- ein Medizinstudium begonnen hatte, die Reste der Haut ab, desinfizierte den Stumpf mit Schnaps und nähte die Wunde anschliessend zusammen. Jahre später wiederholte sich fast dasselbe Missgeschick bei Theodor. Er lebte bereits in Solothurn, als er sich mit dem noch drehenden Messer seines Rasenmähers rund drei Zentimeter seines Daumens abschnitt, welcher von einer Katze geschnappt und gefressen wurde. Er band ein Taschentuch um den Stumpf und wollte zuerst weitermähen, ging dann aber auf Anraten seiner Familie trotzdem ins Spital. Auf die Frage des Arztes, wo denn der abgeschnittene Daumen sei, erwiderte er, eine Katze hätte ihn gefressen.

Als junger Erwachsener erkrankte Jeremias an Tuberkulose Zu jener Zeit war in - фото 19

Als junger Erwachsener erkrankte Jeremias an Tuberkulose. Zu jener Zeit war in Leuk ein Wagen des Kantons stationiert, in dem die Bevölkerung ihre Lungen kontrollieren lassen konnte. Deshalb begleitete Oktavia ihren Mann dorthin zur Kontrolle. Der versprochene Bericht liess allerdings auf sich warten. Auf ihre Nachfrage hin hiess es, Jeremias solle wegen der Lungenblutungen zur Kur nach Montana, die Höhenluft fördere deren Genesung. Da Jeremias wegen der vielen im Frühsommer anstehenden Arbeit zu Hause bleiben wollte, rieten sie Oktavia, ihrem Mann in Bodmen Sorge zu tragen. Sie leistete Folge und sorgte dafür, dass er sich nicht übermässig belastete. Die nächste Kontrolle zeigte in der Tat einen besseren Befund. Jahre später kam es dann zu einem Blutsturz, einer plötzlichen Blutung aus der Lunge. Der Klinikaufenthalt war nun unvermeidbar, obwohl Jeremias glaubte, dass man von Montana nicht mehr zurückkehre. Tochter Anny begleitete ihren Vater in die Klinik nach Montana, wo er rund zwei Monate verbrachte. Unerwartet früh stand er eines Tages wieder vor der Haustüre, sodass Oktavia ihn fragte, was er denn schon wieder zu Hause mache. Die Lungenprobleme und der ständige Husten begleiteten ihn jedoch sein Leben lang.

Jeremias wurde Landwirt und Weinbauer und lebte wie schon seine Vorfahren als Selbstversorger. Rare Geldquellen waren der Verkauf von Trauben oder Wein oder eines Tiers. Die Aluminium Industrie AG führte zwar ab 1908 in Chippis bei Siders eine Aluminiumhütte, expandierte kräftig und ermöglichte vielen Varnern in der Folge ein regelmässiges Einkommen als Arbeiterbauern. Jeremias entschied sich jedoch gegen die Fabrik, da die Familie relativ viel Gut besass, der Besitz an Boden und Vieh ein wichtiges Element des sozialen Status war und Lohnarbeit in dieser auf Selbstständigkeit ausgerichteten Wirtschaft als Zeichen der Abhängigkeit und Armut galt. 36So gingen auch eher diejenigen in die Fabrik arbeiten, die selbst wenig Gut besassen. Aus demselben Grund arbeiteten nur wenige Personen im Oberwallis hauptberuflich als Handwerker. Wegen der hohen Unfallgefahr und dem langen Arbeiten in Hitze und Lärm hatte die Fabrik einen schlechten Ruf. So meinte Jeremias, er gehe nicht in die Fabrik arbeiten, weil dort alle krank würden. Auch die Niederschlagung eines Streiks im Jahr 1917 und die Entlassung von mehr als 1000 Arbeitern aufgrund der Weltwirtschaftskrise von 1929 trugen zur schlechten Reputation bei. 37Darüber hinaus zeigten sich nach Inbetriebnahme der Aluminiumhütte Umweltschäden an Reben, Aprikosenbäumen, Wäldern und Kühen in der Umgebung, welche von den Betroffenen auf die Fluoremissionen zurückgeführt wurden, die bei der Elektrolyse des Metalls in die Atmosphäre entwichen. 38In den Jahren von 1918 bis 1928 führte dies zum ersten «Fluorkrieg», in dem die Aluminium Industrie AG durch das Aufmarschieren zahlreicher Experten, die die Abgase für unschädlich erklärten, schliesslich einen Vergleich mit den betroffenen Bauern erreichte. 39

Jeremias mit Mutter Leonie und Bruder Theodor undatierte Aufnahme Sein - фото 20

Jeremias mit Mutter Leonie und Bruder Theodor (undatierte Aufnahme).

Sein Bruder Theodor schlug hingegen eine akademische Laufbahn ein. Auf Anraten eines verwandten Priesters und mit dessen finanzieller Unterstützung besuchte der intelligente Jugendliche von 1904 bis 1911 das Kollegium in Brig mit dem Ziel, Priester zu werden, ein Amt, das zu jener Zeit mit grossem sozialen Ansehen verbunden war. Gemäss dem Jahresbericht des Kollegiums Brig von 1912 wurde damals jeder vierte Briger Student Priester. 40Wer kein Theologiestudium in Angriff nahm, wurde Notar, Advokat oder Arzt. Frauen war der Zutritt zum Kollegium bis ins Jahr 1967 verwehrt. 41Die Absenz Theodors führte dazu, dass der daheim gebliebene Jeremias noch stärker anpacken musste, um die Güter und das Vieh zu bewirtschaften und dem Bruder das Studium zu ermöglichen. Als einer der wenigen im Dorf, die das Kollegium absolvierten, leitete Theodor während der Jahre am Gymnasium die Theatergruppe Varen, in der auch Jeremias mitspielte. Die Matura konnte Theodor zu jener Zeit jedoch nicht in Brig absolvieren, sondern musste das Gymnasium mit einem einjährigen Cours technique am Lycée cantonal in Sitten abschliessen. 42Das Walliser Schulsystem gab damals schweizweit zu Klagen Anlass, was auf das Zusammenlegen von jeweils zwei Jahrgängen und die mangelnde Qualifikation der Lehrer beziehungsweise deren erbärmliche Besoldung zurückzuführen war. 431906 erliess die Eidgenossenschaft ein Maturitätsreglement, welches das Wallis zu Anpassungen zwang, wollte man eine anerkannte Maturität und somit den prüfungsfreien Eintritt in die Universitäten. Staatsrat Burgener wollte deshalb während Theodors Gymnasialzeit die letzten zwei Gymnasialklassen nach Sitten verlegen, wogegen im Oberwallis heftige Opposition entstand. Nach langen und harten Kämpfen und nachdem die naturwissenschaftlichen Fächer gestärkt wurden, erteilte man in Brig im Sommer 1911 erstmals die eidgenössische Matura.

Je näher die Matura rückte, umso klarer wurde es für Theodor, dass er nicht in den Dienst der Kirche eintreten wollte. Dies stellte für seine Mutter eine Riesenenttäuschung dar. Stattdessen begann der mathematisch Begabte im Herbst 1912 als 21-Jähriger ein Studium zum Maschineningenieur an der ETH in Zürich. Dies war aussergewöhnlich, denn trotz der grossen Industriewerke studierte zu Beginn des Jahrhunderts kaum ein Walliser an der ETH und wurde Ingenieur oder Chemiker, was wohl auch mit der schlechten Ausbildung in den naturwissenschaftlichen Fächern zusammenhängen dürfte. Theodor wohnte bei Jesuiten, die den Studenten aus Bergkantonen halfen, sich in der Stadt und an der Universität zurechtzufinden und sich angemessen zu kleiden. Zudem war Theodor alias «Knurr» Mitglied der katholischen Studentenverbindung der Kyburger (Akademische Kommentverbindung Kyburger), die 1912 als Tochterbewegung der Akademischen Verbindung Turicia gegründet wurde und neben der Pflege der Geselligkeit auch die Rechte der damals noch kleinen katholischen Minderheit in Zürich wahren und vergrössern sollte. 44

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