John Davis Billings
Hartkeks & Kaffee
Das Alltagsleben des Unionssoldaten im Amerikanischen Bürgerkrieg
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Inhaltsverzeichnis
Titel John Davis Billings Hartkeks & Kaffee Das Alltagsleben des Unionssoldaten im Amerikanischen Bürgerkrieg Dieses ebook wurde erstellt bei
Vorwort des Übersetzers
Vorwort des Autors
Kapitel 01: Die Sturmglocke des Krieges
Kapitel 02: Die Männer melden sich zur Fahne
Kapitel 03: Wie die Soldaten untergebracht wurden
Kapitel 04: Das Leben in Zelten
Kapitel 05: Das Leben in Holzhütten
Kapitel 06: Jonas und Plagen
Kapitel 07: Die Armeerationen: Woraus sie bestanden, wie sie verteilt wurden, wie sie zubereitet wurden
Kapitel 08: Vergehen und Strafen
Kapitel 09: Ein Tag im Feldlager
Kapitel 10: Frische Rekruten
Kapitel 11: Sonderrationen, Päckchen von zuhause, Marketender
Kapitel 12: Nahrungsbeschaffung
Kapitel 13: Die Corps und ihre Abzeichen
Kapitel 14: Einige Erfindungen und Kuriositäten des Krieges
Kapitel 15: Das Armeemaultier
Kapitel 16: Lazarette und Ambulanzwagen
Kapitel 17: Diverse Dinge von Interesse
Kapitel 18: Abbruch des Lagers, Auf dem Marsche
Kapitel 19: Der Wagentross
Kapitel 20: Der militärische Straßen- und Brückenbau
Kapitel 21: Sprechende Flaggen und Fackeln
Anhang
Anzahl der im Unionsheere dienenden Männer (und Prozentsatz des gesamten Heeres)
Tote Unionssoldaten durch Kampfhandlungen und Krankheiten
Impressum neobooks
Widmung
Seinen Kameraden der Army of the Potomac, die, so vermute ich, in diesen Seiten vieles vorfinden werden, was bis dato noch nicht zu Papier gebracht worden ist und was hoffentlich ihren Kindern als dauerhafte Quelle an wertvollen, niemals zuvor in dieser Fülle gesammelten Details über das Alltagsleben eines Soldaten dienen kann, widmet dieses Werk in liebevoller Zuneigung ihr Freund,
Der Autor
"Ich überreiche dieses Buch den Veteranen, deren Kindern und der allgemeinen Bevölkerung als einen wichtigen Beitrag zu einer bodenständigen Sichtweise, welche eine notwendige Alternative zu jenem bombastischen Tonfalle darstellt, der bereits in die Geschichtsschreibung des Bürgerkrieges Einzug gehalten hat. Diese Geschichtsschreibung konzentriert sich bisher auf die Schlachten, die Feldzüge und die Generale. Meine Arbeit stellt den ersten Versuch dar, eine umfassende und detaillierte Schilderung des alltäglichen Soldatenlebens zu Papier zu bringen, wobei der Text und die ihn begleitenden Illustrationen bestrebt sind, eine Art von Informationen zu bewahren, die bisher noch über keinen vergangenen Krieg dergestalt akkurat und umfassend in einem Buche gesammelt wurden."
John D. Billings
In den Jahrzehnten nach dem Ende des Amerikanischen Bürgerkriegs (1861 - 1865) findet das Bemühen der Nation, die vergangene Tragödie zu begreifen, vermehrt Niederschlag in der Literatur. Die Historiker betreiben Ursachenforschung anhand der bedeutenden Persönlichkeiten und großen Geschehnisse, während die Veteranen sicherstellen wollen, dass ihre eigene, individuelle Rolle nicht in Vergessenheit gerät. Beide diese Vorgehensweisen sind wichtig und richtig, doch zwischen dem kleinsten und dem größten Maßstab der Geschichtsschreibung existiert eine Fülle von Fakten und Informationen, welche dem Historiker zu unbedeutend und dem alten Soldaten aufgrund großer Vertrautheit zu banal erscheinen, um in ihren Schriften nennenswerten Platz auf sie zu verwenden und welche somit Gefahr laufen, mit dem Tode des letzten Kriegsteilnehmers in Vergessenheit zu geraten.
John Davis Billings, selbst ein Veteran der Army of the Potomac, ist einer der ersten, die diese Gefahr erkennen. Er beschließt, mit seiner Studie des Unionssoldaten dem "durchschnittlichen Billy Yank", lebend wie tot, eine Stimme zu verleihen und ihm ein faktisches, ungeschöntes Gedenken zu bewahren, indem er strukturiert und ausführlich nahezu sämtliche Facetten des Soldatenlebens beleuchtet und den inneren wie äußeren Wandel der Männer im Felde vom romantisierten Kriegsbeginn bis zum letzten, hart ausgefochtenen Feldzug darlegt. Objektivität und Faktentreue sind ihm besondere Anliegen und so basiert der Inhalt des Buches neben Billings' eigener Erinnerung auf zahlreichen Gesprächen mit Veteranen verschiedener Waffengattungen und Kriegsschauplätze (vom einfachen Soldaten bis zum General) und dem umfassenden Studium der relevanten Primärquellen.
Billings, Sohn eines Handwerkers aus Canton, Massachusetts, zeigt bereits früh ein Interesse an Politik und entwickelt sich zu einem Anhänger der Republikanischen Partei und deren Präsidentschaftskandidaten Abraham Lincoln. Bei Ausbruch des Krieges im April 1861 will sich der 18jährige John zum Heer melden, doch seine Eltern verweigern ihr Einverständnis. Erst im Folgejahr kann er seinem Vater die Erlaubnis abringen und schreibt sich als Artillerist bei der 10th Massachusetts Volunteer Artillery ein. In dieser Einheit dient er bis zum Ende des Krieges und kämpft im Mine Run-Feldzug, der Wilderness, Spotsylvania Court House, Cold Harbor, der Belagerung Petersburgs und im Appomattox-Feldzug.
"Hartkeks & Kaffee" ist ein bedeutender Beitrag zur Geschichtsschreibung des Amerikanischen Bürgerkriegs und ein Standardwerk zum Verständnis des "einfachen Soldaten".
Florian Dexheimer
Während der Sommermonate des Jahres 1881 verbrachte ich einige Wochen als Gast in einem gutbesuchten Hotel in den White Mountains. Unter den zweihundert oder gar mehr Hotelgästen, welche die abgeschiedene Lage und das erbauliche Ambiente des Hauses genossen, befanden sich wohl um die zwölf bis zwanzig Knaben im Alter von zehn bis fünfzehn Jahren. Nachdem der Nachmittagstee eingenommen war und die Dunkelheit dem lebhaften, ungestümen Treiben der Kinder im Freien ein Ende gesetzt hatte, nahmen diese stets einen Gentleman aus Chicago, ehemals ein tapferer Soldat in der Army of the Cumberland, in Beschlag und lauschten in einer stillen Ecke des geräumigen Gesellschaftszimmers oder einem ruhigen Fleckchen des Vorplatzes mit gebannter Aufmerksamkeit den Anekdoten aus dem Bürgerkriege.
Es waren nicht einmal zwei Tage vergangen, bevor die Knaben dem Schreiber dieser Zeilen das Geständnis entlockt hatten, dass auch er damals in Onkel Sams Diensten gestanden hatte. Dieser Enthüllung folgten sogleich Bitten, mich allabendlich mit dem Veteranen vom westlichen Kriegsschauplatze abzuwechseln und mit meinen Kriegserlebnissen zur Unterhaltung beizutragen. Ich stimmte diesem Ansinnen bereitwillig zu und man kann sich schwerlich ein faszinierenderes und interessierteres kleines Publikum vorstellen als jenes Knäuel kleiner Knaben, welche sich jeden Abend um uns versammelten, um unseren spontan erinnerten Erlebnissen zu lauschen, die überwiegend aus alltäglichen Gewöhnlichkeiten bestanden und deswegen noch keinen Eingang in die allgemeine Geschichtsschreibung gefunden hatten.
Die Schilderung dieser unbedeutenden Geschehnisse legte den Grundstein zur Niederschrift des vorliegenden Werkes und ist wohl auch größtenteils für dessen lehrbuchartigen Aufbau verantwortlich zu machen. Dieses Buch kann beileibe keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Etliche interessante Aspekte sind unbeachtet geblieben – bei der Lektüre werden einem jeden Veteranen sofort einige solche einfallen. Es schien jedoch angeraten, das vorliegende Werk nicht über seinen gegenwärtigen Umfang hinaus aufzublähen. Das auf seinen Seiten versammelte Wissen kann wohl als repräsentativ für das Leben des durchschnittlichen Soldaten gelten. In diesem Glauben überreiche ich dieses Buch den Veteranen, deren Kindern und der allgemeinen Bevölkerung als einen wichtigen Beitrag zu einer bodenständigen Sichtweise, welche eine notwendige Alternative zu jenem bombastischen Tonfalle darstellt, der bereits in die Geschichtsschreibung des Bürgerkrieges Einzug gehalten hat. Diese Geschichtsschreibung konzentriert sich bisher auf die Schlachten, die Feldzüge und die Generale. Meine Arbeit stellt den ersten Versuch dar, eine umfassende und detaillierte Schilderung des alltäglichen Soldatenlebens zu Papier zu bringen, wobei der Text und die ihn begleitenden Illustrationen bestrebt sind, eine Art von Informationen zu bewahren, die bisher noch über keinen vergangenen Krieg dergestalt akkurat und umfassend in einem Buche gesammelt wurden.
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