Ekkehard Walther
Besser (Nicht) Raucher
Der lange Weg der Sucht. Vom Profiraucher zum Genusspaffer.
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Ekkehard Walther Besser (Nicht) Raucher Der lange Weg der Sucht. Vom Profiraucher zum Genusspaffer. Dieses ebook wurde erstellt bei
Vorwort Vorwort Dieses Buch ist meiner Schwester Lin gewidmet, die mich in all den Jahren unterstützt hat, mit mir lachte und weinte. Die bei mir war wenn es besonders schwer wurde, die meine Freude teilte und immer ein offenes Ohr für meine Interessen hatte!
Inhaltsverzeichnis
Kapitel: Aufhören in der Gruppe
Kapitel: Die Akkupunktur
Kapitel: Das Nikotinpflaster
Kapitel: Reine Willenskraft
Kapitel: Die Hypnose
Kapitel: Die Trennung
Letztes Kapitel: DER NEUE WEG!
Impressum neobooks
Dieses Buch ist meiner Schwester Lin gewidmet,
die mich in all den Jahren unterstützt hat, mit mir
lachte und weinte. Die bei mir war wenn es besonders
schwer wurde, die meine Freude teilte und immer ein
offenes Ohr für meine Interessen hatte!
So fing alles an
1 Kapitel: Aufhören in der Gruppe
2 Kapitel: Die Akkupunktur
3 Kapitel: Das Nikotinpflaster
4 Kapitel: Reine Willenskraft
5 Kapitel: Die Hypnose
6 Kapitel: Die Trennung
Letztes Kapitel: Der neue Weg
So fing alles an!
Vormittags 11. 30 Uhr
Ich erinnere mich noch ganz genau, wie das so vor sechs Jahren war. Ein nasser, kalter Februar begrüßte mich am späten Vormittag. Strähnige Haare, unrasiert, müde und völlig fertig schlurfte ich von der Küche ins Wohnzimmer.
Mein Frühstück, das bei mir immer sehr mickrig aussah, hatte ich mir mühsam einverleibt. Es war Samstag und eine hartnäckige Erkältung hatte sich seit acht Wochen in meinem Körper festgesetzt. Die Nase lief und der Husten, der alle paar Minuten kam, raubte mir den Atem und es schmerzte in der Brust.
Man was für ein Mist. Die erste Packung Taschentücher war auch schon verbraucht und füllte eine Plastiktüte, die noch vom Vorabend am Tischbein stand. Könnte ich ja auch mal leeren, aber zum Aufstehen war ich zu faul.
Erst mal eine Rauchen!
Nach dem vierten Anlauf, begleitet von einer großen Hustenattacke, gelang es mir endlich eine Zigarette anzuzünden. Und rein in die Lunge! Mein Gott schmeckt das gut.
Und wieder ein Hustenanfall! Nun höre ich wieder meine Kollegen im Betrieb sagen: “Rauch doch noch eine“.
Echt witzig die Jungs. „ Das kommt doch von der Erkältung und nicht vom Rauchen ihr Spinner.“ Na ja ein bisschen Recht haben sie natürlich, denn jeden Tag 3 Packungen Zigaretten, fast 60 Stück, das ist natürlich ganz schön heftig. Manchmal sind es ja nur fünfzig Stück. Das finde ich schon toll, nur fünfzig zu rauchen. Verrückt was? Eben ein absoluter Profiraucher.
Ich sitze in meinem Fernsehsessel und kann mich im dunklen Spiegel meines Plasma Fernsehers sehen.
Eine leichte Schonhaltung hatte ich eingenommen, um nicht jede Minute zu husten. Leicht vorn über gebeugt, ein wenig nach rechts. Eingefallene Wangen, zerzaustes ungewaschenes Haar und der etwas zu große Bademantel unterstützten das negative Bild des Jammers! Ich sah aus wie ein alter, verlotterter Mann.
Ich bin doch kein alter Mann und schon gar nicht verlottert mit meinen 53 Jahren!
Ich bin doch sportlich aktiv, und freue mich beim Golfen oder Tischtennis, dass ich noch ganz fit bin. Häufig werde ich für jünger gehalten, was mich auch ein wenig stolz macht. Na ja, eigentlich ein ganz fescher Typ.
Und was ich sehe jagt mir Angst ein. Ein längst verdrängtes Bild kommt mir wieder in den Sinn. Das letzte Bild meines Vaters auf seinem Sofa. Die gleiche Haltung wie ich, und auch Mitte fünfzig. Er starb nicht viel später mit fünfundfünfzig und das war eindeutig zu früh.
Ja mein Freundchen, es wird Zeit mal nachzudenken!
Etwas zu ändern!
Sich was einfallen lassen!
Wenn du jetzt nicht etwas änderst, dann dauert es nicht mehr lange und du liegst dann auch unter der Erde.
Das wollte ich natürlich überhaupt nicht.
Irgendwie fühlte ich mich gleich besser. Da war plötzlich ein Lebenswille und Optimismus, den ich lange vermisst hatte.
Ein Hustenanfall brachte mich wieder in die Realität zurück.
Die Erkenntnis!
Es muss etwas mit meinem Rauchverhalten passieren! Das wusste ich natürlich schon. Aber was gibt es denn für Möglichkeiten. Da gibt es sicherlich eine ganze Menge.
Fangen wir doch mal an zu überlegen.
Aufhören in der Gruppe
Sofort nur mit reiner Willenskraft
Akupunktur
Hypnose
Nikotinpflaster
Nikotin Nasenspray
Rauch – Frei – Spritze
Nikotin Inhalation
Nikotin Lutschtabletten
Nikotin Kaugummis.
Viele Möglichkeiten und Präparate gibt es. Meistens kosten gerade diese Produkte viel Geld. Einige werden von den Kassen getragen, andere werden nicht unterstützt. Hier scheint es sich um einen riesigen Markt zu handeln. Und mit dem Leid und der Sucht der Menschen gibt es jede Menge Geld zu verdienen.
Einige von den Methoden habe ich ausprobiert, und gar nichts
hat langfristig geholfen. Und davon will ich nun erzählen!
Kapitel: Aufhören in der Gruppe
Vor gut zwanzig Jahren hatten einige rauchende Kollegen und ich in bierseliger Laune eine gute Idee. Wir hören einfach auf zu rauchen. Einfach so, ohne irgendeinen Schnick Schnack dabei.
Drei Männer aus dem Verkauf und zwei Frauen aus unserem Büro. Am Montag sollte das ganze starten und so hatte noch jeder die Möglichkeit seine Zigarettenbestände zu vernichten. Also ich habe meine Vorräte geraucht! Ich wollte doch keine wegschmeißen, das hätte ich nicht übers Herz gekriegt.
All und jedem habe ich erzählt, dass es mit dem Rauchen jetzt vorbei ist! Ich genoss die Anerkennung aller Menschen aus meiner Umgebung in vollen Zügen.
Der erste Tag war rauchfrei und verging wie im Fluge. Toll was! So innerlich überzeugt hatte ich nicht mal einen Schmacht und die kleinen Entzugserscheinungen wurden durch die eine oder andere Tasse Kaffee ersetzt.
Um dem ganzen auch etwas Nachdruck zu verleihen, kam am Dienstag erst einmal der Drei – Monatskalender von der Wand. Darauf machte ich ein dickes, fettes Kreuz auf den ersten rauchfreien Tag. Jeder sollte doch sehen was für ein Held ich war.
Und jetzt ging es los mit dem gesunden Leben. Die Essgewohnheiten müssen nun auch umgestellt werden. Viel Obst und Gemüse wie Wurzeln, Kohlrabi, Äpfel und Gurken und, und, und. Und siehe da, dass schmeckt auch! Als Raucher habe ich diese Sachen weniger gegessen, dann lieber eine Zigarette geraucht. Nun konnte ich auch feststellen, dass das Essen an Wichtigkeit gewann. Da war das zweite Frühstück. Ich konnte kaum erwarten, dass es 10.00 Uhr wurde. Ein paar Scheiben des Toastbrots mit Brombeergelee waren jetzt immer dabei. Mittags dann vier Scheiben Schwarzbrot mit ordentlich Wurst und Käse. Am Nachmittag noch ein paar Kekse und dann konnte der Feierabend ruhig kommen. Abends gab es bei uns immer warmes Essen und da durfte es nun auch mal ein Schnitzel mehr sein.
Nach einigen Tagen erholen sich die Geschmacksknospen auf der Zunge, und es beginnt alles anders zu schmecken. Meistens schmeckt es besser, aber mein Stammessen beim Griechen schmeckt mir nicht mehr. Davon ließ ich mich aber natürlich nicht wieder zum Rauchen überreden.
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