Charlotte Meyer
Total übersinnlich
Bisschen irre und leider in den falschen Jungen verknallt
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Charlotte Meyer Total übersinnlich Bisschen irre und leider in den falschen Jungen verknallt Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 1 Paris und Zufälle, die dein Leben ändern
Kapitel 2 Die russische Gräfin
Kapitel 3 Ninja-Alarm in Paris
Kapitel 4 Abenteuern kann man aus dem Weg gehen
Kapitel 5 Diese Familie legt sich nur in Designer- Klamotten mit Vampiren an
Kapitel 6 Das Talent, sich immer in die falschen Typen zu verlieben, ist erbbar
Kapitel 7 Alles beim Alten in Saarbrücken
Kapitel 8 Verliebt, aber nicht glücklich
Impressum neobooks
Kapitel 1 Paris und Zufälle, die dein Leben ändern
TOTAL ÜBERSINNLICH
BISSCHEN IRRE
UND LEIDER IN DEN FALSCHEN JUNGEN VERKNALLT
Text: Copyright by Charlotte Meyer
Cthinnesmeyer@gmail.com
Alle Rechte vorbehalten
Tag der Veröffentlichung: Januar 17
von Charlotte Meyer
Mail too .......
„Mama,
also, wenn ICH mir so ne fundamentale Lüge geleistet hätte ...... du wärest doch total ausgerastet!
100 Jahre Ausgehverbot?
Tele aus dem Zimmer geschraubt und nie wieder Schokoladenkuchen?
Ich fasse es nicht, Mama!!!!!!
Warum hast du mir nie von diesem Typen erzählt?
Weshalb behauptet dieser Irre, er wäre mein Papa?
Du ..... mein ganzes Leben lang habe ich mich gefragt, warum ich anders bin.
Anders als die restliche Familie halt!
Mama, ich habe ein Talent!
Kein Talent, wie z. B. schnell laufen zu können, am weitesten zu spucken, oder todsicher in jedes Fettnäpfchen zu treten.
Damit hätte ich angeben können.
Nein, mein Talent gehört zu den Storys, die man besser keinem erzählt.
A. Ich will nicht für irre gehalten werden.
B. Ich kann die Folgen eines solchen Geständnisses nicht abschätzen.
Berühre ich Menschen, lese ich aus ihnen eine Erinnerung heraus.
Kann sie sehen wie bei einem Film, einem Trailer, kurz und lebendig, leider ohne Aus- Taste.
Kann echt peinlich sein, z. b. bei Oma Resi, wenn sie so mit der Zunge über die Lippen fährt .... ist dir schon klar, ja?
Hat sie genug Prosecco intus, beginnt sie zu plaudern. Alle diese lockeren Storys aus ihrer Jugend als niedliches Hippie- Mädel. Falls ihr sie nicht rechtzeitig stoppt. Bei der letzten Familienfeier hast du ihr heimlich nur alkoholfreies Zeug ins Glas gekippt.
Aber ich bekomme diese Storys voll ab.
Vielen Dank auch!
Ihre Erinnerung! Von ihrem Kopf in meinen, so wie eine Mail in mein Fach, aber ich kann diese verdammte Mail nicht geschlossen halten. Pling!
Peinlich.
Genau so peinlich wie eine Mutter, der ich DAS nie erzählen konnte!
Weil du dann … ich weiß nicht …… du wolltest so etwas NIE hören!!!!
Und jetzt stellt sich raus, das du mir verschwiegen hast, das Papa Paul gar nicht mein echter Papa ist!!!!!!!!
Und bei wem kann ich mich jetzt ausheulen?
Warum musste ich auch wegen einer dieser UNGEWOLLTEN Erinnerung meine beste Freundin auf dem Schulklo zur Rede stellen? ( Macht das NIE !!! )
Am peinlichsten aber ist es, eine Mutter zu haben, die mir einfach keine Antworten gibt. Was soll das denn?
Jetzt muss ich vier Wochen vor der Abiturprüfung nach Paris abhauen, um die Wahrheit rauszukriegen.
Das hast du jetzt davon.
Du hast mich mein ganzes Leben lang belogen!!!!!
Was für eine Mutter bist du denn????
Und du hast dich aufgeregt, als ich vor Kindern bei roter Ampel über die Straße ging!
So, der Typ ist ja leider tot, und plötzlich habe ich nervende Geister, durch geknallte Ninjas und einen voll angepissten Vampir am Backen.
Und keine beste Freundin mehr.
Und verliebe mich in einen echt mangamässig coolen Jungen, darf ihn aber nicht anfassen.
DU bist schuld.
Nee, das kann ich dir nicht verzeihen.
Schließlich war mein Vater ja nicht Jesus.
Und wenn .....
das hättest du mir sicher auch nicht gesagt.
Deine
voll angelogene, betrogene, im Stich gelassene, im Dunkeln tappende, Rotz und Wasser heulende, in Schwierigkeiten geratene und total traurige Tochter Leonie.
P.S.
Aber meine richtige Mutter bist du schon, ja?
SENDEN?
Mann, das wollte ich einfach nur mal alles gesagt haben!!!!!!!
SPEICHERN?
Was denn sonst?
Speichern!!!!!!!!!!!
Kapitel 1 PARIS und Zufälle, die dein Leben komplett verändern können.
Paris.
Paris, Paris, Paris.
So groß und so .... riesig halt. Alleine schon der Bahnhof. Der Bahnhof, Mensch, da passte halb Saarbrücken rein. Echt jetzt.
Mit dem ICE in zweieinhalb Stunden von Saarbrücken nach Paris, aber dieser Bahnhof .... ich dachte, es würde Tage dauern, bis ich überhaupt den Ausgang fand. Mehrere Etagen und keinen Plan. Weder in der Tasche noch im Kopf.
Und dann die Architektur !!!!!!!!!
Erinnerte an die Szene, in der ein kleiner Amish- Junge im Bahnhof einer amerikanischen Metropole stand und ihm die Augen aus dem Kopf fielen.
Ich sah über mich und fiel beinahe hintenüber. Außerdem schwirrten Tauben unter der Dachkonstruktion herum. Ob die überhaupt noch bemerkt wurden von den Leuten, die hektisch herumwuselten und mich rüde aus dem Weg schubsten?
Hier war ich das Landei.
Wo war ich denn schon vorher?
Saarbrücken und Umgebung. Jedes Jahr drei Wochen Urlaub in Südfrankreich, nahe Antibes. Derselbe Ort, dieselbe Appartementanlage! Als dort renoviert wurde, mieteten wir im Hotel gegenüber.
Jetzt befand ich mich alleine in Paris.
Ich, Leonie Fischer, sechs Wochen vor dem achtzehnten Geburtstag, vier Wochen vor der Abitur- Prüfung und seit dem Vortag total wütend.
Ich war sauer, echt mies drauf.
Völlig durch den Wind.
Ich marschierte mit meiner Schultasche zum Hauptbahnhof und stieg in den Zug nach Paris.
Zweieinhalb Stunden und ich war in Paris, ein Klacks. Mein Körper war angekommen, aber der Rest? War der noch unterwegs? Ich war versucht, ins Mac Do zu flüchten und so zu tun, als wäre alles ganz bekannt und easy.
Aber ehrlich, das Teil war drei Stockwerke hoch!
Es war vierzehn Uhr und das Lokal völlig überfüllt. Ich wollte aufs Klo, aber es war zu eng, ich krampfte mich samt Schultasche wieder raus.
Schließlich setzte ich mich auf einen Blumenkasten und hielt energisch meine Tasche fest.
Heute, um zehn Uhr früh hatte ich den Termin beim Notar. In Saarbrücken.
Dort erfuhr ich, das mein leiblicher Vater gestorben war.
Vorher hatte ich nicht mal gewusst, das da noch ein anderer Papa als der gute alte Paul existierte!
Schon komisch.
Da dachte man sein Leben lang, man kenne seinen Vater und palim, palim, zog so ein Anwalt einen fremden Erzeuger aus den Akten.
Der Wahnsinn!
Ich erbte ein Haus in Paris und erfuhr von einer Großmutter. Immerhin eine echte, lebendige Oma.
War das nicht toll?
Gab es bei Erdbeben nicht Vorbeben? Hörte man nicht, bevor man auf dem Bürgersteig geplättet wurde, wenigstens das Quietschen von Bremsen?
Ich ging gestern morgen noch ganz normal zur Schule, hatte eine beste Freundin, einen festen Freund. Meinen ersten Freund, mit dem ich zum ersten Mal ……. ist schon klar, ja?
Damit wollte ich mich nicht weiter aufhalten, sonst dauerte das drumrumreden länger, als das, was wir getrieben hatten.
Ich hatte eine Mama, einen Papa und zwei nervende, jüngere Geschwister.
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