Marion Döbert - Sie nannten mich Unkraut

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Jakob haut von zu Hause ab. Weil sein Vater brutal ist. Jakob schwänzt die Schule. Weil er nichts versteht und ausgelacht wird. Er schlägt sich als Hilfs-Gärtner durch. Denn er hat ein Geheimnis, das niemand wissen soll: Er kann kaum lesen und schreiben. Und genau das bedroht seine erste große Liebe. Und das Leben von seinem Baby. Als alles beinahe verloren ist, verändert Jakob sein ganzes Leben. Marion Döbert ist Autorin und freie Publizistin. Sie schreibt Lektüren in verständlicher Sprache und ist Gründungsund ehemaliges Vorstandsmitglied im Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung e.V. Ihr Roman «Sie nannten mich Unkraut» zeigt, wie schwer es ist, ohne Lesen und Schreiben zu leben. Aber das Buch macht auch Mut, ein schweres Leben in ein glückliches Leben zu verwandeln. Alle sind zufrieden mit mir. Aber eines Tages will mich plötzlich der Chef sprechen. «Herr Gärtner», sagt er, «Sie sind uns aufgefallen.» Sofort wird mir schlecht. Die haben was gemerkt. War ich denn nicht vorsichtig genug? Ich habe doch kaum mit den anderen gesprochen. Woran sollen sie was gemerkt haben?

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Der Tisch ist gedeckt.

Frikadellen, Gurken, Schwarz-Brot und Brötchen.

Roll-Mops mit Zwiebeln, Schmalz, Wurst und Käse.

Später gibt es dann Süßes:

Käse-Kuchen und Bienen-Stich.

Und abends gibt es Häppchen.

Aber dann essen die Gäste meistens nicht mehr.

Abends sind sie voll.

Voll bis oben hin.

Nicht nur vom Essen.

Sondern auch vom Trinken.

Bier und Schnaps. Wein und Likör.

Je mehr sie trinken,

desto lauter wird es.

„Bring Jäckie ins Bett!“, sagt meine Mutter.

Endlich merkt sie, dass Jäckie weint.

Seit einer Stunde weint meine kleine Schwester.

Tanten und Onkel haben sie herumgereicht.

Von dem einen Arm hier auf den anderen Arm da.

Marcel habe ich schon in Sicherheit gebracht.

Ich habe ihm sein Fläschchen gegeben.

Zum Glück hat das keiner mitbekommen.

Sonst hätten sie Marcel auch so herumgereicht.

Und ich weiß, wovon ich rede.

Ich weiß, wie das alles enden kann.

Früher, als ich klein war und als mein Onkel kam.

Bei irgend so einer Feier.

Ins Kinderzimmer ist er gekommen.

Er wollte Küsschen geben.

Ein Gute-Nacht-Küsschen.

Und dann hat er seine Zunge

in meinen Mund geschoben.

Wenn sie trinken,

dann muss man in Deckung gehen.

Dann muss ich meine Geschwister verstecken.

Und später auch mich.

Wenn alle weg sind.

Wenn nur noch mein Vater

im Wohnzimmer ist.

Wenn er dann glaubt,

er ist der Größte.

Der Stärkste.

Der Tollste.

Dann muss ich so tun,

als würde ich schlafen.

Sonst packt der Alte mich, und dann schlägt er zu.

Weil ich der Einzige bin,

der noch da ist und der sich nicht wehren kann.

Mein Vater ist jähzornig und unberechenbar.

In der Schule

In der Schule ist es besser als zu Hause.

Aber in der Schule muss ich immer

an zu Hause denken.

Was ist mit Jäckie?

Was ist mit Marcel?

Ich kann dem Lehrer schlecht zuhören.

Meine Gedanken springen wie Flöhe hin und her.

Kein Gedanke bleibt da,

wo er sein soll.

Und deshalb weiß ich auch die Antworten nicht.

Der Lehrer spricht ruhig.

Er spricht mit Worten,

die ich nicht kenne.

Diese Worte machen mich oft müde.

„Jakob! Jakob?“

Ich schrecke auf.

Der Lehrer steht direkt neben mir.

Die anderen Schüler kichern leise.

„Weißt du die Lösung?“

Welche Lösung?, denke ich.

Welche Lösung von was?

„Erlöse uns von dem Bösen …“

Dieser Satz von dem Pfarrer fällt mir jetzt ein.

Bei der Taufe von Marcel hat er das gesagt.

Alle haben den Satz mitgesprochen.

Erlöse uns von dem Bösen.

Aber was ist dieses Böse?

Ich habe es in der Kirche nicht verstanden.

Und alle haben gelogen,

als sie gebetet haben.

Alle aus meiner Familie.

Jetzt sitze ich hier in der Schule.

Und ich soll sagen, was die Lösung ist.

Aber ich verstehe die Worte genauso wenig wie in der Kirche.

Ich fühle mich fremd an diesen Orten.

In der Kirche.

In der Schule.

Weil mein Leben zu Hause ganz anders ist.

Wir reden nicht.

So wie in der Schule.

Wir singen nicht.

So wie in der Kirche.

Wir suchen nicht nach Lösungen.

Wir haben einfach kein Geld.

Darum geht es bei uns zu Hause.

Ums Geld.

Und nur um die Sorgen ums Geld.

Nach der Taufe war meine Mutter wütend:

„Deine Schwester hat nur 20 Euro gegeben“,

schreit sie meinen Vater an.

Mein Vater schreit zurück:

„Und dein Bruder hat alles weggesoffen.“

Meine Mutter schreit weiter:

„Du warst doch selbst besoffen.

Und das bei der Taufe von unserem Sohn!“

„Unser Sohn?“, brüllt mein Vater.

„Woher weiß ich denn, welches Kind von mir ist?

Wer weiß, in welchen Betten du dich rumtreibst.“

Ich liege in meinem Zimmer.

In unserem Zimmer.

Wir haben nur ein Kinderzimmer.

Jäckie, Marcel und ich.

Ich höre, was meine Eltern sagen.

„Jakob ist ein Bastard“, sagt mein Vater.

Wieder ein Wort, das ich nicht verstehe.

Bastard ist bestimmt kein Schul-Wort.

Dieses Wort darf man in der Schule

ganz bestimmt nicht sagen.

Das spüre ich.

Weil mein Vater dieses Wort so böse ausspricht.

„Den Jakob hast du doch von einem anderen Kerl.“

„Wie kommst du denn da drauf?“,

schreit meine Mutter.

„Der ist nicht wie wir“, sagt mein Vater.

„Wie wir?“, schreit meine Mutter.

„Na, nicht wie ich!“, schreit mein Vater.

„Der ist zu weich.

Wie der mit Jäckie und Marcel rummacht.

Das ist doch kein Kerl, der Jakob.

Der denkt zu viel.

Ein Träumer ist das.

Ein Spinner.

Ein Weich-Ei.

Der kommt nie durchs Leben!“

In der Schule soll ich nachdenken.

Und auf Fragen antworten.

Aber hier zu Hause soll ich mein Maul halten.

Das habe ich gelernt.

Sonst nichts.

Deshalb mogele ich mich überall durch.

Zu Hause genauso wie in der Schule.

Am besten sind die Tage,

an denen ich nicht zu Hause bin

und auch nicht in der Schule.

Ich schwänze, so oft es nur geht.

Ich gehe so wenig wie möglich zur Schule.

Die Schule schickt einen Brief an meine Eltern.

„Was schreiben die?“, fragt mein Vater.

„Ist nur eine Einladung zum Eltern-Abend“, lügt meine Mutter.

Ich höre es aus der Küche.

Der Lehrer hatte mich vorgewarnt:

„Wenn du noch einmal fehlst,

gibt es einen Brief an deine Eltern.“

Meine Mutter lügt,

um mich zu schützen.

Sie hat doch noch so was wie Mutter-Liebe.

Aber vielleicht hat sie auch nur Angst vor meinem Vater.

Wenn der Alte wütend ist,

ist er auch für sie gefährlich.

Zehn Jahre

Ich habe sie geschafft!

Diese furchtbaren zehn Jahre.

Zehn Jahre Schule!

Endlich bin ich da raus.

Einen Abschluss habe ich nicht geschafft.

Aber ich bin frei.

Ich bin frei!

„Du kommst mit auf den Bau!“, sagt mein Vater.

Auf den Bau heißt:

Ich soll mit ihm auf der Baustelle arbeiten.

„Was anderes kriegst du sowieso nicht“, sagt mein Vater.

Damit meint er meinen Schul-Abschluss.

Den Abschluss,

den ich nicht geschafft habe.

Ohne Abschluss keine Arbeit.

Das haben sie mir schon in der Schule immer wieder gesagt.

„Du hast keine Chance im Leben“, hat der Lehrer gesagt.

„Du musst lernen, damit du was wirst.“

Ich habe nicht einmal das verstanden:

damit du was wirst …

Ich hatte keine Zeit und keine Ruhe,

um über so was nachzudenken.

Die Gedanken sind frei …

Aber für wen?

Ich heiße Jakob Gärtner.

Ich will nichts werden.

Ich will einfach nur leben.

Ich will nur meine Ruhe.

Sonst nichts.

Auf keinen Fall will ich mit dem Alten

zusammen auf den Bau!

„Morgen früh“, sagt er.

„Um sechs bist du fertig!“

Ich sehe meine Mutter an.

Meine Mutter sieht weg.

Ich sage nichts.

Und dann denke ich:

Ich bin nicht der Papa von Jäckie und Marcel.

Ich bin auch nicht der Beschützer von Mama.

Ich kann nicht alles verhindern,

was hier scheiße läuft in unserer Familie.

Ich kann und will hier nicht bleiben!

Erlöse mich von dem Bösen.

Das haben sie in der Kirche gesagt.

Bei der Taufe von Marcel.

Wo ist denn jetzt dieser Gott?

Warum hilft er mir nicht?

Warum gibt er mir keinen Rat?

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