Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1 Nadelbäumchens größter Wunsch 4
Kapitel 2 Nadelbäumchen und seine Freunde 6
Kapitel 3 Nadelbäumchen und das Eichhörnchen 9
Kapitel 4 Nadelbäumchen erlebt ein Abenteuer 11
Kapitel 5 Nadelbäumchen und das Kätzchen 14
Kapitel 6 Nadelbäumchen und die Oma 18
Kapitel 7 Nadelbäumchen ärgert sich 23
Kapitel 8 Nadelbäumchen und der Vollmond 28
Kapitel 9 Nadelbäumchens großer Schwarm 33
Kapitel 10 Nadelbäumchen und der Teddybär 35
Kapitel 11 Nadelbäumchen und die gute Fee 39
Kapitel 12 Nadelbäumchen und die Summsebrumms 46
Kapitel 13 Nadelbäumchen und der seltsame Baumschmuck 51
Kapitel 14 Nadelbäumchen und der Albtraum 56
Kapitel 15 Nadelbäumchen und die Fußballübertragung 60
Kapitel 16 Nadelbäumchen und der Regenbogen 63
Kapitel 17 Nadelbäumchen und der große Durst 67
Kapitel 18 Nadelbäumchen und der Mauersegler 72
Kapitel 19 Nadelbäumchen und die Sportstunde 76
Kapitel 20 Nadelbäumchen und die Geburtstagsparty 82
Kapitel 21 Nadelbäumchen und der Papagei 86
Kapitel 22 Nadelbäumchen und das Feuerwerk 91
Kapitel 23 Nadelbäumchen und das Zuckertütenfest 94
Kapitel 24 Nadelbäumchen und das Hochwasser 98
Kapitel 25 Nadelbäumchen braucht Hilfe 102
Kapitel 26 Nadelbäumchen und die Mooswichtel im Altweibersommer 107
Kapitel 27 Nadelbäumchen und die Musik 112
Kapitel 28 Nadelbäumchen und die Krähen 116
Kapitel 29 Nadelbäumchen und die Hasenkinder 119
Kapitel 30 Nadelbäumchen und die tanzenden Noten 124
Kapitel 31 Nadelbäumchen und der Sternenhimmel 128
Kapitel 32 Nadelbäumchen und die Igelfamilie 130
Kapitel 33 Nadelbäumchen wird Fotomodel 133
Kapitel 34 Nadelbäumchen und der Nebel 137
Kapitel 35 Nadelbäumchen und die Schneefigurenbande 140
Kapitel 36 Nadelbäumchen und die Festbeleuchtung 145
Literaturempfehlung 149
Das Märchen vom Nadelbäumchen – illustrierte Printausgaben 150
Das Märchen vom Nadelbäumchen
Von Birgit Kretzschmar
Art of Travel-Reisebüro TMT
Dinglingerstraße 14
01307 Dresden
Telefon: +493514416336
reisebuero.tmt@t-online.de
Wortzähler: 53143
Das Märchen vom Nadelbäumchen
Gesamtausgabe
von
Birgit Kretzschmar
Birgit Kretzschmar
Art of Travel-Reisebüro TMT
Dinglingerstraße 14
01307 Dresden
reisebuero.tmt@t-online.de
www.gedichtezauber.de
Kapitel 1 Nadelbäumchens größter Wunsch
Es war einmal, vor langer, langer Zeit, da war ein Nadelbäumchen mitten auf die Wiese zwischen den großen Häusern eines Wohngebietes gepflanzt worden. Damals war es nur etwa einen halben Meter groß gewesen. In seiner Baumschule hatte es viele Bäumchen seiner Art und Größe um sich gehabt. Aber hier, auf dieser Wiese, fühlte es sich sehr einsam. In einiger Entfernung standen zwar viele Sträucher und Laubbäume, aber keiner davon hatte Ähnlichkeit mit ihm. Dem kleinen Nadelbaum war aufgefallen, dass den Pflanzen um ihn herum im Frühling überall saftig grüne Blätter wuchsen, während er selbst nur an seinen Spitzen etwas maigrün wurde. Einige Bäume und Sträucher verwandelten sich im Frühjahr in richtige Blütenzauberwunder! Manche bekamen zarte weiße Blüten, andere gelbe oder rosafarbene. Traurig schaute das Nadelbäumchen an sich herab und konnte sich selbst nicht leiden. Im Sommer bildeten sich an den umstehenden Pflanzen kleine Früchte, die im Laufe der Zeit immer größer und farbenprächtiger wurden. Verglichen mit ihnen, fühlte sich der kleine Nadelbaum langweilig, ja sogar hässlich. Im Herbst wurde es noch schlimmer! Die Bäume und Sträucher färbten ihr Laub wunderbar bunt. Schimmerte Sonnenlicht durch die Blätter, sahen diese richtig golden oder feurig aus. Dann setzten Herbststürme ein. Die bunten Blätter rissen ab, tanzten im Wind und blieben auf der Wiese liegen. Einige wehten unter den kleinen Baum und er sah, dass sich ein paar Igel in den Laubhaufen versteckten. Nun fiel ihm auf, dass plötzlich alle um ihn herum kahl waren. Er war als einziger noch grün und zum ersten Mal ein bisschen stolz auf sich. Plötzlich sah er auf einigen Balkons Bäumchen stehen, die sahen so aus wie er! Wie waren sie auf einmal dorthin gekommen? Während er darüber nachdachte, sah er, dass sich einige Leute an den Bäumchen zu schaffen machten. Allerdings konnte er nicht richtig erkennen, was sie taten. Als es dunkel wurde, glaubte er ein Wunder zu erleben: Die Bäume auf den Balkons glitzerten im Lichterglanz moderner Weihnachtsbaumbeleuchtung. So etwas kannte ja das Bäumchen nicht. Schlagartig war sein Stolz dahin und er war wieder zutiefst bekümmert darüber, dass alle anderen scheinbar schöner waren als er. Eine Taube schien seine Gefühle zu verstehen und gurrte: „Sei froh, dass du keiner dieser Bäume bist! Sie wurden nur für das Weihnachtsfest abgeschlagen und von den Menschen festlich geschmückt. In wenigen Wochen werden die Menschen sie wegwerfen. Du aber stehst gesund und munter hier auf Deiner grünen Wiese! Glaube mir, Bäumchen! Ich habe in den letzten Jahren schon so viele Container mit entsorgten Weihnachtsbäumchen gesehen.“ Er konnte es kaum glauben. Doch es kam genau so, wie die Taube ihm verheißen hatte! Seitdem sind schon viele Jahre vergangen. Inzwischen ist der kleine Baum schon fünfzehn Meter hoch, hat vielen Stürmen getrotzt und ist mittlerweile froh darüber, kein Weihnachtsbaum zu sein.
Kapitel 2 Nadelbäumchen und seine Freunde
Es war Frühling geworden. Einige Bäume und Sträucher in Nadelbäumchens Nachbarschaft standen bereits in voller Blüte, bei anderen blieben diese noch in ihren Knospen. Vielleicht trauten die Zaghaften dem Frühlingswetter noch nicht so recht, denn bis Mitte Mai kann es ja immer mal wieder zu frostigen Temperaturen kommen. Auf den Balkons wurden aber schon die ersten Blumenkästen mit Frühlingsblumen bestückt. Alle freuten sich auf wärmere Tage. Lauer Wind wehte süßen Blütenduft in alle Ecken. Nadelbäumchen schaute schon ganz gespannt auf seine Spitzen und konnte das Wachsen von maigrünen Spitzen kaum erwarten. Immer wieder musste es an die Worte der klugen Taube denken, die es ermuntert hatte, nicht darüber traurig zu sein, dass es nicht als Weihnachtsbaum auserkoren worden war. Wie recht der Täuberich doch gehabt hatte damit! Alle Weihnachtsbäume, die für ein paar Wochen, festlich geschmückt, in den Wohnstuben oder auf Balkons gestanden hatten, waren schließlich auf dem Container gelandet und abtransportiert worden. Was dann wohl mit ihnen geschehen sein mochte? Darüber wollte Nadelbäumchen lieber gar nicht nachdenken. Stattdessen war es froh, sich im Frühlingswind am Duft der Blüten und Gezwitscher der Vögel erfreuen zu können. Viele Vögel waren jetzt ganz emsig mit dem Nestbau beschäftigt. Ein lautes Gurren ließ sich hören! Es war der Täuberich, den Nadelbäumchen hörte. Es gab Neuigkeiten! Herr Täuberich hatte sich unsterblich in eine Taubendame verliebt und das Nadelbäumchen nun darum gebeten, ein Nest für sich und seine Liebste in dessen Ästen bauen zu dürfen. Da fühlte sich das Nadelbäumchen geehrt und erlaubt es natürlich sehr gern. Das ließ sich der Täuberich nicht zweimal sagen. Er brauchte nicht lange nach einer geeigneten Astgabel zu suchen, denn er und das Nadelbäumchen kannten sich ja nun schon seit einiger Zeit sehr gut. Aus Bruchstücken von Zweigen, von denen es in den benachbarten Büschen zum Glück etliche gab, baute er sich innerhalb weniger Tage ein schönes, stabiles Nest. Dann lud er seine Liebste ein, es sich anzusehen. Wie es sich gehörte, stellte er sie dem Nadelbäumchen aber erst einmal vor: „Das ist Becchi, mein Täubchen!“ Das Nadelbäumchen freute sich sehr darüber, dass Herr Täuberich eine Frau gefunden hatte und mit ihr in seinem Schutze sein Nest beziehen wollte.
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