Susann Bosshard-Kälin - Im Fahr

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"Keine Kinder haben zu können, wog schwer", sagt Schwester Matthäa. Siebzehn Benediktinerinnen des Kloster Fahr erzählen aus ihrem Leben und nehmen dabei kein Blatt vor den Mund. So fordert Schwester Fidelis: «Es muss etwas geschehen in der katholischen Kirche.» Die Frauen berichten über ihre Herkunft, ihre Entscheidung fürs Kloster, ihren Alltag im Rhythmus von Arbeit und Gebet und das Leben in einer Gemeinschaft, die man sich nicht ausgesucht hat. Entbehrungen, Enttäuschungen, aber auch Freuden kommen dabei zur Sprache. Die berührenden Porträts geben den Blick frei hinter die Klostermauern, in eine fremde, faszinierende Welt. Sie dokumentieren eine Lebensweise, wie sie in dieser Form vielleicht schon bald nicht mehr existieren wird. Der Fotograf Christoph Hammer begleitete die Frauen während eines Jahres. Seine Bilder vervollständigen die Porträts. Und ein Text der Historikerin Denise Schmid setzt das Kloster Fahr und seine Geschichte in einen grösseren Zusammenhang.

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Im Fahr angekommen, zog es mir buchstäblich den Ärmel rein! Ich wäre am liebsten geblieben. Die Gottesdienste, der regelmässige Besuch der Vesper, die lateinischen Gesänge, überhaupt die Atmosphäre – ich war begeistert. Der Wunsch nach einem Leben im Kloster wurde während der zwanzig Wochen, welche die Schule dauerte, deutlich spürbar. Noch in dieser Zeit sprach ich mit Priorin Elisabeth darüber. Sie reagierte zurückhaltend und meinte, ich solle zuwarten. Ich sei mit 19 Jahren noch zu jung für einen Klostereintritt.

Klosterleben und Kinder – das würde ja wohl nicht zusammengehen. Dieser Gedanke kam mir nach der Schule immer wieder. Familienmutter und Bäuerin zu sein, wäre für mich auch denkbar gewesen. Ich hätte mir einen jungen Mann in meiner Umgebung als Ehegatten vorstellen können – einen Bauernsohn. Er wusste nichts davon. Und ich traute mich nicht, es ihm zu sagen.

Als Familienhelferin und Wochenpflegerin arbeitete ich in den darauffolgenden zwei Jahren in Dutzenden von Familien. Ich sah in unzählige Familienleben hinein, erfuhr von eindrücklichen Schicksalen. Das prägte mich.

Die Sehnsucht nach dem Kloster Fahr blieb. Mit dem Moped fuhr ich in meiner Freizeit öfters mal ins Limmattal, besuchte Gottesdienste in der Klosterkirche und sass im Chuchistubli bei den Schwestern. Zwischendurch schaute ich mir auch das Kloster in Ilanz an, liebäugelte mit den Gemeinschaften in Ingenbohl oder Menzingen. Aber das Fahr wars! Ich wurde ruhig und spürte eine innere Zufriedenheit, ja Frieden, als ich mich entschieden hatte. Am 2. November 1967 trat ich als Kandidatin ein. Für die Daheimgebliebenen war es schwierig zu verstehen, dass ich mit 21 Jahren in ein geschlossenes Kloster eintrat und nie mehr heimkonnte.

Keine eigenen Kinder zu haben, wog schwer. Aber ich wusste, wenn es andere Frauen schaffen, dann schaff ich das auch. Klar, wenn ich es hinter den Klostermauern nicht ausgehalten hätte, wäre ich wieder ausgetreten. Aber so weit kam es nie, an meiner Berufung zweifelte ich nicht. In einer Ehe verspricht man sich, in guten und in schweren Zeiten zusammenzuhalten, und man weiss ja auch nicht, was auf einen zukommt. Als Ordensfrau ist es ebenfalls ein Ja-Sagen. Christus sagte schon vor meinem Klostereintritt Ja zu mir. Und ich versuche, jeden Tag neu, Ihm mit meinem Klosterleben das Ja zurückzugeben.

Dennoch: In den ersten Monaten konnte ich nicht sagen, ob es das nun definitiv war. Ich hatte kaum Zeit zu überlegen. Der Rhythmus des Alltags war so anders, als ich es bisher gewohnt war. Und ich begriff längst nicht alles, was mir als gegeben präsentiert wurde. Ich musste mich einfach durchbeissen. Gerne hätte ich etwas mehr freie Zeit für mich gehabt oder etwa einen Brief nach Hause geschrieben. Aber Kontakte nach aussen waren in jeder Form untersagt. Und wenn aus Versehen eine Tür hinter mir zuknallte, musste ich vor die → Novizenmeisterin hinknien und mich bei ihr entschuldigen. Das empfand ich als Demütigung und Schikane. Aber ich glaube, man wollte mich prüfen, ob ich wirklich gehorchen konnte. Meine Sorgen übergab ich im Gebet dem Herrgott, was mich entlastete. Ich lernte, Gehorsam mit Demut zu leisten. Gott sei Dank ist diese Ära längst vorbei!

Am Mittagstisch, zwei Tage nach meiner Einfachen Profess am 11. August 1969, wurde ein Brief aus dem Kloster Einsiedeln vorgelesen: Der amtierende Abt, Raymund Tschudi, hatte das Kloster verlassen, seinen Schlüssel abgegeben. Eben noch hatte er meine Profess als Benediktinerin entgegengenommen. Und jetzt war er weg! Ein Schock! Es brauchte einige Zeit, bis ich mir eingestehen konnte, dass ich die Profess nicht nur vor dem Abt, sondern letztlich vor dem Herrgott abgelegt hatte.

Bald danach wurde ich von Schwester Elisabeth angefragt, ob ich Lust hätte, einen Töpferkurs zu besuchen, weil ich gerne Handarbeiten machte und bastelte. Sie plante, mich an der Schule einzusetzen, um den Schülerinnen an der Bäuerinnenschule eine kreative und sinnvolle Freizeitbeschäftigung für die freien Samstagnachmittage und -abende anzubieten. Damals war es noch nicht üblich, dass die jungen Frauen jedes Wochenende nach Hause fuhren – und kreatives Werken würde vielleicht die eine oder andere vom Ausgang abhalten!

Gleichzeitig ermahnte mich die Priorin, dass ich durch mein kreatives Schaffen keinesfalls einen Künstlerinnennimbus haben würde. Dieser war im Kloster bereits an Schwester Hedwig vergeben.

Das Töpfern begeisterte die Schülerinnen von der ersten Stunde an. Sie konnten von Hand etwas Eigenes erschaffen und es dann nach Hause mitnehmen – Vasen, Krüge, Kreuze, Schüsseln und Schalen, ganze Geschirre sind entstanden. Bis zur Schliessung der Schule leitete ich das Atelier. Und ich staune, wenn Ehemalige noch heute kommen und erzählen, was sie bei mir damals alles gemacht haben. Das freut mich sehr.

Als meine erste Nichte 1971 zur Welt gekommen war, wagte ich mich an meine erste Tonskulptur – den Kopf der kleinen Judith, nach einer Fotografie, die mein Bruder mir geschickt hatte. Das Geschenk machte viel Freude. Und mit einem Mal traute ich mich an eine 25 Zentimeter grosse Figur der Muttergottes mit Kind, die ich zusammen mit Weihwassergeschirren und Kreuzen aus Ton versuchsweise zum Verkauf in die Paramentenstube stellte. Alles war schnell weg! Es folgte ein Auftrag nach dem andern. Ein Priester erkundigte sich nach Krippenfiguren. Warum nicht? Versuchen konnte ich es ja!

Ich weiss nicht, wie viele Krippenfamilien, Hirten, Hunde, Kamele, Schafe und Drei Könige in verschiedenen Grössen in den folgenden Jahren das Kloster Fahr verliessen – für Kirchen von Aarau bis nach Solothurn, von Malters bis Speicher, ja eine ging sogar nach Ecuador. Die Kirche Muttenz bestellte irgendwann einen Punk – in Ledermontur und mit Irokesenfrisur. Ich hatte das ganze Jahr Weihnachten. Das meiste brachte ich mir selbst bei, mit Ausprobieren und Tüfteln, Verwerfen und Neuanfangen. Schwester Fidelis stand mir beim Ankleiden der immer grösser werdenden Figuren sehr hilfreich zur Seite. Die Ideen kamen oft aus dem Nichts. Oder im Gebet, beim Psalmenbeten. Auf einmal sah ich eine Form genau vor mir. Verbissen nach Lösungen zu suchen, brachte nichts. Geduldig zu sein, das musste ich üben. Wenn ich mit einem Objekt nicht weiterwusste, musste ich ruhig bleiben, zuwarten. Beim Töpfern kreiert man nicht jeden Tag etwas. Es braucht Zeit beim Formen, Trocknen, Brennen. Wenn ich den Ofen zu früh öffnete, zerbrach die Ware. Das lernte ich schnell!

Eine schöne Aufgabe waren auch die grossen Figuren, die ich nach der Aussenrenovation am Klostergebäude realisieren durfte. Drei der ursprünglichen, aus Holz geschnitzten Figuren waren verwittert und mussten ersetzt werden: Joseph mit dem Jesusknaben, die Muttergottes mit Kind auf dem Arm und der heilige Mauritius; sie stehen in den Ausbuchtungen der Nord-, Süd- und Ostfassade.

Die kunsthandwerkliche Arbeit trat nach dreissig Jahren schrittweise in den Hintergrund. Andere Aufgaben wurden mir zugewiesen. Mit der neuen Priorin, Irene, kam ich 2003 zum Einsatz an der Klosterpforte und später als Mitarbeiterin in die Paramentenwerkstatt. Mein Material, den Ton, den Brennofen und alle Utensilien, konnte ich nach der Schliessung der Bäuerinnenschule im Jahr 2013 einer ehemaligen Schülerin weitergeben. Sie ist eine begeisterte Töpferin und lud mich sogar in ihr Atelier nach Schwyz ein. So fiel es mir leichter, mich schliesslich ganz von einer Tätigkeit zu trennen, die mir während Jahrzehnten sehr viel Befriedigung und Freude geschenkt hatte – eine Freude, die ich durch mein Tun vielfach weiterschenken durfte.

Seit ein paar Jahren betreue ich die → Sakristei. Am Montag, Mittwoch und Freitag um elf Uhr feiern wir Kommunion. Dann muss ich rechtzeitig das Evangelium des Tages bestimmen und auflegen, die Kerzen anzünden, den Schlüssel für den → Tabernakel bereitlegen und das → Korporale vorbereiten. Das braucht Zeit, denn ich will nicht in der Kirche herumrennen müssen. Mir ist auch die Aufgabe zugeteilt worden, alles für die Gottesdienste bereitzustellen – den Kelch, die Schale mit den Hostien, das Kännchen für Wein und Wasser, die Kelch- und Handtüchlein, das Korporale, das Messbuch und das → Lektionar, die Gewänder für die Ministranten und die Liednummern auf der Anschlagtafel. Für Gäste, die am Chorgebet teilnehmen, lege ich die → Antiphonale bereit. Im Sommer kommt das spezielle Kreuz für den Wettersegen dazu, den wir vom 25. April bis zum Erntedank im Oktober beten. Hostien kaufen wir in einer spezialisierten Bäckerei im Kloster Weesen; ungefähr 8000 bis 10 000 Stück brauchen wir jährlich.

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