Tage darauf schreibt er mir per whatsapp wegen einem Termin. Wenige Tage später kommt er und er erzählt mir seine Allergiegeschichten, von denen ich nur einen Teil wusste. Danach genauer, so wie oben beschrieben.
Als wir anfangen zu testen, kommen ihm Situationen in den Sinn, an die er schon ewig nicht mehr gedacht hatte. Wir haben versucht rückwärts zu verfolgen und vervollständigen, wie es angefangen hat.
Schlussendlich fiel ihm die Szene mit der Frau ein, die das Horoskop gedeutet hat für seine Schwester und er konnte sich tatsächlich an den Inhalt, nicht wortwörtlich, erinnern, was sie wegen ihm gesagt hat, von wegen, dass das mit ihm vermutlich nichts wird. Wir testen genauestens nach, was damals passiert ist. Der Körper erinnert sich, unser Gehirn halt nicht so genau, schon gar nicht, wenn wir noch so jung sind.
Ursache war also: Fritz hat „gehört“, dass aus seiner Schwester was wird und aus ihm nicht. Seine Seele hat das mitbekommen und sich darauf eingestellt, das zu klären. Niemand kann voraussagen, was aus einem wird. Sicherlich kann man im Horoskop sehen, welche Fähigkeiten man hat und mit welchen Unwegsamkeiten man im Leben vermutlich zu tun haben wird, was einem leicht von der Hand geht und was einem eher schwer fallen wird. Doch wie wir das anwenden, was uns das Leben mit den Mitmenschen und den Zufällen alles bietet, diese Handwerkszeuge zu nutzen oder auch nicht, kann man nicht im Voraus sagen und sollte dies auf keinen Fall sogar behaupten und schon gar nicht über andere Menschen.
Am Ende unserer Arbeit stand jedenfalls fest, dass die Ursache gefunden wurde und es ein Ende hat mit den Allergien. Wir brauchten nichts mehr zu tun, nur noch auf die nächste Gelegenheit zu warten, die früher rote Augen etc. ausgelöst hat.
Fritz ist 2 Tage später zu seinem Vater in den Stall, wo das Heu gelagert ist, und hat sich das Heu über den ganzen Kopf und Körper geworfen. Früher konnte er nicht mal an der Scheunentür vorbeigehen ohne rote Augen zu bekommen. Und …. Es geschah nichts. Gar nichts. Es war vorbei. Er schickt mir als „Beweis“ 2 Fotos, auf einem sieht man außer Heu überall nichts von Fritz, auf dem 2. Foto ist Fritz mit Käppi (wie fast immer) ohne Reaktion auf das Heu mit strahlendem Gesicht.
Wochen später rief er mich an und meinte, es sei alles in Ordnung, er hätte jedoch das Gefühl, dass irgendwas noch hängig sei bei ihm. Ob wir nochmals arbeiten könnten zusammen. Das freute mich sehr, dass er für sich selber so eine feine Wahrnehmung entwickelt hatte, und merkte, dass die Seele mit ihm redete und aufforderte, nochmals und irgendwo noch genauer hinzuschauen.
Das taten wir auch. Heraus kam, dass Fritz zuerst einmal diese Änderung in seinem Leben spüren und akzeptieren musste, bevor die Seele sich nochmals melden wollte. Bei der zweiten Arbeit stellten wir fest, dass wir bei der ersten zwar die Ursache gefunden hatten, doch zeigte sich damals noch nicht, welche Auswirkung dieser Satz für Fritz hatte. D. h. er hatte sich eine Strategie in seinem Leben „ausgedacht“, um dieser Frau und ihrer Behauptung nicht gerecht werden zu müssen. Diese hieß: „dir werde ich es zeigen, dass aus mir was wird.“ Das war der Ursprung seines Ehrgeizes, der schon bald in der Grundschule nicht mehr gesund war und ihm zumindest psychisch schadete. Siehe die Geschichte mit dem 5-er-Deutsch-Diktat.
Aufgabe diesmal war es, achtsam wahrzunehmen, wann er sich seine Messlatte wieder so hoch legt, dass es für ihn gefährlich wird, körperlich oder seelisch. Er fragte sich immer wieder in dieser Übungsphase, braucht es diesen Ehrgeiz jetzt und wenn ja, was hab ich dann davon. Wenn ich eine spezielle Aufgabe an meinem Arbeitsplatz zu erledigen habe, nutzt mir dieser Ehrgeiz sehr wohl etwas.
Wenn ich jedoch mit den Skiern eine Abfahrt hinunter fahre und das zu meinem Spaß ist und nicht mein Beruf, ist ein verbissener Ehrgeiz, der Schnellste oder Wagemutigste zu sein, unsinnig, sondern lediglich eventuell sogar lebensgefährlich. Auch hier hat es Geschichten in seinem Leben genug gegeben, was daraus entstehen kann.
Nach einigen Wochen treffe ich ihn und frage, was das Schwitzen macht und ob er schon bei den Pferden war. Es sei alles gut, allerdings habe er sich noch nicht wirklich getraut, zu den Pferden zu gehen, immer sei ein wichtiger Termin gewesen und er hätte gemerkt, dass er doch etwas Angst hatte und zögerlich sei.
Ich erklärte ihm, dass die Seele hartnäckiger ist als er sich das vorstellen kann. Sie ist im Stande, den Körper sich erinnern zu lassen, dass er auf Pferdehaar allergisch ist. Anlass dafür wäre, wenn Fritz sich das denkt, zweifelt, Angst davor hat, d. h. also nicht richtig daran glaubt und überzeugt ist, dass es vorbei ist mit der Allergie. Dieses nicht-positive-Denken (man kann auch Schwarzmalerei dazu sagen) weckt und leitet die Energie in die falsche Richtung. Darüber sind wir uns leider immer noch zu wenig bewusst.
Obwohl wir genug Erfahrungen und Erlebnisse hätten, zu wissen, dass unser Denken etwas mit unserem Erleben zu tun hat. Denke ich mir, da gibt es eh keinen Parkplatz, dann gibt es halt auch keinen. Dummerweise „freue“ ich mich dann auch noch, weil ich ja recht hatte, egal, auch wenn mir das Ergebnis nicht passt und schon gar nicht gut tut.
Hoffentlich werde ich heute nicht krank, ich will morgen an dieses Fest. Die Seele hört nur „krank“, nicht kann sie nicht hören, und der Körper wird krank. Wenn schon Bedenken da sind wegen der Gesundheit und dem Fest, das uns wichtig ist, müsste der Satz heißen: „ich bin gesund und bleibe es und ich freu mich sehr auf das Fest.“
Wenige Tage später bekomme ich ein Whatsapp-Foto mit Fritz, der ein großes Pferd streichelt und dabei strahlt.
Die Schweißallergie blieb noch ein bisschen „hängen“ an ihm, bis ihm klar wurde, dass er sich von seiner Lebenspartnerin - zum Glück gegenseitig - einvernehmlich trennen musste. Mit den Jahren hat sich gezeigt, dass ihre Lebenspläne immer unterschiedlicher wurden und es Zeit war, jeden seinen eigenen Weg gehen zu lassen.
Vorbei.
Alles.
Nach 26 Jahren.
Jede Allergieform, die er sich zugelegt hat.
Sein Ehrgeiz wird gezielt und sinnvoll eingesetzt von ihm, dann wenn er von ihm gebraucht wird.
Es geht doch – auch ohne Allergien – und viel wohliger und leichter.
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