Markus Vieten - Doktor Robert

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Doktor Robert: краткое содержание, описание и аннотация

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Doktor Robert hat ein neues Hobby – die Sterbehilfe. Aus einem eher zufälligen letzten Dienst an einer Patientin entwickelt sich eine schwarze Leidenschaft. Immer skrupelloser verschafft er sich seinen Kick. Doch er hat nicht mit Ella Schuh gerechnet, die immer versucht, ihrem großen literarischen Vorbild Kay Scarpetta nachzueifern. Kommt sie hinter Lucas Roberts dunkle Geheimnisse?

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Als er sich wieder beruhigt hatte, untersuchte er das Kopfkissen von allen Seiten, ob sich vielleicht irgendwelche Blutspuren darauf fanden. Aber da war nichts. Er legte das Kissen wieder zurück unter ihren Kopf und tat das so vorsichtig, als könnte Frau Rahn noch etwas spüren. Dann schloss er ihre Lider und zog die Decke über ihr Gesicht.

Er nahm an dem Tisch mit der Brokatdecke in der Zimmermitte Platz. Um den Totenschein ausfüllen zu können, musste er zunächst Absaugkatheter, ungeöffnete Post und ungelesene Zeitungen zur Seite räumen.

Lucas trug Frau Rahns Personalien ein, schrieb die wichtigsten Diagnosen auf und kreuzte „natürliche Todesursache“ an. Damit war die Sache mit Sicherheit erledigt. Eine Obduktion gab es nur, wenn er „nichtnatürliche Todesursache“ angekreuzt hätte. Dann wäre die Polizei gekommen, um Ermittlungen anzustellen, und man hätte den Leichnam der Länge nach aufgeschlitzt. Der Erstickungstod hinterließ keine allzu offensichtlichen Spuren. Manchmal konnte man an der Bindehaut der Augen oder an den Schleimhäuten von Mund und Rachen kleine punktförmige Blutungen entdecken. Doch dafür musste man speziell nach ihnen suchen, wenn sie in diesem Fall überhaupt vorhanden waren. Genau das wäre auch sonst Lucas Aufgabe als Arzt gewesen, der einen Todesfall dokumentiert. Er drückte noch einmal die Lider der toten Augen auf. In der Tasche des rechten Unterlides fand sich eine kleine Blutung, aber das bewies gar nichts, selbst wenn sie jemand entdecken sollte.

Er drückte alle weiteren Gedanken beiseite und gab sich den Routineaufgaben hin. So benachrichtigte er zunächst Frau Rahns Tochter über Handy. Dabei gab er vor, ihre Mutter läge noch im Sterben. Als die Tochter eine Viertelstunde später eintraf, war es dann leider bereits zu spät. Er versicherte ihr, dass die Mutter ganz friedlich eingeschlafen sei. Er berichtete, dass der Pflegedienst sich Sorgen gemacht hatte und seine Ankunft noch abgewartet habe. Er selbst habe gleich gesehen, dass es zu Ende ging.

„Sie konnte nichts mehr sagen. Aber ich weiß, wie sehr sie Sie und auch ihre Enkelin geliebt hat und wie dankbar sie dafür war, dass Sie sie weiter zu Hause pflegten. Ich glaube, dass sie es trotz ihrer schweren Krankheit hier bei Ihnen sehr gut gehabt hat.“ Lucas nahm die Frau in den Arm und tröstete sie etwas. Bald schon würde die Erleichterung die Oberhand gewinnen.

2

„Hallo Schatz! Hast Du an die Bio-Eier gedacht?“

„Ja, hab ich“, rief Lucas aus dem Flur in Richtung Küche. Eine rhetorische Frage von Pia. Ohne Bio-Eier hätte es kein Abendessen gegeben, und mit gewöhnlichen Eiern hätte er sich nicht nach Hause getraut. Glückliche freilaufende Eier, womit er nicht nur die Tiere und sich mitsamt der ganzen Familie rettete, sondern gleich auch die Zukunft ihrer Tochter Lena, das Klima, den Planeten und vielleicht auch ein klein wenig die Titanic. Wer wusste das schon so genau!? Pia jedenfalls war sich sicher, dass all die Anstrengungen, die Umwege mit dem Auto und die glücklichen Hühner die Mühe wert waren.

„Du bist spät“, sagte sie, während sie ihn flüchtig auf den Mund küsste. Zugleich hantierte sie noch mit dem Küchenhandtuch herum, musste hier noch etwas abtrocknen und da noch etwas einräumen. Für Lucas sah eigentlich alles tipptop aus, aber Pia musste immer fleißig wirken. Hatte er es auch nur ein einziges Mal erlebt, dass er nach Hause kam und sie mit irgend etwas beschäftigt war, nur weil es ihr Spaß machte? Er konnte sich nicht erinnern. Nicht einmal jetzt, wo er „spät“ war.

„Du bist spät“ war wesentlich mehr als eine nüchterne Feststellung. Der Vorwurf, der mitschwang, war so klein und so geschickt in den Taschenfalten ihrer Stimmbänder versteckt, dass Lucas ihn auch einfach hätte überhören können, aber dann hätte er ihn auf eine andere Weise aufs Butterbrot bekommen.

„Frau Rahn ist gestorben“, sagte Lucas, ein wenig beiläufig, damit ihr der Vorwurf nach Möglichkeit im Halse stecken blieb. Er schwang sich auf die Anrichte und ließ die Beine baumeln, so wie er es oft gemacht hatte, wenn er bei seiner Mutter in der Küche gesessen hatte.

„Ohje, du Armer! Sie war bettlägerig, oder? Wahrscheinlich besser so.“ Pia machte sich jetzt daran, die Eier zügig mit der Füllung des Gemüseauflaufs zu vermischen, für die sie anscheinend unerlässlich waren. Sie schob den Auflauf in den Ofen, stellte den Wecker und legte die Schürze ab. „So, in zwanzig Minuten können wir essen.“ Sie stellte sich vor Lucas und nahm ihn tröstend in den Arm. „War es schlimm für Dich? Du hast sie gemocht, oder?“

Lucas widerstand so gerade noch dem Impuls, sie fortzustoßen. Er hatte überhaupt nicht das Gefühl, getröstet werden zu müssen. Alles war so routiniert und einstudiert. Manchmal fragte er sich, ob er vielleicht in Wahrheit mit einem hochwertigen Cyborg zusammenlebte. Es gab da doch diesen Film mit den Hausfrauen, die in Wahrheit von den Ehemännern konstruierte Roboter waren oder so ähnlich. Am liebsten hätte er sie mal aufgeschnitten, um nachzusehen, ob noch ein Herz in ihr steckte.

Es war nicht einmal zwei Stunden her, und er stand noch völlig unter dem Eindruck dessen, was passiert war. Er hätte gerne mit jemandem geredet, aber Trost brauchte er nicht. Früher wäre das mit Pia möglich gewesen, als er ihr noch vertraut hatte, als sie noch eine Ehe führten, die den Namen verdiente und ab und zu noch Sex hatten.

„Ja, es war sicher eine Erlösung. Die Pflegerin rief an. Als ich kam, hatte die Rahn kaum noch Kraft zum Atmen. Ich hab dann noch die Tochter alarmiert. Die kam zwar schnell, aber da war sie schon gestorben. Hatte einfach keine Kraft mehr und ist friedlich eingeschlafen.“ Er gab den mitfühlenden Arzt. Das war in etwa das, was Pia hören wollte und auch nicht diskutiert werden musste. Heucheln konnte er. Er hatte ja eine gute Lehrerin. Wie er inzwischen ihr Gutmenschentum hasste. Jeder Joghurtdeckel, jede Currywurst und jede Fahrt zum Supermarkt stand im Zeichen der Weltenrettung. Aber so sehr sie die Natur auch zu lieben vorgab, wenn es um ihre eigene Natur ging, war schnell Schluss. Lena war inzwischen so pubertär, dass sie für gemeinsame Spaziergänge und Ausflüge nicht mehr zu gewinnen war. Wie gerne hätte Lucas es noch mal mit Pia im Freien getrieben, aber dann war es ihr zu hart, zu kalt, zu weich, zu feucht, zu trocken oder zu warm.

Sie tätschelte noch einmal seine Hand, bevor sie wieder irgendetwas in der Küche zu tun fand.

Lucas konnte eigentlich zufrieden mit sich sein, dachte er. er hatte spontan eine schwere und einsame Entscheidung getroffen, von deren Richtigkeit er zutiefst überzeugt war. Er musste dies jedoch für immer für sich behalten. Tatsächlich durchpflügte eine Sorge seinen Verstand, wie ein Hai das Wasser, ohne dass er sich bisher einmal an der Oberfläche gezeigt hätte.

3

Jetzt war die alte Rahn also unter der Erde und er musste nicht mehr tun, als niemals jemandem davon zu erzählen. Es gab keinen Menschen, der auch nur im Entferntesten daran gedacht hätte, von einer Tötung auszugehen. Warum auch? Alle, einschließlich ihrer selbst, hatten sich den Tod für sie als Befreiung von ihren Leiden gewünscht.

Abgesehen von der Beerdigung war es ihm ganz gut gelungen, nicht ständig darüber nachzudenken, was er getan hatte. Er hatte einfach weiter gemacht, als sei nicht mehr und nicht weniger als der erwartete Tod eines Patienten eingetreten.

An diesem Nachmittag standen wieder verschiedene Hausbesuche auf dem Programm, die er routiniert erledigte. Einer davon führte ihn zu Paul Krott. Die Wohnung lag in der Mitte eines Laubengangs.

Lucas klingelte kurz. Eine kleine, runzelige Frau mit gescheitelten, strähnig grauen Haaren öffnete prompt und schaute Lucas misstrauisch an. Sie trug eine Wolljacke, deren Knöpfe schon mehrfach ausgetauscht worden waren. Etwas ungeschickt hatte sie Make-up auf ihre Wangen gelegt. Lucas war kurz versucht, den Finger auszustrecken, um die Tünche besser zu verteilen.

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