Perfecto Yebra
Der große Umzug von
Termópilo und Óctupus
Wie die Tiere auf den Klimawandel reagieren
Übersetzung:
Kathleen Goetz und José Seco
Mitwirkende:
María Carolina Rovira, Diego, Carolina Águeda,
Carmen, Paula, Miguel, Tomás und Isabel Rovira
Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.deabrufbar.
© 2015 by R.G.Fischer Verlag
Orber Str. 30, D-60386 Frankfurt/Main
Alle Rechte vorbehalten
Schriftart: Times 12pt
Herstellung: RGFC/bf
ISBN 978-3-8301-9521-4 EPUB
Für die Enkelkinder: Pelayo Víctor, Martín, Ana, Faine Eloisa, Álvaro, und die, die noch kommen …
Vorwort Vorwort Die »Geschichten für meine Enkelkinder« begannen mit einer Herausforderung, als mir meine Kinder zu Weihnachten ein Notizbuch schenkten, mit Hardcovereinband und – natürlich – leeren Seiten. Auf einer Extra-Seite hatten sie Folgendes geschrieben: »Damit du einige Geschichten für deine Enkelkinder schreibst.« Ich stellte meinerseits eine Forderung und sagte: »Ich werde das Büchlein vollschreiben, wenn ihr mir Material dafür liefert.« Und so geschah es. Diese Bitte hatte ihren Grund, denn sie hatten mich eine Geschichte erzählen hören – eine, die nicht unbedingt für Kinder gedacht war – aber doch eine Geschichte. Ihre Mutter war von dieser Geschichte fasziniert, daher wiederholte ich sie ihr immer und immer wieder. Die Erzählung handelte von »der Wolke und der kleinen Samtkrabbe«, sie wird am Ende erzählt. Diese Geschichten, die wie viele andere Erzählungen reiner Fantasie entspringen, versuchen, die Welt der Tiere und die Welt der Pflanzen zu vereinen und zu verbinden, etwas, wofür schon der große deutsche Naturforscher Alexander von Humboldt Ende des 18. Jahrhunderts warb, indem er versuchte, die Natur in Harmonie mit all ihren Lebewesen, also Pflanzen und Tieren, zu sehen. Es geht nicht darum, dass alle Tier- und Pflanzenarten eine Geschichte haben, dass eine Geschichte von ihnen handelt, denn das wäre unmöglich. In diesem Buch sind in vierundzwanzig Episoden die Bedeutendsten, die Bekanntesten oder die Schönsten vertreten. Das ist so von den Autoren gewollt. Dasselbe könnte man auch über das Genus sagen. Im Allgemeinen wird nicht zwischen männlich und weiblich unterschieden, da der Unterschied in der Tier- und Pflanzenwelt nicht immer einfach zu erkennen ist.
Unsere Freunde (Die Hauptfiguren)
1 – Der Garten
2 – Die neuen Freunde
3 – Der Lebensraum
4 – Das Gespräch
5 – Die Bestätigung
6 – Die Gerüchte
7 – Die Zweifel
8 – Die Solidarität
9 – Was tun?
10 – Der Umzug
11 – Der Dialog
12 – Der Rat
13 – In der Welt
14 – Die Reise nach Afrika
15 – Die Reise nach Amerika
16 – Die Volkszählung
17 – Der Weg
18 – Die Leiden
19 – Die Unbedachtheit
20 – Die erste Seeschlacht
21 – Die zweite Seeschlacht
22 – Der Landkrieg
23 – Die Ankunft
24 – Die Wolke und die kleine Samtkrabbe
Die »Geschichten für meine Enkelkinder« begannen mit einer Herausforderung, als mir meine Kinder zu Weihnachten ein Notizbuch schenkten, mit Hardcovereinband und – natürlich – leeren Seiten. Auf einer Extra-Seite hatten sie Folgendes geschrieben: »Damit du einige Geschichten für deine Enkelkinder schreibst.« Ich stellte meinerseits eine Forderung und sagte: »Ich werde das Büchlein vollschreiben, wenn ihr mir Material dafür liefert.« Und so geschah es.
Diese Bitte hatte ihren Grund, denn sie hatten mich eine Geschichte erzählen hören – eine, die nicht unbedingt für Kinder gedacht war – aber doch eine Geschichte. Ihre Mutter war von dieser Geschichte fasziniert, daher wiederholte ich sie ihr immer und immer wieder. Die Erzählung handelte von »der Wolke und der kleinen Samtkrabbe«, sie wird am Ende erzählt.
Diese Geschichten, die wie viele andere Erzählungen reiner Fantasie entspringen, versuchen, die Welt der Tiere und die Welt der Pflanzen zu vereinen und zu verbinden, etwas, wofür schon der große deutsche Naturforscher Alexander von Humboldt Ende des 18. Jahrhunderts warb, indem er versuchte, die Natur in Harmonie mit all ihren Lebewesen, also Pflanzen und Tieren, zu sehen.
Es geht nicht darum, dass alle Tier- und Pflanzenarten eine Geschichte haben, dass eine Geschichte von ihnen handelt, denn das wäre unmöglich. In diesem Buch sind in vierundzwanzig Episoden die Bedeutendsten, die Bekanntesten oder die Schönsten vertreten. Das ist so von den Autoren gewollt. Dasselbe könnte man auch über das Genus sagen. Im Allgemeinen wird nicht zwischen männlich und weiblich unterschieden, da der Unterschied in der Tier- und Pflanzenwelt nicht immer einfach zu erkennen ist.
In dem Garten, der zwischen einem kleinen Hügel und dem Meer lag, lebten eine ganze Reihe Pflanzen und Tiere zusammen. Die Pflanzen gediehen aufgrund des guten Bodens, der von einer Schicht schwarzer Erde bedeckt war. Allerdings war das nicht alles. Zahlreich waren auch die Tiere, die in diesem kleinen Garten lebten, sowohl Landlebewesen als auch Meerestiere, denn wir dürfen nicht vergessen, dass das Grundstück an das Meer grenzte.
Eine Dahlie war neben dem Meer erblüht, obwohl wir nicht erklären können, warum. Vielleicht hatte ein Vogel oder ein anderes Tier eine kleine Knolle dorthin getragen. Ein Tintenfisch, der in diesem Gewässer lebte, sah sie eines Tages und war von der Schönheit der Pflanze verzaubert. Ihre rote Farbe, ihre spitzen Blütenblätter und ihre Blüte in Form eines Pompons fesselten das Tier. Er fragte sie: »Wie heißt du?«, und sie antwortete: »Acocotli.«
»Der Name ist aber komisch und schwer auszusprechen«, sagte der Tintenfisch. Daraufhin antwortete die Dahlie: »Mein Name stammt aus Amerika, aus Mexiko, aber du kannst mich auch einfach Acocó nennen.«
Acocó
Der Tintenfisch, der von der Schönheit der Blume hingerissen war, streckte einen seiner langen Arme voller Saugnoppen aus und dann versuchte der Wirbellose, die Dahlie zu umarmen.
»Sei vorsichtig, mein Stiel ist hohl und normalerweise voller Wasser«, sagte Acocó zu ihm, während sie ihn gleichzeitig nach seinem Namen fragte.
»Ich bin Óctupus, weil ich acht Arme habe.«
Óctupus
»Die sehe ich wohl, und außerdem hast du sehr große Augen. Ich würde sagen, sie zeigen Intelligenz«, antwortete sie, bestrebt, dem Kopffüßer zu gefallen.
Sie waren gerade in der Anfangsphase der Vorstellung, als etwas ihre Ruhe störte. Eine leichte Bewegung im Wasser am Ufer sorgte zunächst einmal dafür, dass der schüchterne Óctupus die Farbe änderte, während sich Acocó nach vorn beugte und versuchte, sich dem Meer zu nähern, um zu sehen, was da war.
Plötzlich erschien eine Samtkrabbe, die auf ihren acht Beinen über den Sand lief. Ihre großen, bedrohlich aussehenden Scheren waren nach vorn gerichtet.
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