Sabine Genau - Gefangen

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Nach einer Ohnmacht finden sich ein Mann und eine Frau gefangen in einem Gewölbekeller wieder. Noch nie zuvor sind die Beiden sich begegnet. Was hat sie hierher gebracht? Und wer hält sie hier zusammen gefangen? Fragen, auf die sie in den Monaten ihrer Gefangenschaft keine Antworten finden. Mit der Zeit kommen Mann und Frau sich näher, in Gesprächen und auch körperlich. Die Frau erzählt die endlosen gemeinsamen Stunden im Keller sehr einfühlsam und gibt die immer intensiver werdenden Gespräche lebendig wieder. Am Ende entwickelt sich zwischen den beiden Gefangenen eine tiefe Liebe.

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Dieses gemeinsame Schicksal nahm uns jede Fremdheit, obwohl wir uns doch erst seit ein paar Stunden kannten, wenn hier von kennen überhaupt die Rede sein konnte. Wir wussten gar nichts voneinander, außer dass wir beide dasselbe Seminar hatten besuchen wollen. Wir mussten aber auch gar nichts voneinander wissen, alles, was wir voneinander hätten wissen können, wäre hier und jetzt ohnehin völlig unbedeutend gewesen. Die Dimensionen verschwammen in diesem Gewölbekeller, Bedeutungen verschoben sich. Dieser unklare Zustand schaffte eine eigenartige Anziehung zwischen uns beiden, eben eine Art Kumpanei, die man wahrscheinlich niemandem erklären kann, der sie nicht erlebt hat. Und wer erlebt schon so etwas wie wir beide zusammen erlebt haben. Ich war jedenfalls unendlich glücklich darüber, dass gerade er es war, der jetzt hier bei mir saß.

Wir sprachen weiter über unsere letzten Erinnerungen vor der Bewusstlosigkeit, forschten in den entlegensten Winkeln unserer Gehirne nach den unbedeutendsten Details, die wir nur irgendwie hervorkramen konnten, um vielleicht eine winzige Kleinigkeit zu entdecken, die zur Aufklärung der Geschehnisse hätte beitragen können. Auf keinen Fall wollten wir irgendetwas übersehen in unseren Überlegungen, außerdem hatten wir ja alle Zeit dieser Welt uns mit den Vorgängen in der Tiefgarage zu beschäftigen. Und diese Nachforschungen lenkten uns wenigstens ein bisschen ab von der Ausweglosigkeit unserer Lage. Durch die Beschäftigung damit mussten wir nicht sofort der Tatsache ins Auge sehen, dass es sowieso keine Rolle spielte, wie und warum wir hierher gekommen waren, dass uns keine Erkenntnis der Welt unter diesen Umständen wirklich würde helfen können.

Bohrende Fragen ohne Antworten

So fuhren wir also fort mit unserer Reise in die Erinnerung. Wir waren beide in der Tiefgarage des Hotels angekommen, es muss auch so etwa um dieselbe Zeit gewesen sein, das stand jetzt fest, begegnet waren wir uns dort jedoch offenbar nicht. Es musste in dieser Tiefgarage passiert sein, dass wir beide ohnmächtig wurden, diese Schlussfolgerung hatten wir zumindest aus unseren gemeinsamen Erinnerungen gezogen. Warum und wodurch das alles geschehen war, blieb uns jedoch ein absolutes Rätsel. Wir konnten keine konkreten Bilder von der Tiefgarage und den dortigen Begebenheiten finden, konkret wussten wir lediglich, dass wir vor Ort gewesen waren, alles andere lag im Nebel. Wir stellten uns Fragen über Fragen, die keiner von uns beiden zum jetzigen Zeitpunkt beantworten konnte: waren dort in der Garage noch andere Menschen gewesen? Gab es dort vielleicht irgendein Gas, welches unsere Bewusstlosigkeit ausgelöst haben könnte? Wodurch war sonst unser Bewusstsein geschwunden? Waren noch andere Menschen dort betäubt worden? Warum waren wir, gerade wir beide, jetzt hier eingesperrt? Hat man unsere Ohnmacht absichtlich herbeigeführt? Wer könnte das getan haben? Und warum?

Mir drehte sich alles, ich fühlte mich immer noch ein wenig benommen und durch diese ganzen Gedankenspiele wurde ich auch nicht gerade klarer, mir wurde im Gegenteil schon wieder ganz schwindelig. Ich hätte heulen können, denn ich hatte mich noch niemals vorher so ausgeliefert gefühlt. Und ich wusste nicht einmal, wem oder was ich ausgeliefert war. Denn schließlich musste uns ja hier irgendjemand eingesperrt haben. Und diesem Jemand waren wir nun auf Gedeih und Verderb preisgegeben, ohne dass wir auch nur das Geringste dagegen tun konnten. Was wollte man nur von uns?

„Bist du reich?“ fragte mich der Mann und riss mich damit jäh aus meinen Gedanken. „Ich lebe ganz gut, aber für eine lukrative Entführung bin ich definitiv das falsche Opfer.“ Es war seltsam, ich hatte sofort gewusst, was der Mann sich bei seiner Frage gedacht hatte. Das mag naheliegend klingen, aber mir erschien es in diesem Moment mehr zu sein, diese Vertrautheit zwischen uns beiden begann mich zu beunruhigen. Das kam mir unangemessen intensiv vor. „Dafür eigne ich mich auch nicht.“ sagte er. Wir sahen uns an und unsere Gedanken kreisten nur um die eine Frage: warum? Er nahm mich in den Arm. Das tat so gut. Er schien immer zu spüren, wann ich eine Umarmung nötig hatte. Meine Bedenken ihm gegenüber waren schon wieder verflogen. „Es gibt für uns hier keinerlei Möglichkeit, eine Antwort zu finden. Ich fürchte, das Einzige, was wir tun können, ist warten.“ Und damit hatte er natürlich Recht. Er trocknete eine kleine Träne, die mir die Wange herunterlief. Ich war zwar ganz und gar nicht bereit, mich in mein Schicksal zu fügen, aber er hatte wohl Recht mit dem, was er sagte. Wie froh war ich, dass er bei mir war.

Hunger

Plötzlich gab es hinten am Ende des Ganges ein Geräusch, als wenn eine Tür aufginge. Wir sprangen beide auf und rannten in Richtung dunkler Flur. Schon auf dem Weg dorthin hörten wir das gleiche Geräusch noch einmal. Das konnte nur bedeuten, dass die Tür wieder geschlossen worden war. Wir hielten inne und lauschten. War dort jemand eingetreten? Außer unseren Atemgeräuschen, die durch das plötzliche Aufspringen und Losrennen deutlich zu hören waren, gab es nichts. Nichts. Wie sonst auch hier drinnen, herrschte eine absolute Stille. Wir sahen uns verzweifelt an, ein winziger Hoffnungsschimmer war durch uns beide hindurchgehuscht und im selben Augenblick wieder entschwunden. Langsam gingen wir auf die Tür am Ende des Flures zu. Dort stand etwas, was vorher noch nicht da gewesen war. Neben der Tür gab es einen Absatz in der Mauer, darauf war irgendetwas abgestellt worden, das man in der Dunkelheit nicht genau erkennen konnte. Beim näher kommen sahen wir ein Tablett. Zwei Teller mit Speisen darauf, Gläser, Servietten, alles recht nett angerichtet, eine Flasche Wein.

Dieser Anblick trieb mir die blanke Panik mit einem tiefen Stich ins Herz. „Die wollen uns hier länger festhalten!“ schrie ich verzweifelt und fing an zu schluchzen. Das pure Entsetzen ergriff Besitz von mir bei diesem Gedanken. Der Mann nahm mich wieder beruhigend in den Arm. In diesem Moment wurde mir klar, dass er ja schon gar nichts anderes mehr zu tun hatte, als mich zu trösten, obwohl er schließlich in derselben ausweglosen Situation war wie ich, und auch die gleichen Gründe zum Verzweifeln hatte. Also beherrschte ich mich, und bat ihn um Entschuldigung für meinen erneuten Ausbruch. „Hey, wenn du dich an diesem Ort und in dieser Situation nicht gehen lassen kannst, wann denn, verdammt nochmal, wann denn dann?“ Beschwörend hielt er meinen Kopf zwischen seinen Händen und sah mich mit unendlicher Wärme und Güte an. Wir umarmten uns. Meine Verzweiflung war durch ihn wieder mal weitestgehend gewichen. Ich konnte nicht begreifen wie dieser mir vollkommen fremde Mensch es immer wieder schaffte, mich an diesem furchtbaren Ort mit so einer Leichtigkeit zu beruhigen. Aber er schaffte es. Ich fragte mich, was ich tun würde, wenn er jetzt nicht da wäre. Wenn ich ganz alleine in diesem schrecklichen Keller wäre. Schnell verdrängte ich diesen Gedanken, um nicht wieder in Panik zu verfallen und weinen zu müssen.

Irgendwie war ich ganz schön mit den Nerven runter. Wie konnte er nur so souverän und ruhig bleiben? „Warum lässt du dich dann nicht auch gehen?“ fragte ich ihn spontan. „Und wer sollte dich dann trösten?“ Er lächelte. „Vielleicht könnte ich ja dann zur Abwechslung mal dich trösten.“ lächelte ich zurück. „Falls wir tatsächlich länger hier drinnen sein sollten, wirst du diese Gelegenheit bestimmt noch bekommen. Aber lass uns doch jetzt erst mal was essen. Das sieht doch alles ganz appetitlich und einladend aus, komm.“ Er nahm das Tablett, gab mir die Flasche Wein, und ich folgte ihm. Wir setzten uns aufs Bett, denn eine andere Sitzgelegenheit gab es in dem Raum ja nicht. Eine seltsame Situation, so auf dem Bett zu sitzen, zu essen, Wein zu trinken. Eigentlich würde nur ein romantisches Liebespaar auf eine solche Idee kommen. Und romantisch war das alles hier ja nun wirklich nicht, alles andere als romantisch.

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