Indira Jackson - RAYAN - Die Serie (Teil 1 - 4)

Cho rief an und nannte ihm die Koordinaten, an denen Jassims Satellitentelefon war, es hatte sich seit gestern Nachmittag nicht mehr von diesem Standort wegbewegt. Wie es aussah, war die Stelle ganz in der Nähe von Tahsins Internat, was Rayans Vermutung, dass die Bedrohung für Tahsin real war, bestätigte.

Der Stratege in ihm war erwacht und er hatte schon eine genaue Vorstellung, was er alles organisieren musste, um ihre geplante Rettungsaktion durchzuführen.

Vor allem musste er jetzt telefonieren, mit vielen verschiedenen Stellen und doch musste alles „Top Secret“ bleiben.

Es gab viel zu tun! Er würde auf jeden Fall nach England gehen und zwar so schnell wie möglich. Sobald er den Spion gefunden hatte. Ihm war auch schon eingefallen, wo er anfangen würde zu suchen.

Carina warf in der Zwischenzeit mit Tränen in den Augen ihre wenigen Sachen in ihre Tasche. Von den Kleidungsstücken, die Rayan ihr geschenkt hatte, wollt sie kein einziges mitnehmen und so beschränkte sich ihr Gepäck auf ihre Notizen und ihre Kamera. Dann traf sie sich mit Nihat, der ihr ein Pferd zuteilte und ihr mitteilte, wann sie losreiten würden.

Er war selbst ebenfalls verwirrt, ihm hatte auch niemand gesagt, was vorgefallen war, dass sie so plötzlich aufbrechen mussten. Doch es stand ihm nicht zu, die Entscheidungen seines Scheichs infrage zu stellen. Vielleicht hatte die Frau seinen Ärger erregt oder sich nicht als für ihn würdig erwiesen? Ihm war es egal. Er würde sie nach Alessia bringen. Punkt. Wobei sie ihm ein wenig leidtat, „das nervige Weibsstück“, wie er sie vorher immer heimlich genannt hatte, war ihm in den letzten Wochen ans Herz gewachsen. Sie hatte Mut und Ausdauer, zwei Eigenschaften, die er sehr schätzte.

Exakt zum vereinbarten Zeitpunkt verließ Carina das Haus. Sie hatte sich weder von Julie noch von Hanif verabschiedet und auch Rayan seit ihrem kleinen Gespräch nicht mehr gesehen. Der elende Feigling hatte wohl nicht genügend Mumm ihr nochmal in die Augen zu sehen.

Ohne zu zögern, stieg sie auf, setzte sich im Sattel zurecht und ritt los.

Sie blickte nicht ein einziges Mal zurück. Das ließ ihr Stolz nicht zu.

Wieder liefen ihr heiße Tränen über das Gesicht, sie hatte nicht geglaubt, dass ein Mann sie jemals derart würde verletzen können.

Und so verließ sie wütend und gekränkt Zarifa – zwei Wochen früher als geplant und alleine, in der Gewissheit, dass sie Rayan nie wiedersehen wollte.

….Fortsetzung folgt …

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