Hannah Fissenebert - Das Märchen im Drama

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Das Märchendrama stellt innerhalb der deutschsprachigen Dramatik eine eigene Tradition dar. Die Studie zieht ers­tmalig eine große Linie von der Romantik bis in die Gegenwarts­literatur. Die Relevanz dieses Korpus für die Dramenliteratur zeigt sich in den vielfältigen intertextuellen, reflexiv-kritischen Perspektiven und zeitgenössischen Fragestellungen der Märchenbearbeitungen. Methodisch verbinden sich medien- und gattungstheoretische Fragestellungen mit kultur- und sozialhistorischen Aspekten, um die bislang unterschätzte Verwandtschaft des Märchens mit dem Theater greifbar zu machen.

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Dies führt zu meiner anfangs formulierten Vermutung zurück, dass sich in Gozzis Werk nicht zufällig eine multiple intertextuelle und satirische Struktur nachweisen lässt, sondern dass es sich um eine Bearbeitung handelt, die für das Märchendrama typisch ist bzw. werden wird. Im Weiteren versuche ich, dieser für das Märchendrama womöglich spezifischen Transformation auf den Grund zu gehen, indem ich am Beispiel von Gozzis Behandlung der Commedia dell’arte die Verwandtschaft von Märchencharakteristika und theatralen Momenten11 betrachte.

Gozzis Bearbeitung der Märchen und ihre Synthese mit dem Theatralen

Auffällig sind die vielfältigen Gemeinsamkeiten, die das Märchen und die formalen Eigenarten der Commedia dell’arte bereits vor ihrer Fusion in Gozzis Werk aufweisen.1 In der Commedia dell’arte finden sich vor allem Typen und Masken, die sich stets wiederholen und in ihren stereotypen Eigenarten bekannt sind, wie die Diener oder die Alten.2 Hier lässt sich eine Parallele zu Märchenfiguren ziehen, die ebenfalls entindividualisiert und stereotyp sind.3 In beiden Fällen wird eine Charakterisierung durch Kontraste vorgenommen, die sich auf verschiedenen Ebenen manifestieren.

Während im Märchen Dualismen wie gut und böse, schön und hässlich oder vornehm und niedrig etabliert werden, bestehen in der Commedia dell’arte die Kontraste eher auf der Figurenebene Junge und Alte, Diener und Herren oder Verliebte und Nicht-Verliebte. Optisch zeichnet sich der Dualismus an den maskierten und unmaskierten Schauspielern, formal in der gehobenen Sprache der Adeligen, die sich von dem ‚niederen’ Dialekt und der groben Wortwahl der Diener distanziert, ab. Dass etwa Truffaldino und Smeraldina sehr derb miteinander sprechen, während die Aristokraten einen feineren Umgang miteinander pflegen, zeigt bereits ein Vergleich ihrer Sprache.

So soll Truffaldino laut Textanweisung seine Verlobte Smeraldina „con violenza“ verspotten.4 Der König Deramo hingegen spricht seine zukünftige Braut Angela mit ausgewählten Worten an: „Veneta donna, / Esempio d’amor vero, che smentisce / Le indegne lingue, che pel mondo vanno / Predicando incostanza, ed amor finto, / E volubilità nel sesso molle. / Che adorna l’Adria tua.”5

Auch in den bewusst eingesetzten schnellen Wechseln von Komik zu Ernst, dem dramaturgischen Gegenüber von handlungstreibenden und retardierenden Elementen sowie in den gegensätzlichen Tempi in der Rezitation und Improvisation setzt sich die Kontrastierung fort.6 Die Handlungsmotivationen und Charakterzüge der Figuren werden in beiden Fällen nicht weiter psychologisiert, sondern als gegeben gesetzt. Die bekannten Erzählmuster und Typen ermöglichen eine größere Kenntnis und einen höheren Wiedererkennungswert bei den Rezipienten.7 Auch Märchen werden durch formelhafte Wiederholungen und ihre typisierten Helden besser erinnert und verinnerlicht. Im Allgemeinen ist die Darstellung der Geschichte handlungsbetont und folgt typischen Erzählmustern wie dem Dreierrhythmus und den fest geprägten Anfängen und Enden: Populäre Märchenphrasen wie „Es war einmal“ und „Wenn sie nicht gestorben sind“ spiegeln sich in den ritualisierten Schlussformeln mit Bitte um Applaus in der Commedia dell’arte und in den sich wiederholenden Phrasen bei den Masken.8

Aufschlussreich ist nun, in welcher Weise Gozzi diese bereits existenten Kontraststrukturen, die sowohl das Märchen als auch die Commedia dell’arte grundlegend charakterisieren, miteinander verbindet und sich für seine Märchendramen zu eigen macht. In den Fiabe ist zu beobachten, dass die dem Märchen entlehnten Figuren die ernsten, tragischen und handlungsbetonten Szenen und die Figuren der Commedia dell’arte die komischen, retardierenden Szenen übernehmen.9

Märchenfiguren und Masken werden folglich aneinander angepasst: Aus allgemein gehaltenen Märchenhelden werden personifizierte Typen. Dies stellt einen massiven dramaturgischen Eingriff dar, da Märchenfiguren üblicherweise weder lustig noch tragisch sind, sondern jenseits dieser Eigenschaften stehen.10 Gozzis Märchenfiguren sind insofern stark modifiziert, wenn sie die ernsten Rollen übernehmen. Diese Umbesetzung ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass Gozzi stärkere Publikumsreaktionen provozieren wollte. Um den Spannungsbogen der Dramenhandlung aufrecht zu erhalten, wird die Lakonie des Märchens durch konfliktreiche, das eigene Schicksal infrage stellende und erörternde Mono- und Dialoge der Märchenprotagonisten außer Kraft gesetzt. So reflektiert etwa der König in König Hirsch nach seiner Verwandlung von einem Hirsch in einen alten Mann seine Situation:

DERAMO Il ciel non m’abbandona; e sono ancora / In corpo uman; potrò cercar vendetta. ( specchiasi nel fiume ) / Ma qual figura d’orridezza miro / Specchiandomi in quest’acque! Io son Deramo! / Dov’è il mio corpo? oh Dio! Deramo io sono? / In qual stato son io! crudo ministro, / Traditor, empio. È questa ricompensa / A tanti benefizi, ch’io ti feci, / Traendoti dal fango? Ah, cieco io fui, / Che non dovea fidarmi, e maledico / Il punto, in cui ti volli fare a parte / Del geloso secreto. Ah, che tant’anni / Di sperienza di fedel servigio / Ingannarmi dovean; ma un punto solo / Fece veder di quanta scelleraggine, / Di quanta iniquità fosti capace. /Angela mia perduta! Angela mia!… ( smanioso ) / Oh Dio! parmi vederti fra le braccia, / Ingannata, dell’empio. ( in atto di partire ) Affretto il passo… / M’introduco alla corte… Alla consorte… ( si ferma ) / Ma che? come farò, perch’ella creda, / Ch’io sono il suo Deramo, se l’infame / Ministro nel mio corpo or l’è pur donna / E più bel corpo con iniquo spirto, / Che gentil spirto in orridezza chiuso / Vorrà, seguendo il femminil costume. / Stanche membra, coraggio. Angela forse / Non è, com’altre son. Tutte le forze / Raccolgo, ed alla Reggia m’introduco. / Morte non manca, e il ciel non abbandona. ( entra )11

Dabei wird das Eingreifen übersinnlicher Mächte dennoch nicht reflektiert.12 Anders verhält es sich in diesem Fall bei den Masken, die das Erscheinen rätselhafter magischer Elemente durchaus kritisch thematisieren. Beispielsweise ist in Die Frau eine Schlange die Märchenfigur Farruscad nicht überrascht von dem magischen Erscheinen des mit Essen beladenen ‚Tischlein-deck-dich’. Sein Kompagnon Tartaglia hingegen schon:

TART. ( in dietro ) Quella mensa non c’era. Chi l’ha portata? mi sento morire di fame. Se potessi di nascosto prendere qualche cibo. ( si va avvicinando con timore alla mensa di nascosto )

( Una voce di dentro ) Farruscad, cibo prendi, e ti nodrisci.

TART. ( spaventato ) Che voce è questa! Dove diavolo m’hanno lasciato? ( corre a nascondersi dall’altra parte ).

FAR. Voce, tu non sei già della consorte.

Voce crudele, ho di morir risolto,

Se i figli miei, se la mia sposa amata

Più non deggio veder.

VOCE. No, non morrai.

Disubbidente, impara, quanto costi

Il trasgredir della tua sposa i cenni.

TART. ( di nuovo s’avvicina di nascosto alla mensa per prendere qualche cibo. La mensa sparisce. Tartaglia spaventato fugge a nascondersi dall’altra parte )13

Im Unterschied zu den Märchenfiguren, die diesbezüglich völlig unreflektiert sind, distanzieren sich die Masken partiell von den übernatürlichen Phänomenen der Handlung. Auf diese Weise teilen sie die Position des Zuschauers, der wahrscheinlich ebenfalls mit Staunen auf die märchenhaften Ereignisse reagiert. Das Selbstverständliche des Wunderbaren im Märchen gilt also nicht für die Masken, der Kontrast zwischen beiden Figurengruppen wird an dieser Stelle eher betont.

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