1 ...7 8 9 11 12 13 ...47 Die Chancen auf eine vollständige oder zumindest teilweise Rückbildung der Folgen eines Schlaganfalls sind umso größer, je schneller der Patient im Krankenhaus – mit neurologischer Fach-Abteilung und optimalerweise mit einer Stroke Unit – behandelt wird.
Optimal eingerichtet sind „Stroke Units“.
Bei ihnen handelt es sich um Spezialstationen, in denen die Diagnostik, Behandlung und Überwachung nach einem akuten Hirnschlag/Schlaganfall erfolgt.
Hier wird auch frühzeitig mit der Rehabilitation begonnen.
Wie lange ein Patient im Krankenhaus verbleibt, ist von Fall zu Fall sehr unterschiedlich und geschuldet einmal der Schwere des kompletten Schlaganfalls mit den nachfolgenden neurologischen Defiziten unterschiedlicher Ausprägung und dann den zusätzlich bestehenden Cardio-Vaskulären Risiko-Faktoren (CVRF) und natürlich auch weiteren Co-Risikofaktoren.
An die stationäre Krankenhaus-Behandlung, möglichst mit einer stationären Früh-Reha, schließt sich in den allermeisten Fällen eine stationäre Rehabilitation an.
Während dieser Zeit kümmert sich ein Team aus Ärzten unterschiedlicher Fachdisziplinen (unter Federführung durch einen Neurologen), Physiotherapeuten, Logopäden und Ergotherapeuten um den Patienten.
Eine wichtige Aufgabe der Rehabilitation ist auch, dass die Betroffenen lernen, mit bleibenden Beeinträchtigungen zu leben und sich damit im Alltag zurechtzufinden.
Der Motivation des Patienten kommt dabei eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zu.
Je aktiver er bei den Übungen mitwirkt und sich anstrengt, umso größer sind die Chancen, dass sich Fortschritte einstellen.
Dazu gehört auch die Behandlung einer nach Schlaganfällen häufigen Depression. In den meisten Fällen findet die Rehabilitation stationär in einer darauf spezialisierten Klinik statt. Für leichtere Fälle gibt es ambulante Tageseinrichtungen. Der Aufenthalt in einer Reha-Klinik dauert meist 4 bis 6 Wochen. Dies ist vor allem vom Grad der Behinderung abhängig.
Je älter Patienten sind, und je schwerer die Beeinträchtigungen durch den Schlaganfall, desto schlechter ist ihre Prognose.
Jüngere Patienten und Patienten, die nur geringe Ausfalls-Erscheinungen aufweisen, haben bessere Chancen, dass sich die eingetretenen Behinderungen weitgehend zurückbilden.
Wenn sich bei den Patienten im Verlauf der Rehabilitation die abhanden gekommenen Fähigkeiten nicht verbessern, Apathie oder Verwirrungszustände andauern sowie Stuhlgang und Wasserlassen nicht mehr kontrolliert werden können, ver-schlechtert das die Prognose. Auch zusätzliche Komplikationen beeinträchtigen die Heilungschancen nach einem Schlaganfall.
[Quelle: Neurologen und Psychiater im Netz]
Ziel muss es sein, einerseits den akuten Schlaganfall mit all seinen Defiziten bestmöglich (aus-)zuheilen und dann aber den Patienten vor weiteren zerebralen Ereignissen zu schützen.
Dazu und darüber soll nun ‚gesprochen‘ werden.
Schlaganfall-Prävention
Ein „Vorwort“
Ein Schlaganfall ist eine potentiell lebensbedrohliche und nicht selten den früh- und vorzeitigen Tod oder das gesamte restliche Leben infolge der Schlaganfall-Defizite be- & einschränkende neurologische Erkrankung!
Das müssen hierzulande weit über 270.000 Menschen Jahr-für-Jahr am eigenen Leibe durchleiden.
Und nahezu 1,25 Millionen Schlaganfall-Kranke, die bei uns einen Schlaganfall überlebt haben, können ein „recht trauriges Lied davon singen“, wie es so ist mit einer eingeschränkten Lebensqualität.
Für alle Schlaganfall-Patienten muss daher all ihr gesundheitliche Trachten danach ausgerichtet sein,
„Einen weiteren Schlaganfall zu verhindern!“
Für alle anderen Menschen muss es heißen:
Einen Schlaganfall soweit als nur möglich zu verhindern!
Ganz besonders gilt das für all jene Menschen, die ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall quasi „mit sich herumtragen“; also für Menschen mit u.a.:
- Diabetes mellitus Typ 1 und 2,
- Fettstoffwechselstörungen,
- Bluthochdruck,
- Herzrhymusstörungen (Vorhofflimmern),
- Übergewicht & Adipositas,
- Zustand nach erlittenem Herzinfarkt,
- Zustand nach erlittenem Hirninfarkt
- arterielle Durchblutungsstörungen
- Zustand nach Thrombose/Embolie
Ganz besonders auch:
- Langjähriges Rauchen (Tabak-Konsum in jeder Form)
- Langjähriger Alkoholkonsum.
Hier kann der Betroffene aktiv gegensteuern.
Er hat somit sein „Schicksal“ weitgehend selbst in der Hand.
Zu diesem Punkt gehören unabdingbar regelmäßige Krankheits-Vorsorge-Untersuchungen und bei Bestehen einer Krankheit eine adäquate Behandlung
Nicht in der Hand haben wir Menschen es aber wenn …
… in der näheren Familie es bereits zu Schlaganfällen gekommen ist!
… eine genetische Veranlagung dazu besteht!
Bei Änderung des Lebensstils (‚Lifestyle‘), der Lebensgewohnheiten, regelmäßigen körperlichen Aktivitäten und einer optimalen Gesundheits-Vorsorge muss ein Schlaganfall kein unabwendbares Schicksal sein und ist es auch nicht, denn:
„Bei „richtiger“ Lebensweise ist ein Schlaganfall (Hirnschlag) vielmals vermeidbar!“
Schlaganfall-Alarmzeichen
Nach wie vor hält sich die Meinung, dass ein Schlaganfall „wie ein Blitz aus heiterem Himmel“ über den Betroffenen heinbreche.
Das ist nur bedingt richtig.
In der Mehrheit der Fälle aber kündigt sich ein drohender Schlaganfall – auch ein Re-Apoplex – vielmals schon Tage bis zu 2-3 Wochen vor dem Ereignis an mit den sogen. „Schlaganfall-Alarm- oder Frühwarn-Zeichen“, den „Apoplex-Yellow bzw. Red-Flaggs“ .
Merke:
Die Vorwarnzeichen – Schwindel, Kopfschmerzen; Sehstörungen; Sprach- + Sprechstörungen, Sprachverständisstörung Parästhesien, Lähmungen, allesamt nur kurz dauernd – treten zumeist plötzlich auf, können aber auch sich schleichend verstärken und es können gleichzeitig mehrere der Symptome auftreten!
Bei umgehenderzeitiger und kompetenter Behandlung sind die Folgen eines Schlaganfalls (meist) begrenzbar!
Für die Vorboten für einen Schlaganfall gilt außerdem:
Bei schneller Reaktion auf die Vorboten muss es nicht zu einem Schlaganfall kommen, auch nicht zu einer Transitorisch Ischämischen Attacke (TIA) oder zu einem Prolongierten Reversiblen Ischämischen Neurologischen Defizit (PRIND), als Vorstufen zu einem kompletten Schlaganfall (complete stroke).
Ergo:
„Wehret den Anfängen!
Das gilt unisono sowohl für die ‚Primär-Prävention‘ – also, wenn bisher noch kein Schlaganfall vorgekommen war und auch keine TIA oder eine PRIND – als ganz besonders für die ‚Sekundär-Prävention‘ – also, um nach einem bereits erlittenen Schlaganfall, einer TIA oder einer PRIND weitere zerebrovaskuläre Schadensereignisse zu vermeiden –.
Fakt ist, dass …
… es sich mit der „Schlaganfall-Vorsorge“ähnlich verhält wie mit der „Krebs-Vorsorge“ und weiteren Vorsorge-Untersuchungen ganz generell und allgemein.
Anzumerken ist noch, dass – wie bei der Krebs-Vorsorge auch – diese Präventiv-Untersuchungen von Männern – auch dann noch, wenn bei ihnen Risiko-Faktoren für ein zerebro-vaskuläres Schadens-Ereignis vorliegen, wie z.B. Rauchen, Stress, fehlerhafte Ernährung, Mangel an Bewegung u.a.m., – deutlich weniger genutzt werden im Verhältnis zu Frauen; dies aller „Aufklärungs-Kampagnen“ regelrecht zum Trotz!
Bevor wir uns eingehender mit der Vorsorge gegenüber einem zerebro-vaskulären Schadensereignis befassen, vorab einige Erklärungen und Hinweise.
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